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Leitsymptom Lahmheit Pferd_Oli Nussbaum

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Kartei Details

Karten 47
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 24.06.2013 / 14.09.2021
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
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In welche Ursachenkomplexe lassen sich Lahmheiten grundsätzlich einteilen?

  • Lahmheiten infolge Schmerzen an den Gliedmassen, z.B. Hufabszess, Sehnenzerrung, Arthritis, etc.  
  • Lahmheiten infolge mechanischer Behinderung der Gliedmassenbewegung, z.B. bei Ankylose, Patellarfixation, etc.    
  • Lahmheiten infolge Lähmung von Nerven, z.B. Radialis- oder Supraskapularisparesen/ -paralysen.  

Lahmheitsgrade beim Pferd

Grad 1: Undeutlich geringgradige Lahmheit

=nicht permanent sichtbare, geringgradige Lahmheit

 

Grad 2: Deutlich geringgradige Lahmheit

=permanentsichtbare, geringgradige Lahmheit

 

Grad 3: Mittelgradige Lahmheit

= deutlich ausgeprägte Lahmheit sofort zu erkennen

 

Grad 4: Hochgradige Lahmheit

= Zehenspitzenfussung, Pferd kaum trabbar

 

Grad 5: Höchstgradige Lahmheit

= vollständige Entlastung der Gliedmasse, Pferd nicht trabbar

Mögliche Ursachen für Hangbeinlahmheit

  • habitueller Patellafixation
  • fibrotischer Myopathie
  • Hahnentritt (Zuckfuss, Schrittkrankheit der Hintergliedmassen, eine/beide Gliedmassen gebeugt, Streckung beim Abstellen erfolgt abrupt)
  • Entzündung der Bursa bicpitalis

Wie an Hinterhand Lahmheit beurteilen?

Becken erreicht höchtsten Punkt beim Auffussen der erkrankten Gliedmasse. Es sinkt dann während der Stützphase des kranken Beines nur wenig ab, weil das Pferd die Belastung der schmerzhaften Gliedmasse vermeiden will.  

Absenken der Glutealmuskulatur: Da dieses Absenken beim lahmen Bein aus einem während der Stützbeinphase höheren Niveau erfolgt, ist die Amplitude der Kruppenbewegung beim lahmen Bein ausgeprägter als beim gesunden Bein.  

Ablauf der Lahmheitsuntersuchung

  • Anamnese
  • Adspektion
  • Vorführen des Pferdes
  • Provokationsproben
  • Spezielle Adspektion und Palpation
  • ggf. Longieren
  • Diagnostische Anästhesien
  • Verdachtsdiagnosen, Differentialdiagnosen, Diagnosen
  • Bildgebende Diagnostik: Röntgen, Ultraschall, Thermographie, Szintigraphie, Computertomographie oder MRI
  • ggf. selektive diagnostische Anästhesien
  • Therapie und Prognose

Wie funktioniert die Brettprobe?

--> was wird belastet?

Hierbei wird ein Vorderbein auf ein Brett gestellt, das Gegenbein locker aufgehoben und das Brett anschliessend progressiv vorne angehoben. Hierdurch wird vor allem der Hufrollenapparat belastet. Zeigt das Pferd nun eine schmerzhafte Reaktion im Sinne einer reproduzierbaren Zurückverlagerung des Körperschwerpunkts und einen schmerzhaften Gesichtsausdruck, so wird diese Probe als positiv befundet.

Was versteht man unter der Beugeprobe?

Wir verstehen darunter das eineinhalb Minuten lange Abbeugen einer Gliedmasse und das anschliessende Vortraben des Pferdes. Beugeproben müssen immer mit der kontralateralen Beugeprobe verglichen werden. Beim Lostraben nach der Beugeprobe darf das Pferd physiologischerweise die ersten Schritte unregelmässig gehen – anschliessend sollte das Gangbild aber wieder dem Zustand vor der Beugeprobe entsprechen.

Was am belasteten Bein beobachten/palpieren?

  • Wärme der Hufe
  • Arterienpulsation der Digital- und/oder Mittelfussarterien
  • Knöcherne Zubildungen (Schalen) im Kron- und Fesselbereich
  • Spannung/Kontur der beiden Beugesehnen sowie des M. interosseus medius
  • Gallen (d.h. vermehrt gefüllte synoviale Strukturen) z.B. Fessel/Karpus/Tarsus
  • Überbeine