Psychopahologie_Spotlight
psychopath
psychopath
Kartei Details
Karten | 11 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Quizzie |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 05.03.2017 / 06.03.2017 |
Lizenzierung | Keine Angabe |
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Psychopathologie
Psycho= Seele, Patho = Leiden, Logie = Lehre
= psychiatrische Lehre von der Beschreibung abnormen Erlebens, Befindens und Verhaltens im Zusammenhang mit psychischen Störungen.
Psychopathologie = Beschreibung psychischer Störungen (klinische: psychische Störungen & somatik)
englischen Sprachraum: abnormal Psychology
Geschichte
- Anfänge in Mitte 19.Jhd. als Teilgebiet der Psychiatrie, wissenschaftlicher Bestandteil
- psychopathologische Expertensprache/Begrifflichkeit umfasst einen festgelegten Kanon von Konzepten und Bezeichnungen sowie grammatikalische und syntaktische Regeln zur Beschreibung psychischer Störungen
- Buch: „Allgemeine Psychopathologie“ (Karl Jaspers) => wissenschaftliche Grundlegung 1913
Normbegriffe und funktionen von Normen
1. subjektive Norm
2. Statistische Norm
3. Ideal- oder Funktionsnorm
4. Soziale Norm
1. eigene Befindlichkeit als Massstab
2. was von Häufigkeitsverteilung abweicht und selten ist.
3. Abweichung von Idealzustand
4. Abweichen von gesellschaftlichen Konventionen o. Regeln
Funktionen:
- Vorhersehbarkeit, Reglementierung von Verhalten
- Verhalten verstehbar und kommunizierbar
- ersparen neue Anpassungsleistungen
- Aufrechterhaltung von Sozialstrukturen
- Stillen von Sicherheitsbedürfnisse
- Orientierungshilfe
Kriterien für Abnormität
- Kulturelle Relativität = Abnorm in Bezug auf kulturelle Normen
- Ungewohntheit = seltenes o. vereinzeltes Verhalten
- Belastung = Pers. leidet als Resultat ihres Verhaltens
- psych. Störung = Abnormes Verhalten macht psych. Störung
- Fehlanpassung = Fehlverhalten, das funktionieren im täglichen Leben verhindert o. Hinweis, dass Pers. Kontakt zu Realität verloren hat und Gedanken nicht kontrollieren kann.
Archaisch orientierte vs. aufgeklärte Modelle
Kritik an Defektmodellen
Archaisch: Fremdbestimmtheit; Krankheit als Erscheinung übernatürlicher Kräfte; religiös-fundamentalistische Deutungen; Hierophanie-Modell (heilige Krankheit); Strafe o. Laune der Geister; Manifestation d. Namenlosen; kosmologisches Ungleichgewicht.
Aufgeklärt: Dysfunktionalität (somatisch, psychisch); Kriterien v. Defektmodellen; bio-psycho-soziales Modell
Kritik an Defektmodell und alternative Sichtweisen:
In Krankheit erscheint, was der Normale verdrängt
Gesellschaft entscheidet, was als gesund oder krank gilt
Krankheiten sind Erfindungen von Psychiatern
Krankheiten sind innere Fluchten aus der Kranken Gesellschaft <- Psychose als Strategie unangenehmen Einflüssen von Mitmenschen auszuweichen = psychedelisches Modell
Auflösungsgrade des Konstrukts psychische Störung
- einzelne psych. Funktionen: wie Wahrnehmung, Lernen Denken und bio-physiologische Funktionen (bei psychosomatischen Störungen). Neurophysiologische Störungsmodelle
Störungen von
- Funktionsmuster: wie Emotionsregulation o. Aggression. Kein eindeutiger Bezug zw. spezifischem Muster & Störung. Terminologie erfasst diese Ebene daher als Syndrome o. Diagnosen. Konzepte und Schulen setzen meist hier an (lerntheoretisch, psychoanalytisch, humanistisch)
- Interpersonelle Systeme: Verbund von Personen ist gestört. Störungen in Familien, Schulen, Sozialen Systemen. (Sozialpsychologie, AO-Psychologie)
Symptom vs. Syndrom
Symptom: gestörtes Verhalten zeigt einzelne Symptome. = Einzelmerkmal für eine Störung und gleichzeitig kleinste beschreibbare Untersuchungseinheit in der klinischen Psychologie
-> kein einzelnes psychopathologisches Symptom ist für sich genommen abnorm oder krankhaft, da besondere Bewusstseinszustände auch bei Gesunden auftreten können. (bei starker Ermüdung, Sinnens-Isolation, emotionaler Belastung, plötzlicher Konfrontation mit gefährlichem Reiz, Einsamkeit, Hypnose) à müssen für Störung in bestimmten Schwere, Häufigkeit und Dauer in Verbindung mit anderen Symptomen auftreten.
- Leitsymptome: diagnostisch wegweisend f. best. Störungen
- akzessorische Symptome: zusätzliche Symptome, erlauben keinen diagnostischen Rückschluss
- katatone Symptome: Hemmung, resp. Exzess -> Schizophrenie, affektive Störung, Enzephalitis, psychogene Psychose, LSD-Vergiftung
Syndrom: Symptomkomplex oder Symptomatik = gleichzeitiges Vorliegen verschiedener Symptome
Kein Störungsmodell für Entstehung und Verlauf vorhanden (wie bei Störung), daher keine bestimmte regelhafte Ursachenzuschreibung.
Diagnose
= genaue Zuordnung von Befunden – Symptomen oder Syndromen - zu einem Störungsbegriff. = Zuordnung von Phänomenen zu Kategorie.
- Diagnosevergabe meist mehrstufiger Prozess
- Ziel diagnostischer Entscheidungsprozess = Zuordnung v. klinisch feststellbarem Erscheinungsbild zu Diagnose im Sinne einer ursachen-zuschreibenden (= ätiopathogenetischen) Störungsbezeichnung. (Ziel ist nicht immer zu erreichen, meist nur Zustands-Verlaufs-Typologie)
- Sinn: Handlungsanweisung f. Therapie & Präventation
à Störungsklassifikationsverzeichnisse:
- ICD-10 (International Classification of Diseases): Konsensusfindung internationaler Experten mit Ziel internationaler cross-cultureller Vergleichbarkeit. Von WHO
- DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders): Störungsdefinition mit teils empirisch-statistischen Verfahren, geeignet für Forschung und wissenschaftlich-systematische Zwecke.