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M1_3400 Kap. 4 M1 - Einführung in die Psychologie und ihre Geschichte

B.Sc. Psychology Fernuniversität Hagen

B.Sc. Psychology Fernuniversität Hagen


Kartei Details

Karten 23
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 24.11.2013 / 12.06.2016
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
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Drei Instanzen des psychichens Apparats nach Freud:

- Es:

  • Ebene der genetisch bedingten Triebe/Motive: Eros  (früher sexuelle Energie, Libido) ziehlt auf Bindung ab und Thanatos (Todestrieb, Destruktionstrieb) strebt nach Auflösung
  • Prozesse unbewusst, primärprozesshaftes "Denken" (impulsives und alogisches Denken)
  • Lustprinzip: kennt kein Gut und Böse, keine Moral oder Ethik, strebt nach unmittelbarer Befriedigung seiner Triebhaften Impulse
  • fordernd, impulsiv, blind, irrational, asozial, egoistisch, lustorientiert
  • auch aus dem Ich verdrängte, konflikthafte Inhalte

- Ich:

  • Aufgabe ist die Selbsterhaltung
  • Realitätsprinzip, sekundärprozesshaftes, logisches Denken
  • Prozesse bewusst oder vorbewusst -> bewusstseinsfähig
  • vermittelt zwischen Triebansprüchen des Es, den aktuellen Bedingungen der Realität und den normativen und moralischen Ansprüchen des Über-Ichs

- Über-ich:

  • Einfluss der Eltern, Werte und Normen
  • Gewissen

 

Relation zw. Ich und Es: Pferd (Es) liefert die Energie, der Reiter (Ich) versucht es zu lenken. Verliert aber manchmal die Kontrolle. Psychoanalyse ziehlt darauf ab, das Ich zu stärken: "Wo Es war, soll Ich werden." (Freud)

Was sind die 3 Kränkungen der Menschheit?

  1. Die Erde ist nicht der Mittelpunkt der Universums (Galileo)
  2. Der Mensch stammt vom Affen ab (Charles Darwin)
  3. Denken, Fühlen und Handeln in erster Linie durch unbewusste Prozesse beeinflusst (Freud)

Freud bezeichnet selbst seine These als die 3. Kränkung der Menschheit.

Der Mensch als Energiesystem: (Freud)

Ein Energiesystem, das darauf abziehlt, Spannungen zu reduzieren und einen Gleichgewichtszustand herzustellen. Spannungen entstehen, wenn libidinöse oder destruktive Motivenergien nach Realisation streben, werden aber nicht alle umgesetzt, da von Über-Ich verhindert. Auch durch ins Es verdrängte Bewusstseinsinhalte führen zu Spannungen.

Die Abwehrmechanismen des Ichs:

  • Verdrängung: wichtigster Abwehrmechanismus, reguliert die Angst, die bei Konflikten zw. Es, Über-Ich und Realität entsteht, unerwünschte oder gefährliche Triebimpulse werden aus dem Bewusstseins ins Unbewusste abgeschoben (z. B. sexueller Impuls gegenüber Partner von jmd. anderen), Impuls dann zwar nicht mehr bewusst, aber auch nicht verschwunden. Muss auch in Zukunft daran gehindert werden bewusst zu werden.
  • Reaktionsbildung: nicht akzeptable Impulse werden durch Betonung des Gegenteils ind Gedanken oder im Handeln abgewehrt. (Mutter hasst Kind -> kümmert sich besonders intensiv)
  • Projektion: Eigene nicht akzteptable Impulse werden anderen zugeschrieben (aggressive I. gegenüber Person -> behaupte andere Person wäre aggressiv)
  • Regression: Rückfall auf frühere Entwicklungsstufen mit primitiveren Reaktionen (Kind fängt wieder an zu nässen, als Geschwisterchen kommt)
  • Rationalisierung: problematisches Verhalten durch scheinbar vernünftigte, "fadenscheinige" Gründe rechtfertigen (harte Bestrafung Kind -> soll Härte des Lebens spüren, später weniger Probleme)
  • Sublimierung: Triebenergie wird in sozial und kulturell hoch bewertete Handlungen umgewandelt (Werke von Künstlern und Wissenschaftler, z.B. Bilder)

 

Nach Freud nur Sublimierung akzeptabel, da die anderen psychische Störungen erzeugen.

Die umstrittene Phasenlehre von Freud: (emp. nicht gestützt und überholt)

Annahme Freuds, dass sexuelle Entwicklung bereits nach der Geburt beginnt. Nur Grundidee erhalten geblieben, dass Erfahrungen in der frühen Kinheit Einfluss auf das Erwachsenenleben haben. Psychosexuellen Phasen können symbolisch im Sinne der Auseinandersetzung des Kindes mit den Anforderungen der Gesellschaft interpretiert werden.

Die einzelnen Phasen der Phasenlehre:

  • orale Phase: Mund als erogene Zone, Saugen und Lutschen des Babys bei Nahrungsaufnahme sei mit Lustgewinn verbunden
  • anale Phase: Lustgewinn durch Zurückhalten udn Loslassen der Exkremente
  • phallische Phase: Lustgewinn durch Stimulation der Genitalien
  • Ödipuskomplex: Sohn begehre seine Mutter und sieht Vater als Rivalen, zudem Kastrationsdrohung durch Mutter "Ich schneide dein Glied ab, wenn du weiter damit spielst", Sohn löst Komplex durch Identifikation mit dem Vater, d.h. seine Werte und Normen --> Entwicklung des Über-Ich und Latenzzeit für Sexualfunktionsentwicklung, die erst in der Pubertät wieder aufgenommen und abgeschlossen wird.
  • Elektrakomplex (Begriff erst später von Jung eingeführt): sexistische Annahme von Freud: Mädchen entwickeln Penisneid und begehren Vater als Liebesobjekt, Konflikte werden gelöst durch Identifikation mit Mutter, ist aber nicht so stark wie bei Jungs, somit sollen Mädchen ein weniger ausgeprägtes Über-Ich entwickeln. Gerade für diese These deutlicher Widerspruch: Karen Horney: Minderwertigkeitskomplexe der Frau nicht wegen Penisneid, sondern wegen tatsächlicher Benachteiligung der Frau in der Gesellschaft.

Psychoanalyse nach Freud:

Jung und Adler kritisierten die Überbetonung der Sexualität und berücksichtigen soziale Bedingungen der Persönlichkeitsentwicklung deutlich stärker. Adler nahm an, dass sich bereits in den frühsten Interaktionen eines Kindes ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt -> psychische Gesundheit im späteren Leben.

 

Freud hat sich mehr für unbewusstes interessiert, also "Es-Psychologie". Durch Heinz Hartmann mehr Interesse an "Ich-Psychologie": Funktionen und Entwicklung des Ich. Ich von Anfang an eigene Instanz. Wichtig Erik Eriksons Stufenmodell (von Geburt bis Tod, 8 Phasen) für Entwicklungspsychologie. Z. B. mittleres Erwachsenalter Konflikt zw. Generativität (Kinder großziehen, unterrichten) und Stagnation (nur um sich selbst kümmern) lösen ->Integration in Entwicklungsaufgabe -> für andere Sorgen ohne eigene Bedürfnisse aus den Augen zu verlieren.

 

 

Objektbeziehungstheorien Freud:

  • Freuds psychischer Apparat thematisiert einen intrasystemischen Antagonismus zw. Es, Ich, Über-Ich
  • Psychoanalyse als Behandlung von Anfang an Psychologie der Bezogenheit
  • Übertragung und Gegenübertragung: Übertragung liegt vor, wenn früher erworbene Interaktionsmuster in einer späteren Beziehung wiederholt werden (Patient überträgt Liebe oder Hass auf Therapeut, wie frühere Eltern gegenüber) // Gegenübertragung, wenn Therapeut Gefühle projeziert

 

Übertragung wichtig, da dann Chance fürhere verdrängte Konflikte durchzuarbeiten.

Unbewusste Gegenübertragung unerwünscht