Notarausbildung Immobilienrecht (D)

Fragen und Fälle zur notariellen Praxis im Bereich des Immobilienrechts - nach deutschen Recht.

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Kartei Details

Karten	31
Sprache	Deutsch
Kategorie	Recht
Stufe	Andere
Erstellt / Aktualisiert	21.05.2015 / 26.06.2017
Lizenzierung	Namensnennung - Nicht-kommerziell -Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-NC-SA) (Rechtsanwalt Oliver Ibert, Berlin)
Weblink	https://card2brain.ch/box/notarausbildung_immobilienrecht_d
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Ein Grundstück befindet sich in der Zwangsversteigerung, der Zwangsversteigerungsvermerk ist im Grundbuch eingetragen. Welche Aussagen sind richtig?

Die Anordung der Zwangsversteigerung führt zur Beschlagnahme des Grundstückes (§ 20 ZVG).

Die Anordung der Zwangsversteigerung begründet ein absolutes Veräußerungsverbot.

Der Eigentümer kann das Grundstück zwar verkaufen, eine Auflassung aber erst nach Aufhebung des Zwangsversteigerungsverfahrens erklären.

Das Zwangsversteigerungsverfahren ist aufzuheben, wenn der Versteigerungsantrag vom Gläubiger zurückgenommen wird.

Wird ein Grundstück in der Zwangsversteigerung verkauft, sollte die Rücknahmeerklärung vorrangiger Gläubiger Voraussetzung der Kaufpreisfälligkeit sein.

Als der Antrag auf Eintragung einer Auflassungsvormerkung für einen Grundstückskäufer beim Grundbuchamt eingeht, ist dort schon ein Zwangsversteigerungsvermerk eingetragen. Was ist richtig?

Die Auflassungsvormerkung kann nach dem Zwangsversteigerungsvermerk nicht eingetragen werden, solange das Zwangsversteigerungsverfahren nicht aufgehoben ist.

Die Auflassungsvormerkung ist im Falle der Zwangsversteigerung nicht in das geringste Gebot aufzunehmen.

Die Auflassungsvormerkung erlischt mit dem Zuschlag in der Zwangsversteigerung.

Die Auflassungsvormerkung ist, sobald sie eingetragen ist, ein die Zwangsversteigerung hinderndes Recht.

Die Auflassungsvormerkung kann zwar eingetragen werden, der Grundstückskäufer kann aber nur bei Aufhebung des Zwangsversteigerungsverfahrens als neuer Eigentümer eingetragen werden.

Für einen Grundstückskäufer ist eine Auflassungsvormerkung eingetragen, der damit gesicherte Eigentumsverschaffungsanspruch besteht auch. Welche Aussagen sind richtig?

Die Auflassungsvormerkung verhindert, dass ein anderer als der daraus Berechtigte als neuer Eigentümer in das Grundbuch eingetragen wird.

Die Auflassungsvormerkung ermöglicht es dem daraus Berechtigten, seine Eintragung als neuer Grundeigentümer zu erzwingen.

Später eingetragene Rechte sind dem Auflassungsberechtigten gegenüber relativ unwirksam.

Die Auflassungsvermerkung ist gegenüber einer Beschlagnahme wirkungslos.

Der Vormerkungsberechtigte kann sich an einem von einem anderen Gläubiger betriebenen Zwangsversteigerungsverfahren förmlich beteiligen.

In einem notariellen Vertrag soll eine noch zu vermessende Teilfläche eines Grundstückes veräußert werden. Welche Aussagen sind richtig?

Ein Kaufvertrag über eine Grundstücksteilfläche kann erst nach der Vermessung wirksam geschlossen werden.

Die Auflassung kann erst nach der Vermessung in grundbuchmäßiger Form erklärt werden.

Im notariellen Kaufvertrag kann die nähere Bestimmung einer Teilfläche einer Partei oder einem Dritten überlassen werden.

Beim Verkauf einer noch zu vermessenden Teilfläche kann dem Käufer das Recht zur Bestellung einer Grundschuld an der Teilfläche eingeräumt werden.

Der Käufer der Teilfläche kann als neuer Eigentümer erst eingetragen werden, wenn die Teilfläche als eigenes Grundstück im Grundbuch eingetragen ist.

Pflichten zur Grundstücksübertragung - welche Aussagen sind richtig?

Die vertragliche Begründung einer Pflicht zur Übereignung eines Grundstückes erfordert notarielle Beurkundung.

Pflichten zur Übereignung eines Grundstückes können auch ohne notarielle Urkunde entstehen.

In einer Urkunde, welche die Verpflichtung zur Übereignung eines Grundstückes enthält, darf die Auflassung nicht enthalten sein.

Eine rechtsgeschäftliche Verpflichtung zum Erwerb von Grundeigentum bedarf der notariellen Beurkundung.

Der Verzicht auf Rechte aus einem notariellen Grundstückskaufvertrag muss beurkundet werden.

Formelles und materielles Recht:

Grundstückseigentümer und Grundstückserwerber haben vor dem Notar einen Kaufvertrag und die Auflassung des Grundstückes erklärt, der Erwerber wird im Grundbuch als neuer Eigentümer eingetragen. Dann stellt sich heraus, dass der Notar die Urkunde nicht unterschrieben hatte. Was ist richtig?

Die Beurkundung ist unwirksam (§ 13 Abs. 3 BeurkG).

Die Auflassung ist unwirksam.

Der Grundstückserwerber ist Eigentümer des Grundstückes geworden.

Das Kaufvertrag war zunächst - vor der Eintragung - unwirksam.

Die Umschreibung im Grundbuch ist von Amts wegen rückgängig zu machen.

Begründung von Grundstücksrechten:

Der 16-jährige Grundstückseigentümer hat sich mit dem Gläubiger über die Bestellung einer Buchgrundschuld geeinigt, die im Grundbuch eingetragen wird. Was ist richtig?

Der Gläubiger hat die Grundschuld mit Eintragung erworben.

Die Einigung ist derzeit unwirksam.

Für die Wirksamkeit wäre eine familiengerichtliche Genehmigung erforderlich (§ 1643, § 1821 BGB).

Das Verfügungsgeschäft konnte der Grundstückseigentümer auch ohne die Zustimmung der gesetzlichen Vertreter vornehmen.

Die gesetzlichen Vertreter könnten die Grundschuldbestellung noch genehmigen.

Begründung von Grundstücksrechten (II):

Der Grundstückseigentümer und der Vorkaufsberechtigte haben sich über ein subjektiv-dingliches Vorkaufsrecht für den jeweiligen Eigentümer des dem Vorkaufsberechten gehörenden Grundstückes geeinigt. Eingetragen wird ein subjektiv-persönliches Vorkaufsrecht für den Vorkaufsberechtigten. Was ist richtig?

Da Eintragung und Einigung sich inhaltlich nicht decken, ist kein Recht entstanden.

Es ist ein subjektiv-persönliches Vorkaufsrecht entstanden.

Es ist ein subjektiv-dingliches Vorkaufsrecht entstanden, die falsche Bezeichnung im Grundbuch muss berichtigt werden.

Für ein subjektiv-dingliches Vorkaufsrecht fehlt es an der Eintragung.

Ein subjetiv-dingliches Vorkaufsrecht ist ein "Mehr" gegenüber einem subjektiv-persönlichen Vorkaufsrecht.