Familienpsychologie VIII: Patchworkfamilien/Stieffamilien
Seminar Familienpsychologie WS21/22
Seminar Familienpsychologie WS21/22
Kartei Details
Karten | 15 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 01.02.2022 / 05.02.2022 |
Lizenzierung | Keine Angabe |
Weblink |
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Wie hoch ist der Anteil Stieffamilien (an allen Familien) in Deutschland?
ca. 10%
Nenne und beschreibe Typen von Stieffamilien:
- Stiefmutterfamilie: Familien, in denen nur zwischen dem Kind bzw. den Kindern und dem männlichen Erwachsenen im Haushalt ein biologisches Elterschaftsverhältnis besteht
- Stiefvaterfamilie: Familien, in denen das biologische Elternschaftsverhältnis nur zwischen dem Kind bzw. den Kindern und der weiblichen Erwachsenen im Haushalt besteht
- Zusammengesetzte Stieffamilien: Familien, in denen beide Erwachsenen eigene Kinder haben, die im gemeinsamen Haushalt leben, aber keine gemeinsamen Kinder vorhanden sind
- Komplexe Stieffamilien: Familien, in denen sowohl gemeinsame Kinder als auch Kinder aus vorherigen Partnerschaften im Haushalt leben --> Patchworkfamilien
Anteil Stieffamilientypen in Deutschland:
- ca. 47% Stiefvaterfamilien
- ca. 27% Stiefmutterfamilien
- ca. 26% Patchworkfamilien
Herausforderungen in der Familienphase bei Wiederverheiratung/Patchworkfamilien:
- Neudefinition der Familiengrenzen, um neue Partner und dessen Kinder zu integrieren
- Reorganisation der Beziehungen zwischen dem familialen Subsystem
- Beziehungsangebote zu Ex-Partnern, Großeltern und anderen Mitgliedern der erweiterten Familie
- Akzeptanz des Stiefelternteils als neue Erziehungs- und Autoritätsperson
- Rekonstruktion der Familienrealität; Austausch von Vergangenheit und Familiengeschichte
Zusammenfassung der Ergebnisse US-amerikanischer Studien: Kinder aus Stieffamilien ...
... zeigen mehr internalisierendes + externalisierendes Problemverhalten
... haben im Mittel schlechtere Schulnoten und beenden die Schulausbildung früher
--> insgesamt aber kleine - max. mittlere Effektstärken
Theoretische Erklärungsansätze für die Ergebnisse Us-amerikanischer Studien zu Stieffamilien:
- Stressmodelle
- Reduziertes elternliches Investment
- Stiefelterliche Erziehungsstile (eher distanziert, wenig engagiert)
- Selektionshypothesen (vorher vorhandene Risikofaktoren wie Psychopathologie der Eltern, Armut)
Forschungsergebnisse zu Stief- und Halbgeschwistern:
- kleinerer Altersabstand --> eher größere Rivalität
- im Mittel mehr internalisierendes und externalisierendes Problemverhalten bei Vorhandensein von Stief-/Halbgeschwistern (typische Geschlechtsunterschiede: Jungen tendenziell offen ablehnender, Mädchen eher zurückgezogen)
- oft zu Beginn schwierige Anpassungsphase (2-3 Jahre), danach häufig Normalisierung
Beschreibe den Zusammenhang zwischen Familienkonstellation und Problemverhalten der Jugendenlichen (auf Tab)
siehe Tab