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M1 Forschungsmethoden

Karteikarten für M1 Forschungsmethoden Fernuni Hagen

Karteikarten für M1 Forschungsmethoden Fernuni Hagen


Kartei Details

Karten 48
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 23.02.2019 / 28.01.2024
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20190223_m1_forschungsmethoden
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Welche wissenschaftstheoretischen Ansätze gibt es und welche Personen gelten als Begründer?

  • Logischer Empirismus/Positivismus
  • Kritischer Rationalismus (Popper)
  • Historisch-Soziologische Analyse (Kuhn)
  • Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme (Lakatos)
  • Konstruktivistische Ansätze/Diskursanalyse (Wittgenstein)

Was unterscheidet Positivsmus und Konstruktivismus?

Positivismus: Es gibt eine reale, d.h. physische "echte" Welt. Wissenschaft kann allgemeingültige Erkenntnisse über die Welt erfassen. Das Gefüge der Welt ist messbar. --> Induktion ist möglich, weil wir tatsächlich erkennen können wie die Welt funktioniert.

Konstruktivismus: Es gibt keine objektive Wahrnehmung der Welt, alle Beobachtungen die wir formulieren sind eine Konstruktion des individuellen Geistes und der Sprache. Aufgabe der Wissenschaft ist das Entdecken der vom Menschen erschaffenen Welt --> Wissenschaft sollte qualitativ sein, d.h. Fokus auf interpretierbare Sprache (z.B. Texte).

Woraus können Theorien entstehen/entwickelt werden?

  • Inutition: Auf Basis von Gesprächen und der Auseinandersetzung mit einem Thema
  • Induktion: Verallgemeinerung einer Beobachtung oder Erfahrung
  • Metaphern: Analogie eines Modells aus dem technischen Bereich zur Beschreibung psychischer Prozesse
  • Systematische Suche mittels wissenschaftlicher Methoden: Herstellung eines neuen Sinnzusammenhangs duch Analyse von Daten

Welche drei Stufen der Hypothesenbildung gibt es im Forschungsprozess?

  1. Formulierung theoretisch-inhaltliche Hypothese (AV ist in der Formulierung der Hypothese noch nicht messbar, z.B. AV = Zufriedenheit)
  2. Operationalisierung und dadurch Erzeugung einer empirischen Hypothese (AV ist jetzt messbar, z.B. AV = subjektives Wohlbefinden, messbar mittels Standardtest von Wissenschaftler X)
  3. Überführung in eine statistisch überprüfbare Hypothese (statistische Hypothese) (Formulierung bezieht sich jetzt auf einen statistischen Parameter der AV, z.B. Mittelwert der gemessenen AV > 5)

 

Was sind die vier Basisziele der wissenschaftlichen Tätigkeit in der Psychologie?

  1. Beschreiben - Angaben über die Erscheinungsformen und Merkmale von Sachverhalten
  2. Erklären - Ableitung von kausalen-, d.h. Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen (UV->AV)
  3. Vorhersagen - Prognose eines zukünftigen Sachverhalts auf Basis der gegenwärtigen Ausprägung von Prädiktorvariablen (Basis: Prognosemodelle)
  4. Verändern - Korrektur, Förderung und Prävention  von Zuständen. Relevant bei klinischer Psychologie

Welche prinzipiellen Arten von Hypothesen, in Abhängigkeit der Einfachheit der Falsifizierbarkeit, werden unterschieden?

  • Universelle Hypothese - Gelten allgemein und ohne Einschränkung (bspw. "Alle Schwäne sind schwarz") --> sehr leicht falsifizierbar (ein Gegenbeispiel reicht aus)
  • Beschränkt universelle Hypothesen - Gelten auch allgemein aber mit Einschränkungen (bspw. "Alle Schwäne, die mindestens einen schwarzen Schwan als Elternteil haben sind schwarz") --> können grundsätzlich falsifiziert werden, aber etwas schwerer als universelle H.
  • Quasiuniverselle Hypothesen - Bedingt geltende Hypothesen - (bspw. "Schwäne sind zumeist weiß") --> Falsifikation ist nur im Kontext der Untersuchung möglich, nicht generell.

Was ist Messen und was ist Ziel dessen?

Messen: Zuordnung von Zahlen zu Objekten oder Personen (subjektive Wahrnehmung = 3)Ziel: Ermittlung von Ausprägungen eines Merkmals bei einem Objekt zu einem bestimmten Zeitpunkt mit Hilfe eines Messinstruments (bspw. Fragebogen/Test).

Was sind die drei messtheoretischen Probleme?

  • Repräsentationsproblem: Ist das Problem überhaupt messbar und in Zahlen ausdrückbar (numerisches Relativ)? -> Bspw. wie messe ich "Glück"?
  • Eindeutigkeitsproblem: Wie kann ich die Messskala verändern, ohne die Eigenschaft der Skala zu verändern? -> Bspw. Fragebogenskala von 1-5, wenn ich zu jedem Wert 1 addiere verändere ich die Abstände nicht (1-2 ist der gleiche Abstand wie 2-3), aber wenn ich die Skala mit 3 multipliziere verändere ich die Abstände (1-2-3-4-5 ist anders als 3-6-9-12-15)
  • Bedeutsamkeitsproblem: Welche mathematischen Operationen (addieren/subtrahieren, multiplizieren, etc.) sind bezogen auf die erhobene Messung bzw. das Skalenniveau sinnvoll? Bspw. Mittelwertsbildung bei Ordinalskalenniveau nicht sinnvoll, weil Zwischenwerte (3,5) keinen Aussagegehalt haben.