SS 25
Set of flashcards Details
Flashcards | 246 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 28.04.2025 / 05.06.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250428_motivation_und_emotion_leitfragen
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Was ist Prokrastination und wie kann Prokrastination psychologisch erklärt werden?
(unnötiges, irrationales) Aufschieben von wertvollen Aufgaben
Nutzenabwägen
Erläutern Sie dynamische Elemente des Personenmodells von Kurt Lewin.
Spannung
- Bedürfnisse erzeugen Spannung, die auf Ausgleich drängen
- Spannung besteht bis das Bedürfnis befriedigt ist
Beschreiben Sie die Auswirkungen gespannter Bereiche in der Person auf Handeln und Kognition anhand eines Beispiels.
- Einfluss auf Wahrnehmung: Aufforderungscharakter von Dingen, die zur Bedürfnisbefriedigung taugen
- Einfluss auf Gedächtnis: Erhöhte Zugänglichkeit von zielbezogenen Inhalten
- Einfluss auf Handeln: Aktivierung zielbezogener VH (im ZH mit UmweltMM)
Ersatzhandlung nach Lewin
Bedürfnisse erzeugen Spannung. Wenn diese durch Diffusion zu Nachbarbereichen ausgeglichen wird, spricht man von Ersatzhandlung. Das Bedürfnis wird stellvertretend befriedigt (Lissner) Ersatzhandlung ist eine zielähnliche Aktivität, die anstelle der eigentlichen Zielhandlung ausgeführt wird, wenn das ursprüngliche Ziel aus dem Lebensraum ausgeschlossen ist.
Geben Sie ein Beispie Ersatzhandlung
Schüler wird geärgert, darf nicht zurückschlagen
Tritt stattdessen gegen Tisch
Wie erklärt Feldtheorie Ersatzhandlungen
Lewins Theorie ist Verhalten das Ergebnis von Kräften im Lebensraum einer Person. Wenn ein Ziel starke Valenz (Anziehungskraft) besitzt, aber durch eine Barriere blockiert ist, entsteht eine innere Spannung.
Diese Spannung kann auf zwei Wegen abgebaut werden:
- Durch Zielerreichung (wenn möglich)
- Durch Ersatzhandlungen, die ähnlich strukturiert sind und zumindest teilweise Spannungsabbau ermöglichen
Wie kann man mit der Feldtheorie erklären, dass in der Untersuchung von Marrow (1938) mehr abgeschlossene als unterbrochene Aufgaben erinnert wurden?
In Marrows Studie wirkten abgeschlossene Aufgaben erinnerungsstärker, weil der Spannungsabbau mit positiver Valenz (z. B. durch Erfolg) verbunden war.
Der Abschluss erzeugte eine geschlossene Handlungseinheit, die kognitiv besser organisiert und somit leichter abrufbar war.
welche Rolle spielt die psychologische Distanz für das Umweltmodell in Lewins Feldtheorie?
Psychologische Distanz beschreibt den subjektiv empfundenen Abstand zwischen der Person und einem Ziel oder Objekt in der Umwelt – nicht physikalisch, sondern im mentalen Raum. Je geringer die psychologische Distanz zu einem Ziel, desto stärker ist die motivationale Kraft, die davon ausgeht.
Wann entsteht nach dem Regelkreismodell von Carver & Scheier positiver bzw. negativer Affekt während der Zielverfolgung?
Positiv: wenn Ziel schneller als erwartet erreicht
Negativ: wenn Ziel langsamer als erwartet erreicht
Nennen Sie Beispiele, in denen Emotionen eine Überwachungsfunktion erfüllen. Welche Signalfunktion haben positive und negative Emotionen?
Pos. Emotionen (Freude, Stolz, Zuversicht etc) signalisieren Erfolge -> grünes Licht für weiter so
Neg. Emotionen (Enttäuschung, Zorn, Schule etc.) signalisieren Misserfolg -> so gehts nicht weiter
Was behauptet die Somatic-Marker Hypothese von Damasio?
- Assoziation zw. Entscheidung u. emotional-somatischen Konsequenzen
- kog. Simulation einer Entscheidung reaktiviert assoziierte Konsequenz
- somatische Marker leiten Entscheidungsverhalten
Erläutern Sie dazu die Studie von Bechara und Kollegen (1994) mit hirngeschädigten Personen im ZH mit somatischen Markern
Iowa Gambling Task
- Ziehen einer Karte von 4 Stapeln, freie Auswahl, jede Karte führt zu Gewinn oder Verlust -> maximiere Gewinn
E: Patienten mit Läsionen im VM PFC: Insensitivität ggü. langfristigen affektiven Konsequenzen
Welche systematischen Verzerrungen gibt es bei Vorhersagen über zukünftige emotionale Reaktionen? Geben Sie dazu ein Alltagsbeispiel.
Intensität und Dauer von emotionalen Reaktionen auf zukünftige Ereignisse wird tendenziell überschätzt (impact bias)
Was ist der „impact bias“ und von welchen Prozessen wird er verursacht?
Intensität und Dauer von emotionalen Reaktionen auf zukünftige Ereignisse wird tendenziell überschätzt
Gründe: Überfokussierung, Unterschätzung der eigenen Resilienz
Welche Funktionen haben Emotionen und ihr Ausdruck für soziale Beziehungen? Beschreiben Sie jede Funktion mit einem Beispiel.
Regulieren soz. Interaktionen:
- helfen Kontakt aufzunehmen
- Beziehungen vertiefen
- soziale Position relativ zu anderen einzunehmen und abzusichern
Kommunikative Funktion des Emotionsausdrucks (Befindlichkeit, VH-Absicht, VH-Aufforderung)
Erläutern Sie die Bedeutung des sozialen Kontexts für den Ausdruck von Emotionen am Beispiel der Studie von Kraut & Johnston (1979). Warum sprechen die Ergebnisse dieser Studie gegen die Annahme, dass Lächeln eine Emotion „ausdrückt“?
Feldbeobachtungen (Bowling, Hockey, Spaziergang)
E: häufigeres Lächeln in sozialen Interaktionen; Häufigkeit Lächeln stärker abhängig davon ob mit anderen (weniger ob Ereignis günstig oder ungünstig)
Was ist der „still-face effect“ und wie kann man ihn erklären?
Still Face Test: Mutter reagiert nicht mehr auf Kind (2-3 min)
Kleinkinder reagieren verstört auf fehlende Responsivität der Bezugsperson
Erklärung:
- Verlust von sozialer Nähe/Bindung
- Verlust von soz. Kontrolle/Selbstwirksamkeit
Erläutern Sie den Unterschied zwischen einem stimmungskongruenten und einem stimmungsabhängigen Gedächtnisabruf.
Besserer Abruf von stimmungskongruenten Infos aus dem autobiogr. Gedächtnis (z.B. traurige Musik - besserer Abruf von traurigen Erinnerungen)
Stimmungs/Zustandsabhängiger Gedächtnisabruf: Emotion zum ZP Enkodierung entspricht Emotion zum ZP des Abrufs
Welche neurobiologische Erklärung gibt es für das Auftreten von „Flashbacks“ und intrusiven Erinnerungen bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung?
- verstärkt Konsolidierung der emotionalen Info = überaktiv (Amygdala)
- stört Integration von episodischer Kontextinfo = unteraktiv, fragmentierte, ungeordnete Speicherung (Hippocampus)
- Beeinträchtigung Emotionsregulation = unteraktiv, kann Flashbacks nicht ausreichend regulieren ( PFC -> Amygdala)
Welche Schlüsselstellen in der Zielverfolgung lösen nach Oatley und Johnston-Laird (1987) Emotionen aus? Welche Funktion haben diese Emotionen für die Zielverfolgung?
Emotion: Freude
SS: Erreichung Etappenziel
Transition: Setze Plan fort u. modifiziere ihn falls nötig
Welche Schlüsselstellen in der Zielverfolgung lösen nach Oatley und Johnston-Laird (1987) Emotionen aus? Welche Funktion haben diese Emotionen für die Zielverfolgung?
Emotion:
SS: Scheitern eines wichtigen Plans o. Unerreichbarkeit eines aktiven Ziels
Transition: Tue nichts, suche neuen Plan
Welche Schlüsselstellen in der Zielverfolgung lösen nach Oatley und Johnston-Laird (1987) Emotionen aus? Welche Funktion haben diese Emotionen für die Zielverfolgung?
Emotion: Angst
SS: Bedrohtes Selbsterhaltungsziel
Transition: Stoppe, überwache Umwelt u/o. ergreife Flucht
Welche Schlüsselstellen in der Zielverfolgung lösen nach Oatley und Johnston-Laird (1987) Emotionen aus? Welche Funktion haben diese Emotionen für die Zielverfolgung?
Emotion: Ärger
SS: Frustration eines aktiven Ziels
T: Streng dich mehr an oder attackiere
Welche Schlüsselstellen in der Zielverfolgung lösen nach Oatley und Johnston-Laird (1987) Emotionen aus? Welche Funktion haben diese Emotionen für die Zielverfolgung?
Emotion: Ekel
SS: Verletzung eines Geschmackziels
T: Weise die Substanz zurück u/o ziehe dich zurück
Welche Schlüsselstellen in der Zielverfolgung lösen nach Oatley und Johnston-Laird (1987) Emotionen aus? Welche Funktion haben diese Emotionen für die Zielverfolgung
SS in der Zielverfolgung sind Emotionsauslöser. Sie dienen als Signal für Überführung (Transition) in einen neuen Zustand
Erläutern Sie Untersuchung einer emotionalen Ansteckung von Waters und Kollegen (2014).
UV: soz. Bewertungsrunde mit pos/neg Feedback/ keiner Bewertung
AV: Messung der kardiovaskulären Aktivität (Mutter & Kind)
E: physiologische Reaktion des Kindes gleicht sich der Mutter an; wichtiger Übertragungskanal ist Berührung
Grenze die 3 wichtigsten theoretischen Ansätze in der Emotionspsychologie voneinander ab. In welchen Grundannahmen unterscheide sie sich?
evolutionsbiologische
kognitive
konstruktivistische
evolutionsbiologische Emotionstheorien
biol. Ursprung von Emotionen in emotional spezialisierten Emotionsmodulen
kognitive ET
kog. Einschätzungen in Bezug auf das eigene Wohlergehen u. Wohlbefinden
konstruktivistische ET
sozio-kulturell geprägte, eomtionalee Kategorisierungen von diffusen affektiven Zuständen
aus emotionsbiol. ET: Was ist eine Emotion?
Emotion = sind angeborene MM, die durch nat. Selektion (Auslese) entstanden sind
-> Bewältigung von fundamentalen Herausforderungen, die für das Überleben u. die Reproduktion wichtig sind
Emotionsmodule
- eigenständige informationsverarbeitende Systeme
- direkte Emotionsauslösung durch Situationserkmale
- lernen v. emotionalen Reaktionen auf neue Hinweisreize u. Situationen
Welche prototypische Situationen lösen nach Levenson Emotionen aus?
Verlust - Trauer
Gewinn - Freude
Sättigung - Zufriedenheit
Betrug/ zugefügter Schaden - Ärger
Verfall - Ekel
Gefahr/Bedrohung - Angst
Was behaupten Mischtheorien von Emotionen?
sekundäre Emotionen entstehen durch Vermischung von primären Emotionen
z.B. Freude u. Vertrauen = Liebe
Beschreibe die Studie von Rakinson & Derringer. Welche Aussage macht diese Studie über die Wahrnehmung von emotionalen Reizen?
VP: Säuglinge (ca. 5 Monate)
UV: spinnenähnliche schematische Reize (schematic, reconfigured, scrambled)
AV: visuelle Fixationsdauer
E: schauen schematische spinne länger an
-> Selektionsdruck? (Hinweis, dass Vorfahren, die ANgst vor Spinnen haben eher überlebt haben)
Aus Sicht evolut- ET: Wie entstehen unters. Emotionen?
..
Beschreibe Aufbau u. Ergebnisse der Untersuchung des kl. Albert. Welche Bedeutung haben diese Ereignisse für evolutionsbiologische Emotionstheorien?
VP: Albert (11 M)
Furchtkonditionierungsprozess: weiße Ratte (NS), lautes Geräusch (UCS) -> zeitl. Paarung (7x)
-> Ratte (CS) löst Furcht aus; Generalisierung; Angst vor Ratten auch Monate später
Bedeutung: nicht alle Ängste müssen angeboren sein, können durch Umweltbedingungen geprägt sein/ durch lernen entstehen
Was ist vorbereitetes Lernen? Wie wurde es experimentell nachgewiesen?
Cook&Mineka:
VP: Affen in Gefangenschaft aufgewachsen
UV: Affe in Video zeigt Angst vor entweder Spielzeugkrokodil (C+) vs. Spielzeughase (R+)
AV: Furcht vor Krokodil/Hase (Anzahl der Schreckreaktionen)
E: Angst vor Krokodil insge.höher; nach einmaligem beobachten steigt sie stark (bei Hase sinkt)
aus Sicht kog. Emotionstheorien: Was sind Emotionen? Was versursacht eine Emotion? Wie entstehen Unterschiede?
(2) Emotionen sind abhängig von soubjektiven Einschätzung einer Situation bzw. Ereignisses
(3) dieselbe Situation kann unterschiedlich eingeschätzt werden von unterschiedlichen Personen -> unters. Emotion
(1) Einschätzungen erzeugen physiolog, expressive u. motivationale Reaktionen (Reaktionsprofil = spezifische Emotion)
Welche Dimensionen sind laut Appraisal-Theorien zentral für die Einschätzung von Ereignissen? Welche Einschätzungen gelten als primär/sekundär für den Prozess der Emotionsentstehung?
Novelty, Valenz (primär)
Goal/needs, Agency (Verursachung), Normen/Werte (sekundär)