Mehrwertsteuer

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Kartei Details

Karten 156
Sprache Deutsch
Kategorie Finanzen
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 07.12.2025 / 07.12.2025
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Bestimmungsort - MWST Art. 8 Abs. 2 lit. g

Dienstleistungen im Bereich der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe

Belegenheitsort - MWST Art. 8 Abs. 2 lit. f

DL im Zusammenhang mit einem Grundstück, namentlich: 

  • Verwaltung, Schätzung eines Grundstücks oder einer Liegenschaft
  • Architektur- und Ingenieurarbeiten
  • Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Erwerb oder der Bestellung von dinglichen Rechten an Grundstücken / Liegenschaften

Beherbergungsleistungen

Tätigkeitsort - MWST Art. 8 Abs. 2 lit. c-e

  • Kulturelle, künstlerische, sportliche, wissenschaftliche, unterrichtende, unterhaltende Tätigkeiten
  • Gastgewerbliche Leistungen
  • Personenbeförderungsleistungen

Erbringerort - MWSTG Art. 8 Abs. 2 lit. a-b

  • DL, die typischerweise unmittelbar gegenüber physisch anwesenden natürlichen Personen erbracht werden wie z.B. (Heilbehandlungen, Therapien, Pflegeleistungen, Körperpflege, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Sozialleistungen und Sozialhilfeleistungen, Kinder- und Jugendbetreuung)
  • DL von Reisebüros und von Organisatoren von Veranstaltungen

Handelt es sich bei der Vermietung einer Maschine um eine Lieferung oder um eine Dienstleistung?

Bei der Vermietung handelt es sich unter der MWST um eine Lieferung. 

Der Ort einer Dienstleistung bestimmt, ob die DL der schweizerischen MWST unterliegt oder nicht. Der Ort der Dienstleistung, wird je nach Art der Dienstleistung bestimmt. Es sind dabei folgende Unterscheidungen bei der Ortsdefinition zu beachten: 

  • Erbringerort
  • Ort der Tätigkeit (Tätigkeitsort)
  • Ort der gelegenen Sache (Belegenheitsort)
  • Bestimmungsort
  • Empfängerort

MWSTG Art. 8

Um Dienstleistungen handelt es sich beispielsweise bei: 

  • der Beförderung von Personen und Gegenständen
  • der Schulung
  • der Beratung
  • der Analyse von Gegenständen oder Sachverhalten
  • der Werbung
  • eine Dienstleistung liegt auch vor, wenn immaterielle Werte und Rechte überlassen werden, auch wenn sie nicht in einer Urkunde verbrieft sind, oder wenn eine Handlung unterlassen bzw. ein Zustand geduldet wird. 

Was gilt als Dienstleistung?

Jede Leistung, die keine Lieferung eines Gegenstandes darstellt - MWSTG Art. 3 lit. e

Im Gegensatz zur Lieferung von anderen Gegenständen gilt als Ort der Lieferung von Elektrizität und Erdgas in Leitungen der Ort, an dem...

...der Empfänger der Lieferung den Sitz der wirtschaftlichen Tätigkeit oder eine Betriebsstätte hat, für welche die Lieferung erbracht wird - MWSTG Art. 7 Abs. 2. 

Bei Service- und Reparaturarbeiten liegt der Ort der Lieferung: 

an demjenigen Ort, wo der Gegenstand übergeben wird

Bei der Vermietung eines Autos geht die Verfügungsmacht: 

am Ort der Autoübergabe über

Beim Versandhandel findet der Wechsel der Verfügungsmacht: 

anlässlich der Warenübergabe an die Post oder an eine Transportfirma statt

Im Ladengeschäft wechselt die Verfügungsmacht: 

bei der Übergabe der Ware vom Verkäufer an den Käufer. 

Die Lieferung findet demnach an demjenigen Ort statt,... 

...wo der Gegenstand die Verfügungsmacht des Lieferanten verlässt.

Nur die Lieferungen im Inland unterliegen der schweizerischen MWST. Somit stellt sich die Frage nach dem Ort einer Lieferung. Als Ort der Lieferung gilt derjenige Ort, wo..

  • sich der Gegenstand zum Zeitpunkt der Verschaffung der Verfügungsmacht, der Ablieferung oder der Überlassung zum Gebrauch oder zur Nutzung befindet. 
  • die Beförderung oder Versendung des Gegenstandes zum Abnehmer oder in dessen Auftrag zu einem Dritten beginnt. 

MWSTG Art. 7

Was gelten als Gegenstände?

  • bewegliche Sachen wie Waren, Maschinen, Fahrzeuge, Rohstoffe, Halb- und Fertigfabrikate
  • unbewegliche Sachen wie Liegenschaften, Gebäude, Gebäudeteile, Gund und Boden
  • Elektrizität, Gas, Wärme, Kälte und Ähnliches

Was muss übertragen werden, damit aus mehrwertsteuerlicher Sicht eine Lieferung vorliegt?

Die wirtschaftliche Verfügungsmacht eines Gegenstandes. Die Übertragung der wirtschaftlichen Verfügungsmacht erfolgt mit dem Verschaffen der Befähigung, im eigenen Namen über einen Gegenstand wirtschaftlich zu verfügen. 

Wann liegt aus mehrwertsteuerlicher Sicht eine Lieferung vor?

  • ein Dritter gegen Entgelt befähigt wird, im eigenem Namen über einen Gegenstand wirtschaftlich zu verfügen. 
  • ein Gegenstand abgeliefert wird, an dem für fremde Rechnung Arbeiten besorgt wurden. 
  • einem Dritten ein Gegenstand entgeltlich zum Gebrauch oder zur Nutzung übergeben oder überlassen wird. 
  • Auch als Lieferung gilt die Vermietung, die Vercharterung und das Verleasen von beweglichen und unbeweglichen Gegenständen. 

MWSTG Art. 3 lit. d

Spezielle Regelungen bestehen für...

Enklave Campione d'Italia im Tessin und für den Flughafen Basel Mulhouse. 

Damit keine Doppelbesteuerung, aber auch keine Nichtbesteuerungen (Steuerlücken) entstehen, muss sich die Steuererhebung auf Leistungen im Inland beschränken. Was zählt zum Inland?

  • das Gebiet der Schweiz, inklusive Zollfreilager, aber ohne die Zollfreibezirke (Zollfreihäfen)
  • die Talschaften Samnaun und Sampuoir für Dienstleistungen (für Lieferungen von Gegenständen zählen diese Talschaften als Ausland)
  • das Fürstentum Liechtenstein
  • die Gemeinde Büsingen am Hochrhein (DE)

MWSTG Art. 3 lit. a

Der Begriff Leistung wird definiert als...

...das Einräumen eines verbrauchsfähigen wirtschaftlichen Wertes an eine Drittperson in Erwartung eines Entgelts - MWSTG Art. 1 lit. c. Unter den Begriff Leistungen fallen sowohl Lieferungen als auch Dienstleistungen. 

Welches sind die Steuerobjekte bei der MWST?

  • die im Inland gegen Entgelt erbrachten Leistungen und
  • der Bezug von Leistungen von Unternehmen mit Sitz im Ausland durch Empfänger im Inland und
  • die Einfuhr von Gegenständen

MWSTG Art. 1 Abs. 2

Wer vereinnahmt die Mehrwertsteuer vom Verbraucher?

Die Mehrwertsteuer wird durch die steuerpflichtigen Leistungserbringer vereinnahmt. 

Was bedeutet Netto-Allphasensteuer mit Vorsteuerabzugsrecht?

Die MWST wird auf jeder Stufe (in allen Phasen) eines Produktions- und Handelsprozesses erhoben. Es besteht in jeder Phase das Vorsteuerabzugsrecht, die Erhebung erfolgt somit netto. 

Was soll die Überwälzbarkeit gewährleisten?

Dass die Mehrwertsteuer für die Unternehmen ein Durchlaufposten ist und keine zusätzlichen Kosten verursacht. Die Mehrwertsteuer wird auf den Endverbraucher überwälzt, der diese am Ende der Wirtschaftskette trägt. 

Der Grundsatz der Wettbewerbsneutralität steht aber teilweise in Konflikt mit...

...dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit der Entrichtung und der Erhebung. Die Erhebung und Entrichtung der Mehrwertsteuer ist sicherlich nicht für alle Kleinstunternehmen auch wirtschaftlich. 

Was bedeutet Wettbewerbsneutralität?

  • Dass die MWST gleiche Unternehmen gleich belasten muss. 
  • Jede Person, die ein Unternehmen betreibt, hat das Recht, sich der Steuer zu unterstellen, unabhängig von ihrer Umsatzgrösse.
  • Wer unternehmerisch tätig ist, dem soll grundsätzlich das Recht auf den Vorsteuerabzug gewährt werden. 

Welche drei Prinzipien sind bei der Erhebung der MWST zu beachten?

  • Wettbewerbsneutralität
  • Wirtschaftlichkeit der Entrichtung und der Erhebung
  • Überwälzbarkeit

MWSTG Art. 1 Abs. 3

Was bedeutet, die Steuer wird netto erhoben?

Dass auf jeder Stufe des Prozesses der Abzug der aus der Vorstufe angefallenen Vorsteuer möglich ist.

Wer sind die administrativen Helfer der Steuerverwaltung?

Die steuerpflichtigen Leistungserbringer; sie vereinnahmen auf jeder einzelnen Stufe des Prozesses ihren Teil der MWST für die ESTV und liefern sie dieser ab. 

Wer trägt und zahlt die Mehrwertsteuer?

Der Verbraucher oder Konsument. Die Steuer wird aber nicht nur direkt beim Verbraucher erhoben, sondern als eine Allphasensteuer auf jeder Stufe des Produktions- und Verkaufsprozesses in Rechnung gestellt. 

Was ist die Schweizerische Mehrwertsteuer?

Sie ist eine allgemeine Verbrauchssteuer, die nach dem Prinzip der Netto-Allphasensteuer mit Vorsteuerabzug erhoben wird - MWSTG Art. 1 Abs. 1

Was erhob die ESTV (Eidgenössische Steuerverwaltung) ab dem 1. Januar 1995 aufgrund der Verordnung über die Mehrwertsteuer?

Die Umsatzsteuer auf Lieferungen, Dienstleistungen, Eigenverbrauch und Einfuhren.

Wann stimmte das Schweizer Volk einer neuen Finanzordnung und somit der Einführung einer Mehrwertsteuer zu, nachdem es diese Steuer zuvor noch dreimal, das letzte Mal am 2. Juni 1991, klar verworfen hatte?

Am 28. November 1993

Was löste die Mehrwertsteuer ab?

Die seit 1941 bestehende Warenumsatzsteuer (WUST), die vor allem den Warenhandel besteuerte. 

Welches ist die wichtigste Einnahmequelle des Bundes und welchen Anteil an den Gesamteinnahmen hat sie?

Die Mehrwertsteuer - Anteil von rund 37.2% - rund 22.6 Milliarden Franken im 2013. 

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