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M1_3401 Kap. 3-4 M1 - Einführung in die Forschungsmethoden der Psychologie

B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen

B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen


Kartei Details

Karten 13
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 14.11.2013 / 22.08.2015
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
https://card2brain.ch/box/m13401_kap_34_m1_einfuehrung_in_die_forschungsmethoden_der_psychologie
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Induktion vs. Deduktion vs. Abduktion:

s. S. 49

-Induktion:

Ausgangspunkt: spezifischer Fall und spezifische Beobachtung

Schluss auf: allgemeine Regel

 

-Deduktion:

Ausgangspunkt: allgemeine Regel und spezifischer Fall

Schluss auf: Beobachtung

 

-Abduktion:

Ausgangspunkt: allgemeine Regel und spezifische Beobachtung

Schluss auf: spezifischen Fall

Ergänzung Abduktives Schließen:

Man sieht einen Sack mit der Aufschrift "Bohnen" und irgendwo im Raum findet man eine weiße Bohne und verknüpft die Aussagen, dass die Bohne aus diesem Sack ist. Die Aussagen sind nicht notwendiger Weise verknüpft und können leicht falsch sein. --> abduktiver Schluss ziemlich riskant

 

Entscheidend beim Abduktiven Schluss ist, dass man zu einer neuen Erkenntnis kommt, diese kann man dann auch induktiv und deduktiv überprüfen.

In der PSY anwendbar: man hat viele unverbundene Einzel-Beobachtungen und Fakten zw. denen wir "plötzlich" eine Verbindung herstellen (Aha- oder Heureka-Erlebnis)

Was ist eine Heuristik bzw. ein Heurismus?

Eine "Findestrategie", also eine Art "Trick", der helfen soll eine neue Theorie oder Hypothese zu finden.

Was sind die 5 Kategorien der 49 Heuristiken zur Generierung von neuen Hypothesen (McGuire 1997)?

  1. Heuristiken, die Sensitivität gegenüber ungewöhnlichen oder provozierenden Phänomenen erfordern
  2. Einfache konzeptuelle Analysen
  3. Komplexe konzeptuelle Analysen
  4. Reinterpretationen bestehender Forschungsergebnisse
  5. Datensammlung und Reanalyse bestehender Datensätze

Bsp. zu den Kategorien:

s. Zusammenfassung S. 53!

1. Sensitivität gegenüber ungewöhnlichen oder provozierenden Phänomenen:

  • Z. B. Untersuchung von Kindern die unter traumatischen Bedingungen aufwachsen und keine psychischen Probleme haben. "Unverwundbare" Kinder --> kann zu neuen Hypothesen über den Einfluss von Entwicklungsbedingungen führen oder
  • Grounded-Theory-Ansatz: Beobachtung/Interview von Einzelfällen, Vorannahmen sollen ausgeblendet werden, in Memos spontane Einfälle festhalten

2. Einfache konzeptuelle Analysen:

  • Konzepte oder Aussagen in einem Gedankenbeispiel "manipulieren" indem man Kausalitätsrichtung einer bestehenden Hypothese umdreht: "Konsum von gewalthaltigen Pc-Spielen erhöht Aggressivität" --> "Aggressivität erhöht den Konsum von gewalthaltigen Pc-Spielen"

3. Komplexe konzeptuelle Analysen:

  • "Tools-To-Theories" (Gigerenzer 1988): Analogiebildung, Wissenschaftliche Werkzeuge werden auf wissenschaftliche Fragestellungen übertragen: z.B. Tool PC --> Kern-Metapher für den menschlichen Geist (kognitive System) s. S. 52  --> es wurden also neue Theorien über kognitive Prozesse durch Analogiebildung gefunden
  • Auch Statistik ein "tool": Harold Kelly: Varianzanalyse als Analogie zu einer kognitiven Theorie

4. und 5. Reinterpretationen bestehender Forschungsergebnisse:

  • Voraussetzung: umfangreiche psychologische Kenntnisse, z.B. Widersprechende Ergebnisse von Studien mit gleicher Fragestellung -> Suche nach Erklärungen für Widersprüche
  • Neue Ideen auch dann, wenn man Übersicht zu bestehenden Studien schreibt

Was sind die idealtypischen Phasen einer empirischen Untersuchung?

  1. Wahl einer Forschungsfragestellung
  2. Theoretische Einbettung und Ableitung von Hypothesen
  3. Operationalisierung und Untersuchungsplanung
  4. Durchführung der Untersuchung und Datenerhebung
  5. Datenanalyse und Hypothesenprüfung
  6. Interpretation und Diskussion
  7. Präsentation und Publikation

Vier Hypothesentypen nach Bortz und Döring (2006) und Bortz und Schuster (2010):

  1. Unterschiedshypothesen
  2. Zusammenhangshypothesen
  3. Veränderungshypothesen
  4. Hypothesen in Einzelfall-Untersuchungen

Bsp. S. 58

 

Weitere Hypothesen: Kausalhypothesen, Aggregathypothesen (Aussagen über Eigenschaften einer Population)

Was ist Operationalisierung?

Festlegung von Beobachtungs- und Messvorschriften.