Palliative Care
HF Pflege
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Kartei Details
Karten | 24 |
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Lernende | 36 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 07.11.2016 / 22.09.2024 |
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Was ist Palliative Care?
Palliative Care ist ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten (der nicht mehr auf kurative Behandlung anspricht) und ihren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, welche mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen. Dies geschieht durch Vorbeugen und Lindern von Leiden durch frühzeitige Erkennung, sorgfältige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen Problemen körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art.
Palliativ Care bejaht das Leben und betrachtet das Sterben als normalen Prozess.
Welche pflegerischen Schwerpunkte stehen im Zentrum? (9)
- Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen
- bejaht das Leben und erkennt Sterben als normalen Prozess an
- weder die Beschleunigung noch Verzögerung des Todes
- integriert psychologische und spirituelle Aspekte der Betreuung
- bietet Unterstützung, um Patienten zu helfen, ihr Leben so aktiv wie möglich bis zum Tod zu gestalten
- Unterstützung Angehöriger während der Erkrankung des Patienten und in der Trauerzeit
- Teamansatz, um den Bedürfnissen der Patienten und ihrer Familien, Beratung in der Trauerzeit, falls notwendig
- Lebensqualität, Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen
- kommt frühzeitig im Krankheitsverlauf zur Anwendung, auch in Verbindung mit anderen Therapien, die eine Lebensverlängerung zum Ziel haben, wie z.B. Chemotherapie oder Bestrahlung, und schließt Untersuchungen ein, die notwendig sind um belastende Komplikationen besser zu verstehen und zu behandeln.
Leistungen der Allgemeinen Palliativ Care: (6)
- Symptome erfassen, behandeln und lindern
- Die letzte Lebensphase gestalten
- Bei der Entscheidungsfindung unterstützen und vorausplanen
- Netzwerk bilden und koordinieren
- Die Angehörigen unterstützen
- Während der Trauerphase begleiten
Diese Leistungen beginnen frühzeitig – parallel zu diagnoseorientierten Massnahmen
Vordringliche Bedürfnisse von Patienten: (5)
- Linderung von belastenden Symptomen
- Auseinandersetzung mit Sterben und Tod
- Selbstbestimmung und Autonomie
- Gestaltung der letzten Lebensphase
- Sterbewünsche
Ziele/ Patientenbedürfnisse am Lebensende: (7)
- Symptomorientierung der Behandlung
- Vertrauen im Behandlungsteam
- Gute Kommunikation
- Vermeiden unerwünschter Lebensverlängerung
- Ununterbrochene Versorgung
- Hilfe bei Sinnfindung
- Vorbereitung auf das Sterben
Was ist SENS und was bedeuten die Buchstaben?
= Vorgehen am Lebensende (Vorausplanung und Weghilfe)
Symptombehandlung (Probleme, Symptome, Ressourcen)
Entscheidungsfindung (was ist wichtig, Ziele, wie Zeit füllen)
Netzwerke-Organisation (Wo sein, wer hilft, wo ist was, Vorausplanung)
Support der Angehörigen (Sorgen, Unterstützen)
- Personenbezogene Planung gegen Hilflosigkeit, Angst und Stress
Was ist radikale Patientenorientierung?
radikal = von der Wurzel her, unbedingt
Radikales Interesse und Mitleidenschaft.
Orientierung an den Äusserungen und Wünschen, dem Lebenslauf und der Lebensgeschichte der Betroffenen bilden den Ausgang allen Bemühens.
„kein Mensch stirbt nach Schema oder Standard.“
Der Trend zur Verallgemeinerung der Betroffenensituationen steht im Wiederspruch zur radikalen Patientenorientierung innerhalb der Palliative Care!
Stellenwert des Symptommanagements/Symptomkontrolle bei der Palliative Care?
hoher Stellenwert!
Alle medizinischen und pflegerischen Massnahmen orientieren sich am Wohlbefinden und der Lebensqualität! Den Betroffenen gut zu Informieren und Miteinzubeziehen vermittelt Sicherheit, Selbstbestimmung, Würde und ist unverzichtbar!
Leitsymptome von Patienten: (7)
- Dyspnoe
- Nausea
- Delir
- Durchbruchschmerz
- Mundtrockenheit / Hydratation
- Angst
- Fatique
Vorgehensweise beim Symptommanagement: (4Schritte)
1. Zeitnahe und differenzierte Erfassung der Symptome
2. Einsatz von medikamentösen, pflegerischen und therapeutischen Massnahmen zur Linderung und Verbesserung der Patientensituation
3. kontinuierliche Evaluation der Massnahmen auf deren Wirkung (ggf. Anpassungen)
4. Schulung von Patienten/Angehörigen (sicherer Umgang mit Symptomen, auch im Notfall)
Was ist das ESAS?
Einschätzungstool für Patientenorientierung
Edmonton Symptom Assessment System
Ermöglicht Erhebung der Symptome, welche den Pat. stören.
Total Pain = ?
Auseinandersetzen des Sterbenden mit der Trauer um sein baldiges Sterben.
- Totaler, umfassender Schmerz
- Nicht nur körperliche Schmerzen
- Leiden unter Gesamtsituation
- Schmerz ist hier das komplexe Erleben eines individuellen Menschen in einer Grenzsituation
- Starke physische Schmerzen verstärken die Angst, Sinnverlust, Hoffnungslosigkeit, Depression
- Versöhnungsarbeit mit sich und andern
- Trauer über das : „Nie mehr“
Was ist ECPA?
Schmerzerfassung, für Leute mit kognitiver Einschränkung desshalb Fremdeinschätzung
Direktre aktive Sterbehilfe = ?
Gezielte Tötung zur Verkürzung des Leidens. Arzt / andere Drittperson verabreicht absichtlich etwas (Spritze, Medikament) das zum Tod führt - strafbar!
Indirekte aktive Sterbehilfe = ?
Zur Linderung von Leiden werden Mittel (z.B. Morphium oder keine Antibiotika mehr) eingesetzt, die als Nebenwirkung die Lebensdauer herabsetzen können. Möglicher früherer Tod wird in Kauf genommen. - nicht ausdrücklich geregelt - grundsätzlich erlaubt
Passive Sterbehilfe = ?
Verzichtet auf die Aufnahme oder / Abbruch von lebenserhaltenden Massnahmen (z.B. Sauerstoffgerät wird ausgeschaltet)
Beihilfe zum Selbstmord (Suizidhilfe) = ?
Wer aus selbstsüchtigen Beweggründen jemanden zum Suizid Hilfe leistet wird bestraft.
Suizidhilfe geht darum dem Patienten die tödliche Substanz zu vermitteln, die der Suizidwillige ohne Fremdeinwirkung selber einnimmt. (EXIT / Digitas im Rahmen des Gesetzes, keine selbstüchtigen Motive)
Palliativ-medizinische Betreuungsmassnahmen = ?
umfasst die medizinische Behandlung, körperlicher Pflege aber auch psychologischer, sozialer und seelsorgerische Unterstützung des Patienten und seinen Angehörigen. Kann Lebensqualität erhöhen und Sterbewünsche verhindern.
Definition Spiritualität / Was ist Spiritualität?
Spiritualität durchdringt alle Dimensionen menschlichen Lebens. Betrifft die Identität, Werte, alles was im Leben Sinn, Hoffnung, Vertrauen und Würde verleiht. Wird in der Beziehung zu sich selbst, zu andern und zum Transzendenten (Gott, Höhere Macht, Geheimnis,...) erlebt.
Definition Religion = ? (kurz)
Organisiertes System von Glauben, Praxis und Symbolen, das helfen soll einer höheren Macht näher zu kommen.
Bedeutung von Spiritualität, welches sind die vier miteinander verbundernen Kerndimensionen (Bedürfnisse) ?
- Verbundenheit (Liebe, Zugehörigkeit, Partner-Kommunikation)
- Friede (innerer Friede, Hoffnung, Ausgeglichenheit, Vergebung, etc.)
- Sinn / Beudeutung (Lebenssinn, Selbstverwirklichung, etc.)
- Transzendenz (spirituelle Ressourvcen, Beziehung zu Gott, Beten, etc.)
BIGORIO-Standard spirituelles Assessment SPIR = ?
Instrument zur Selbstevaluation und Evaluation anderer.
Spirituelle Überzeugung (Würden sie sich im weitesten Sinn als gläubig bezeichenen?)
Platz im Leben (Sind diese Überzeugungen wichtig für ihr Leben / ihre Situation?)
Integration (hehören sie einer spirituellen oder religiösen Gemeinschaft an?)
Rolle des Pflegenden (Wie soll ich damit umgehen? Wollen sie wieder darüer sprechen?)
Nationale Strategie Palliative Care? Ziele?
(WICHTIG)
Angebote, für alle zugänglich, profesionelle Standards.
Ziele:
1. Genügend Versorgungsangebote
2. Vernetzung der Institutionen
3. Genügend Angebote für Bildung und Weiterbildung für Professionelle (Pflege/Ärzte)
Komplexität Gruppe A und B?
Gruppe A = stabil, weniger komplex (Krankheitsverlauf stabil = überschaubar)
Gruppe B = instabil (komplexe Krankheit, Auswirkung, braucht Interdisziplinäre Team, kann nicht voraus planen, Analyse der Situation ist erschwert, zu wenig oder zu viele Informationen.
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