Methodenlehre SS Lernfragen
Uni Würzburg
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 266 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 11.12.2024 / 23.01.2025 |
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Von welchem griechischen Wort stammt unser Begriff Wissen ab und von welchem anderen griechischen Wort wurde er abgegrenzt?
- gr. episteme: „Wissen“ „Erkenntnis“ „Wissenschaft“ à schafft Wissen
- Abgrenzung zu bloßen Glaubenssätze / Meinung (gr.: doxa)
- Etymologie „Wissen“ (althochdeutsch „wissan“): „gesehen haben“
- Hinweis auf empirischen Zugang zu Wissen, also subjektiven Evidenz erforderndes Urteilsverfahren
Was ist an typischen psychologischen Definitionen problematisch? Geben Sie ein Beispiel.
- Sind oft eher wie Statements formuliert, das alles Mögliche enthält, dass mit dem Begriff assoziiert wird
- vgl. Emotionsdefinition aus Vorlesung
Was unterscheidet eine deiktische von einer operationalen Definition?
- Deiktische Definition:
- „Das da ist ein Tisch“
- Gibt sichtbare Beispiele, sozusagen unvollständig extensional
- Ist typisch für den Spracherwerb
- Operationale Definition:
- Definition über Angabe der Messmethode
- Z.B. „Intelligenz ist was der Intelligenztest misst“
- Unterschied:
- Operationale Definitionen ermöglichen keine intensionalen Definitionen, deiktische schon
Was unterscheidet eine Begriffsintension von einer Begriffsextension
- Begriffsintention = Menge der charakteristischen Merkmale eines Begriffs
- Z.B. Tisch: „hat 4 Beine“, „kann man dran sitzen“
- Intensionale / konnotative Definition
- Begriffsextension = Menge aller unter den Begriff fallenden Objekte
- Z.B. Aufzählung aller realen Tische
- Extensionale / denotative Definiton
Was ist eine Real-, was eine Nominaldefiniton? Geben sie Beispiele.
- Realdefinition:
- Anspruch, dass sie etwas über wirkliche/reale Beschaffenheit einer Sache aussagt
- Sagt etwas über Ort eines Begriffs in einem gegebenen (hierarchischen) Sprachsystem aus
- Z.B. „Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen.“
- Nominaldefiniton:
- Reine Umbenennung aus ökonomischen Gründen
- Besseres Verständnis, Einfachheit
- Reine Umbenennung aus ökonomischen Gründen
- Z.B. „Alle Menschen mit grünen Augen werden als Gründlinge bezeichnet.“
Was ist Eyesenecks-Trait-Theorie? Welche Dimensionen gibt es? Wo lassen sich die Typen der 4-Säfte-Lehre verorten?
- Dimensionen: Extraversion und Neurotizismus
- Ergeben zusammen ein kreisförmiges Diagramm
- Jedem Quadranten ist ein Persönlichkeitstyp nach Hippokrates zuzuordnen
- Introvertiert + labil à Melancholiker
- Introvertiert + stabil à Phlegmatiker
- Extravertiert + labil à Choleriker
- Extravertiert + stabil à Sanguiniker
- Lässt jedoch Raum für individuelle Variationen innerhalb dieser Kategorien
Wie war Platons Psychologie aufgebaut?
- Platon: Seele unterteil in 3 Bereiche
- Mutartiger Teil (vgl. Motivation)
- Begehrender/Triebartiger Teil (vgl. Emotion)
- Denkender Teil (Vgl. Kognition)
Was ist die 4-Säfte-Lehre? Welches Prinzip der antiken 4-Säfte-Lehre ist heute noch aktuell?
- Von Hippokrates & Galen
- Versuch, die Seele durch psychologische Prozesse zu erklären
- Dieses Prinzip ist heute noch aktuell
- Erklärungen durch Gehirn, Hormone, etc.
- Die Säfte:
- Gelbe Galle: Choleriker (erregbar, jähzornig)
- Schwarze Galle: Melancholiker (traurig, depressiv)
- Blut: Sanguiniker (heiter, lebhaft, leichtsinnig)
- Schleim: Phlegmatiker (ruhig, schwerfällig)
- Ungleichgewicht der Säfte als Ursache seelischer & körperlicher Probleme
Wie ist die Motivationspsychologie bei Aristoteles beschaffen?
- Hierarchisch mit 3 Ebenene:
- Lust à Genussleben
- Ehre à politisches Leben
- Erkenntnis à theoretisches Leben
- Ziel: Glückseligkeit
- Ist am besten durch theoretisches Leben erreichbar
- Neben Person (körperliche Voraussetzungen) und Umwelt (Lernen / Sozialisation) noch die freie Entscheidung als Ursache von Verhalten
Worin unterscheidet sich Aristoteles Persönlichkeitspsychologie vom Big Five-Ansatz?
- Aristoteles Persönlcihkeitspsychologie:
- Verstandestugend = Klugheit / Intelligenz, Funktion: Mitte wählen
- Charaktertugend (Persönlichkeitsdimensionen)
- Optimum in der Mitte zwischen Extrem-Polen
- Rolle von Erziehung, Gewöhnung und freier Entscheidung
- Charakter wird auch durch freie Entscheidung definiert, die abhängig von Verstandestugend mehr oder weniger „mittig“ ausfällt
- Unterschied:
- Es gibt eine ideale Persönlichkeit bzw. ein Optimum
- -> hat ethische Komponente
- Big 5 Ansatz vermeidet, Persönlichkeitseigenschaften als gut oder schlecht darzustellen
- Außerdem:
- Bei Aristotales sind nicht nur Person & Umwelt, sondern auch die freie Entscheidung Ursache von Verhalten und damit auch der Persönlichkeit
- Es gibt eine ideale Persönlichkeit bzw. ein Optimum
Beschrieben sie einige Unterschiede zwischen antiken und modernen psychologischen Theorien. Was kann man aus diesen Unterschieden für eine Schlussfolgerung zu psychologischen Theorien allgemein ziehen?
- Platon: Seele unterteil in 3 Bereiche
- Mutartiger Teil (vgl. Motivation)
- Begehrender/Triebartiger Teil (vgl. Emotion)
- Denkender Teil (Vgl. Kognition)
- Aristotales:
- Menschliche (allgemeinpsychologische) Fähigkeiten (Hierarchisch gedacht):
- Ernährung, Fortpflanzung
- Wahrnehmung
- Sinneswahrnehmungen durch 5 Sinne
- Konservierte Sinneseindrücke (heute: Gedächtnis)
- Denken: operiert mit Gedächtnis
- Ist typisch menschlich
- Verstandestugend = Klugheit / Intelligenz, Funktion: Mitte wählen
- Charaktertugend (Persönlichkeitsdimensionen)
- Optimum in der Mitte zwischen Extrem-Polen
- Rolle von Erziehung, Gewöhnung und freier Entscheidung
- Charakter wird auch durch freie Entscheidung definiert, die abhängig von Verstandestugend mehr oder weniger „mittig“ ausfällt
- Menschliche (allgemeinpsychologische) Fähigkeiten (Hierarchisch gedacht):
- Schlussfolgerung:
- Theorien werden u.a. davon geprägt, was Menschen zu der Zeit gerade besonders beschäftigt (=Zeitgeist)
- Theorien sind nichts dauerhaftes oder eindeutiges
- Verändern sich über die Zeit
- Wie man die Psychologie definiert und strukturiert bestimmt darüber, welche Erkenntnisse man überhaupt gewinnen kann!
Beweisen sie, dass Wirklichkeitsbereiche nicht nur auf eine Weise hierarchisch strukturierbar sind.
- Mensch als mentales Lebewesen
- Mensch als ungefiederter Zweibeiner
- à beides korrekt hergeleitete Realdefinitionen
Wovon hängt eine korrekte Realdefinition ab? Welche Probleme gibt es sonst noch?
- Vom Wissenstand und der Art, wie man die Welt strukturiert
- -> deswegen nicht eindeutig
- Nicht alle Wirklichkeitsbereiche lassen sich hierarchisch ordnen
Welche Kritik übte Wittgenstein an der Beschaffenheit der Welt im Sinne eines „poryphyrischen Baums“?
- Besteht die Welt wirklich aus statischen Dingen oder eher aus Tatsachen?
- Laut im Welt satzartig, statt baumartig strukturiert
- Vgl. Hypothesen in der Psychologie
Was hat das DSM-5 mit porphyrischen Bäumen zu tun?
- Im DSM-5 gibt es Ebenfalls Oberbegriffe (genus proximum) und Kriterien, die die Exemplare innerhalb des Oberbegriffs eindeutig voneinander unterscheiden
- Das „höchste“ Genus Proximum wäre wohl „mental krank“ / „psychische Störung“
- Anschließend könnt man mittels differntia specifica in unterschiedliche Störungsgruppen gliedern
- Durch Diagnosekriterien (differntia specifica) wird Oberbegriff immer weiter spezifiziert bis nur noch eine Diagnose zutreffend ist
- Beispiek:
- Genus proximum: affektive Störung
- Differentia specifica: traurige, niedergeschlagene Stimmung
- Vorhanden: affektive Störung mit depressiven Anteil
- Nicht vorhanden: Manie
- Nächstes Differnetia specifica: Manische Episode vohanden?
- Ja: Bipolar
- Nein: Major Depression
- Differentia specifica: traurige, niedergeschlagene Stimmung
- Genus proximum: affektive Störung
Was ist eine Realdefinition (inkl. Beispiel) und was hat sie mit porphyrischen Bäumen zu tun?
- Realdefinition beinhaltet genus proximum und differentia specifica
- Genus proximum = nächsthöherer Begriff
- Differntia specifica =
- das Sepzifische, dass den Begriff von anderen unter den Oberbegriff fallenden Exemplaren eindeutig abgrenzt
- Beispiel:
- Der Mensch (species) ist ein vernunftbegabtes (differentia specifica) Lebewesen (genus proximum)
- Ein Lebewesen ist ein empfindender Organismus
- Dadurch kann man einen porphyrischen Baum bilden
- Höhere Hierachiestufe = genus proximum der darunterliegenden Stufe
Was ist nach Strawson das Ziel der Sprache? Worin liegt der Informationswert eines Begriffs?
- Ziel Sprache: Beschreibung
- Damit auch Vergleich & Abgrenzung von Dingen zu anderen Dingen
- Begriff verweist nicht nur auf ein Ding, sondern gleichzeitig auch per Abgrenzung auf alle anderen Dinge
- Dadurch auch auf ganzes Begriffs- & Ordnungssystem (= „Holismus“, „Strukturalismus“
- Informationswert:
- Einen Gegenstand auf die eine statt auf die andere Seite einer Linie setzen
Warum würde Nietzsche sagen, dass die Erkenntnis, dass der Wal ein Säugetier ist, nur von begrenztem Wert ist?
- Definition ist einfach nur so vom Menschen festgelegt (nach Reproduktionsmodus)
- Ebenfalls plausibel wäre eine Definition nach Lebensraum („Der Wal ist ein Fisch“)
- Beispiel für Vermögenspsychologie:
- Warum kann der Mensch X? Weil er ein x-Vermögen hat.
- Warum ist der Wal ein Säugetier? Weil er seine Kinder säugen kann.
- Problem:
- Zirkularität
- Essentialismus-Problem: Traits als etwas das Personen essentiell aufweisen, wie z.B. Körpergröße
- (ist beim Wal jetzt weniger das Problem)
- Warum kann der Mensch X? Weil er ein x-Vermögen hat.
Welche Kritik haben Heraklit und Nietzsche an Prinzipien der Begriffsbildung geäußert?
- Heraklit:
- Begriffe erfordern gewisse Konstanz & eindeutige + objektivierbare Grenzen zw. Dingen
- Welt ist aber nicht statisch, sondern prozesshaft
- Alles ändert sich ständig
- -> es ist schwer die Welt zu strukturieren (& damit einzuteilen / „einzufrieren“)
- Nietzsche:
- Begriffsbildung (und damit Erkenntnis) beruht auf bloß subjektivem Gleichsetzten des Nichtgleichen
Aufgrund von welchem Kriterium werden typischerweise Dinge unter einem Begriff subsummiert? Inwieweit ist dieses Kriterium objektiv? Geben sie ein psychologisches Beispiel (Nicht aus den Folien).
- Unter einem Begriff werden diejenigen Dinge subsummiert, die einander ähnlich sind
- = Begriffsbildung
- Welt besteht aus Dingen, die einander mehr oder weniger ähnlich sind
- Kriterium nicht objektiv, da Ähnlichkeit an sich schwer objektivierbar
- Beispiel:
- Wie viele (Basis-)Emotionen gibt es?
- Welche Emotionen sind sich so ähnlich, dass man sie unter einen Begriff packen könnte?
- Z.B. Sind Freude und Euphorie so ähnlich, dass man sie unter demselben Begriff zusammenfassen könnte
Was ist Begriffsbildung? Was hilft dabei? Wovon ist es die Vorbedingung
- = Treffen von Unterscheidungen, Analyse (=Zergliederung) und Strukturierung
- Ist die Vorbedingung jeder Erkenntnis
- Einteilen & Ordnen hilft bei Begriffsbildung
Welchen Umbruch gab es bei den alten Griechen in Bezug auf die Art, sich die Welt zu erklären? Inwiefern ist dieser Umbruch ein Vorteil (oder ist es garkeiner)?
- Zuerst: alter Griechen (& auch alle anderen Kulturtraditionen)
- Erklärung der Entwicklung vom Chaos zur Struktur per Mythos (Kosmologie)
- Chaos = Unordnung, usprüngl. Kluft, Leere
- Struktur -> Kosmos = geordnetes Universum
- -> pseudo-historische Prozesse basierend auf Götter- & Heldenhandlungen
- Erklärung der Entwicklung vom Chaos zur Struktur per Mythos (Kosmologie)
- Umbruch: griechische Philosophen
- An Stelle der Götter treten abstrakte Prinzipen/Begriffe wie Kraft, Energie etc.
- -> Übergang vom Mythos zur Wissenschaft#
- Allerdings:
- Gibt es Dinge wie „Kraft“ und „Energie“ oder sind das bloße Begriffe in unserem Geist
- -> Könnten genauso durch den Geist konstruierte Dinge sein, wie die Helden und Götter der alten Griechen
- An Stelle der Götter treten abstrakte Prinzipen/Begriffe wie Kraft, Energie etc.
Die Welt wird vom Wissenschaftler erfasst im Rahmen eines Subjekt-Objekt-Verhältnisses. Was ist Subjekt, was Objekt? Wie strukturiert der Wissenschaftler die Welt? Was lässt sich daraus schließen?
- Subjekt = Wissenschaftler
- Objekt = Welt (hier: psychologische Gegenstände / Prozesse
- Mittels Wahrnehmung, Gedächtnis und Sprache wird die „chaotische Masse“ (die Wirklichkeit= strukturiert
- -> Allgemeinpsychologische Konzepte sin Voraussetzung jeder Erkenntnis (nicht nur psychologischer!)
- -> Erkenntnistheorie bildet Grundlage der Psychologie & umgekehrt
Wo wird in der Psychologie etwas eingeteilt und geordnet? Inwiefern ist das eine Vorbedingung von Erkenntnis überhaupt?
- Einteilen und Ordnen ist wichtig für das Ziel Beschreiben
- Ist damit Voraussetzung für Erklärungen & Vorhersagen
- Man kann Gegenstände nur untersuchen, wenn sie eingeteilt, geordnet und unter einem Begriff zusammengefasst sind
- Beispiele Psychologie:
- Symptome werden Störungsbildern zugeordnet
- Ich kann Depressionen nur untersuchen, wenn ich definiert habe was eine Depression ist und eingeteilt wurde welche Phänomene darunter fallen
Geben Sie ein anschauliches Beispiel für die Idee, dass zum Verstehen eines Sachverhalts / Begriffs dessen Abgrenzung zu anderen Sachverhalten / Begriffen nützlich ist. Kennen sie einen Wissenschaftstheoretiker, der auf diese Idee der Abgrenzung besonders Wert gelegt hat?
- Was etwas ist, verstehe ich, wenn ich weiß, was es nicht ist
- Um einen Begriff zu verstehen sollte man danach fragen, welche Gegenstände er von anderen Gegenständen abgrenzt
- Beispiel: Mentales
- Ist nicht physikalisch
- Nicht direkt beobachtbar
- Nicht das organischer Gehirn
- Kp
- Wissenschaftstheoretiker?
Welche Probleme gibt es mit der doppelten Dissoziation?
- Wenig misslungene Dissoziationsversuche
- Sind evtl. alle Prozesse dissoziierbar und der Begriff damit nicht fruchtbar?
- Mentale und hirnphysiologische Dissoziationen wurden oft schlecht auseinandergehalten
Geben sie ein Beispiel für eine doppelte Dissoziation. Was besagt das über den Aufbau unseres kognitiven Systems?
- Patient von Broca:
- Sprachverständnis intakt
- Sprachproduktion eingeschränkt
- Patient von Werni>
- Sprachverständnis beeinträchtigt
- Sprachproduktion intakt
- à Sprachverständnis & -produktion sind unabhängige Prozesse und in verschiedenen Bereichen des Gehirns lokalisiert.
Wie kann man vom Verhalten einzelner Patienten Rückschlusse ziehen auf die Organisation des kognitiven Systems Gesunder?
- Mittels doppelter Dissoziation
- Bei Patient 1 ist Bereich X beschädigt
- Prozess A funktioniert, Prozess B funktioniert nicht
- Bei Patient 2 ist Bereich Y beschädigt
- Prozess B funktioniert, Prozess A funktioniert nich
- à Hinweis darauf, dass Prozesse unabhängig sind
- Bei Patient 1 ist Bereich X beschädigt
Welche Problembereiche sehen sie beim Rückschluss von der Testleistung in einem IQ-Test auf kognitive Leistungsfähigkeit? Was sind Lösungsansätze und eventuelle Probleme?
- Problem der Validität à misst der Test wirklich Intelligenz?
- Lösungsansätze:
- Kriteriumsvalidität
- Korreliert hoch mit etw. dass Intelligenz reflektiert (z.B. Schulleistung)
- Konvergente / diskriminante Validität
- Korreliert hoch mit Tests, die Intelligenz messen
- Korreliert niedrig mit Tests, die etwas anderes messen
- Kriteriumsvalidität
- Probleme:
- Zirkularitätsproblem:
- Kriterium selbst nicht valide
- Referenztest (zur Konvergenzbestimmung) nicht valide
- Wenn Kriterium / Regerenztest aber valide sind, wozu dann der neue Test?
- Zirkularitätsproblem:
- Ausweg:
- inhaltliche Definition von Intelligenz
- Rückgriff auf kognitive Prozesse (z.B. Arbeitsgedächtnis)
Wird unser Verhalten von unserer Einstellung bestimmt? Begründen Sie.
- Diskrepanz wischen Einstellung / Intention und tatsächlichem Verhalten
- Um spezifisches Verhalten vorhersagen zu können, braucht es Frage zu spezifischen Einstellungen
- Selbst dann funktioniert es nur begrenzt
- Umgekehrt lassen sich Einstellungen (zumindest diejenigen, die offen geäußert werden) nur bedingt aus dem Verhalten schließen
- à Verhalten wird nicht von der Einstellung bestimmt?
- Zumindest nicht von der nach außen (& eventuell auch sich selbst) vorgegebenen
- Eventuell Beeinflussung durch „wahre evtl. unbewusste“ Einstellung?
Was ist der Rahmungseffekt? Welchen Rückschluss ermöglicht er?
- Bei ein und derselben Option entscheiden sich mehr Menschen dafür, wenn sie positiv formuliert wird
- Ermöglicht Rückschluss auf Determinanten mentaler Prozesse
- Hier: Informationskontext
Welche Konsequenzen haben Experimente zum subliminalen Priming für das Verständnis des Menschen als eines rational Handelnden?
(Nach Intuition beantwortet, stand nicht direkt in Folien)
- Entscheidungen sind nicht immer rational
- Oft wird sich einfach für die zugänglichere Möglichkeit entschieden
- Durch Umgebungsreize geprimt
- Diese müssen nicht einmal bewusst wahrgenommen werden
- à Entscheidungen werden nicht nur von rationalem Denken und Abwägen sondern auch von komplett unbewussten Verarbeitungsprozessen beeinflusst
Warum könnten Philosophen die Annahme unbewusster Kognition merkwürdig empfinden?
- Nach ihrer Definition ist Kognition bewusst
- Begriff ist Widerspruch in sich
Was spricht dafür und was dagegen, dass mentale Prozesse in Analogien zu physikalischen Prozessen in der Außenwelt ablaufen? Was bedeutet das für die Annahme, dass wir eine kognitive Repräsentation in unserem Geist aufbauen?
- Dafür à Mentale Rotation
- Zeit, die wir zum Erkennen eines Buchstabens brauchen ist abhängig vom Rotationswinkel
- Dagegen à Gedächtnissuche
- Einprägen einer variablen Menge von Ziffern, dann Präsentation einer Testziffer
- Entscheidung: Vorhanden oder nicht?
- Reaktionszeit hing linear von
- Exhaustive / Erschöpfende statt selbstabbrechender Suche
- Einprägen einer variablen Menge von Ziffern, dann Präsentation einer Testziffer
- à Analogie zur Realität ist begrenzt
Wie funktioniert die Additive Faktorenmethode? Geben sie ein Beispiel, was man mit ihr herausfinden kann.
- Basiert auf 3 Stufenmodell der Informationsverarbeitung
- Ziel: Herausfinden auf welcher Stufe der Verarbeitung ein Faktor wirkt
- Man sucht für jede Stufe eine Variable, die selektiv diese Stufe beeinflusst
- Dann manipuliert man diese Variablen + die unbekannte Variable
- à vierfaktorielles Design mit 16 Bedingungen
- Wirken 2 Variablen additiv, sind sie unabhängig & wirken auf verschiedenen Stufen
- Bei Interaktion sind sie abhängig & wirken auf der gleichen Stufe
- Auf einer Stufe sind schon so viele Ressourcen verbraucht, dass die Reaktionszeit drastischer (nicht mehr additiv) verzögert wird
- Erlaubt Rückschluss auf Abhängigkeit / Unabhängigkeit der Prozesse
- Beispiel: Wirkt Anzahl Stimulus-Alternativen auf Wahrnehmung oder Reaktionswahl?
- Variablen:
- Stimulus-Kontrast (Wahrnehmung)
- Reiz-Reaktions-Kompatibilität (Reaktionswahl)
- Anzahl Stimulus Alternativen (?)
- Ergebnis: Wirkt auf beiden Stufen
- Variablen:
Wie ist die Drei-Stufen Annahme mentaler Verarbeitung in der Psychologie aufgebaut? Was gibt es daran kritisch zu diskutieren?
- 1. Wahrnehmung à Was nehme ich wahr?
- Stimulus-Verarbeitung
- Z.B. Identifikation, Diskrimination, Identifikation, …
- 2. Zentrale kognitive Leistung à Wie soll ich handeln?
- (Willens-) Entscheidung auf Basis meiner Wahrnehmung
- S-R-Translation auf Basis von Verbindungsregeln
- Reaktions-/Handlungsauswahl & Handlungsentscheidung
- 3. Handlung à Was tue ich?
- Reaktionsverarbeitung, -ausführung
- Gemeint sind die mentalen Prozesse, die die Handlung begleiten, nicht die Handlung selbst
- Annahmen (à sind kritisch diskutierbar):
- Sequenziell
- Nicht überlappend
- unidirektional
Beschreiben Sie, wie Donders die zeitliche Dauer mentaler Prozesse bestimmt hat.
- Logik: Man muss 2 Versuchsbedingungen finden, in denen ein mentaler Prozess anwesend/ abwesend ist finden & das Verhalten in den Bedingungen vergleichen
- In beiden Bedingungen müssen die gleichen Prozesse bis auf einen anwesend sein
- Dieser darf nur in einer der beiden Bedingungen enthalten sein
- Durch Subtraktion erhält man die Dauer für diesen Prozess
- Beispiel Lampen:
- Aufbau:
- A)1 Lampe, 1 Schalter à Reaktionszeit
- B) 1 Lampe, 2 Schalter à Reaktionszeit + Stimuluskategorisierung
- C) 2 Lampen, 2 Schalter à Reaktionszeit + Stimuluskategorisierung + Reaktionsauswahl
- Interpretation:
- à Bei A-B erhält man Entscheidungszeit für Schalter
- à Bei C-B erhält man Entscheidungszeit für Lampe
- Aufbau:
Was ist mentale Chronometrie?
- Ist die zeitliche Vermessung mentaler Prozesse
- Z.B. Donders Subtraktionsmethode
Nennen sie verschiedene Aspekte mentaler Prozesse, zu denen man per behavioraler Kognitionspsychologie Zugang gewinnen kann. Was sind Beispiele zur Erforschung dieser Aspekte?
- Dauer à z.B. Subtraktionsmethode
- (Un-)Abhängigkeit à z.B. Additive Faktoren
- Analogie zur Realität à Mentale Rotation (Ja), Gedächtnissuche (Nein)
- Determinanten à Rahmungseffekt
- Bewusstheit à subliminales Priming
- Leistungsfähigkeit à Intelligenz
- Physiologische Bedingtheit/ Modularität / Architektur à Neuropsychologie
Was sind die Voraussetzungen für den Rückschluss vom Verhalten auf mentale Prozesse?
- Selektivität = Die Manipulation des Inputs betrifft selektiv den angezielten mentalen Prozess
- à interne bzw. Ceteris-Paribus Validität
- Messgüte = Die Messung der korrespondierenden Verhaltensänderung ist eindeutig interpretierbar
- à valide, reliable & objektive Messung