Premium Partner

04&05_ Psychopathologie und Klassifikation psychischer Störungen & Klassifikationssysteme psychischer Störungen

Klinisch. Psych.

Klinisch. Psych.


Kartei Details

Karten 12
Lernende 11
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 22.02.2018 / 22.02.2023
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20180222_0405_psychopathologie_und_klassifikation_psychischer_stoerungen_klassifikationssysteme_psychischer_stoerungen
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20180222_0405_psychopathologie_und_klassifikation_psychischer_stoerungen_klassifikationssysteme_psychischer_stoerungen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

ICD-10 (WHO-Klassifikation)

  • Seit den 40er Jahren durch WHO Icd-1 bis ICD-10
  • Kapitel F (F + Zahlencode) umfasst die psychischen Störungen
  • ICD ändert sich permanent, alle 10-15 Jahre wird sie mittels internationalen Expertenkonsensus-Prozess aktualisiert

Die ICD in ihrer 10. Revision

  • Für alle Gesundheitssysteme  in der Welt  ist die ICD mit ihren Kodierungen für alle Erkrankungen zu Dokumentationszwecken verbindlich
     
  • In Deutschland: modifiziertes Diagnosesystem die Abrechnungsgrundlage von Gesundheitsleistungen im ambulanten wie im stationären Sektor (ICD-10- GM 2005)
     
  • bis 1992 ICD-9 gültig: noch stark der traditionellen psychiatrischen Klassifikation verpflichtet
     
  • erst in der ICD-10 wurde im Kapitel „Psychische und Verhaltensstörungen“ auch weitgehend der DSM-III-Ansatz aufgenommen
     
  • ICD-10 entspricht heute weitgehend in Prinzipien, Aufbau und Diagnose dem DSM-IV und ist mit ihm kompatibel
     
  • Einschränkungen: durch Beschränkungen in der Kodierung der Diagnose die Störungsgruppen der ICD- 10 z.T. unterschiedlich zusammengefasst und einzelne Diagnosen in der ICD-10 nicht gleichermaßen trennscharf und operationalisiert

ICD-10 Klassifikation Fab.cde

F - einstellig --> Hinweis auf psych. Störung 

Fa - zweistellige Hauptkategorie --> umfasst verschiedene, als zusammengehörig betrachtete psych. Störungen 

Fab - dreistelig --> einzelne Störungseinheiten 

Fab.c. --> vierstellige Subkategorie -- > Spezifikation u.a. aufgrund der inhaltlichen Gestaltung 

Fab.cd. --> fünfstellige Zusatzspezifikation --> Spezifikation u.a. aufgrund vom Verlauf, somatischer Syndromatik & inhaltlicher Gestaltung 

Fab.cde -- >sechstellige Zusatzspez. --> wird nur bei einigen Störungen zur Zusatzspezifikation verwendet (bsp. bipolare Störung) 



 









 

DSM-IV TR

DSM in 4. Textrevision (DSM-IV-TR) beschreibt, definiert und klassifiziert in einem multiaxialen System mehrere hundert Formen psychischer Störungen

stark deskriptiver  Ansatz

enthält differenzierte Beschreibung von Symptomen, explizite diagnostische Kriterien + Algorithmen + Kurzcharakteristik der bestimmenden Merkmale + Hintergrundinformationen

DSM ist in psychologischer und neurobiologischer Forschung dominantes

Vielzahl von diagnostischen Hilfen in Form von Interview- und Beurteilungsverfahren verfügbar, die auf detaillierter algorithmischer DSM-Struktur beruhen

DSM-IV 

  • Alle Diagnosen sind explizit und operationalisiert beschrieben, mit obgligatorischen und optionalen Merkmalen basierend auf statistischen Daten
  • Merkmalskategorien für die systematische Beschreibung:
  • Haupt- und Nebenmerkmale, Alter bei Beginn, Verlauf, Behinderungen, prädisponierende Faktoren, Prävalenz, Geschlechtsverteilung, familiäre Häufung, Differentialdiagnose

Fünf Achsen des DSM-IV

Achse I : Klinische Syndrome

Achse II : Persönlichkeitsstörungen, spezifische Entwicklungsstörungen 

Achse III : Körperliche Störungen und Zustände 

Achse IV : Schwere der psychosozialen Belastungsfaktoren 

Achse V : Höchstes Niveau der sozialen Anpassung im letzten Jahr


 

 

Multiaxiales System -> ermöglicht umfassende und systematische diagnostische Beurteilung der verschiedenen psychischen Störungen, relevanter medizinischer Krankheitsfaktoren und der verschiedenen Manifestazionsebenen wie psychologisch, sozial und umweltbezogen

  • Biopsychosoziales Modell 

Achse I – Klinische Störungen – Andere Klinisch relevante Probleme

  • Störungen, die gewöhnlich erstmals im Kleinkindesalter, Kindheit oder Adoleszenz diagnostiziert werden (exkl. Geistige Behinderung -> Achse II)
  • Organische Störungen (Delir, Demenz, Amnestische und Kognitive Störungen)
  • Psychische Störungen aufgrund eines medizinischen Krankheitsfaktors (MFK)
  • Störungen durch psychotrope Substanzen
  • Schizophrenie, psychotische Störungen
  • Affektive Störungen
  • Angststörungen
  • Somatoforme Störungen
  • Vorgetäuschte Störungen
  • Dissoziative Störungen
  • Sexuelle- und Geschlechtsidentitätsstörungen
  • Essstörungen
  • Schlafstörungen
  • Störungen der Impulskontrolle, nicht anderorts klassifiziert
  • Anpassungsstörungen
  • Andere klinisch relevante Probleme

Achse II – Persönlichkeitsstörungen und geistige Behinderung gemäß DSM-IV-TR

  • Persönlichkeitsstörung:  paranoide , schizoide, schizotypische, antisoziale, Borderline, histrionische, narzisstische, vermeidend-selbstunsichere , dependente , zwanghafte, nicht naher bezeichnete
  • Geistige Behinderung