Angewandte FEM in der Dynamik
Angewandte FEM in der Dynamik
Angewandte FEM in der Dynamik
Kartei Details
Karten | 38 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Physik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 03.01.2017 / 06.06.2019 |
Weblink |
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Welche Gleichung (mathematisch gesehen) wird bei einer Modalanalyse gelöst?
Bewegungsgleichung: \([M]\cdot\{u''\}+[C]\cdot\{u'\}+[K]\cdot\{u\}=\{F\}\)
Eigenwertaufgabe: \(||[K]-\omega^2\cdot[M]||=0\)
K = Steifigkeitsmatrix
M = Massenmatrix
C = Dämpfungsmatrix
F = Lastvektor
Was ist das logarithmische Dekrement und was kann mit diesem ermittelt werden?
Was ist eine stationäre bzw. instationäre Temperaturfeldberechnung?
Bei einem stationären Problem tritt keine oder lediglich eine sehr geringe und damit vernachlässigbare Änderung der Temperaturen und der inneren Energie über der Zeit auf. Wenn Energie von aussen zugeführt wird, muss aus Gleichgewichtsgründen eine Energieabfuhr in gleicher Höhe vorhanden sein. Daraus ergibt sich eine Kontrollmöglichkeit, bei der alle äusseren Einflüsse bilanziert werden und verifiziert wird, dass kein Restbetrag (Residuum) verbleibt.
Instationäre (transiente) Vorgänge beinhalten Temperaturverteilungen im Bauteil, die sich mit der Zeit ändern. Diese Änderungen können sich z. B. auch ohne Wärmezu- oder -abfuhr von aussen durch die im Bauteil gespeicherte Wärme ergeben. Typische Anwendungen sind
• Aufheiz- und Abkühlvorgänge wie z. B. das An- oder Herunterfahren eines Motors oder
• Erstarrungsvorgänge bei Gussbauteilen.
Am Ende des An- oder Herunterfahrens nähern sich die Temperaturen asymptotisch einem stationären Zustand. Bei transienten Problemen ändern sich die Temperaturen im Bauteil und damit die innere Energie in Abhängigkeit von der Zeit. Eine Energiebilanz muss die von aussen zu- oder abgeführten Energien und die innere Energie berücksichtigen.
Welches sind die hauptsächlichen Effekte des Wärmetransports?
Wärmeleitung (Conduction):
Übertragung einer Wärmemenge (Energie/Zeit) innerhalb eines Stoffes (Volumens) von Gebieten mit hoher Temperatur in Gebiete mit niedriger Temperatur.
Wärmeübergang (Convection):
Wärmeübertragung zwischen Festkörpern und flüssigen oder gasförmigen umgebenden Medien. Es wird zwischen freier und erzwungener Konvektion unterschieden.
Strahlung (Radiation):
Übertragung von Wärme durch elektromagnetische Strahlung von Festkörpern zur Umgebung (Festkörper, Fluid, Vakuum).
Für was stehen die einzelnen Terme in der Gleichung: \([C]\{T'\} +[K_{th}]\{T\}= \{Q\} \)
C: Wärmekapazitätsmatrix T: Temperaturgradientvektor
Kth: Wärmeleitungsmatrix T: Temperaturvektor
Q: Wärmestromvektor
Welche Effekte werden im Johnson-Cook Materialmodell berücksichtigt?
Grundsätzlich werden Änderungen der Materialeigenschaften berücksichtigt.
- Fliessspannungen
- Dehnungen
- Temperaturen
- Streckgrenze
- Verfestigungen
Wird eingesetzt bei:
Metallplastizität
hohen Dehnungen
hohen Dehnraten
hohen Temperaturen
Wann tritt bei Temperaturfeldberechnungen Nichtlinearität auf?
Wenn die Eigenschaften des Bauteils, die hierbei massgebend sind, und die aufgebrachten Lasten nicht von den Temperaturen abhängen, so liegt ein lineares Problem vor.
Im Gegensatz hierzu ist ein nichtlineares Problem gegeben, wenn die Bauteileigenschaften (im allgemeinen die Materialeigenschaften) oder die Lasten eine Funktion der Temperaturen sind. Zur Lösung einer solchen Aufgabe muss das FE-Programm iterativ vorgehen und erfordert entsprechend Rechenzeit.
Welchem Gesetz entspricht bei der Analogiebetrachtung in einer Temperaturfeldanalyse das Hook'sche Gesetz?
Fouriersches Wärmeleitungsgesetz
\(\dot{Q}=-\lambda\cdot A\cdot \frac {dT}{dx} \)
\(\dot{q}=-\lambda\cdot \frac {dT}{dx} \)
Q = Q(x): Wärmestrom [W]
q = q(x): Wärmestromdichte [W/m2], auf den Querschnitt bezogener Wärmestrom
T = T(x): Temperaturverteilung [°C oder K]
dT/dx: Temperaturgradient [K/m]
λ = λ(x): Wärmeleitungskoeffizient [W/(m K)]
Welche Werkstoffparameter sind für eine instationäre Temperaturfeldanalyse notwendig?
- Dichte: \(\rho\)
- Spezifische Wärmekapazität: \(c_p\)
- Spezifische Wärmeleitfähigkeit: \(\lambda\)
Welche Besonderheiten zeichnet das Crank-Nicolson-Zeitintegrationsverfahren aus?
Dieses Verfahren kombiniert das Vorwärts- und Rückwärtsdifferenzieren mit gleichwertiger
Gewichtung. Beides sind Verfahren erster Ordnung in der Zeitdiskretisierung. Durch eine Kombination entsteht ein Verfahren zweiter Ordnung mit kleinerem numerischen Fehler.
• Θ = 0: explizites Verfahren (Vorwärtsdifferenzieren)
• Θ = ½: Crank-Nicolson-Verfahren
• Θ = ½ - 1: unbedingte Stabilität gewährleistet
• Θ = 1: implizites Verfahren (Rückwärtsdifferenzieren)
Wodurch unterscheidet sich die Mehrkörper-Simulation von der FEM-Simulation?
- Alle Körper sind starr
- Nur Dichte benötigt
- Weniger Freiheitsgrade (nur 6 pro Körper anstatt mindestens 3 pro Knoten)
- Weniger Zeitaufwand (Rechenzeit)
Wann muss eine transiente Analyse durchgeführt werden?
Wenn die Zeitliche Dimension der Last nicht als konstant bzw. Vernachlässigbar angesehen werden kann. Es können zudem nichtlineare Effekte wie grosse Verformungen, Plastizität, nichtlineare Federn oder Dämpfer und Kontakt Nichtlinearitäten berücksichtigt werden.
Wodurch unterscheidet sich ein implizites von einem expliziten Integrationsverfahren?
Während beim Expliziten Verfahren lediglich die Werte des aktuellen Zeitschritts zur Berechnung des nächsten verwendet werden, werden beim impliziten Verfahren jeweils die Werte des nächsten Zeitschritts direkt mit einbezogen. Es muss folglich für jeden Zeitschritt ein Gleichungssystem gelöst werden.
Welche zwei Kopplungsmöglichkeiten zwischen zwei physikalischen Feldern kennen Sie und welches sind deren Merkmale?
Ein in der Praxis häufiges auftretendes Problem ist, dass Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen physikylischen Feldern, z. B.
• Fluid-Struktur-Interaktion
• Thermisch-mechanische-Interaktion
• Piezoelektrik
auftreten.
Derartige Multiphysikaufgaben können entweder zweistufig als
1. Last-Transfer-Methode (uni- oder bidirektional)
oder als wirklich gekoppeltes Problem
2. Direkte Methode (Multiphysikansatz) behandelt werden.
Für was stehen die einzelnen Terme in der Gleichung: \([M]\{u''\}+[C]\{u'\}+[K]\{u\}=\{F\}\)
{u},{u’},{u’’}: Verschiebungsvektor und dessen 1.bzw. 2. Ableitung.
[M]: Massenmatrix
[C]: Dämpfungsmatrix
[K]: Steifigkeitsmatrix
{F}: Lastvektor
Auf welche zwei Arten kann eine transiente dynamische Analyse durchgeführt werden?
Direkt oder als modale Superposition
Erklären Sie mit einfachen Worten das Vorgehen bei einer modalen Superposition.
Eine Modalanalyse wird durchgeführt und die Eigenvektoren werden bestimmt. Die Modalmatrix wird erstellt und eingesetzt. Durch das Einsetzen und Multiplizieren mit der transponierten der Modalmatrix, werden {M} {C} und {K} auf diagonalform Transformiert. Dadurch werden die Einzelnen gleichungen entkoppelt.(Michael Link Finite Elemente in der Statik und Dynamik S. 263)
System mit N gekoppelten Differentialgleichungen
Für lineare Systeme setzt sich die transiente bzw. harmonische Lösung aus den Grundschwingungen (Eigenschwingungen) zusammen.
Bei der modalen Superposition wird dieses Gleichungssystem entkoppelt.
- Die entkoppelten p Gleichungen werden gelöst und zur Gesamtlösung superponiert.
Welche Annahme steckt hinter der Rayleigh-Dämpfung?
Sie beruht auf der Annahme, dass die Verteilung der Masse und der Steifigkeit ein Mass für die Verteilung der Lerschen Dämpfung ist.
\([C_r]=\alpha\cdot [M]+\beta \cdot [K] \)
Was ist eine Modalanalyse und was ist dabei unter Umständen zu beachten?
Die Bestimmung der Eigenfrequenzen und Schwingformen eines Systems.
Zu beachten:
- Dämpfung
- Stress Stiffening
- Spin Softening
- Kreiseleffekte
- relevante Frequenzen
- Lagerung
- Idealisierung
Was versteht man unter einer harmonischen Analyse und wann kann diese angewendet werden?
Berechnet wird die stationäre Antwort der Struktur auf diese Lasten als Funktion der Frequenz (Frequenzgang, Phasengang oder Übertragungsfunktion).
Dabei können verschiedene Belastungen mit unterschiedlichen Phasenwinkeln gleichzeitig berücksichtigt werden. Die Frequenzganganalyse ist jedoch nur für lineare Strukturen möglich.
Eine Frequenzganganalyse ist anwendbar, wenn die Lastfunktion F(t) harmonisch mit konstanter Amplitude, Phase und Frequenz ist.
Was ist eine transiente dynamische Analyse und welche wichtigen Vorüberlegungen sind dabei zu machen?
Transiente Analyse = Zeitintegration
Sowohl auf lineare als auch auf nichtlineare gedämpfte und ungedämpfte Probleme anwendbar.
Vorüberlegungen:
- Welches Verfahren Der Transienten Analyse soll durchgeführt werden:
Das Zentrale Differenzverfahren
Das Houbolt Verfahren
Das Newmark-Verfahren
- Zeitschrittwahl
- Belastungskurve
- Antwortfrequenz des Systems
- Kontaktfrequenz
- Wellenausbreitung
- Nichtlineare Effekte
- Variable Zeitschrittgrösse
Explizit oder implizite Berechnung
FEM nötig oder reicht MKS? interessiert an Spannungen (Kinetik) oder nur an der Bewegung (Kinematik)
Welchen Einschränkungen unterliegt eine harmonische Analyse?
Alle Lasten müssen im Zeitbereich sinus- oder cosinusförmig sein.
Alle Lasten am Modell müssen die gleiche Anregungsfrequenz haben.
Nichtlinearitäten können nicht berücksichtigt werden.
- Transiente Effekte werden nicht mitberücksichtigt. (Nur Stationäre Lösungen)
Nennen Sie die wichtigsten Kriterien für die Zeitschrittwahl?
Belastungskurve
Die kürzeste Länge einer diskontinuierlichen Belastungskurve sollte durch mindestens 7 Zeitschritte abgebildet werden
Antwortfrequenz des Systems
Die höchste Eigenschwingung (Frequenz f ), die für die Antwort des Systems von Bedeutung ist, sollte mit mindestens 20 Zeitschritten abgebildet werden, d.h. der Zeitschritt muss der Bedingung dt < 1 / (fmax ·20) genügen.
Kontaktfrequenz
Bei Kontaktproblemen tritt ein Energieverlust auf. Dieser Energieverlust ist eine Funktion der Kontaktfrequenz, die sich aus der Kontatksteifigkeit k und der am Kontakt-Element wirksamen Masse m berechnen lässt. Je nachdem wie viel Energieverlust akzeptiert wird, sollte die Kontaktschwingung mit 10-40 Zeitschritten abgebildet werden. Es gilt wieder, dass die Genauigkeit umso höher ist, je kleiner der Zeitschritt gewählt wird.
Wellenausbreitung
Sollen Wellenausbreitungseffekte bei Schlag- oder Stossbelastungen berücksichtigt werden, muss die Elementeinteilung die Form und der Zeitschritt den zeitlichen Verlauf der auftretenden Stosswelle wiedergeben können. Dies gilt für den physikalischen Effekt, den der Anwender berechnen will (aber darüber hinaus auch für die numerische Stabilität, wenn ein zentrales Differenzenverfahren gewählt wird).
Nichtlineare Effekte
Der Zeitschritt muss so gewählt sein, dass die Belastungsänderungen innerhalb des Zeitschritts nicht so gross sind, dass sie zu Problemen bei der Konvergenz führen. Innerhalb jedes Zeitschritts werden bis zu 25 (Voreinstellung) Gleichgewichtsiterationen durchgeführt. Die maximal mögliche Anzahl von Gleichgewichtsiterationen kann definiert werden.
Variable Zeitschrittgrösse
Für nichtlinear transiente Analysen kann der Zeitschritt in verschiedenen Lastfällen mit unterschiedlichen Grössen definiert werden.
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