M3_3412 Kap. II.1-IV.6 Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Bewusstsein
B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen
B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen
Set of flashcards Details
Flashcards | 79 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 22.05.2014 / 03.04.2018 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/m33412_kap_ii_1iv_6_wahrnehmung_aufmerksamkeit_bewusstsein
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Was ist transitives Bewusstsein?
Objekt des Bewusstseins ist ein extramentaler Sachverhalt (z.B. visueller Reiz)
VP verarbeitet Info und schließt die Verarbeitung mit einem Urteil ab
Was ist intransitives Bewusstsein?
VP weiß, dass sie eine Fähigkeit hat und ist sich dessen bewusst.
-> Ich weiß, dass ich sehe
-> Leistung für die man wach und orientiert sein muss
psychologische Grundbedeutung von Bewusstsein:
Grad der Aktivierung mentaler Prozesse (Wachheit) und Orientiertheit in Raum & Zeit, sowie zu sich selbst.
-> Mensch muss wach und orientiert sein
ABER: Auch große Aktiviertheit führt zu Störungen (z.B. Drogen, Alkohol)
Was ist Vigilanz?
Wachheitsgrad
Verschiedene Abstufungen:
- Wach und Orientiert
- Benommenheit (bis hin zur Apathie)
- Somnolenz (Schläfrigkeit)
- Sopor (erweckbar durch Schmerzreize)
- Koma (höchster Grad der Bewusstlosigkeit, nicht erweckbar)
Was ist Agnosie?
Nichtwissen über den Erfolg eines mentalen Prozesses
z.B. visuelle Agnosie: "blind-sight" Patienten
-> Störung des Okzipitallappens
-> können in einem Bereich keine Objekte mehr erkennen und unterscheiden
Synonyme zu Bewusstsein:
Aufmerksamkeit, Kontrolle, Orientierung und Orientiertheit, Nachdenken, Urteilen, Wahrnehmen, Wählen, Wollen, Entscheiden, Handeln, Metakognition, Wissen, Reflexion
Wesentliche Bedeutung von Bewusstsein:
man weiß, dass man etwas weiß
Augustinus: Theorie des reflektierenden Wissens auf mehreren Stufen
-> HOT= Higher Order Thought theories of consciousness
Ausdruck: "Ich weiß, dass ich weiß, dass x" = reflektierendes Urteil
Was ist Monitoring-Bewusstsein?
Achtgeben auf seine Gefühle und Gedanken
-> wenn man z.B. einen Brief schreibt oder einen Plan macht, überwacht man seine Gedanken, damit sie nicht abschweifen
Privatsprachenargument
- Wittgenstein
- Sender & Empfänger können nicht identisch sein, daher gibt es keine echte Privatsprache
- Echte Privatsprache müsste abgeschlossen von allem anderen und sich selbst entstehen
Zugangsbewusstsein
Wissen kann erst dann sprachlich geäußert werden, wenn man Zugang/ Zugriff auf mentale Repräsentationen hat
--> Neologismus für Wissensaktualisierung im Urteilen/ Handeln
--> phänomenales B. muss der 3.-Person-Perspektive zugängl. sein, ansonsten ist es unkommunizierbar und unbeobachtbar
Umgangssprachliche Arten zur Verwendung des Bewusstseinsbegriffs:
- Bezeichnung von Absichtlichkeiten
- Bezeichnung kognitiver Zustände (dazu gehört z.B. Wissen, Aufmerksamkeit und Orientiertheit)
- Bezeichnung von Zustandsklassen, in denen Personen sich befinden können (nicht nur mentale Zustände)
= Zustandsbewusstsein
Was ist Subitizing?
VP wird mit Hilfe eines Tachistoskops kurzzeitig simultan kleine Anzahlen von Objekten präsentiert und muss angeben, wie viele Objekte präsentiert wurden.
-> bis zu 4 Elemente scheint man mit einem Blick erfassen zu können, bei größeren Anzahlen muss man zählen
Bewusstsein aus psychologischer Sicht:
wichtige Rolle bei der zeitlichen Organisation von Verhalten
Orientierung als Grundfunktion der Wahrnehmung
Wann funktioniert Multi-Tasking?
Wenn mind. eine der Handlungen routiniert und fast automatisch ist (z.B. Autofahren)
Aufmerksamkeit:
Begrenzte Ressource, die der Kontrolle der Ausführung von Handlungen zur Verfügung steht.
Selektive Aufmerksamkeit
Mechanismus, welcher der Informationsaufnahme uas der Umgebung zu Grunde liegt.
Infos werden nicht nur aus Umgebung selegiert, sondern auch aus mentalen Modellen, z.B. Ziele bilden, Fertigkeiten aktivieren.
Wenn ich etw. erlerne (z.B. Tanzen, Autofahren) brauche ich Aufmerksamkeit, da die Schritte auf ihren Erfolg hin überwacht werden müssen.
Was ist Prozeduralisierung?
Verknüpfungen von Handlungsteilen -> es geht um das "Wie"
Perzeptive Selektive Aufmerksamkeit:
Im Mittelpnkt steht die Inforamtionsselektion in den Wahrnehmungssystemen
selction for action
Aufmerksamkeit als wesentliche Eigenschaft der Handlungssteuerung
-> exekutive Funktionen
Mechanismen der Aufmerksamkeit, die Selektionsprobleme lösen:
- Verhaltenshemmung: unvereinbare Handlungen werden nicht gleichzeitig ausgeführt (z.B. Gehen und Fahrradfahren gleichzeitig)
- Hemmung beim Einsatz von Fertigkeiten: Verhindert, dass selbe Fertigkeit zum gleichen Zeitpunkt mehrfach eingesetzt wird (z.B. gleichzeitiges langsames und schnelles Fahrradfahren)
- Mechanismen der perzeptiven & sensorischen Selektion: ein Reiz wird ausgewählt, der die Handlung initiiert und ihre Ausführung festlegt (z.B. Radfahrer entscheidet sich zw. Mountainbike und Rennrad)
- Regulation des psychophysiologischen Erregungsniveaus: richtige Wichtung der Aufrechterhaltung einer Handlung oder deren Abbruch (z.B. Weiterfahren und Anhalten an einer Ampel)
- Mechanismus Handlungsplanung & Koordination des Handelns durch einen Handlungsplan: Ausführung mehrerer Handlungen gleichzeitig (z.B. Fahrradfahren und Koffer in der Hand transportieren)
Dichotisches Hören
- gleichzeitige Repräsentation unterschiedlicher Nachrichten jeweils vor dem linken/ rechten Ohr
- VP soll nun die Nachricht von einer Seite nachsprechen
--> Bedeutungsaspekte werden nicht erkannt, jedoch aber physikalische Veränderungen (männl. o weibl. Stimme)
Split-Span-Paradigma
- VP soll Sequenz von Zifferpaaren vollständig berichten
- Zifferpaare werden simultan in beide Ohren gegeben
-> widergabe erfolgt getrennt nach Ohr und nicht paarweise, z.B. 1. Ziffer rechts, 3. Ziffer rechts, usw., dann 2. Ziffer links, 4. Ziffer links
Psychologische Refraktärperiode (PRP)
- in visueller Modalität werden 2 Reize in kurzer Abfolge dargeboten
- VP muss so schnell wie möglich auf beide Reize reagieren
- Zeitverzögerung zw. Beginn von S1 und Begin von S2 = SOA (Stimulus Onset Asynchrony)
-> Reizverarbeitung S1 muss abgeschlossen sein, bevor Reizverarbeitung S2 beginnen kann
-> beschränkte zentrale Verarbeitungskapazität
+
Filtertheorie:
- 2 gleichzeitig dargebotene Eingangsreize/ Nachrichten gelangen simultan zum sensorischen Speicher
- 1 Reiz passiert den selektiven Filter
- Aufgabe des Filters: Kapazitätslimitiertes/ serielles Verarbeitungssystem vor Überlastung schützen
-> Info, die dieses System durchläuft, kann bewusst und im Langzeitgedächtnis gespeichert werden
- Ausgang von einfachen, starken, informationstechnischen Grundannahmen
- Ausgangspunkt theoretischer Weiterentwicklungen
- frühe Selektion (Informationsselsktion schon i.d. sensorischen Erregungsverarbeitung)
- Alles-oder-Nichts-Prinzip
- zentraler Verarbeitungskanal
Was ist das Cocktail-Party-Phänomen?
(starke Annahmen der Filtertheorie werden in Zweifel gezogen)
Man unterhält sich mit einer Person, bekommt aber Stimmengewirr um sich herum mit. Man kann Gesprächsfetzen aus der Nachbargruppe mitbekommen, v.a., wenn man seinen Namen hört
Attentuationstheorie
-
lässt abgeschwächte Weiterleitung und Verarbeitung nichtbeachteter Information zu -> Mehr-oder-Weniger-Prinzip
-
Lokalisation der Selektion ist flexibel
- Analyse der Eingangsinformation durchläuft eine Hierarchie von Verarbeitungsstufen, wobei das erreichte Analyseniveau von verfügbaren Verarbeitungskapazitäten abhängt
- sind Reize auffällig/häufig auftretend, so ist die Aktivierungsschwelle niedrig
-> Frühe Selektion vor Verarbeitungsende, am Überang in die Reaktion
Theorie der späten Selektion:
- Selektion ist lokalisiert im Verarbeitungssystem
- alle Eingangsreize werden vollständig analysiert, jedoch nur die relevanten werden weiterverarbeitet
- paralleler Verarbeitungsprozess
- späte Selektion (in der perzeptiven Phase)
keiner Theorie wird bisher den Vorzug gegeben. Man geht davon aus, dass der Ort der Selektion verschieblich ist.
Was ist das Flankierer-Paradigma?
Zielreiz (A) wird zusammen mit 2 Ablenkreizen (B) gezeigt, die Zielreiz flankieren (BAB)
Reagieren auf A leichter, wenn Cue gegeben ist
Paradigma räumlicher Hinweisreize:
VP weiß, dass es 2 mögliche Orte gibt, an denen ein Reiz erscheinen kann
In einem der beiden erscheint ein Zielreiz (z.B. Kreuz rechts oben)
Cue:
Zeichen / Hinweis, das Zielreiz (ZR) erscheint
- valide Durchgänge: ZR folgt auf Cue
- invalide Durchgänge: ZR folgt ohne Cue
- neutrale Durchgänge: Cue fungiert als zeitliches Warnsignal (z.B. zentrales Kreuz zw. den Kästchen, auf das Target mit gleicher Wahrscheinlichkeit links oder rechts erscheint)
3 Mechanismen, die Aufmerksamkeit steuern:
- Ablösemechanismus
- Verschiebungsmechnismus
- Anbindungsmechanismus
Vorstellung, dass visuelle Aufmerksamkeit wie Lichtkegel funktioniert. Bessere Verarbeitung an beleuchteten als an dunkleren Orten.
Lichtkegel muss von einem Objekt gelöst und auf das neue Objekt gerichtet werden.
IOR:
Inhibition Of Return
= kurzzeitige Hemmung der Rückverlagerung von O2 zu O1 (visuelle Beachtung geht von Ort O1 zu Ort O2, dann kurzzeitige Hemmung d. Rückverlagerung)
Merkmalszielreize
- scheinen dem Betrachter ins Auge zu springen, sofern Zielreiz von einer großen Menge Distraktoren umgeben ist
- Zielreiz muss sich salient von Distraktoren unterscheiden
S. 197
Konjunktionszielreize
Erfordern einen genauen Vergleich von Zielreiz und Distraktoren
Merkmals-Integartions-Theorie:
Multidimensionale Repräsentationen signalisieren das Vorhandensein bestimmter Merkmale an einem bestimmten Ort im Display
Change blindness
Schwierigkeit ein unerwartet dargebotenes Objekt zu identifizieren, sofern gerade eine andere Aufgabe (unter Zeitdruck) bearbeitet wird
Aufmerksamkeitsblinzeln
- transientes Defizit der Verarbeitung sequentiell dargebotener Stimuli
--> 2. Zielreiz wird oft nicht identifiziert, wenn er ca. 400ms nach dem 1. entdeckten Zielreiz liegt
--> Wird der 2. Zielreiz erwartet, so wird er jedoch korrekt identifiziert
Wechselblindheit
Problem Veränderungen eines Objekts zu entdecken, wenn der Fokus sich nicht auf den verändernden Teil der Szene ausrichtet.
Inattentionale Blindheit und Attentionale Blindheit
Inattentionale Blindness: ein Spezialfall der change blindness und beschreibt die Tatsache, dass viele kurzzeitige Veränderungen nicht wahrgenommen werden (Bsp. Gorilla Video) -> sequentielles aufmerksamkeitsparadigma
Attentionale Blindheit: Schwireigkeit Veränderungen ausserhalb des Fokus zu bemerken (Bsp. Beleuchtungswechsel eines Objekts) -> simultane Präsentation
Erklärung für beide Phänomene:
- Aufmerksamkeit ausschließlich auf Objekt ausgerichtet, das Gegenstand der lösenden Aufgabe ist
- Nicht erwartete Objekte können nur durch Prozesse verarbeitet werden, die keine Aufmerksamkeit erfordern