AMLS
Advanced Medical Life Support
Advanced Medical Life Support
Kartei Details
Karten | 246 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 29.12.2019 / 18.01.2024 |
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Intoxikation Quetiapin
Toxizität: Mittelschwere Verläufe ab 550mg, schwere Verläufe ab 2g.
Symptome: ZNS‐Depression (Somnolenz bis Koma), Agitation (oft alternierend mit Somnolenz), Tachykardie und Hypotonie. Zudem sind beschrieben: Krämpfe, EKG‐Veränderungen (QT‐Verlängerung), Schwindel, motorische Verlangsamung, Verwirrung, Miosis. Bei hohen Dosen ist eine Atemdepression möglich. Massnahmen und Therapie: Dekontamination mit Aktivkohle; bei Einnahme der retardierten Form Kohle wiederholt, bei Einnahme grosser Mengen allenfalls endoskopische Entfernung; Überwachung Bewusstsein, Kreislauf, Atmung, EKG‐Kontrollen. Bei epileptischen Krampfanfällen, Agitation Benzodiazepine; bei Hypotonie Volumengabe; bei anticholinergem Delir, das nicht auf Benzodiazepine anspricht eventuell Gabe von Physostigmin (Gabe unter Monitorisierung); bei lebensbedrohlichen therapierefraktären Symptomen Lipidinfusion.
Besonderheiten:
‐ Gewisse retardierte Formen von Quetiapin zeigen bei Einnahme einer grösseren Anzahl Tabletten eine starke Verklebungstendenz, dadurch kann es zu einer Bezoarbildung im Magen mit protrahierten Verläufen kommen.
‐ Urinschnelltest: Quetiapin kann zu einem falsch positiven Resultat für Trizyklika führen.
Intoxikation mit Herzkreislaufmedikamenten
Substanzen: Digoxin, Betablocker, Calciumantagonisten, Antiarrhythmika, ACE‐Hemmer, Nitroverbindungen, Diuretika.
Allgemeine Regel: Wirkung bei Intoxikation analog der therapeutischen Wirkung.
Toxizität: Es sind keine allgemeingültigen toxischen Grenzdosen bekannt, die Wirkung von der Substanz und der eingenommenen Menge, aber auch von kardialen Vorerkrankungen.
a) Herzkreislaumedikament, die zu schweren Verläufen mit z.T. lebensbedrohlichen Symptomen führen können:
‐ Betablocker: (z.B. Metoprolol, Propranolol, Atenolol
‐ Calciumantagonisten: z.B. Verapamil, Diltiazem, Nifedipin
‐ Antiarrhythmika: z.B. Flecainid, Propafenon
‐ Digoxin
b) Herzmedikamente, die in der Regel zu leichten Verläufen führen:
‐ ACE‐Hemmer: z.B. Enalapril, Lisinopril, Perindopril
‐ Angiotensinrezeptorantagonisten: z.B. Irbesartan, Candesartan, Valsartan
‐ Diuretika: z.B. Furosemid, Hydrochlorthiazid, Spironolacton, Amilorid
‐ Nitroverbindungen in kleinen Mengen (Kinderunfälle): Nitroglycerin
Symptome:
‐ Betablocker und Calciumkanalantagonisten: Hypotonie und Bradykardie
‐ Antiarrhythmika: Rhythmusstörungen
‐ Digoxin: Erbrechen, Bradyarrhythmien, Hyperkaliämie
‐ ACE‐Hemmer und Angiotensinrezeptorantagonisten: Hypotonie und eventuell Reflextachykardie
‐ Diuretika: Hypotonie und Elektrolytstörungen
‐ Nitroverbindungen: Hypotonie, Reflextachykardie, Flush
"Gefährliche" Medikamente
Die Einnahme kleiner Mengen dieser Medikamente kann zu schweren Symptomen führen, bei Kleinkindern bereits bei Einnahme von 1‐2 Erwachsenentabletten.
Betablocker, Calciumkanalantagonisten, Antidepressiva (v.a. Trizyklika), Neuroleptika, Opioide.
Malariamedikamente: Chinin, Chinidin, Chloroquin, Hydroxychloroquin. Symptome: Kardiovaskuläre und neurologische Symptome, Seh‐ und Hörstörungen Clonidin: Symptome: ZNS‐Depression bis Koma, Atemdepression (v.a. bei Kinder), Bradykardie, Hypotonie
Imidazoline: Nasentropfen bei Schnupfen z.B. Xylomethazolin, Oxymetazolin. Symptome: ZNS‐Depression bis Koma, Atemdepression (v.a. bei Kinder), Bradykardie, Hypotonie
Kampfer: Oft in Rheumasalben, Hustensalben. Symptome: Epileptische Krampfanfälle, ZNS Depression
Lokalanästhetika: z.B. Lidocain, Prilocain, Bupivacain Symptome: Verwirrung, epileptische Krampfanfälle, Rhythmusstörungen, Koma
Sulfonylharnstoffe: z.B. Gliclazid, Glibenclamid, Glimepirid. Symptome: Hypoglykämie
Was ist ein Botulismus?
Die Botulinus‐Toxine werden durch das Bakterium Clostridium botulinus unter anaeroben Verhältnissen (zB. in kompakten Nahrungsmitteln oder Konserven) gebildet. Während der Erreger selbst keine oder nur geringe Krankheitssymptome erzeugt, verursacht sein Toxin eine absteigende Lähmung, die bei der Augen‐ und Schluckmuskulatur beginnt (Blick‐ störungen). Ohne maschinelle Beatmung führt die Erkrankung durch Atemlähmung zum Tod.
Toxine, die natürlicherweise in Nahrungsmitteln vorkommen, und die bei genügend hoher Dosis zu Vergiftungserscheinungen führen können, sind zum Beispiel das Solanin (Kartoffeln, Tomaten), Methylxanthine (Koffein in Kaffee) oder Lektine (zB. in ungekochten grünen Bohnen).
Intoxikation Kokain
Diese Droge wird aus den Blättern des Kokastrauches gewonnen und wird nasal geschnupft, intravenös injiziert, geraucht, gekaut und gegessen. Abhängig vom Aufnahmeweg ist die Dauer bis zum Wirkungseintritt (intravenös<inhaliert<oral). Die Wirkdauer ist kurz. Durch Kochen des Kokains mit Ammoniak oder Backpulver entstehen chemische Formen, die rascher systemisch verfügbar werden (Freebase, Crack).
Es kommt zu einer starken Stimulation des Zentralnervensystems, Ängstlichkeit, Erregung, Krampfanfällen; Hirninfarkt, Blutungen, Vasokonstriktion, Durchblutungsstörungen des Herz‐ muskels, Herzrhythmusstörungen, Ischämien an Darm, Nieren, Lungen, Augen. Körpertemperaturerhöhung, Rhabdomyolyse, disseminierte intravasale Gerinnung (DIC).
Monitoring: Kreislauf, EKG, Bewusstsein, Atmung, Temperatur.
Therapie: symptomatisch (aggressive Sedation mit Benzodiazepinen, Alphablocker, Kühlung); bei Krampfanfällen Benzodiazepine. Bei lebensbedrohlichen Situationen: Einsatz der Lipidemulsion. Chirurgisches Entfernen der Kokainpäckchen bei symptomatischen Bodypackern.
Intoxikation Amphetamin und stimulierende Designerdrogen
Diese in der Partyszene konsumierten Drogen haben sympathomimetische Wirkungen. Dazu kommen je nach chemischem Derivat mehr stimulierende, halluzinogene oder wie bei Ecstasy (MDMA) entaktogene Wirkungen. Unerwünschte Effekte können Durchblutungsstörungen, Rhabdomyolyse oder Leber‐ und Nierenschäden sein. Methamphetamin („Thai‐Pillen“, “Hitler‐Droge”) ist ein synthetisches Stimulans, das besonders stark wirkt und unkontrollierbare Aggressionsausbrüche verursacht. Durch die sehr rasche Wirkung ist das Suchtpotential sehr hoch (bekannt bei „Crystal meth“).
Monitoring: Kreislauf, EKG, Bewusstsein, Atmung, Temperatur.
Therapie: symptomatisch (Sedation mit Benzodiazepinen, Alphablocker, Kühlung); bei Krampfanfällen Benzodiazepine.
Intoxikation GHB, GBL und BD
Der Missbrauch von Gammahydroxybutyrat (GHB) hat in der Schweiz seit 1999 stark zugenommen. Ursprünglich ein Medikament zur Narkose, hat sich GHB als illegale Partydroge verbreitet und wird auch über das Internet gehandelt. Seit GHB dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt wurde (2001), wurde vermehrt auf die verwandten Substanzen Gammabutyrolacton (GBL) und 1,4‐Butandiol (BD) ausgewichen, die im Körper dieselben Wirkungen haben.
GHB hat als Narkosemittel v.a. eine dosisabhängige ZNS‐depressive Wirkung: bis 10 mg/kg Amnesie, Hypotonie, 20‐30 mg/kg Somnolenz, Schwindel, Euphorie, 40‐50 mg/kg Schlaf, ab 50 mg/kg Koma, Hypotonie, Bradykardie, ev. Bradypnoe. Es sind auch Krampfanfälle beschrieben worden. Die Wirkung tritt innert 15‐30 Minuten ein und dauert 1‐2 Stunden an. Komatöse Patienten wachen typischerweise abrupt auf. Es wird ein Exzitationsstadium durchlaufen, in dem die Patienten agitiert sein und krampfartige Zuckungen haben können. Nach 8 Stunden ist die Wirkung vollständig abgeklungen. Komplikationen treten v.a. bei Kombinationsvergiftungen auf.
Achtung: Eine ausgeprägte, langanhaltende Entzugssymptomatik ist möglich! Monitoring: Bewusstsein, Kreislauf, Atmung. Therapie: symptomatisch (Kontrolle und Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen). Es gibt kein Antidot.
Intoxikation Nikotin
Das toxische Hauptalkaloid aus dem Tabak ist das Nikotin. Die Symptomatik tritt innerhalb 30‐ 90 Min. auf.
Am häufigsten sind Expositionen bei kleinen Kindern, die Zigaretten oder Stummel verschlucken. Da Nikotin im Magendarmtrakt schlecht aus Zigarettentabak freigesetzt wird, verläuft die Vergiftung meist leicht. Typische Symptome : Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Blässe und Schwitzen. Auch Bauchschmerzen, Durchfall, Speichel‐ und Tränenfluss können auftreten.
Gefährlich können aber in Flüssigkeit gelöster Tabak, Nikotinkaugummis und‐pflaster sein, oder auch Kapseln für die E‐Zigarette, die Nikotin enthalten (Internethandel, nicht in der Schweiz zugelassen). Bei schweren Vergiftungen treten zudem Verwirrung, Unruhe, Tachy‐, dann Bradykardie, Blutdruckabfall, Krampfanfälle, Atemlähmung auf.
Monitoring bei Einnahme gefährliche Nikotinpräparate Bewusstsein, Kreislauf, EKG, Atmung. Achten auf vegetative Symptome (Pupillen, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall).
Therapie: Dekontamination mit Aktivkohle‐Suspension (nur innert 1h nach Einnahme wirk‐ sam). Antidot: Atropin, symptomatische Therapie.
Was ist der Unterschied zwischen Lysis und Krisis?
Lysis: langsamer Fieberabfall über mehrere Tage (grossperliger, warmer Schweiss).
Krisis: rascher Temperaturabfall innert Stunden (klebriger, kalter und kleinperliger Schweiss). Starke Schweissausbrüche mit Gefahr Dehydratation, Elektrolytverlust, Vasodilatation, hohe Kreislaufbelastung und Kollapsgefahr.
Wie funktioniert die Wärmeabgabe?
- Konvektion = Wärmeströmung
- Konduktion = Wärmeleitung
- Wärmestrahlung
- Verdunstung: Schweiss & Atmung
Was ist Fieber?
Fieber bezeichnet eine abnormal hohe Körpertemperatur ab 38°C, die durch Änderungen im Temperaturzentrum des Hypothalamus hervorgerufen wird. Der Sollwert ist bei Fieber nach oben verstellt.
Physiologie von Pyrexie
Wenn Phagozyten Bakterien verschlingen werden sie zur Sekretion von Pyrogen stimuliert (z.B. Interleukin-1). Dieses zirkulieren als Botenstoff von der Peripherie zum Hypothalamus. Im Hypothalamus induzieren Zytokine die Cyclooxygenase-2. Diese induziert im präoptischen Areal die Bildung und Freisetzung von Prostaglandinen. Sie sind dann in der Lage im Temperaturregulationszentrum des Hypothalamus die Temperatur nach oben zu korrigieren.
Ursachen Fieber
Infektionskrankheiten: Verantwortlich sind Toxine die durch den Stoffwechsel der Krankheitserreger oder deren Abbau entstehen.
Resorptionsfieber
Zentrales Fieber
Durstfieber
Vorteile von Pyrexie
Eine erhöhte Körpertemperatur verstärkt die Interferonwirkung, blockiert so das Wachstum verschiedener Mikroorganismen und beschleunigt die Gewebsreparatur.
Was ist der Bezold-Jarisch-Reflex?
Der Bezold-Jarisch-Reflex ist ein vom Herzmuskel ausgehender Schonreflex. Der Bezold-Jarisch-Reflex wird als Kombination eines kardiokardialen Eigenreflexes (Bradykardie) und eines kardiovaskulären Fremdreflexes (Hypotonie) angesehen. Neben der Reizung von Dehnungsrezeptoren wird eine chemische Reizung (z. B. bei hypoxischen Zuständen) im linken Ventrikel als Ursache vermutet.
CVI (cerebral vaskulary insult) Schlüsselbefunde und Behandlung
Schlüsselbefunde: einseitiges sensorisches und/oder motorisches Defizit, Facialisparese, Sprachstörung, Gleichgewichtsverlust/Vertigo, veränderte Bewusstseinslage.
Behandlung: Fast (Unterschied motorische und/oder sensorische Ausfälle), Lagerung 30 Grad erhöht, MAD mind. 60-65mmHg, BD nur über 220/120 senken, evtl. O2, Zugang (16G), BZ, Lysefenster beachten, TP in Stroke Unit (D1).
Zerebrale Venenthrombose, Sinusvenenthrombose (Venöser Verschluss mit Blutückstau) Schlüsselbefunde und Behandlung
Schlüsselbefunde: starke Kopfschmerzen, Krampfanfall, Bewusstseinstrübung, sensible und motorische Ausfälle, visuelle Störungen.
Behandlung: Zugang, Analgesie, evtl. O2, BZ.
Dissektion der Karotisarterie Pathologie, Schlüsselbefunde und Behandlung
Die Dissektion der Karotisarterie ist eine seltene Ursache des ischämischen CVI. Ursachen: Abnorme Halsbewegung mit Gefässverletzung, Bindegewebserkrankung, Hypertonie oder Arteriosklerose, Karotisaneurysma.
Schlüsselbefunde: plötzlicher, einseitiger Schmerz in Kopf oder Nacken, akutes fokal-neurologisches Defizit, Horner Syndrom (Ptosis, Miosis, Enopthalmus), Anamnese für ein Trauma oder eine unphysiologische Kopfbewegung.
Behandlung: Symptomatisch, O2, Oberkörper hoch (30 Grad), EKG, BZ, evtl. BD-Senkung, evtl. Krampf durchbrechen, Frage nach Antikoagulation.
Subarachnoidalblutung (SAB) Pathologie, Schlüsselbefunde und Behandlung
Blutung zwischen Pia mater und Arachnoidea meist durch ein zerebrales Aneurysma oder eine arteriovenösen Malformation, auch durch Trauma möglich. Die nicht traumatische SAB zählt zu dem ischämischen Schlaganfall.
Schlüsselbefunde: plötzliche, heftige Kopfschmerzen, Vigilanz- oder Bewusstseinsstörung (evtl. auch vorübergehend), Nausea/Emesis, Nackensteifigkeit, Menigismuszeichen.
Behandlung: O2, Zugang, Analgesie, OK-hochlagerung, evtl. Sedierung.
Subdurales Hämatom Pathologie, Schlüsselbefunde und Behandlung
Blutung zwischen Dura mater und Arachnoidea. Ursache ist ein Riss der Brückenvenen meist durch eine Trauma (Coup-Contrecoup) oder Dezeleration. Der Verlauf kann akut, subakut oder chronisch sein.
Schlüsselbefunde: Kopfschmerz, Bewusstseinsveränderung, fokale Ausfälle oder alg. Schwäche, Nausea/Emesis, Trauma.
Behandlung: Symptomatisch, O2, MAP über 90 (120 Sys.).
Epiduralhämatom Definition, Ursache, Schlüsselbefunde, Therapie
Definition: Blutansammlung zwischen Schädelknochen und Dura Mater.
Ursache: Traumatisch Verletzung der Arterien meistens im Schläfenbereich der A. meningea media => Masseneffekt => Hirnmassenverschiebung=>Hoher Druck intrakraniel => Einklemmung.
Symptome: Bewusstseinseintrübung (evtl. lucides Intervall), Kopfschmerz, Cushing Trias, Nausea, Emesis, Schwindel/allgemeine Schwäche, Trauma.
Therapie: ABCDE Herangehensweise, evtl. O2, Zugang, BZ, evtl. Immobilisation, TP in Neurochirurgie.
Normaldruckhydrozephalus Defintion, Symptome, Therapie
Definition: Übermässiges Liquor Volumen in den Ventrikeln, ohne Erhöhung des Liquor Druckes=> Druck auf die Nervenfasern welche aus der Grosshirnrinde austreten
Symptome: Gangstörung (schlufender, breitbeiniger Gang, Probleme beim ersten Schritt), Harn- oder Stuhlinkontinen, Kognitives Defizit (Aphasie, psychomotorischen Verlangsamung, verminderte Aufmerksamkeitsspanne, Konzentrationsunfähigkeit)
Therapie: ABCDE Herangehensweise (Infusion, O2, BZ), Transport in Spital mit neurochirurgischer Abteilung.
Hirntumor
Definition: Intrakranielle Neoplasie genannt. Abnormale Vermehrung von Zellen. Kann Nerven oder Hirngewebe durch Infiltration oder Verdrängung schädigen.
Symptome: Kopfschmerz, fokal-neurologische Ausfälle, epileptische Anfälle, visuelle Störungen, psychiatrische Symptome, Hirndruckzeichen (z.B. Nausea/Emesis).
Therapie: ABCDE Herangehensweise (Infusion, O2, BZ), Zustand kann sich schlagartig verändern, Transport in Spital mit Onkologie und Neurochirurgie.
Caudea Euquina Syndrom Definition, Ursache, Symptome, Therapie
Definition: Komprimierung der Nervenwurzeln des unteren Lenden/Sakralbereichs.
Ursache: Andere Rückenmarksläsion, Bandscheibenvorfal, Kürzlicher eingriff im Lumbalbereich (z.B. Lumbalpunktion), Spinalkanalstenose, Trauma, Tumor.
Symptome: Ausstrahlende Schmerzen/Schwächegefühl/Lähmung/Taubheitsgefühl/Kribbeln untere Extremitäten, Darm und Blasenfunktionsstörung (Inkontinenten), Rückenschmerzen (ein oder beidseitig), Verminderte/fehlende Reflexe der unteren Extremitäten.
Behandlung: ABCDE Herangehensweise (Infusion, O2, BZ), Immobilisieren, Transport in Orthopädische und neurochirurgische Abteilung.
Ideopatische intrakranielle Hypertension Definition, Symptome, Therapie und Komplikationen
Definition: Pseudotumor cerebri oder falscher Tumor bekannt, verminderte Resorption von Zerebrospinalflüssigkeit aus dem subarachnoidal Raum, viele jüngere Adipöse Patientinen.
Symptome: Fortschreitendender Verlust des peripheren Sehens, Grau und Schwarz werden des Blickfeldes, Horizontale Diplopie (Doppelsehen), in den Arm ausstrahlende Schmerzen selten, Kopfschmerzen, Nach dem Bücken oder Aufstehen ortostatische Hypotonie, Pulsatile Klingelgeräusche, Verlust des Farbsehens.
Therapie: ABCDE Herangehensweise (Infusion, O2, BZ), Transport in Spital mit ophthalmologischer, neurologischer und neurochirurgischer Abteilung.
Komplikation: Papillenödem=> Atrophie des Sehnervs => Erblindung, Anschwellung des Sehnerves
Hirnabszess Definition, Risikofaktoren, Symptome, Therapie
Definition: Infektion welche damit beginnt, dass ein Bakterium von ausserhalb des ZNS die Blut-Hirn-Schranke überwindet. Anfängliche Entzündung entwickelt sich eine Ansammlung von Eiter, um die eine gut vaskularisierte Abkapslung bildet.
Risikofaktoren: Beinahe ertrunken, umfassende dentale Prozedur, geschwächtes Immunsystem, Klappenprothese, Konsum von i.v. Drogen, Aids Kranke.
Symptome: Fieber, Fokale-neurologische Defizite, Kopfschmerzen (Plötzliche Verschlimmerung => Ruptur des Abszesses), Krampfanfälle Bewusstseinsstörungen, Nackensteifigkeit, Nausea, Emesis
Therapie: ABCDE Herangehensweise (Infusion, O2, BZ), Transport in Spital mit neurochirurgischer Abteilung und neurologischen Intensivstation.
Hypertensive Enzephalopathie und maligne Hypertonie Definition, Symptome und Therapie
Definition: Die mit extrem erhöhten BD assoziierten neurologischen Probleme, der Druck ist zu hoch für die Autoregulation=> Schädigung der Gefässwände=> Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke=> Austritt von Kapillarflüssigkeit ins Gewebe=> Hirnödem. Maligne Hypertonie= Papillenödem und retinale Hämorrhagie
Symptome: Bewusstseinsstörungen oder fokale neurologische Defizite, Hypertonie, Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Nausea und Emesis, Sehstörungen, Verwirrung.
Therapie: ABCDE Herangehensweise (Infusion, O2, BZ), BD senken wenn systolisch >220mmHg, diastolisch 120mmHg (max. 25% senken). Transport in Spital mit einer kardialen Abteilung und Intensivstation.
Arteriitis temporalis Definition, Schlüsselbefunde und Therapie
Definition: Riesenzellarteriitis auch bekannt. Entzündung der Schläfenarterien, die einen pulsierenden oder brennenden Schmerz in die Schläfengegend verusachen.
Schlüsselbefunde: pochende Kopfschmerzen im Schläfenbereich, Sehstörungen (meist auf einem Auge), meist ältere Frauen.
Therapie: ABCDE Herangehensweise (Infusion, O2, BZ), Transport in Spital mit ophthalmologischen Mitbetreuung .
Wernicke-Enzephalopathie und Korsakow-Syndrom Definition, Symptome, Therapie
Definition: Verschieden Phasen desselben pathologischen Prozesses. Vorstufe= Wernicke Enzephalopathie, Spätere Form= Korsakow Syndrom, Ursache: Akuter Thiamin/ Vit. B1/ Aneurin Mangel, häufig bei Alkoholikern, Mangelernährte, langjährige Hämodialyse, AIDS.
Symptome: Akute Verwirrtheit (Aphatie, Agitation, Unaufmerksamkeit), Ataxie, Gedächtnisverlust, Hypotonie, Krampfanfälle, Nausea und Emesis, Ophtalmoplegie (abnormale Funktion der Augenmuskeln, Nystamus, Lähmung des Augenmuskels, dissoziierter Blick), Temperaturinstabilität, Verstopfungen.
Therapie: ABCDE Herangehensweise (Infusion, O2, BZ).
Migränekopfschmerzen Definition, Begleitsymptome, Therapie
Definition: Heftige, rezidivierende Kopfschmerzen mit neurologischen Begleiterscheinungen, Neurotransmitter stimulieren eine inflammatorische Kaskade=> Vasodilatation=> Schmerzen.
Begleitsymptome: Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen und grelles Licht, Kognitive und visuelle Störungen, Nausea und Emesis, Schwindel.
Therapie: ABCDE Herangehensweise (Infusion, O2, BZ), Vorsichtig mit Opiatgabe, Antiemetika können Anfall allenfalls unterbrechen, Bekannte Migräniker könnten Schlaganfall für einen besonders starken Migräneanfall halten, Vorsicht bei Veränderungen, Transport in Spital mit neurochirurgischer Abteilung.
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