Schwerstbehindertenpädagogik / Skript 5
Nennen sie eine Definition von „Schwerster Behinderung“ und beschreiben sie die wichtigsten Bereiche, in denen bei Schwerstbehinderten Menschen Unterstützungs- und Förderbedarf besteht!
„Bach (1991) spricht von schwerster Behinderung, sofern und solange extreme soziale Abhängigkeit besteht, d.h. eine selbständige Lebensführung und insbesondere die Selbstbesorgung umfänglich, d.h. durchgängig hinsichtlich vieler Funktionen in vielen Bereichen und Situationen, langfristig, d.h. nicht nur vorübergehend und schwerwiegend, d.h. Extrem vom Regelbereich abweichend, eingeschränkt ist.“
Förderbedarf: 5!
1. Grundversorgung: Pflege
2. Ernährung: Hilfe bei Nahrungsaufnahme
3. Lagerung: kann Lage nicht ss verändern
4. Spezielle therapeutische Angebote: Ergo, Physio...
5. Spezielle pädagogische Angebote: Angebote die auf spezifische Situationen eingehen, z.B Basale Stimulation
Schwerstbehindertenpädagogik / Skript 5
Beschreiben sie wichtige Methodische Prinzipien, die die Arbeit mit schwerstbehinderten Menschen unterstützen und machen sie Beispiele dazu! 6!! VASSEH
Schwerstbehindertenpädagogik / Skript 5
Beschreiben sie, was man unter Basaler Förderung“ versteht! Nennen Sie dazu die wichtigsten Ziele und die grundlegenden Prinzipien dieser Förderungsart!
Bei der Basalen Förderung handelt es sich um Konzepte die bei Menschen mit anderen Behinderungen und auch nicht- behinderten Menschen aller Alters und Entwicklungsstufen im Alltag, in Erziehung, Förderung und Therapie immer wieder zur Anwendung gelangen. Basale Stimulation versteht sich als ein Konzept der ganzheitlichen Entwicklungsförderung. Durch systematisch individuelle Anregung, Versorgung und Pflege soll das Lernen und die persönliche Entwicklung unterstützt werden.
Basale Förderung soll helfen folgende Ziele zu erreichen: 8
Schwerstbehindertenpädagogik / Skript 5
Beschreiben sie die Methode der „Basalen Stimulation“ von Andreas Fröhlich und erklären sie, wie und in welchen Bereichen diese Konkret in der praktischen Förderung umgesetzt wird. Verwenden sie dazu auch Beispiele!
Mit dem Konzept der Basalen Stimulation sollte Unterricht ganz anders erlebt & weiteren Deprivationen (fehlende Zuwendung) entgegengewirkt werden. Man setzt dort an, wo Fähigkeiten & seien diese auch gering, erkennbar oder vermutet werden. In den Bereichen: Wahrnehmung, Bewegung, Koordination & Kommunikation. In den Bereichen Frühförderstellen, Heil & Sonderpäd. Kindergärten, Wohnheime, Spital bei Dementen.
Als „basal“ wird die Stimulation bezeichnet, weil sie Reaktionen hervorrufen sollen, die den ersten Stadien der sensumotorischen Entwicklung von Säuglingen entsprechen und weil sie Voraussetzungen zur Anbahnung einer bewussten Wahrnehmung sind.
Basal: Elementar, grundlegend, voraussetzungslos
Stimulation: Gezielt Reize setzten, so dass sie Wahrnehmbar sind und in einem sinngebenden Zusammenhang stehen.
Basale Stimulation: versteht sich als Konzept der ganzheitlichen Entwicklungsförderung. Durch systematisch Individuelle Anregung, Versorgung und Pflege soll das Lernen und die Persönliche Entwicklung unterstützt werden.
Praktische Förderung:
Als Grundlage zur Förderung Schwerstbehinderter Menschen gelten die VESTIBULÄRE,
die SOMATISCHE und die VIBRATORISCHE Wahrnehmung
Somatische Stimulation: oral & Taktil-Haptisch
Die Informationen werden über die Körperoberfläche, Haut, Muskulatur, Wärme, Kälte, Druck und verschiedenen Materialen vermittelt.
Vibratorische Stimulation: auditiv (hören) (z.B: Klangbetter (Nicht zu empfehlen bei Epileptiker))
Vermittlung von Informationen über die Stabilität und die Ganzheitlichkeit des Körpers. Vibratorische Angebote helfen, das Knochensystem erfahrbar zu machen. Schwingungen breiten sich gut wahrnehmbar von Gelenk zu Gelenk aus und ermöglichen Selbstwahrnehmung.
Vestibuläre Stimulation: visuell
Die Wahrnehmung des Gleichgewichts, der Raumstellung und der Bewegung, Raumlageveränderung, Schaukelbewegungen, Auf und ab Bewegungen sowie Drehungen als Anregungsmöglichkeiten, Abwechslung bei der Lagerung.
Um dem Anspruch einer ganzheitlichen Förderung gerecht zu werden, muss die Basale Stimulation eingebunden werden in:
- stabile soziale Kontakte
- Mitbeteiligung an lebenspraktischen Handlungen z.B Bewegung, Kognition, Wahrnehmung, Gefühle etc...
Schwerstbehindertenpädagogik / Skript 5
Beschreiben Sie wichtige Anforderungen, die es bei einer guten Lagerung von Schwerstbehinderten Menschen zu berücksichtigen gilt. 8!
Schwerstbehindertenpädagogik / Skript 5
Nennen sie unterstützende Massnahmen für die Sozialpädagogen / Innen und die Klienten im Umgang mit Nähe und Distanz bei der basalen Förderung in der Praxis.
Was unterstützt mich? 6
Was unterstützt den Betroffenen vor Missbrauch und Ausnützung? 11
Zentrales Motto: Distanz durch Fachlichkeit, Nähe durch Mitmenschlichkeit
Schwerstbehindertenpädagogik / Skript 5
Beschreiben sie, was man unter „Unterstützter Kommunikation“ versteht
Unterstützte Kommunikation meint jede Unterstützung von Sprache, wenn Worte nicht reichen. Sie ist ergänzend zu anderen Ausdruckskanälen zu verwenden, die ebenfalls erlernt werden sollten.
- Für die betroffenen erfassbare Symbolträger zu finden, wie Gebärden, Fotos oder reale Gegenstände. Zentral sind gegenseitige, jedoch den Möglichkeiten angepasste Vereinbarungen im Sinne: „DAS BEDEUTET FÜR UNS, DASS“
- Betroffene sollen lernen, dass sie wählen können, dass sie bewirken können und dass es vor der Handlung einen Plan gibt. Es geht auch darum, dass wir den Betroffenen vor der Handlung zeigen, was auf sie zukommt, dass sie selber merken, dass vor dem Ziel ein Weg zurückgelegt werden muss, um gewünschtes zu erreichen.
- Wir üben in Ritualen immer wiederkehrende Muster. Am Anfang steht die Erfahrung: „IMMER WENN, DANN“ (z.B: immer wenn mir dieses Foto gezeigt wird oder ich dieses Foto zeige, darf ich spielen)
- Am Anfang müssen wir immer das Symbol vor der Handlung einsetzten. Erst später kommt dann der Zeitpunkt, an dem das Kind selber ein Symbol einsetzt. Mit Hilfe von Nonverbalen Symbolen gelingt es auch uns, uns den Kindern besser mitteilen zu können.
- Unsere Grosse Verantwortung liegt in unserem Kommunikativen Verhalten und in der Auswahl der bedeutendsten Tätigkeiten oder Dingen für die Betroffenen Behinderten und im Suchen der angepassten Symbole
Schwerstbehindertenpädagogik / Skript 5
Nennen Sie Beispiele zur "unterstützer Kommunikation"
4 Möglichkeiten um ein Kommunikationssystem aufzubauen: