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Methodenlehre Würzburg Fragen WS

Bei Fehlern gerne Kartei kommentieren

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Kartei Details

Karten 19
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 31.03.2023 / 12.07.2023
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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1. Woher kommt der Begriff „Methodologie“ und was bedeutet er ursprünglich? 

  • Aus dem griechischen: methodos (nachgehen, verfolgen) logos (Wort, Lehre)
  • Lehre davon, etwas nachzugehen
 

2. Wie kann man Methodologien und Methoden unterscheiden? Geben Sie auch Beispiele. 

 

Methodologien

  • sind allgemeine Verfahrensweisen der wissenschaftlichen Forschung &
    weitgehend unabhängig vom konkreten Forschungsgegenstand 

Beispiele sind

  • experimentelle und korrelative Methodologie &

  • quantitative (zahlbasierte) und qualitative Forschung (Verbalisierungstechniken) 
     

Methoden

  • sind konkrete Verfahrensweisen der Datengewinnung,
    die auf einen spezifischen Gegenstandsbereich hin entwickelt wurden

Beispiele sind

  • Neurowissenschaftliche, physiologische oder behaviorale Methoden

  • Befragungen

  • Techniken zur Erschließung mentaler Strukturen und Prozesse 

 

3. Was hat „methodisches“ Vorgehen mit der erkenntnistheoretischen Definition von „Wissen“ zu tun? 

 

  • Wissen = durch gute Gründe gerechtfertigegter Glaube
  • Für eine gut begründete Meinung/Glaube ist ein methodisches Vorgehen nötig
  • Dh. für Wissen sind Methoden notwendig

4. Inwieweit geht es beim „methodischen“ Vorgehen um Entscheidungen, und welche Freiheitsgrade bestehen dabei? Geben Sie Beispiele.

 

 

 

Methodisches Vorgehen

  • beinhaltet im konkreten Forschungsprozess eine große Menge von Entscheidungen,
    die letztlich kommunizierbar und begründbar sein sollten
  • Manche Entscheidungen
    • sind (aus guten Gründen) vorgeschrieben oder
    • andere müssen eher frei getroffen werden
      --> meist nach einer sorgfältigen Abwägung von Vor- und Nachteilen
      --> Kompromisse innerhalb der Wissenschaft unvermeidlich

Beispiel

  • Wahl eines bestimmten Mittels zur Kontrolle von Störvariablen
    --> Fast immer werden andere Nachteile in Kauf genommen werden müssen.

 

 

 

5. Warum ist methodisches Vorgehen nicht starr festgelegt? Erläutern Sie dies anhand eines selbstgewählten Beispiels.

 

 

Methodisches Vorgehen

  1. ist nicht starr festgelegt, sondern flexibel, aber trotzdem nicht willkürlich
  2. muss immer an jeweils spezifische Bedingungen angepasst werden
  3. regelmäßige Bewertung der Regeln und des Handelns vorzunehmen
  4. stets eine Bereitschaft bestehen, „Schritte rückwärts“ zu machen

Beispiel

  • Bemerken von kritischen Fehlern im Laufe der Erhebung
    --> Nochmal von vorne starten
  • Während Versuchsdurchführung feststellen, dass es großen Unterschied macht, ob ich die Aufmerksamkeit morgens oder abends teste
    --> Muss methodisches Vorgehen variieren, um konstante und interpretierbare Ergebnisse zu erhalten

 

 

6. Skizzieren Sie einen Stufenplan zur Studiendurchführung (12 Stufen).

 

 

 

 

7. Nennen Sie fünf allgemeine Möglichkeiten wissenschaftlicher Beobachtung in der Psychologie.

 

 

 

  1. Tests
    - Standardisiertes Reizmaterial wird unter standardisierten Bedingungen präsentiert
  2. Verhaltensbeobachtungen
    - von einzelnen Individuen, Gruppen oder Entwicklungsverläufe
  3. Physiologische/neurowissenschaftliche Verfahren
    - als UV, aber auch als AV Verwendung
  4. Verhaltensspurenanalysen
    - Daten, die ohne das Bewusstsein, analysiert zu werden, hinterlassen wurden
    - dh. nicht reaktive Messungen
    - z.B. Zeichnungen, Briefe, Fotos, Tagebücher und Gebrauchsspuren analysieren/messen
  5. Befragungen
    - mündlich oder schriftlich

 

 

 

8. Sind objektive Methoden immer besser als subjektive? Diskutieren Sie Vor- und Nachteile anhand zweier treffender Beispiele aus der Psychologie.

 

 

Objektive Methoden

  • physiologische und Verhaltens- oder Leistungsmessungen

Subjektive Methoden

  • Befragungen und Selbstauskünfte
  • z.B. Persönlichkeitstests

Vor- und Nachteile

  • Subjektive Methoden sind valider, aber auch fehleranfälliger. Objektive Methoden sind weniger valide, dafür weniger fehleranfällig

Beispiel:

  • Messung des Erregungsniveaus
    • Physiologische Messmethode für subjektive Fehlurteile weniger anfällig 
    • Aber: Testung der aktuell empfundenen Angst kaum physiologisch messbar
    • Kommt auf Beurteilung der physiologischen Aktivitäten an