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Persönlichkeitspsychologie (Personenzentrierte Theorie)

Sozialwissenschaften BM Gesundheit und Soziales

Sozialwissenschaften BM Gesundheit und Soziales


Kartei Details

Karten 29
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 02.06.2023 / 11.11.2023
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Erläuteren Sie den Bezug zu den Humanistischen Persönlichkeitstheorien

Die personenzentrierte Theorie gehört zu den HPT. Die HPT gehen von der Annahme aus, dass der Mensch danach strebt, die eigene Persönlichkeit zu entwickeln und sich selbst zu verwirklichen (Seine eigenen Fähigkeiten entfalten).  Der Mensch wird als aktives Wesen betrachtet. 

Nennen Sie den Vertreter und das Menschenbild der personenzentrierten Theorie

  • Der Mensch ist im Kern gut.
  • Wird der Mensch in seinem Selbstverwirklichungsstreben nicht eingeschränkt wird, entwickelt er sich zu einem positiven und sozialen Wesen.
  • Das Gegenteil der Psychoanalyse. 

Erklären Sie den Begriff Aktualisierungstendenz und nennen Sie ein Beispiel

Der Mensch wird nicht durch äussere Reize gesteuert. Er weist selbst ein Potenzial zur Entfaltung seiner selbst auf. Der Mensch besitzt die Tendenz zur Entwicklung all seiner Möglichkeiten im Sinne der Entfaltung und Erhaltung des Organismus.

  • Obwohl für das Kind das Krabbeln leichter ist, probiert es mühsam zu laufen. 

Es ist also das Grundlegende Motiv für das Menschliche Verhalten und ist das angeborene Bestreben, die Entwicklungsmöglichkeiten zu entfalten.

Erklären Sie die Begriffe: Organismus, organismisches Erleben und organismischer Bewertungsprozess

Organismus:

  • Der «innere Kern» eines Menschen der subjektiv, von innen gefühlte, Körper eines Menschen. Er bildet den Ausgangspunkt für die Aktualisierung des Menschen.

Organismisches Erleben: 

  • All das, was innerhalb des menschlichen Organismus zu jedem Zeitpunkt vor sich geht und dem Menschen gewahr ist.

Organismischer Bewertungsprozess: 

  • Der Organismus ist, nach Rogers, fähig zu bewerten, ob bestimmte Ereignisse die Selbstverwirklichung fördern oder hemmen.

Erklären Sie den Begriff Selbstkonzept und die dazugehörigen Begriffe: Selbstaktualisierung, Real-Selbst, Ideal-Selbst. Dazu erläuteren Sie die Auswirkung des Real- und Ideal-Selbst.

Durch Selbsterfahrungen (Erfahrungen die einen Selbst betreffen und gefühlsmässig erlebt werden), bildet sich das Selbstkonzept. 

 

Das Selbstkonzept stellt durch die Erfahrungen zustande gekommene Gesamtheit aller Wahrnehmungen, Meinungen, Urteilsbildungen und Bewertungen des Individuums über sich selbst und seine Umwelt dar.

  • Einschätzung der eigenen Person. Diese eigene subjektive Betrachtung muss nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen.

Schüler erlebt in der Schule das er versagt. Er wird das Erleben so bewerten, dass er meint aus ihm würde nichts werden.

 

Selbstaktualisierung: Der Teil der Aktualisierungstendenz, der für die Entwicklung des Selbstkonzeptes zuständig ist.

 

Selbstkonzept besteht aus:

  • Real-Selbst:
    • Das tatsächliche Bild, das eine Person von sich hat und was sie kann. Stellt das Bewusstsein des Menschen dar. 
    • Bsp.: «Ich bin aufgeschlossen und kontaktfreudig». 
  • Ideal-Selbst: 
    • Das Bewusstsein eines Menschen, wie er gerne sein möchte oder wie andere ihn haben möchten. 
    • Bsp.: «Ich muss in der Schule gute Leistungen bringen».

Der Mensch probiert die Differenz zwischen Real- und Idealselbst möglichst gering zu halten. Gibt es grosse Unterschiede, führt es zu inneren Spannungen und psychischen Problemen.

Erläutern Sie die Entstehung des Selbstkonzeptes anhand von Beispielen

  • In erster Linie entsteht das Selbstkonzept durch äussere Erfahrungen mit und über die eigene Person.
    • Bsp.: Wird ein Kind oft abgelehnt wird, kann es zur Überzeugung kommen «mich mag keiner». 
  • Zudem prägen Forderungen der Bezugspersonen das Selbstkonzept
    • Bsp.: Kind hat von den Eltern gelernt, dass es lieb und nett sein muss. Das hat das Kind in seinem Selbstkonzept verinnerlicht. 
  • Auch positive und negative Rückmeldungen von anderen Personen, die die Sichtweise bestimmen, welche eine Person von sich selbst hat (Insbesondere Beziehungsbotschaften). 
  • Weiter sind Zuschreibungen (meist eine negative Behauptung zu einer Person), welche das Selbstkonzept prägen.
    • Bsp.: Ich muss nicht lernen, ich bin sowieso dumm, weil ich blond bin.

Zeigen Sie den Zusammenhang zwischen dem Selbstkonzept und der Selbstachtung auf.

  • Bewertungsbedingungen sind Wertmassstäbe anderer Personen, die ein Mensch erfüllen muss, um deren. Zuneigung und Wertschätzung zu erhalten. 
    • Bsp.: Gewähren Eltern Liebe nur wenn das Kind den Teller leer isst, entsteht das Selbstkonzept: «Ich bin nur dann liebenswert, wenn ich den Teller ausesse».
  • Verinnerlicht ein Mensch die Wertemassstäbe, dann kann er sich selbst nur positiv fühlen, wenn er sich innerhalb dieser Bedingungen verhält. Erfüllt er die Bewertungskriterien nicht, fühlt der Mensch sich ablehnenswertàpsychische Störungen.

Selbstachtung ist die gefühlsmässige wertende Einstellung einer Person zu sich selbst und die Wertschätzung, die eine Person für sich selbst empfindet.

  • Selbstachtung hängt stark mit dem Selbstkonzept zusammen.

 

  • Eine bedingungslose Wertschätzung und hohe Selbstachtung führt zu einem eher flexiblen Selbstkonzept => Können Erfahrungen akzeptieren und in das Selbstkonzept integrieren.
    • Bsp.: Frau ist wütend auf den Mann. Ihr Selbstkonzept ist, dass sie eine liebevolle Frau ist. Sie zeigt ihre Wut aber trotzdem, da sie wegen ihrer hohen Selbstachtung das Selbstkonzept auf diese Situation anpasst.

  • Eine Geringschätzung und geringe Selbstachtung führt zu einem eher starren Selbstkonzept. => Nicht in der Lage neue Erfahrungen zu integrieren
    • Bsp.: Die Frau, welche das Selbstkonzept hat, dass sie liebevoll sein muss, wird die Wut nicht zeigen. Sie hat ein starres Selbstkonzept und erlebt die Situation als unangenehm.

Erläutern Sie die Beziehung zwischen Aktualisierung und Selbstkonzept (Kongruenz, Inkongruenz)

Der Mensch besitzt zwei Bewertungsebenen:

Organismisches Erleben und Selbstkonzept. 

Kongruenz: Übereinstimmung des Selbstkonzept mit dem organismischen Erleben einer Person.

  • Das heisst: das, was eine Person in sich selbst erfährt, von ihr auch bewusst so gesehen wird und mit dem, wie sie sich selbst sieht und sein möchte, in Einklang steht.
    • Bsp.: Hat ein Kind Wut auf eine andere Person und hat aufgrund seiner Erfahrung und Erziehung verinnerlicht, dass es mal wütend sein darf, so stimmen Selbstkonzept und organismisches Erleben überein.

 

Inkongruenz: Nichtübereinstimmung des Selbstkonzeptes mit dem organismischen Erleben einer Person. 

  • Bsp.: Das Kind hat verinnerlicht, dass es lieb sein muss. Ist es nun Wüten, gerät es in Schwierigkeiten, da das Selbstkonzept und das organismische Erleben nicht übereinstimmen.

Ausgangspunkt für seelische Fehlentwicklung.