Sozialpsychologie
Ein paar Begriffe aus dem studentischen Glossar der FH
Ein paar Begriffe aus dem studentischen Glossar der FH
Set of flashcards Details
Flashcards | 198 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 16.02.2016 / 31.01.2018 |
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Personale Identität
Selbstdefinition als einzigartiges und unverwechselbares Individuum, die auf einer interpersonalen (oder intragruppalen) Differenzierung auf der Basis individueller Merkmale beruht (ich vs. du oder ihr)
Gruppenkohäsion
Der Begriff Gruppenkohäsion bezieht sich auf den inneren Zusammenhalt einer Gruppe (Wir-Gefühl), der u.a. durch die Intensität und emotionale Qualität der Beziehungen der Gruppenmitglieder zueinander zum Ausdruck kommt. Gruppenkohäsion ist eine variable Eigenschaft einer Gruppe.
Postexperimentelle Aufklärung
Die Vpn werden nach dem Experiment vollständig über die Täuschung und das eigentliche Ziel der Untersuchung aufgeklärt, die wissenschaftliche Notwendigkeit der Täuschung wird begründet.
Im Idealfall vermittelt diese Aufklärung den Vpn ein Verständnis für die Relevanz der Forschungsergebnisse und den Beitrag, den sie dazu geleistet haben.
Enkodierung
der Prozess, der einen äußeren Stimulus in eine kognitive Repräsentation überführt, die dann im Gedächtnis gespeichert wird
Der Prozess der Enkodierung beinhaltet, dass der externe Stimulus mit bereits vorhandenem Wissen in Beziehung gesetzt wird, wodurch er informationshaltig wird und einen Sinn erhält.
Dies setzt voraus, dass im Gedächtnis gespeichertes Wissen, das für die Interpretation relevant ist, zugänglich ist und abgerufen werden kann
Salienz
Def. "Salienz" =
Es handelt sich um die Fähigkeit eines Stimulus, im Zusammenspiel mit Merkmalen des Wahrnehmenden (z.B. seinen Bedürfnissen, Zielen) die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Stimuli werden i.d.R. salienter, wenn sie
a.) sozial bedeutsam sind,
b.) im Vergleich zu anderen Stimuli im sozialen Kontext relativ selten auftreten. (z.B. ein einzelner Angehöriger einer sozialen Minorität unter Mitgliedern der Majorität)
Die Salienz eines bestimmten Stimulus hat wichtige Konsequenzen für die weitere Informationsverarbeitung. grundsätzlich erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sich die nachfolgende Informationsverarbeitung auf Informationen konzentriert, die mit dem salienten Stimulus zusammenhängen.
Soziale Bewegung
Eine große Anzahl von Personen, die sich selbst als Gruppe definieren und von anderen so definiert werden. Ziel sozialer Bewegungen ist es, ein gemeinsames soziales oder politisches Problem zu lösen. Dabei setzen sie unterschiedliche Formen des politischen Protests ein.
Soziale Vergleichsprozesse
Theorie der sozialen Vergleichsprozesse (Festinger, 1954)
Prämisse: Menschen haben ein Bedürfnis danach, die Gültigkeit und Akkuratheit ihrer Wahrnehmungen, Einstellungen, Gefühle etc. zu überprüfen.
Soziale Vergleiche mit anderen Menschen leisten einen wichtigen Beitrag zur Selbsterkenntnis. Menschen vergleichen sich v.a. dann mit anderen bezüglich ihrer individuellen Eigenschaften oder Fähigkeiten, wenn keine objektiven (z.B. physikalischen) Maßstäbe existieren, an denen sie sich orientieren können, und sie selbst unsicher sind, wie hoch (oder gering) die individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten auf dem jeweiligen Gebiet ausgeprägt sind.
- Aufwärtsgerichtete Vergleiche
Ziel: eigene Fertigkeiten oder Fähigkeiten zu verbessern
Vergleich mit Personen, die etwas besser sind als man selbst, da diese Vergleiche besonders informativ dafür sind, wie sie ihre eigene Position auf einer bestimmten Dimension steigern können.
Abwärtsgerichtete Vergleiche
Ziel: das eigene Selbstwertgefühl zu stützen oder auszubauen
Vergleich bezüglich der eigenen Leistung oder Eigenschaften mit Personen, die schlechter abschneiden als man selbst
Ablehnungs-Identifikationsmodell
rejection-identification model (Branscombe et al., 1999)
Annahme: der negative Effekt wahrgenommener Diskriminierung auf das Selbstwertgefühl kann durch eine starke Identifikation mit der Eigengruppe abgepuffert oder kompensiert werden
Erklärungsansatz: Eigengruppenmitglieder sind eine wichtige Ressource für emotionale, soziale oder materielle Unterstützung im Umgang mit Diskriminierungserfahrungen. Hoch identifizierte Gruppenmitglieder sind besser in die Gruppe eingebunden, sie haben daher besseren Zugang zur Unterstützung durch andere Gruppenmitglieder, bekommen sie eher angeboten und sind eher bereit, sie zu akzeptieren als gering identifizierte Gruppenmitglieder.
Helfen
Verhaltensweisen, die eine Person (Helfer) in der Absicht ausführt, das Wohlergehen einer anderen Person (Hilfeempfänger) zu verbessern oder zu schützen
Eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass ein Akt als Helfen klassifiziert wird, ist die Verhaltensabsicht oder Intention des Helfers.
Klassifizierung der Vielzahl von Verhaltensweisen, die unter den Begriff "Helfen" fallen, anhand von drei unabhängigen Dimensionen (Klassifikationssystem von Pearce & Amato, 1980):
- Planungsgrad
- Schweregrad
- Art des Kontakts
Soziale Rolle
Soziale Rollen sind innerhalb einer Gruppe geteilte Erwartungen, die definieren, wie sich Personen, die bestimmte Positionen innerhalb der Gruppe einnehmen, verhalten sollen.
Selbst
die Gesamtheit des Wissens, über das eine Person bezüglich ihrer selbst und ihres Platzes in der sozialen Welt verfügt
Einstellung
Die Einstellung einer Person zu einem Objekt ist die subjektive Bewertung dieses Objekts.
Einstellungsobjekte sind
- nichtsoziale oder soziale Stimuli (Produkte, Personen etc.),
- Verhaltensweisen (Rauchen, soziales Engagement etc.),
- Symbole (Flaggen, Embleme etc.) oder
- Begriffssysteme (Islam, Kommunismus etc.)
Einstellungen lassen sich anhand zweier Dimensionen charakterisieren:
- ihrer Valenz - im Sinne von positiv oder negativ
- ihrer Stärke - beobachtbar z.B. daran, wie schnell ein Einstellungsobjekt eine wertende Reaktion auslöst
Gruppenpolarisation
Unter Gruppenpolarisation wird die Tendenz von Gruppen verstanden, im Anschluss an Gruppendiskussionen Positionen zu vertreten, die extremer sind als der Durchschnitt der ursprünglich von den Gruppenmitgliedern vertretenen Positionen.
Überzeugung
Der Begriff Überzeugung bezieht sich in Abgrenzung zum Einstellungsbegriff auf die Informationen, das Wissen oder die Kognitionen, die eine Person mit einem Einstellungsobjekt verbindet.
Über jedes Einstellungsobjekt kann man eine Reihe von Überzeugungen haben, die ihrerseits zu einer positiven oder negativen Einstellung gegenüber dem Objekt beitragen können.
Wechselseitige Differenzierung
Damit Personen positive Kontakterfahrungen mit einzelnen Fremdgruppenmitgliedern auf die Fremdgruppe insgesamt übertragen (generalisieren), muss sichergestellt sein, dass sie diese als typische Vertreter der Fremdgruppe wahrnehmen und nicht als atypische Ausnahmen oder als Mitglieder einer bestimmten Subkategorie, d.h. ist der Kontakt etabliert, sollte die Gruppenmitgliedschaft wieder in den Vordergrund rücken.
führt im optimalen Fall zum Abbau von Vorurteilen mit Generalisierung
Reziprozitätsnorm
findet sich in nahezu allen bekannten Kulturen, unterstützt das Prinzip der Wechselseitigkeit in Hilfebeziehungen und beinhaltet im Kern zwei Vorschriften:
1. Menschen sollen denen helfen, die ihnen geholfen haben
2. sie sollten die nicht verletzen, die ihnen geholfen haben
Sozialwissenschaftler
sehen diese Regeln als Bestandteil einer universell gültigen Norm an, die ihre Verbreitung dem universellen Nutzen für das menschliche Zusammenleben verdankt
Evolutionspsychologen
werten die kulturenübergreifende Verbreitung des Reziprozitätsprinzips als einen Beleg für seine genetische Verankerung
Negative soziale Identität
resultiert, wenn soziale Vergleichsprozesse zwischen Eigen- und Fremdgruppe auf relevanten Dimensionen zu negativen Ergebnissen für die Eigengruppe führen
Der Theorie der sozialen Identität zufolge stehen Menschen eine Reihe von Strategien im Umgang mit negativer sozialer Identität offen, die der (Wieder-)Herstellung einer positiven sozialen Identität dienen:
--Strategien sozialer Mobilität
--Strategien sozialer Kreativität
--Strategien sozialen Wettbewerbs
Die Wahl der Strategie hängt ab von
--der Wahrnehmung bestimmter soziostruktureller Charakteristika der Intergruppenbeziehung
--der Stärke der Identifikation einer Person mit der Eigengruppe
Köhlereffekt
Motivationsgewinn in Gruppen, bezeichnet den Vorgang, dass schwächere Gruppenmitglieder sich mehr anstrengen als sie es individuell täten, um zu vermeiden, dass sie für eine schwache Gruppenleistung verantwortlich gemacht werden.
Soziale Informationsverarbeitung: Bedürfnisse
Die Soziale Informationsverarbeitung ist funktional - sie dient grundlegenden Bedürfnissen:
- Bedürfnis, akkurat zu sein
- Bedürfnis nach Konsistenz
- bedürfnis nach positiver Selbsbewertung
Diese Bedürfnisse steuern
- die Selektion von Informationen und
- die Art und Weise, wie Informationen verarbeitet werden
Soziales Trittbrettfahren
Wenn Gruppenmitglieder wahrnehmen, dass sich schon genügend Personen für das gemeinsame Ziel engagieren, können sie darauf spekulieren, dass das Ziel auch ohne ihr eigenes Zutun erreicht wird. Dies kann zu einer Reduktion der eigenen Anstrengung bis hin zur völligen Passivität führen.
Implizite Persönlichkeitstheorien
Implizite Persönlichkeitstheorien =
Es handelt sich nicht um formale Theorien im wissenschaftlichen Sinne, sondern um laienpsychologische Theorien. Sie werden als "implizit" bezeichnet, weil sie dem Wahrnehmenden typischerweise nicht bewusst sind.
Implizite Persönlichkeitstheorien beinhalten Vorstellungen darüber, welche Persönlichkeitsmerkmale i.d.R. gemeinsam auftreten, zusammenpassen oder zusammengehören.
Annahmen über Merkmalszusammenhänge auf zwei zentralen Dimensionen (lt. Rosenberg et al, 1968):
- Soziabilität
- Intelligenz
Auf der Grundlage ihrer impliziten Theorie über Zusammenhänge von Merkmalen schließen Personen von einem beobachteten Merkmal auf andere nicht beobachtete Merkmale.
Wahrgenommene Verhaltenskontrolle
die Wahrnehmung einer Person, dass sie über die erforderlichen Fähigkeiten und Ressourcen verfügt, um ein bestimmtes Verhalten ausführen zu können
Entitativität
Der Begriff bezieht sich darauf, inwieweit eine Ansammlung von Personen vom sozialen Beobachter als kohärente soziale Einheit wahrgenommen wird, bzw. seinem prototypischen Bild einer Gruppe entspricht.
Altruismus
Formen des Hilfeverhaltens, deren primäres Ziel es ist, das Wohlergehen einer anderen Person zu verbessern oder zu schützen
Ein möglicher persönlicher Nutzen, der dabei für den Helfer entsteht (z.B. soziale Anerkennung durch andere Personen) stellt lediglich ein „Nebenprodukt“ des Hilfeverhaltens dar und ist nicht intendiert.
altruistisch vs. egoistisch
Ziel egoistisch motivierten Helfens: der Helfer will damit sein eigenes Wohlergehen verbessern, schützen oder weiter ausbauen - die Verbesserung des Wohlergehens der anderen Person dient dem Helfer lediglich als Mittel zum Zweck, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen (z.B. um finanzielle oder soziale Anerkennung zu bekommen)
Validität, interne
Sicherheit, mit der man aus den Ergebnissen des Experiments auf Ursache-Wirkungsbeziehungen schließen kann
Die interne Validität eines Experiments ist hoch, wenn die beobachtete Veränderung der AV mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die experimentelle Manipulation der UV zurückzuführen ist
Sie ist eines der Gütekriterien zur Beurteilung experimenteller Untersuchungen
Legitimierender Mythos
Innerhalb einer Gesellschaft weitgehend geteilte Überzeugungssysteme, die dazu dienen, bestehende Status- und Machtunterschiede zwischen Gruppen zu rechtfertigen.
Verwandtenselektion
Erweiterung des Begriffs der natürlichen Selektion
Annahme: Die natürliche Selektion hat insbesondere die Evolution von prosozialem Verhalten gegenüber genetisch Verwandten gefördert, weil dieses Verhalten den indirekten Reproduktionserfolg eines Individuums erhöht.
Die Theorie der Verwandtenselektion leitet sich direkt aus dem von Hamilton (1964) entwickelten Konzept der Gesamtfitness ab: der Fortpflanzungserfolg eines Individuums bemisst sich nicht nur an der Weitergabe seiner Gene durch die Zeugung eigener Nachkommen, sondern an der Gesamtzahl eigener Gene, die an die nachfolgende Generation weitergegeben wird.
Gruppenpolarisation: Erklärungsansätze
Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Gruppenmitglieder, die bislang unentschlossen waren oder andere Positionen vertreten haben, sich - auch bei systematischer Verarbeitung der Argumente - von der Majorität überzeugen lassen:
Majoritätsargumente
--sind zahlreicher
--werden häufiger diskutiert
--werden von mehr unabhängigen Quellen vertreten
--werden überzeugender präsentiert
Selbstkomplexität
resultiert aus der Anzahl distinkter und voneinander unabhängiger Selbstaspekte, durch die das Selbst einer Person charakterisiert ist (Linville 1985)
hohe Selbstkomplexität
das Selbst ist als eine große Anzahl unabhängiger Selbstaspekte repräsentiert
niedrige Selbstkomplexität
das Selbst einer Person weist nur relativ wenige und zudem stark miteinander verbundene Aspekte auf
Selbstkomplexität spielt im Zusammenhang mit der Emotionsregulation eine wichtige Rolle
Gewalt
bezieht sich auf die Unterkategorien aggressiver Verhaltensweisen, die mit tatsächlicher oder angedrohter körperlicher Schädigung einhergehen, z.B. eine Person verprügeln
Forschungsbereiche der Sozialpsychologie
1. intra (Erforschung von Einstellungen -Welche Funktionen haben Einstellungen und wie beeinflussen sie das Verhalten?)- und interpersonale (soziale Beziehungsforschung -Wie entwickelt sich Freundschaft zwischen Individuen?, prosoziales Verhalten -Unter welchen Bedingungen helfen Menschen einander?, aggressives Verhalten -Wann und warum fügen Menschen anderen Menschen absichtlich Schaden zu oder verletzen einander?) Prozesse.
2. intra (Kooperation in Gruppen und der Gruppenleistung)- und intergruppale (Eruierung der Ursachen von Intergruppendiskriminierung und der Entwicklung von Interventionsmaßnahmen, Vorurteile, Konflikte, Diskriminierung- heute: zunehmendes Interesse an der Untersuchung positiven Verhaltens zwischen Gruppen -Hilfeverhalten zwischen Gruppen, intergruppale Solidarität) Prozesse.
Selbstkategorisierung
Prozess der kognitiven Gruppierung des Selbst und anderer Personen als gleiche (identische, austauschbare) Mitglieder einer sozialen Kategorie in Abgrenzung zu Mitgliedern anderer sozialer Kategorien.
Die bloße Kategorisierung von Menschen auf der Grundlage eines trivialen Merkmals kann bereits hinreichend sein, um bestimmte Formen des Gruppenverhaltens zu erzeugen (s. Tajfel et al.)
Prämissen sozialpsychologischer Forschung
- Konstruktion der sozialen Realität: Menschen reagieren nicht darauf, wie eine Situation „objektiv“ ist, sondern darauf, wie diese Situation von ihnen selbst subjektiv wahrgenommen und interpretiert wird (s. auch „Thomas-Theorem“).
- soziales Verhalten (V) als eine Funktion von Personfaktoren (P) und Umweltfaktoren (U) und deren Wechselwirkung
V = f(P, U)
Diese Verhaltensgleichung wurde von Kurt Lewin (1951) aufgestellt.
Empathie
Eine auf eine andere Person gerichtete emotionale Reaktion, die Gefühle wie Mitgefühl, Mitleid, Besorgnis, Wärme oder Fürsorglichkeit umfasst
Empathie wird als Quelle für altruistische Motivation angesehen (Batson, 1991)
kausale Schemata
Wissensstrukturen, in denen durch Erfahrung gewonnene abstrakte Annahmen darüber repräsentiert sind, welche Ursachenfaktoren für bestimmte Arten von Ereignissen verantwortlich sind, bzw. wie diese Ursachenfaktoren zusammenspielen
Kelley unterscheidet zwischen zwei Arten von kausalen Schemata: solche, die zur Ergänzung unvollständiger Informationen dienen („Ergänzungsschemata“) und solche, die explizit Annahmen über die möglichen und wahrscheinlichen Ursachen machen.
Interaktion
Eine Interaktion zwischen zwei unabhängigen Variablen liegt vor, wenn die Stärke des Effekts, den die eine UV auf die abhängige Variable (AV) ausübt, systematisch mit der Ausprägung der anderen UV variiert.
Beispielsweise wirkt sich die gleiche Menge konsumierten Alkohols (UV 1) bei Männern und Frauen (Geschlecht = UV2) typischerweise unterschiedlich stark auf die Fahrtüchtigkeit (AV) aus. Der Einfluss des Alkoholkonsum variiert also in Abhängigkeit vom Geschlecht.
Soziale Kognition
der Prozess des Erwerbs, der Organisation und Anwendung von Wissen über sich selbst und die soziale Welt
Konkret beinhaltet dieser Prozess
a) mentale Repräsentationen über sich selbst, über andere und über soziale Beziehungen zu erstellen und im Gedächtnis zu speichern, und
b) diese mentalen Repräsentationen flexibel anzuwenden, um Urteile zu bilden und Entscheidungen zu treffen.
Implicit Association Test (IAT)
Der IAT ist eine Methode zur Messung individueller Unterschiede in der Stärke der mentalen Assoziationen zwischen Einstellungsobjekten und ihren Bewertungen.
- 1998 ursprüngliche Version von Greenwald, McGhee & Schwartz entwickelt
- computergestützte Diskriminationsaufgabe, bei der Stimuli zweier dichotomer Dimensionen so schnell wie möglich kategorisiert werden sollen
- kein Test im Sinne standardisierter Verfahren, sondern eher Messmethode (eher eine Implicit Association Task)
Am besten selber mal ausprobieren! Hier geht's zum IAT.
Kritikpunkte
- die dem IAT zugrunde liegenden psychologischen Prozesse sind nicht hinreichend geklärt
- geringe Korrelationen zwischen expliziten und impliziten Einstellungsmaßen (möglicherweise messen die beiden Verfahren unterschiedliche psychologische Konstrukte)
Einstellungsänderung
Die Forschungsliteratur verweist insbesondere auf drei Möglichkeiten, die Einstellungen von Menschen zu verändern:
- Förderung direkten Kontakts mit dem Einstellungsobjekt
Durch den Kontakt können neue Erfahrungen erworben werden, die im günstigen Fall eine Einstellungsänderung bewirken (Beispiel: strukturierter Kontakt zwischen Mitgliedern verfeindeter Gruppen)
- positive und negative Verhaltensanreize
Infolge der Anreize kommt es zur Verhaltensänderung, was im günstigen Fall dazu führt, dass die Person ihre Einstellung an das Verhalten anpasst (Stichworte: Selbstwahrnehmung, Dissonanzreduktion)
- kommunikative Persuasion
Versuch, die Einstellung einer Person durch Kommunikation zu verändern (siehe Elaboration Likelihood Model)
Zugänglichkeit
Der Begriff der Zugänglichkeit bezieht sich darauf, wie leicht ein bestimmter Inhalt aus dem Gedächtnis abgerufen werden kann. Schnell abrufbare Inhalte werden als leicht zugänglich bezeichnet.
Ein Reiz, der die Zugänglichkeit eines Gedächtnisinhalts erhöht bzw. zur Aktivierung eines bestimmten Inhalts führt, wird als „Prime“ bezeichnet.