Investitionsrechenverfahren
Investitionsrechenverfahren, Statische und Dynamische Investitionsrechnung
Investitionsrechenverfahren, Statische und Dynamische Investitionsrechnung
Kartei Details
Karten | 35 |
---|---|
Lernende | 13 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Finanzen |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 04.08.2014 / 22.04.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/investitionsrechenverfahren
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/investitionsrechenverfahren/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Statische Investitionsrechenverfahren
Kostenvergleichsrechnung
Gewinnvergleichsrechnung
Rentabilitätvergleichsrechnung
statische Amortisationsrechnung
ökologische Rückzahlungsdauer
dynamische Investitionsrechenverfahren
Kapitalwertmethode (abzinsen auf Investitionsbeginn)
Methode des internen Zinssatzes (Kapitalwert = 0)
Endwertmethode (aufzinsen auf Planungszeitraum)
Sollzinssatzmethode
Annuitätenmethode (regelmässige Ausszahlungen von Kapitalwert)
Vollständige Finanzpläne (exakte Abbildung)
Investitionsarten (Prochinig / Leimgruber)
Sachinvestitionen (Anlagen, Maschinen, Immobilien)
Finanzinvestitionen (Aktien, Darlehen, Beteiligungen)
Immaterielle Investitionen (Forschung, Sozialleistungen, Patente...)
Investitionszeck
Ersatzinvestitionen (defekte Anlage)
Rationalisierungsinvestitionen (Kosten sparen, bessere Produkte...)
Erweiterungsinvestitionen (höhere Stückzahlen)
Umstellungsinvestitionen
Diversifikationsinvestitionen (Neue Leistungen -horizontal, vertikal..)
Investitionsprozess
Investitionsplanung, -entscheidung, -realisierung, -kontolle
Investitionsplanungsphase ist unterteilt in...
Anregungsphase
Abklärung der Realisierbarkeit
Investitionsantrag
Investitionsplanung: Anregungsphase. Ermitteln der Investitionsmöglichkeiten nach 3 verschiedenen Vorgehensweisen...
Erkennen von Problemen aufgrund von Abweichungen
Erkennen von Problemen aufgrund von internen Anregungen
Erkennen von Problemen aufgrund eines gezielten Suchprozesses
Investitionsplanung: Realisierbarkeit. Abklären der Realiserbarkeit nach 3 Prüfungen:
Technische Prüfung (Anforderungskatalog)
Wirtschaftliche Prüfung (Investitionsrechnungen)
Soziale Prüfung (Auswirkung auf MA und/oder Umwelt, NW-Analyse)
Investitionsplanung: Investitionsantrag.
Aufgrund der Investitionsanalyse wird ein Antrag an den Investor gestellt um die geeignete Variante zu realisieren. z.B. GL oder Verwaltungsrat.
Investitionsentscheidung (2. Phase). Mögliches Vorgehen
Entscheidungsträger prüfen die Dossiers nach Szenarien: bester Fall, schlechtester Fall, erhoffter Fall. Varianten gegeneinander abwägen und für eine Möglichkeit entscheiden. Je nach Investitionshöhe ist eine andere Instanz zuständig. Phase 2 ist damit abgeschlosen.
Investitionsrealisierung (Phase 3 Investitionsprozess): Was beinhaltet diese Phase?
Bereitsstellen der finanziellen Mittel (EK/FK)
Investitionsobjekt anschaffen und Mitarbeiter schulen.
Investitionskontrolle (Phase 4 Investitionsprozess): Was wird kontrolliert?
Ausführung (Tätigkeiten), Ergebnisse und auch die wirtschaftlichen Auswirkungen. Dabei werden die Plan-Daten aus mit denjenigen der Investitionsplanung verglichen und einem Soll/Ist-Vergleich unterzogen. Diese Analyse dient für künftige Investitionsplanungen.
Solche Kontrollen werden je nach Gösse und Komplexität auch an unternehmensunabhängige Stellen ausgelagert.
Zweck der Investitionsrechnung
Bilden der Grundlage für eine wirtschaftliche Entscheidung aufgrund der Berechnungen.
Risiko / Ungenauigkeit der Investitionsrechnungen
Es handelt sich immer um Erwartungen, nicht um Fakten. Erwartungen sind aber nicht sicher sondern immer mit Unsicherheit verbunden. Diese Unsicherheit - Risiko - muss in die Investitionsrechnung miteinbezogen werden.
Risiko der dynamischen Investitionsrechnung
Risikobehaftete Daten bei den statischen wie auch den dynamischen Investitionsrechnungen. Speziell bei den dynamischen Berechnungen ist die Datenschätzung.
Risiko der statischen Investitionsrechnungen
Risikobehaftete Daten bei den statischen wie auch den dynamischen Investitionsrechnungen. Zusätzlich zum Risiko der Datenschätzung bei den dynamischen Berechnungen kommt der Mangel des Denkansatzes bei den statischen Berechnungen hinzu. (Abschätzung der Zukunft anstatt Pauschalannahmen).
Zweck der Nutzwertanalyse
Der Entscheidungsprozess beruht nicht nicht nur auf den quantitativen (harten) Fakten der Investitionsrechnung sondern auch auf qualitativen (weichen) Merkmalen. Das System verbindet die beiden Arten miteinander und lässt eine umfangreiche Analyse zu.
Basismodell der Nutzwertanalyse
Checkliste. Diese fasst mehrdimensionale Bewertungen eines Investitionsprojektes in eine Kennzahl zusammen.
Voraussetzung für eine Nutzwertanalyse
Unternehmenserfolg muss eng mit den Nutzwerten korrelieren
Schritte zur Erstellung einer NWA
1. Ziele bestimmen welche erfüllt werden müssen. Punkte bestimmen welche bewertet werden können.
2. Ziele gewichten. Wichtigere Ziele erhalten die höhere Gewichtung. Dabei wird auch die Investitionssumme gewichtet.
3. Bewerten der Varianten auf einer Skala von 1-10. Resultate der Investitionsrechnung anhand der Vorgaben bewerten.
4. Nutzwerte mittels Multiplikation von Schritt 2 und 3.
5. Summieren der Nutzwerte zur Ermittlung der vorteilhaftesten Variante (höchste Punktzahl).
!!!Erst aus der Vergleich mit den quantitativen Ergebnissen führt zum Entscheid!!!
Entschiedungsfindung aus der Nutzwertanalyse und Investitionsrechnungen
Aus der NWA wird die Alternative mit dem grössten Nutzwert ermittelt. Dieses Resultat wird aber noch mit den wirtschaftlichen Ergebnissen (Kapitalwert, Gewinn, usw.) verglichen. Die Berücksichtigung beider Ergebnisse führt zum Entscheid.
Die Kriterien, Gewichtung, der Entscheid sowie die Begründung ist schriftlich festzuhalten und von den verantworlichen zu unterzeichnen. Somit ist sichergestellt dass der Entscheid nachvollziehbar und von der vorgesetzten Stelle abgesegnet ist. Bei der Diskussion über die Resultate wird erreicht, dass alle Beteiligten von den gleichen Annahmen ausgehen.
Vorbereitung der Investitionsrechnung
Beschaffung der Daten: Sehr wichtig, da Annahmen gemacht werden müssen. Umfangreiche Daten = hoher Aufwand. Dies muss im Verhältnis zur Investition ageschätzt werden.
Zusammenstellen der Daten: Einheitliches Formular verwenden FA intern. Es gehen keine Positionen vergessen, es ist übersichtlich zu anderen Investitionsvorhaben und einheitlich geregelt.
Steuern: Wenn berücksichtigt, dann für alle gerechneten Varianten und proportional zum Gewinn resp. Cashflow.
Qualitative Einflüsse: Mittels NWA abwägen, z.B. rechtliche und nicht-monetär bewertbare Einflussgrössen.
Vor- und Nachteile der statischen Berechnungsverfahren
Vorteile:
Grosse Praktikabilität
verständliche Basisdaten
Nachteile:
Geldfluss wird nicht berücksichtigt, Nur Durchschnittswerte keine Ein- und Auszahlungen
Zukünftiger Geldwert wird nicht berücksichtigt
Synergien welche vom Projekt betroffen sind werden nicht genutzt da nicht alle Kosten genau beziffert werden
Nur für weniger hohe Investitionen mit wenig innerbetrieblichen Abhängigkeiten geeignet
Rechengrundlage statische Methoden
- Durchschnittsjahr
- Anschaffungspreis
- Liquidationserlös
- Nutzungsdauer
Kosten pro Jahr:
- Kapitalkosten (Abschreibungen/Zinsen)
- Betriebskosten
Kostenvergleichsrechnung
Wird angewendet wenn aus funktionsgleichen Anlagen die Kostengünstigste ausgwählt wird.
Ersatzproblem: Kann ein Ersatz noch hinausgezögert werden?
Gegenüberstellung von Investitionsobjekten
Evaluiert wird das Projekt mit den tiefsten Kosten. Der Erlös ist nicht relevant oder kann nicht auf die einzelne Investition zugerechnet oder gemessen werden.
Nachteil: Ertragseite wird nicht berücksichtigt. Höhere Einnahmen durch Ersatz usw.
Kostenarten
Kapitalkosten:
- Kalkulatorische Abschreibungen
- Kalkulatorische Zinsen
Betriebskosten:
- Löhne und Lohnnebenkosten
- Materialkosten
- Instandhaltungskosten
- Energiekosten
- Raumkosten
- Werkzeugkosten
Gewinnvergleichsrechnung
Eignet sich dort wo mit verschiedenen Erlösen zu rechnen ist. Der Kapitaleinsatz darf jedoch nicht zuweit voneinander abweichen, da Kapitalintensivere Investitionen zu gut wegkommen.
Geeignet für Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen
Um eine optimale Entscheidung zu treffen ist der Break-even-Point zu errechnen
Gewinnvergleichsrechnung Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Gewinnseite (Erträge) wird mit eingerechnet
- Einfachheit beim Erstellen
- rascher Überblick
Nachteile:
- Plangewinn wird in der Regel nur für die nächste Periode ermittelt, nicht auf die optimale Nutzungsdauer
- Langfristiges Bild verzerrt - Gewinn ist womöglich stärkeren Schwankungen unterworfen
- Veränderung von Produktionszahlen von neuen Anlagen
- Keine Aussage über die Rentabilität
Rentabilitätsrechnung
Verhältnis vom Gewinn zum eingesetzten Kapital. Zeigt durchschnittliche Verzinsung des Kapitals pro Jahr. Sie berücksichtigt die Tatsache dass Investitionen vergleichbar sind welche unterschiedlich viel Kapital binden.
Verzicht auf Projekte welche unter der Mindestverzinsung liegen
Wenn keine Abschreibung getätigt werden, soll der Investitionsbetrag halbiert werden. Ist jedoch für die Rangfolgerung nicht relevant.Wird bei abnutzbaren Vermögensgegenständen angewandt.
Rendite = Gewinn pro Periode x 100 / Durchschnittlicher Kapitaleinsatz
Vor- Nachteile der Renditeberechnung
+ Varianten können unabhängig der Höhe des Kapitaleinsatzes in eine Rangordnung gebracht werden
+ umfassendste Variante der statischen Methoden
+ Bereichsübergreifend vergleichbar
- betrachten von nur einer Periode
- Dauer der Kapitalbindung wird nicht berücksichtigt
- Für die gesamte Laufzeit der Kapitalbindung liefert die Methode nur einen groben Schätzwert (geeignet interner Zinsatz)
Statische Amortisationsrechnung
Ermittlung des Zeitraumes in welchem die Investition durch die Einnahmenüberflüsse gedeckt wird. Es wird das Projekt ermittelt welches die kürzeste Amortisationszeit aufweist.
Dient als Massstab zur Risikoabschätzung.
Es gibt dabei die Durchschnitts und Kummulationsmethode. Die Durchschnittsmethode kann angewendet werden wenn die Rückflüsse gleich bleiben. Ansonsten aufaddieren der jährlichen Rückflüsse.
Cashflowberechnung indirekt
Jahresüberschuss
- nicht zahlungswirksame Erträge
+ nicht zahlungswirksame Aufwendungen (kalkulatorische Zinsen und Abschreibungen)
= Cash Flow
Vor- Nachteile der statischen Amortisationsrechnung
+ kleiner Aufwand um zu sehen wann eine Investition abbezahlt ist
+ Grundlage sind die Zahlungen nicht die Kosten und Erlöse, Betrachtungszeitraum kann damit länger sein als 1 Jahr
+ liquiditätsorientierte Überlegungen - Risiko wird Rechnung getragen
+ generiert Daten zur Finanzplanung - zeigt welche Mittel für andere Zwecke zur Verfügung stehen
- Rückflussfrist sagt nichts über die Rentabilität
- Probleme bei unterschiedlicher Nutzungsdauer von Maschinen
- kein zwingender Zusammenhalng zwischen Projekt und Unternehmensziel
Ökologische Rückzahlungsdauer (ORZ)
Dient der Aussage nach welcher Zeit durch den Betrieb der Anlage die Umweltentlastung gleich der investierten Umweltbesalstung ist.
Wenn die Nutzungsdauer einer Massnahme grösser ist als die ökologische Rückzahlungsdauer, leistet die Massnahme einen Beitrag zur Umweltentlastung.
Energetische Rückzahlungsdauer (ERZ)
Die Kennzahl gibt Auskunft darüber, nach welcher Zeit sich die im Betrieb eingesparte Enerie die in die Anlage vorinvestierte Energie zurückgezahlt hat.
Zur investierten Energie gehört auch die graue Energie, also Herstellung, Transport, Abbruch und Entsorgung.