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Allgemeine II - Emotion

Uni Würzburg, Fragenkatalog

Uni Würzburg, Fragenkatalog


Kartei Details

Karten 17
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 19.04.2023 / 03.01.2024
Lizenzierung Keine Angabe
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1. Welche Ereignisse und Situationen werden als Auslöser von Angst, Trauer, Ärger oder Freude häufig erinnert?

 

  • Angst: Bedrohungen, diese können physisch (Autounfall), sozial (Verlust von Freunden, Trennungen), Angst vor Kontrollverlust, existenzielle Ängste (Angst zu Versagen (z.B. Studium nicht schaffen)
  • Ärger: normverletzendes Verhalten, sozialen Konflikten, wenn man unhöflich behandelt wird, Ärger über sich selbst bei Fehlschlägen
  • Freude: Erfolge, Befriedigung von Bedürfnissen, soziale Beziehungen als Quelle (Anerkennung, Respekt)

2. Was ist Affective Computing?

  • Ist die maschinelle Verarbeitung von Emotionen zur Optimierung von Mensch-Computer-Interaktionen
  • Interdisziplinärer Ansatz (Psychologie, Neurowissenschaften, Pädagogik, …)
  • Beispiele Anwendungsmöglichkeiten:
    • Lernprogramme verbessern
    • Überwachungssysteme verbessern (z.B. Assistenzsysteme in Autos)
    • Verbesserung von Entertainment (à interaktiver gestalten)
    • Verbesserung Werbung, Wahlforschung, ….
    • Generell Verbesserung der Kommunikation in sozialen Medien

3. Worauf bezieht sich „Affekt“ in der wissenschaftlichen Emotionspsychologie?

  • Affekt ist der Oberbegriff für Emotionen und Stimmungen und schließt diese somit mit ein.
  • Rudimentäre Gefühle der Lust/Unlust, Anspannung/Entspannung, Vorlieben/Aversionen
  • Auch Rohaffekte genannt à sind ganz primitiv und rudimentär

4. Worin unterscheiden sich Emotionen von Stimmungen?

  • Emotionen:
    • haben einen Objekt- bzw. Ereignisbezug (Man ärgert sich über eine Person, man freut sich über ein Geschenk)
    • haben eine Ursache
    • Emotionen sind nicht langanhaltend, sondern haben eher episodischen Character
    • Sie sind auf eine Sache bezogen und sobald diese wegfällt, verschwindet auch die Emotion
    • Verlauf: Anfang und Ende, bestimmbare Dauer, eher kurzfristig
    • Sind intensiver als Stimmungen
  • Stimmungen:
    • sind diffus, haben keinen Objektbezug und die Ursache ist häufig nicht bekannt
    • Verlauf: langanhaltend, kein klarer Beginn und kein klares Ende

5. Was ist damit gemeint, dass Emotionen einen Objektbezug haben? Erläutern Sie diesen Bezug mit Beispielen.

  • Objektbezug meint, dass Emotionen stets auf ein Objekt oder ein Ereignis gerichtet sind (Intentionalität)
  • Eine Emotion hat immer eine Ursache. Diese Ursache kann ein Objekt, eine Situation oder ein Ereignis sein.
  • Man empfindet zum Beispiel nicht einfach so Freude, sondern man ist glücklich, weil man beispielsweise ein Geschenkt, also ein Objekt erhalten hat. Genauso ärgert man sich nicht einfach ohne Grund, sondern zum Beispiel über das Verhalten einer Person.
  • Es besteht also jederzeit ein verknüpfender Bezug zwischen Emotion und Objekt

7. Was sind zentrale Merkmale bzw. Kennzeichen von Emotionen? Wie hängen Emotion und Motivation zusammen? Worin unterscheiden sie sich?

  • multidimensional, komplex und nicht reduzierbar auf Gefühle
  • 3 zentrale Merkmale:
    • Affektivität (Gefühlscharacter)
      • à also eine Wertigkeit/Valenz, unangenehm/angenehm
    • Objektgerichtetheit (Intentionalität)
      • à es besteht immer ein Bezug zu einem Objekt oder Ereignis
    • Zeitliche Befristung (Episode)
       
  • Abgrenzung & Zusammenhang Motivation:
    • Emotionen besitzen eine motivationale Funktion, wenn das Bezugsobjekt in der Zukunft liegt
      • In diesem Fall sind die Konzepte eigentlich nicht mehr zu unterscheiden
    • Der Unterschied findet sich in der zeitlichen Gerichtetheit:
      • Motivation: Bezugsobjekt liegt immer in der Zukunft (Ziel)
      • Emotion: Bezugsobjekt kann auch in der Vergangenheit liegen

8. Diskutieren Sie folgende Aussage: „Emotion ist ein multidimensionales Konzept“.

  • Für die Definition von Emotion liegt kein einheitlicher wissenschaftlicher Konsens vor
    • Es gibt Definitionen in vielen verschiedenen Kategorien (z.B. affektive oder physiologische Definition)
    • à Emotion lässt sich also nicht auf einen Bereich beschränken, deswegen ist eine gängige Definition die der Multiplen Aspekten
  • Emotion umfasst multiple Aspekte, ist also nicht auf z. B. Gefühle reduzierbar
  • Es ist ein multidimensionales, komplexes Konzept, das mehrere Komponenten umfasst, die in gegenseitiger Wechselwirkung stehen
  • Emotion wird als ein komplexes Konstrukt mit neurophysiologischen, muskulären und phänomenologischen Aspekten definiert
    • Beinhaltet also Gefühl, Verhalten und Kognition
  • Die Frage nach Existenz und Anzahl der Komponenten ist nicht vollends geklärt

Eine Möglichkeit beschreibt das Komponentenmodell:

  • Erleben
  • Kognition
  • Motivation
  • Ausdruck
  • Physiologie

9. Welche allgemeinen Schwierigkeiten schränken die Aussagekraft von Selbstberichten von emotionalen Gefühlen ein?

  • Intersubjektive Erfassung von subjektiven Inhalten
    • Man weiß nie, wie genau andere etwas wahrnehmen (Qualia)
    • Jeder nimmt die Dinge anders war
      • Unterschiedliche Personen verstehen z.B. unter „depressiv“ unterschiedliche Dinge
  • Beschränkung auf verbalisierbare, bewusst zugängliche Inhalte
  • Selektives Erinnern
  • Soziale Erwünschtheit
  • Beeinflussung durch sprachliche Gepflogenheiten