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0052 Urogenitales System

Nieren Physiologie und Pathophysiologie, Harnbildung, Blasentraining

Nieren Physiologie und Pathophysiologie, Harnbildung, Blasentraining


Kartei Details

Karten 33
Lernende 103
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 17.01.2016 / 28.03.2024
Lizenzierung Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung (CC BY-NC-ND)    (Anja Roth )
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Was ist die funktionelle maximale Blasenkapazität? Definition? 

Füllungsvolumen, bei welchem starker Harndrang verspürt wird und die Miktion nicht weiter hinausgezögert werden kann

Wie sieht die Blasenkapazität im Geschlechtervergleich aus? 

  • Frauen: 500ml (+/- 100) 
  • Männer: 600ml (+/- 150) 

Restharn in der Blase nach Entleerung: 50ml (ab 100ml erhöhte Infektionsgefahr) 

Wie entwickelt sich das Volumen in der Blase bei normalem Trinkverhalten? (Von der Harnbereitung in der Niere zum impertativen Harndrang) 

  • Filtration in Nephron: ca 1500 l/d Blut (RBF: renaler Blutfluss)
  • Primärharn in Tubulus: ca 150 l/d (GFR: Glomeruläre Filtrationsrate) 
  • Sekundärharn (Endharn/Urin/Harn): ca 1,5 l/d 
     
  • Über Urether gelangen 1,5 ml/min in die Blase (50-100 ml/h) 
  • 1. Harndrang bei halbvoller Blase bei 175-200 ml
  • 2. Harndrang (imperativer) bei voller Blase: 350-500 ml

Was geschieht mit der Blasenkapazität bei einer hyperaktiven Blase? 

Sie wird deutlich reduziert! (bei ca. 200ml) 

Bei OAB kommt 1. Harndrang zu früh, wenn jetzt entleert wird, merkt die Blase "Ich muss nur einmal ans Hirn reklamieren und schon wird mir Folge geleistet", nächster 1. Harndrang dann vielleicht bei 180ml und so fort --> Teufelskreis!  

Deshalb sollte man wirklich erst bei 2. Harndrang aufs WC

Wie kommt der Harndrang zu stande? Und wie wird die anschliessende Entleerung eingeleitet? 

 

Dehnungsrezeptoren in Blasenwand messen den Füllungsgrad und leiten diese Information über die Afferenzen des N.pelvicus und spinaler Bahnen bis zum Hirnstamm (Pons) und an den Kortex weiter. 
Auch nach Erreichen der Blasenkapazität können Detrusorkontraktionen durch Grosshirnrinde + glatte&quergestreifter Sphinktermuskulatur eine Zeit lang unterdrückt werden. 

Erst in sozial angepassten Situation: efferente Impulse aus dem Hirnstamm -> starke Stimulation des sakralen Parasympathikus -> Kontraktion Blasenmuskel (M. detrusor vesicae) -> Entleerung 

Was sind typische Auslöser bei einer hyperaktiven Blase? 

  • Hören von laufendem Wasser 
  • Hantieren mit Wasser (Pflanzen giessen, Abwaschen, Duschen) 
  • Wechsel von Kälte in Wärme
  • Angst, Aufregung v.a. wenn kein WC in Nähe
  • "Schlüssel umdrehen in der Haustüre" (Heimkommen)
  • Lagewechsel (Aufstehen vom Liegen, vom Sitzen) 

Wie viel sollte die tägliche Ausscheidungsmenge betragen? Und was kann diese Vorgabe alles beeinflussen? 

Täglich mind. 1500ml 

Beeinflusst durch: 

  • Trinkmenge und ihre Verteilung über den Tag 
  • Art des Getränks und seine Wirkung auf die Harnproduktion
  • Klimatische Einflüsse 
  • Körperliche Arbeit und sportliche Aktivität -> Intensität des Schwitzens
  • Beruflicher Einsatz der Stimme (viel sprechen müssen) 

Nenne 3 Empfehlungen für ein gutes Trinkverhalten.

 

  • Täglich so viel trinken, bis die Harnmenge pro 24 h auf 2000 bis 3000ml steigt 
  • Harndrang so lange zurückhalten, bis die Harnmenge pro Blasenentleerung etwa 300ml beträgt 
  • Schon am Morgen genügend Trinkwasser oder Tee bereitstellen 
  • Aus grossen Gläsern trinken 
  • Harnstrahl nicht unterbrechen und auf vollständige Blasenentleerung achten 
  • Am Morgen eher viel und am Abend eher weniger trinken -> nächtlichen Harndrang verringern