Leitfragen MM5
Bildungspsychologie 03480
Bildungspsychologie 03480
Set of flashcards Details
Flashcards | 94 |
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Students | 47 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 18.07.2016 / 01.05.2025 |
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Welche Modelle arbeitsbezogenen Lernens werden unterschieden?
- Lernen durch Arbeitshandeln im realen Arbeitsprozess: der Arbeitsort als Lernort; Lernen in der Situation und in Praxisgemeinschaften mit andern zusammen durch Zusehen, Nachahmen, Helfen, Kommunizieren, Kooperieren
- Lernen durch systematische Unterweisung am Arbeitsplatz: Ergänzung informellen Lernen durch Instruktion erfahrener Mitarbeiter oder Vorgesetzter
- Lernen durch Integration von informellen und formellen Lernen: Systematische Verbindung von Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung mit Erfahrungslernen im Arbeitprozess; besondere Potenziale durch den Einsatz digitaler Medien
- Arbeitsorientiertes Lernen: Ausrichtung von Weiterbildungsmaßnahmen am Prozess der Arbeit; arbeitsnahe Lernmöglichkeiten; (digitale) Simulation von Arbeitsprozessen
Welche drei Kategorien von Kompetenzen werden von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gefordert?
KOMPETENZ ZUR INTERAKTIVEN ANWENDUNG von Medien und anderen Hilfsmitteln (eine Art Medienkompetenz)
KOMPETENZ ZUR INTERAKTION in heterogenen Gruppen (inkl. interkulturelle Bildung)
KOMPETENZ ZUR AUTONOMEN HANDLUNGSFÄHIGKEIT
Welche psychologischen Bedürfnisse werden in dem Beitrag als besonders wichtig für die Bildungspsychologie des Erwachsenenalters hervorgehoben? -> Deci & Ryan (1993)
BEDÜRFNIS NACH KOMPETENZ UND WIRKSAMKEIT als Motor für intrinsisch motiviertes Bildungsverhalten
BEDÜRFNIS NACH AUTONOMIE als Bedingung für verschiedene Formen selbstorganisierten und infomellen Lernens
BEDÜRFNIS NACH SOZIALER EINGEBUNDENHEIT als „Enabler“ kooperativen Lernens und kompetenzförderlichen Engagements in Lern‐ und Arbeitsgemeinschaften
Welche Lehr-Lern-Aspekte und –Modelle sind für das Lernen im Erwachsenenalter besonders relevant?
- Cognitive Apprenticeship: Kombination eigenständiger und explorierender mit anleitenden Elementen analog zur klassischen Handwerkslehre; Modellierung und gezielte Unterstützung; Anregung zu Artikulation, Reflexion und Exploration
- Anchored Instruction: Einsatz von (medial aufbereiteten) Geschichten; hohe Anwendungsorientierung infolge eines Lernens in komplexen Situationen; Förderung eigenständiger Problemfindung
- Goal-based Scenarios: Einsatz von (medial aufbereiteten) Fällen und Geschichten; hohe Aktivität durch Übernahme verschiedener Rollen und konkreter Arbeitsaufträge in realitätsnahen Geschichten
- Learning Communities: Lernen in Gemeinschaften mit dem Ziel einer kollaborativen Lernkultur; Verknüpfung von kognitiven Lernzielen mit emotional-motivationalen Zielen und konkreten „Wissensprodukten“
Was versteht man unter dem Altenquotienten?
- Verhältnis von Personen, die nicht mehr im erwerbsfähigen Alter sind, zu denen im erwerbsfähigenAlter zu verstehen. Indikator für die durchschnittliche Anzahl ökonomisch nicht aktiver Personen, die durch ökonomisch aktive Personen unterstützt werden müssen
Was ist der Unterschied zwischen Pragmatik und Mechanik der Kognition und inwiefern sind diese trainierbar?
Wie entwickeln sich sozial-emotionale Fähigkeiten mit dem Alter?
- Kompetenzbereich mit Zunahmen im Alter
- ältere Menschen
- sind psychisch ausgeglichener
- verfügen über höhere soziale Kompetenzen
- können besser mit Stress und emotionalen Belastungen umgehen
- kommen mit ihren Ressourcen und deren Beschränkungen besser zu-recht
- Neurotizismus und Offenheit für Erfahrungen nimmt ab
- Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit nimmt zu
- emotionale Stabilität, soziale Kompetenzen und Anpassungsbereitschaft sind vorteilhaft für Lernen in sozialen Kontexten -> Voraussetzungen hier im Alter eher günstiger
- Produktivität älterer Menschen entfaltet sich oft in persönlichen Netzwerken
- Ältere geben bis zum 75. Lebensjahr mehr Unterstützung als sie erhal-ten
- im Kontext Familie: Geld, Hilfe bei der Kinderbetreuung
- Sozialkontakte werden auf emotional wichtige Kontakte konzentriert
- Herausforderung: Förderung von intergenerationellem Lernen
Welche soziologischen Voraussetzungen können für das lebenslange Lernen aufgeführt
werden?
- Rollen des mittleren Erwachsenenalters durch neue zu ersetzten, um so Aktivität und soziale Integration und Stabilisierung des Selbstkonzeptes zu erreichen
- Neue Rollenkonzepte schaffen
- Reale Barrieren abschaffen und Ressourcen erweitern
- Bildungsbiographie als wichtiger Prädiktor für Bildung im Alter – Schereneffekt wird auch hier größer
Was postuliert die Disengagement Theorie? -> Cumming & Henry, 1961
= Rückzug und Aufgeben von sozialen Rollen im Ruhestand ist funktional und letztendlich unvermeidlich -> findet heute wenig Unterstützung
Welche individuelle und gesellschaftliche Bedeutung hat Bildung im Alter?
- Individuelle Bedeutung
- Entwicklung der Intelligenzleistung/ kognitive Leistung
- Wiederum Prädiktor für Beschäftigungssicherheit
- Einkommen
- Gesundheit
- Lebenslanges Lernen hat präventive Funktion
- Positiven Ergebnisse haben wechselseitigen Einfluss
- Beeinflusst biologisches Altern
- Zusammenhang von geringer Bildung und Demenz im Alter
- Reservekapazität des Gehirns ist bei höher gebildeten bzw. geistig aktiveren größer und Krankheitsverlauf deshalb erst später Symptome zeigt
- Zusammenhang von geringer Bildung und Demenz im Alter
- Gedächtnisleistung und psychomotorische Funktionen durch Lernen modifizierbar
- Anpassungsleistungen fördern und unterstützen
- Entwicklung der Intelligenzleistung/ kognitive Leistung
- Gesellschaftliche Bedeutung
- Bildung ist explizit und implizit Voraussetzung für den Zugang zu Chancen und Teilhabe
- Bildung häufig Voraussetzung für produktive Tätigkeit – bester Prädiktor für ehrenamtliche Tätigkeit
- Übernahme gesellschaftlicher Tätigkeiten im tertiären Sektor
- Bildung als wichtige volkswirtschaftliche Investition
- Eindämmung der Kosten des nationalen Gesundheitssystems?
Was versteht man unter dem SOC (Selective Optimisation with Compensation) Konzept?
- Metatheorie von Entwicklung über den Lebenslauf
- Förderung der Anpassungsleistungen auf die Veränderungen im Alter: SOC (Baltes & Baltes, 1990)
o kompensierende Bedeutung von Kultur nimmt mit dem Alter zu
Welche Schlussfolgerungen lassen sich über die Gestaltung von Bildungsangeboten für
Ältere ziehen?
- da metakognitive Kompetenzen bis ins hohe Alter bestehen bleiben, kann erfolgreich gelernt werden, wenn Lernbedingungen an altersbedingte Einschränkungen der Mechanik angepasst werden
- Kapazitätsüberlastungen vermeiden durch Anknüpfung neuer Inhalte an bereits bekanntes und Anpassung der Lerngeschwindigkeit
- Lernen ist im Alter anstrengender -> Motivation spielt also große Rolle ->Lernformen wichtig, die Aktivität und eine positive Wahrnehmung der eigenen Kompetenz fördern, „offen“ gestaltet sind (dh Angebote sollen zwar längerfristigen Charakter haben, aber keine zu hohe Verbindlichkeit mit sich bringen und auf zeitliche Präferenzen im Alter abgestimmt sein)
- Auswahl von Inhalten speziell für die Zielgruppe ist nur für bestimmte Angebote sinnvoll (auf bestimmte Lebenslagen und deren Lernanforderungen zugeschnittene Themen)
- 90% von jungen Alten besuchen reguläres VHS‐Programm, erst ab Ü65
- Unterschiede zwischen den Kohorten in Sachen Zugangsvoraussetzungen sollten beachtet werden -> unzureichende Grundbildung und Analphabetismus ist weiter verbreitet als bei jungen Kohorten-> eine allgemeine Einteilung von Kursangeboten nach Altersgruppen ist häufig unangemessen