Premium Partner

M17

Sem 5

Sem 5


Kartei Details

Karten 117
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 26.10.2016 / 03.02.2020
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/m171
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/m171/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

1. Beschreiben, welche grundlegenden molekularen Interaktionen zwischen Genom, Stoffwechsel und Immunsystem die Integrität einer Zelle bestimmen
+ 2. Erklären, wie sich Störungen der Interaktion von Genom, Stoffwechsel und IS auf Zellzell und Zellmatrixkontakte auswirken

Zellschädigung durch Substratmangel / Überschuss, mechanische Einflüsse, physikalische / chemische Einflüsse, Pathogene / Immunzellen

=> Einschränkung / Verlust zellulärer Funktionen, Veränderte Molekülstruktur, Veränderte Zellform, Organellenstruktur + EZM

Hauptangriffspunkt: Zellmembran: Durch bakterielle Toxine, CD8 T Zellen, ROS, Hypoxie / Ischämie, ATP Mangel, Calciumüberschuss
=> Abspaltung freier FS (Calcium), gestörte Interaktion von PL (Toxine), Peroxidation mehrfach ungesättigter FS (OH Radikale), Porenbildung (Bakterien, IS), Verlust von Zell Matrix Kontakten (ATP Mangel)

ATP Mangel -> Zell Matrix Kontakte sinken (Polymerisation / Depolymeristation von Aktin ist ATP abhängig => Auflösung => Lösen extrazellulärer Integrin Kollagen Kontakte => Membranbläschen
Osmotische Lyse dúrch ATP Verarmung: Hemmung Na / K ATPase => Zusammenbruch Na / K Gradient => Membranpotential = 0 => Passiver Cl Einstrom => Zelluläre Osmolarität erhöht => Permanenter Wassereinstrom => Schwellung, Lyse

Genom: Strahlung (UVA + B), chemische Noxen, Viren
=> Dimerisierung (T, C, U, UV Strahlung), Basenmodifikation (OH Radikal), Apurinierung -> Einzelstrangbruch (radioaktive Strahlung, O Radikale, alkylierende Xenobiotika / Nitrosamine), Interkalation, Rastermutation (Zytostatika, Polyaromatische Kohlenwasserstoffe)

Mitochondrien: Hypoxie (ATP sinkt, Calcium steigt), ROS

Zellschädigung durch Störung der Calciumhomöostase: Verminderter Rücktransport des zytosolischen Calciums -> Natrium steigt durch Erhöhung des Natrium / Protonen Antiporters bei Azidose, ATP sinkt bei Hypoxie und Ischämie
=> Calciumüberladung des Mitochondriums (Energiemangel -> Calciumerhöhung -> Übergangspore -> Cytochrom C -> Apoptose)
=> Natrium Calcium Antiport beeinträchtigt bei Energiemangel (~ Natrium Protonen Antiport)
Cytochron C -> APAF1 -> Apoptosom -> Aktiviert Caspase 9
Normaler ATP ADP Austauscher -> Unspezifische Membranpore

Apoptose: Reguliert, Zellschrumpfung, Chromatin Kondensation, Moleküle verpackt in extrazellulären Vesikeln, ATP abhängig
Nekrose: Zellschwellung -> Osmotische Lyse, Freisetzung von Zellmaterial, ATP unabhängig

Zusatz: Prinzipielle Wechselbeziehungen zwischen Genom, Metabolismus und IS
/ 3. Erläutern, wie Funktionsstörungen der Zelle letztlich zu Störungen von Gewebs- und Organfunktionen führen

Genom + Stoffwechsel: Genetisch bedingte / begünstigte Stoffwechselerkrankungen

=> G6PD Mangel: Hämolytische Anämie (NADH Mangel als oxidatives Schutzsystem im Ery)
=> Monogen

Polygen: Schwer Abschätzbar, Risikoberechnung, Genassoziation

Genetische Variabilität von Enzymen des Fremdstoffwechsels (Pharmokokinetik)
=> CYP2D6 Polymorphismus: Unterschiedliche Metabolisierung individuell (Toxische Dosis, Effektive Dosis => Medikament einer bestimmten Dosierung liegt bei jedem anders, teilweise auch unter effektiver Dosis)

Stoffwechsel -> Genom: Schutz des Genoms (Methylierungen, ROS Eliminierung, Bausteine + Energie für DNA / RNA)
=> C1 Stoffwechsel (SAM, C1 Tetrahydrofolsäure -> Transkriptionskontrolle, Epigenetik, Histonmethylierung, DNA Methylierung, Basensynthese)
=> Methionin ständig durch Methyl FH4 regeneriert => THF Mangel kann zur Akkumulation von DNA Schäden führen
NAD Synthese -> DNA Reparatur (ADP Ribosylierung, Substrat)
Ox PPW (NADPH2) + GSH Synthese (Gluthation) => DNA Schutz (Anti Oxidativ)
Purin / Pyrimidinsynthese (A, G, C, T, U) -> DNA Replikation, RNA Synthese

IS -> Stoffwechsel: Regulation des Stoffwechsels durch inflammatorische Zytokine
Proinflammatorische Zytokine (IL6, 1, TNF alpha, IF gamma, TGF, IL8) -> JAK STAT Signalweg
Leberproteine (Akute Phase Proteine) statt Albumin
Veränderter Stoffwechsel der Beta Zellen (ATP Spiegel sinkt, stark verminderte chronische Insulinsekretion, verminderte stimulierte Insulinsekretion) => Entzündung begünstigt Entstehung einer Insulinresistenz

Stoffwechsel -> IS: Metabolisch induzierte Immunreaktion (Immunmetabolismus)
PRR / TLR stimuliert durch gesättigte FS (Plamitat, bei Insulinresistenz, gesteigerter Lipolyse) => (chronische) Inflammation

IS -> Genom: Erkennung von genetisch defekten / strukturell geschädigten Zellen durch IS
=> T Zell vermittelte AUtoantigenität bei DM IA
=> Kreuzpräsentation eines Proteins einer beta Zelle auf MHC I + II + Gefahrensignal (Virusinfektion, Nahrungstoxin -> Aktivierung CD4 Zelle -> IL2, IFN Gamme -> Aktivierung CD8 Zelle, Granulozyten -> ROS, IL 1 beta, TNF alpha

Genom -> IS: Genetisch bedingte Derfekte von Immunzellen, Polymorphismus des HLA Systems

4. Gründe beziehungsweise Anlässe für eine genetische Beratung / genetische Diagnostik benennen / zuordnen ()

(familiäre Häufung von Krankheiten, syndromales Krankheitsbild, gehäufte Aborte, angeborene Fehlbildungen, junges Erkrankungsalter)

Typische Anlässe für eine humangenetische Beratung:
Kind mit vermutlich genetisch bedingter Erkrankung
Familienangehöriger mit vermutlich genetisch bedingter Erkrankung
Va genetisch bedingte Erkrankung bei Ratsuchendem selbst
Wiederholte Aborte / pränatale Auffälligkeiten

Risiken bei SS (Teratogene / Mutagene Einflüsse), Blutsverwandtschaft, Störung der Fertilität

Ablauf: Freiwillige Teilnahme, Ziele + Vorgehensweise vorab informieren
=> Klärung persönlicher Fragstellstung, Stammbaumanamnese, Bewertung vorliegender Befunde, körperliche Untersuchung (wenn von Belang), genaue medizinisch-genetische Diagnose, Genetische / andere diagnostische Untersuchungen, Beratung über Risiko / Prognose, ausführliche Beratung über Bedeutung für Familien / Lebensplanung

5. Am Beispiel monogen bedingter Krankheiten sowie submikroskopischer / mikroskopischer Chromosomopathien die grundsätzlichen Verfahrensweisen genetischer Tests (konventionelle Zytogenetik, FISH, Array CGH, qPCR, Gen Sequenzierung, Next Generation Sequencing) und ihre Aussagekraft beschreiben

Multifaktorielle Erkrankung: Gene nicht determinierend, nur disponierend

Spezifische Tests: Molekulare Gendiagnostik
Voraussetzungen: klinische Verdachtsdiagnose, Gen mit pathogener Mutation bekannt, keine große Lokusheterogenität, vertretbarer Aufwand
Untersuchung von EDTA Blut, Speichel / Mundschleimhaut, Hautbiopsie, Haarzwurzel, Fruchtwasser, Chorionzotten, Paraffin eingebettetes Gewebe

Sequenzierung:
Nach Sanger: DNA Isolation, Amplifikation mittels PCR, Sequenzierreaktion, Analyse
=> Ultimativer Test zur Bestimmung des Genotyps, eindeutige Mutationsdetektion, erkennt homo + heterozygote Mutationen
=> Vorherige Amplifikation notwendig, maximale Leselänge 300-600bp, nur partiell automatisierbar, relativ teuer
=> Erkennt nicht Variationen in Kopiezahl => Ungeeignet zur Erkennung größerer Deletionen / Dupliaktionen, nicht global => nur spezifisch, Veränderung muss interpretiert werden
=> Aus mol Veränderung lässt sich nicht zwangsläufig Pathologie / Prognose herleiten
=> Achondroplasie

Molekulare Zytogenetik (FISH): Spezifischer Test (Mikrodeletionssyndrome)
=> Prader Willi Syndrom, Williams Beuren Syndrom
=> Floureszenz in situ Hybridisierung

Zytogenetik: Globaler Test
Veränderte Anzahl ganzer Chromosomensätze, Veränderung einzelnder Chromosomen: Aneuplodie: Nullisomie, Monosomie, Trisomie, Tetrasomie (bei Fehlverhalten der Chromosomen in der Zellteilung bei der Keimzellausbildung / Körperzellen)
=> Karyogramm
=> Trisomie 21, Balancierte Robertsonsche Translokation
=> Detektion von chromosomalen Aberationen, Tri, Monosomien, Translokation, Inversion, Duplikation, Deletion; ungezielte genomweite Suche, aufwendig / lebende Zellen notwendig, auch Mosaikdetektion
Problem: Auflösungsgrenze
=> Standardverfahren bei pränataler Diagnostik

Genetische Labordiagnostik

Spezifisch (mit Verdacht):
Genmutation -> Sequenzierung, Deletion / Duplikation -> FISH, Trisomie etc -> Zytogenetik, Erkrankungsgruppen -> Gene Panels
Global (Suchtest): Deletion / Duplikation -> Array CGH, Trisomie, Translokation, Inversion… -> Zytogenetik, Genom Sequenzeirung -> Next Generation Sequencing

Array CGH + Next Gen Sequencing

Array CGH: Globaler Test
Comperative Genom Hydridisierung Microarray von gespotteter BAC DNA / Oligo Array => Hybridisierung von Floureszenz markierter DNA -> Scan und Berechnung von Profil
=> Gewinn / Verlust genomisches Material / Normal
=> Hochauflösende Detektion von Duplikation / Deletionen, ungezielte genomweite Suche, technisch einfach, hocheffizienzt, nur DNA benötigt, Detektion von Trisomien + kleinere Duplikationen, Detektion aller bekannten Mikrodeletionssyndrome
=> Keine Erkennung balancierter Veränderungen / Mosaike
=> Standardverfahren für unklare Fälle, ersetzt postnatale Zytogenetik

Next Generation Sequencing: Globaler Test
=> Keine Amplifikation durch PCR, sondern Anreicherung von DNA Fragmenten
=> Anreicherung zB aller Exons -> DNA Pool aller Gene -> Next Gen Sequencing -> Informatische Auswertung
=> Sequenzierung großer DNA Mengen => Gene Panels (Alle Gene, in denen Mutationen eine Krankheit verursachen können), Whole Exome, Whole Genome

Zusatz: Erkennen genetischer Erkrankungen

Zeichen genetisch bedingter Erkrankungen: Selten (<1/2000), in ihrer Vielfalt aber häufig!

Beginnen meist früh / angeboren
Charakteristische Erscheinungsbilder
Achondroplasie: Autosomal dominant => Kleinwuchs
Mentale Retardierung: Vielfältige Ursachen, autosomal rezessiv / dominant / X Chromosomal, heterogen,
Konsanguinität erhöht das Risiko für rezessive Erbleiden!
Marfan: 1:5-10k, Autosomal dominant, Bindegewebserkrankung (Fibrillinmutation), reduzierte Penetranz
Muskeldystrophie Duchenne: X Chrom rez, 1:5k, progressive Muskelschwäche

Stammbaum, auffällig: Chromosomale Abnormalität, autosomal dominante Erkrankung (Volle / eingeschränkte Penetranz), autosomal rezessiv, X gekoppelte Erkrankungen, Mitochondrial (Maternal), multifaktoriell, Nicht genetisch

Gene vs Umweltfaktoren => Monogen, Komplex / Polygen

Vor der Beratung: Vollständige körperliche Untersuchung, Erkennen von großen / kleinen Fehlbildungen / Anomalien, Mustererkennung, Syndromassoziation => Diagnose
=> Augen, Ohren
Komplexe Phänotypen, Beteiligung mehrerer Organsysteme

6. Beschreiben, wie sich Defekte einzelner Enzyme des gleichen Stoffwechselweges in unterschiedlichen Syndromen manifestieren können

 

Stoffwechsel: Gesamtheit chemischer Reaktionen + Transportprozesse => Großes, reguliertes Reaktionsnetzwerk

Zufluss -> Substrat -> Intermediatsubstrate, Enzyme -> Produkt
S über V0 zu S1…., SN über VN zu P => Reaktionsgeschwindigkeiten, Umsatzrate, Fluß ~ Enzyme

Stoffwechseldefekt: Physiologisch inadäquater (verminderter, erhöhter) Stoffumsatz
=> Störung mindestens eines Reaktionsschrittes
Durch: Verminderte Enzymaktivität (Erhöht, erniedrigt), durch Regulationsstörung von Synthese /Abbau oder Enzymdefekt (Genetisch, chemische Modifizierung)
oder Co Substratmangel (Zufuhr, Aufnahme): Vitaminmangel / Spurenelementmangel

Genetische Enzymdefekte sind selten

Genetisch bedingte Enzymdefekte => Fehlgefaltetes Protein (Enzym, Transporter), Veränderte kinetische Eigenschaften => Aggregation, erhöhter proteolytischer Abbau
Fehlende mikroRNA -> Verringerte Stabilität mRNA => Verminderte Konzentration
Genetische Enzymdefekte va autosomal rezessiv

=> Akkumulation + toxische Defekte auch in anderen Organen + Erniedrigung der Folgeprodukte + Funktionsverlust
Negativer Feedback durch Produkt fällt weg -> Produktion steigt zusätzlich

Schweregrad ~ kinetische Eigenschaften des defekten Enzyms (Vmax (Reagiert bei niedriger Substratkonzentration, aber mit verringerter Geschwindigkeit) / Km (Reagiert ab größerer Substratkonzentrationen, kann aber bei Anreicherung normales Vmax erreichen))

~ Position des defekten Enzyms im Netzwerk
=> Essentiell / nicht essentiell für Produktbildung (Exisitieren Umgehungswege?)
~ Restaktivität des defekten Enzyms: Defektes Enzym wird häufig erst unter Beanspruchung des Stoffwechselweges flusslimitierend

~ Gewebespe

zifische Expression des defekten Enzyms => Alternatives Splicing: Mutiertes Exon wird nicht bei jeder Isoform im Körper exprimiert (PBG Desaminase unbetroffen in Erythroider Variante)

7. Beschreiben, warum eine kausale Behandlung genetisch bedingter Enzymdefekte schwierig zu realisieren sind

Kausale Therapie entspräche Gentherapie => Heute noch nicht ganz ungefährlich, viele Risiken

=> Erschaffen weiterer Mutationen, Krebsrisiko

Ungerichtete Integration der therapeutsichen Gensequenz in die Zielzelle => Funktionsbeeinträchtigung, schwere Erkrankung

Immunsystemaktivierung

Mobilisierung der Gensequenz durch Wildtypvirus