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WIGL / Wirtschaftspolitik und Globalisierung / 4. Semester / BWL-Industrie

Die Studierenden erhalten einen Überblick über wichtige Teilbereiche und Probleme der Wirtschaftspolitik. Sie erkennen die Bedeutung des monetären Sektors für die Gesamtwirtschaft. Das Verständnis für den Prozess der Internationalisierung wird anhand der Darstellung der Finanzsysteme und der internationalen Währungsordnung vertieft. Die Studierenden lernen, aktuelle Entwicklungen der Wirtschaftspolitik im Kontext der Globalisierung einzuordnen.

Die Studierenden erhalten einen Überblick über wichtige Teilbereiche und Probleme der Wirtschaftspolitik. Sie erkennen die Bedeutung des monetären Sektors für die Gesamtwirtschaft. Das Verständnis für den Prozess der Internationalisierung wird anhand der Darstellung der Finanzsysteme und der internationalen Währungsordnung vertieft. Die Studierenden lernen, aktuelle Entwicklungen der Wirtschaftspolitik im Kontext der Globalisierung einzuordnen.

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Kartei Details

Karten 91
Sprache Deutsch
Kategorie VWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.03.2023 / 01.09.2023
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20230318_wigl_wirtschaftspolitik_und_globalisierung_4_semester_bwlindustrie
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1-3. Aufgabe (A-10) Wenn eine Gemeinschaft über ein gemeinsames Gut verfügen kann, dann stellt sich immer die Frage, wer welchen Anteil an diesem Gut bekommt. Wir nennen ein Gemeinschaftsgut auch eine „Allmende“. Es kann als individuell rational angesehen werden, sich möglichst viel von einem Gemeinschaftsgut zu nehmen. Möchten allerdings alle Beteiligten möglichst viel abbekommen, dann ist die Zerstörung des gemeinsamen Gutes sehr wahrscheinlich.

Übertragen Sie dieses Problem, das wir auch die „Allmendeklemme“ oder „Rationalitätsfalle“ nennen, auf die aktuelle Klimaproblematik (oder beispielsweise auf den Gaststättenbesuch).

Das Klima ist eine Allmende, es gehört allen Menschen. Erhalten werden kann die Allmende nur, wenn alle die Allmende schonen und pflegend erhalten. Wenn sich einzelne auf Kosten der Gemeinschaft bereichern, so folgt dies den Geboten individueller Rationalität, zerstört aber langfristig die Grundlage der Allmende.

Individuelles Streben nach Nutzenmaximum kann somit zu kollektivem Schaden führen, wenn einzelne Personen die gemeinsame Abmachung zum eigenen Vorteil ausnutzen. Es droht das Ende der Vereinbarung.

----> Bsp.: Übernutzung der Allmende „Klima“ durch hohen CO2-Ausstoß schafft Einkommen für einzelne Länder durch Energieerzeugung, aber Schäden für die Gemeinschaft insgesamt.

Bsp.2 - Gaststättenbesuch: Angenommen, eine Gruppe von Personen besucht eine Gaststätte und schließt vorher einen Vertrag und trifft die Absprache, dass die Summe des Verzehrs gemeinsam beglichen und durch die Zahl der Teilnehmer dividiert wird (Wichtig: Mehrere Personen treffen ein gemeinsames Abkommen). Wenn nun einzelne Teilnehmer ihren Nutzen steigern wollen, so verzehren sie mehr auf Kosten der gesamten Gruppe. Nach der Maxime rationalen Handelns ist dies eine konsequente Nutzenmaximierung. Andere werden neidisch und versuchen, die „Vielfraße“ zu reglementieren oder beginnen ebenfalls, mehr zu essen und zu trinken, um nicht zu kurz zu kommen. Wenn alle mehr essen, dann gewinnt keiner mehr auf Kosten der anderen und die Rechnung wird für jeden Beteiligten sehr hoch.

 

 

 

1-3. Aufgabe (B-15) Wir können auch die internationale Handelsordnung als ein solches Gemeinschaftsgut (Allmende) verstehen.

Übertragen Sie die Problematik auch auf die Diskussion um eine internationale Handelsordnung und erläutern Sie, was es bedeutet, wenn wir in diesem Zusammenhang von der „Zerstörung“ der Allmende „Handelsordnung“ sprechen?

Übertragung der Rationalitätsfalle auf eine Internationale Handelsordnung :

Eine Internationale Handelsordnung kann als ein Gemeinschaftsgut, speziell als gemeinsames „Rechtsgut“ betrachtet werden. Wenn die Ordnung für alle besteht und eingehalten wird, dann haben alle Länder daraus Vorteile.

Die Vorteile internationaler Arbeitsteilung können zum Wohle aller Menschen genutzt werden. Aber die partiellen Interessen einzelner Staaten, die für sich Vorteile suchen, stehen dem Erhalt entgegen (vgl. USA, China, Russland, aber auch Schweiz, Deutschland, GB, Frankreich, u.a.)

Fast jedes Land sucht nach den singulären Vorteilen. Einige treten aus internationalen Abkommen aus (vgl. Großbritanniens Austritt aus der Europäischen Union).

 

Aspekt der Zerstörung einer Internationalen Handelsordnung:

Während die Zerstörung einer Allmende durch Übernutzung hervorgerufen wird, z.B. zerstört der Walfang die Walfischbestände oder zerstört die Vermüllung der Meere die Ressource „Meer“. Dagegen wird die Zerstörung des Rechtsgutes „Handelsordnung“ durch Nichteinhaltung oder durch das Ignorieren vereinbarter gemeinsamer Regelungen und vertraglicher Abmachungen bewirkt.

1-4. Aufgabe: (A-10) Jede Wirtschaft braucht eine Ordnung. Dies bedeutet, die Wirtschaft braucht Regeln, nach denen produziert und verteilt, gehandelt, gekauft, verkauft oder getauscht wird. Die extremen Ordnungen, wie die „Freie Marktwirtschaft“ oder die „Zentralverwaltungswirtschaft“, will heute kaum noch jemand in die Realität umsetzen. Es gibt zu viele Nachteile. Die meisten Staaten der Erde haben sich für eine Variante der gelenkten Marktwirtschaft entschieden. Der Markt ist die Basis für Allokation, Distribution und Koordination. Darüber hinaus greift der Staat aber unterschiedlich stark in das Wirtschaftsgeschehen ein.

Unterscheiden Sie die drei gelenkten Marktwirtschaften „Ordoliberalismus“, „Soziale Marktwirtschaft“ und „Wohlfahrtstaat“, nach der

Eingriffsintensität, Eingriffsgegenstand und nach drei weiteren Aktivitäten des Staates.

1-4. Aufgabe (B-5) Im Rahmen welcher Ordnungen werden konjunktursteuernde Maßnahmen, wie z.B. während der Corona-Pandemie zu beobachten war, durchgeführt? Weshalb nicht in der Zentralverwaltungswirtschaft?

Konjunktursteuerung durch:

  1. Keynesianismus
  2. Globalsteuerung
  3. Fine Tuning

Solche Maßnahmen werden in der Sozialen Marktwirtschaft und im Wohlfahrtstaat durchgeführt.

In der Zentralverwaltungswirtschaft gibt es keine Märkte ("Preise" werden bestimmt und nicht dem Markt überlassen, etc.), weswegen es keine konjunktursteuernde Maßnahmen/Konjunkturpoliti benötigt/gibt.

1-4.Aufgabe (C-5) Unterscheiden Sie zwischen Zielen, Mitteln und Träger konjunktursteuernder Maßnahmen.

ZIELE:

In der Rezession -> Ziel ist die Steigerung von Y

Im Boom -> Ziel ist die Begrenzung von Y -> Corona bremst die Wirtschaft und vernichtet Arbeitsplätze.

Die Maßnahmen heute sollen der Konjunktursenkung entgegenwirken.

MITTEL:  Es wird auf alle Komponenten Einfluss genommen, die das BIP Y = C + I+ Ast + [Ex-Im] beeinflussen.

Steuern, Investitions- hilfen, Zuschüsse, Staatsaufträge, Import-/Export beeinflussen ...

TRÄGER/STAAT:

Konjunktursteuerung ist mit starken Eingriffen des Staates in die gesamtwirtschaftliche Produktion und Konsum verbunden, d.h. in die Erzeugung und Verbrauch von Produkten. Zu diesem umfangreichen Mitteleinsatz ist nur der Staat in der Lage.

1-4. Aufgabe (D-5) Unterscheiden Sie zwischen Konjunkturpolitik und Wachstumspolitik. 

Konjunkturpolitik soll die Auslastung der aktuellen Kapazitäten einer Wirtschaft erhöhen, d.h. die gegebenen Möglichkeiten ausschöpfen. Im Falle der Überhitzung einer Wirtschaft begrenzen.

Wachstumspolitik zielt auf die Kapazität, d.h. die Potenziale und Möglichkeiten einer Volkswirtschaft. Alle Maßnahmen, die das Wachstum von Arbeit, Boden, Kapital oder technisch- organisatorischem Wissen fördern, zählen zur Wachstumspolitik.

1-5. Aufgabe: (A-5) Wirtschaftspolitik bedeutet, dass bestimmte Akteure (Träger) mit ihrem wirtschaftspolitischen Instrumentarium in das „Subsystem Wirtschaft“ einer Gesellschaft eingreifen.

Wie unterscheidet sich das „Subsystem Wirtschaft“ vom „politischen Subsystem“ einer Gesellschaft?

Abgrenzung zum politischen System

Im politischen System geht es um die Gestaltung der Macht und Herrschaft in einer Gesellschaft, um die Regelung von Konflikten und die Struktur und Kontrolle gesellschaftlicher Macht in unterschiedlichen Systemen. Um die Gesetzmäßigkeiten dieser Fragestellungen dreht sich die Politologie, die Wissenschaft von den politischen Systemen. (Demokratien, parlamentarisch oder direkt), Monarchien, konstitutionelle Monarchien, Volksdemokratie usw.

Das ökonomische Subsystem einer Gesellschaft

Auch im ökonomischen Subsystem geht es um Machtfragen, aber nicht im Rahmen gesellschaftlicher Beziehungskonflikte, sondern um die Frage der Entscheidungsmacht über Produktion und Konsum. Das ökonomische System umfasst alle Elemente der Gesellschaft, die sich um die Produktion und den Konsum von Gütern drehen. Ökonomie befasst sich mit dem Umgang der Menschen mit knappen Gütern.

1-5.Aufgabe: (B-15)

Nennen und erläutern Sie die fünf Hauptprobleme, denen Wirtschaftspolitiker in jeder Gesellschaft begegnen.

1. Allokation... betrifft die Probleme rund um die Frage, wohin die Produktionsfaktoren einer Gesellschaft fließen sollen und welche Produkte damit in welcher Menge und Qualität hergestellt werden sollen (AllokationZuweisung von finanziellen u.a. Mitteln). Es geht um die Art und Weise der Verwendung knapper Ressourcen.


2. Distribution... betrifft die Probleme rund um die Verteilung von Einkommen auf die Individuen und Mitglieder einer Gesellschaft. Wer soll welches Einkommen beziehen? Wie sieht eine gerechte Einkommensverteilung aus? Um dieses Problem lösen zu können, müssen bestimmte Gerechtigkeitsvorstellungen festgelegt werden (Normative Festlegung).


3. Wachstum... hängt mit Allokation eng zusammen und Wachstumsfragen beziehen sich auf die Frage, wie eine Volkswirtschaft angemessenes / hohes Wirtschaftswachstum erreichen kann. Dahinter stehen ständig steigende Ansprüche, Bedürfnisse und Erwartungen der Mitglieder moderner Volkswirtschaften und das Ziel, Arbeitslosigkeit zu vermeiden.


4. Stabilisierung... Fragen der Stabilisierung drehen sich um die Verstetigung des Wachstums und die Herstellung stetiger und gleichmäßiger ökonomischer Verhältnisse. Boom und anschließende Rezession oder Depressionen sind mit großen ökonomischen Schwierigkeiten verbunden, die durch Stabilisierungsmaßnahmen reduziert werden sollen.


5. Macht... Machtfragen betreffen vor allem Fragen der ökonomischen Entscheidungsmacht über Produktion und Konsum. Jede Gesellschaft muss klären, wer welche Entscheidungen treffen darf und soll. Das ökonomische Machtproblem dreht sich um die Frage, welche Freiheiten, individuelle Rechte und Pflichten die Mitglieder der Gesellschaft im Umgang mit knappen Ressourcen haben sollen und welche an den Staat übergehen.