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Flashcards 135
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 11.07.2023 / 19.07.2023
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  1. Beschreiben Sie knapp die beiden Mechanismen, die der Placebo-/Nocebowirkung zugrunde liegen.

  • Erwartung und Erfahrung sind zentrale Mediatoren der Placebo-/Nocebo-Wirkung.
  • Erwartung: Patient hat bestimmte Vorstellung bzgl. einer Intervention (z.B. Medikamentenwirkung), die durch verbale Instruktion, Suggestion oder Erfahrung induziert werden kann und dann über veränderte selektive Aufmerksamkeit und veränderte Kontrollüberzeugung zur Placebo- oder Noceboantwort führt à wirkt über bewusste Prozesse und hat keinen Einfluss auf unbewusste, Vermittelt werden die Effekte über endogene Opiate; Naloxon kann die Wirkung blocken
  • Erfahrung: Faktoren wie die Behandlungsgeschichte eines Patienten oder Konditionierungsprozesse beeinflussen die Wirkung einer Intervention à wirkt dabei direkt über unbewusste Prozesse oder indirekt über Erwartung auf die Placebo- oder Noceboantwort

  1. Wie werden wir uns innerer und äußerer Stimuli bewusst? Nennen Sie zwei zentral nervöse Prozesse. (Bei der Interozeption gibt es zwei Prozesse ähnlich der Wahrnehmung externer Stimuli. Benennen Sie die Prozesse und beschreiben Sie welchen Einfluss das auf die Symptomwahrnehmung hat.)

  • Äußere Stimuli wie z.B. Schmerzreize über nozizeptive Prozesse; andere, z.B. visuelle Reize über die entsprechenden Sinnesorgane
  • Innere Stimuli wie z.B. die Herzrate oder Bauchschmerzen: interozeptive Prozesse
    • Interozeption: Verarbeitung aller vom Körper selbst ausgehender Reize (z.B. Herzschlag, Atemnot, Hunger)
    • Propriozeption: Verarbeitung von Signalen über Gelenkstellungen, Bewegungen und Muskeln
    • Viszerozeption: Verarbeitung von Wahrnehmungen aus dem Bereich der Viscera, des kardiovaskulären und endokrinen Systems etc.
  • Wahrnehmung interozeptiver Signale unterliegt prinzipiell den gleichen Mechanismen wie die externer:
    • Grundannahme: begrenzte Verarbeitungskapazität
    • Bottom-up-Prozesse: Symptomwahrnehmung durch Reizcharakteristika z.B. Neuheit, Komplexität, Veränderung
    • Top-down-Prozesse: Symptomwahrnehmung durch Bewertung von Signalen anhand kognitiver Schemata und Erwartungsprozessen

  1. Wie können negative und positive Reize auf die Nozizeption Einfluss nehmen?

  • Negative Reize (z.B. negative Bilder) verstärken die Schmerzwahrnehmung, positive Reize verringern die Schmerzwahrnehmung. Nach dem Ansatz des Motivational Primings von Lang beeinflusst die affektive Grundtönung einer Situation Wahrnehmung und Reaktion. Dabei werden kongruente Reize stärker verarbeitet
    • Bei negativen Bildern wird das defensive System aktiviert, sodass negative Reize wie Schmerz leichter verarbeitet werden können, positive schwieriger.
    •  Bei positiven Reizen dagegen wird das appetitive System aktiviert, so dass positive Reize erleichtert verarbeitet werden können und negative erschwert
  •  Durch Bilder induzierte Emotionen modulieren die neuronale Aktivität in verschiedenen Schmerzregionen (z.B. ACC) und beeinflussen so die affektive Schmerzkomponente

  1. Nennen Sie drei Verfahren der objektiven Algesimetrie.

  • Mit der objektiven Algesimetrie wird die physiologische Dimension von Schmerz erfasst, also die Reaktionen des nozizeptiven Systems
  • Messung sensorisch evozierter Potenziale im EEG (z.B. N60)
  • Reflexalgesimetrie (Untersuchung motorischer & vegetativer Reflexe)
  • Mikroneurographie

  1. Benennen Sie die vier Umschaltstellen des nozizeptiven Systems.

  • 1.Neuron: Peripherie
  • 2. Neuron: Hinterhorn im Rückenmark 
  • 3. Neuron: Thalamus
  • 4. Neuron: Kortex
  • Aber: Neuronenkette nur als Metapher zu verstehen (überwiegend oligo- bzw. polysynaptische Verschaltungen und auch parallele Projektionswege)

  1. Was sind vier Möglichkeiten der Nutzung von Placebo/Nocebo Therapie bei chronischen Schmerzen?

  1.  
  • Verstärkung des analgetischen Effektes durch Betonung positiver Aspekte der Schmerzthera.
  • Verhinderung des Noceboeffektes durch Vermeidung unnötiger negativer Informationen
  • Offene Medikation zur Verstärkung des analgetischen Effektes durch den Kontext
  • Aufrechterhaltung des analgetischen Effektes durch klassische Konditionierung (effektive analgetische Schmerzreduktion erzeugt positive Erwartungen für nachfolgende Analgetikagaben)

 

Wie können negative und positive Reize auf die Nozizeption Einfluss nehmen?

  • Positive Bilder reduzieren nozifensiven Reflex (spinaler Reflex) & Hirnaktivität (fMRT-Studie Roy et al. 2009); Schmerzreize Einfluss auf N150 (Schmerzevozierte Potenziale; Kenntner et al. 2005)

  1. Welche beiden Mechanismen liegen bei Placebo- Effekt vor?

  • Placeboantwort wird durch bewusste und unbewusste Prozesse bestimmt. Diese werden durch Erwartung und Erfahrung moduliert.

  1. Nennen Sie zwei Faktoren, durch die Schmerzen bei der Betrachtung positiver Bilder weniger wahrgenommen werden als bei der Betrachtung neutraler Bilder. Nennen Sie zwei weitere Faktoren, die die Schmerzwahrnehmung verringern.

  • Aufmerksamkeit sorgt dafür, dass Betrachtung positiver Bilder weniger Schmerz wahrnehmen lässt (v.a. sensorische Komponente). Positive Emotionen durch die Betrachtung der positiven Bilder vermindern die affektive Komponente des Schmerzratings. Weitere Faktoren: Geruch, Geschmack (süßer Geschmack führt zu geringerer Schmerzwahrnehmung)
  • durch die motivationale priming hypothese lässt sich ableiten, dass inkongruente Reize weniger stark verarbeitet werden. Durch die positiven Bilder wird das appetitive System angeregt, welches das defensive System hemmt. Dadurch wird auch die Schmerzwahrnehmung gesenkt

  1. Beschreibe anhand eines Experiments wie der Placeboeffekt konditioniert wird.

  • Konditionierungsphase: Jeder kriegt mit zwei identischen Cremes Hautbereiche eingecremt mit der Info, eine Creme sei schmerzlindernd (Placebo) und die andere neutral (Kontroll). Dann werden Schmerzreize zugefügt, allerdings intensivere Reize an der Kontrollstelle, um die VPs von der Wirkung des Placebos zu überzeugen
  • Testphase: Cremes wie vorher, aber Gabe von Naloxon (Opiat-Antagonist) vs. Kochsalz. Dann Schmerzreize mittlerer Intensität (gleich auf beiden Stellen)
  • Ergebnis: Intensität wird an Placebostelle niedriger eingeschätzt, auch wenn Schmerzreize gleich stark. Dieser Effekt ist bei den Patienten, die Naloxon bekommen haben, jedoch schwächer, und zwar nicht nur subjektiv, sondern auch im Scan
  • Vermittlung des Placeboeffekts über Opiat-Rezeptoren!

  1. Was ist Schmerz, was ist Nozizeption?

  • N = sensorischer Reiz & dessen Verarbeitung
  • S = Wie er bewertet wird --> davon unabhängige psychologische Reaktion

Welche Begriffe passen zum 1. Schmerz, welche zum 2. Schmerz?

  • Schmerz: Sensorisch-diskriminativ, lateraler Thalamus, S1, A-Fasern
  • 2. Schmerz: affektiv-emotional, medialer Thalamus, ACC, Insula, C-Fasern

  1. Wofür sind die On- und Off-Neurone im Rückenmark zuständig?

  • off: für die efferente Schmerzhemmung (off) und Schmerzpotenzierung
  • on: Schmerzwahrnehmung

Welche Lernprozesse hängen mit der psychosozialen Schmerzreaktion zusammen

  • Klassische Konditionierung: Schonhaltung
  • Negative Verstärkung: Schonhaltung, Medikamente
  • Positive Verstärkung: Krankheitsgewinn (Aufmerksamkeit, Zuwendung Anderer)
  • Mangelnde Verstärkung gesunden Verhaltens
  • Modelllernen

 

  1. Welche Auswirkungen kann Angst auf eine Schmerzsymptomatik haben?

  • Angst/ Subklinische Depression → erhöhte Muskelaktivität, intensiviertes emotionales Erleben, Rückzug → Inaktivität → Muskelschwäche

  1. Wie sollten Allgemeinärzte auf Schmerzpatienten reagieren?

  • Verhinderung von Chronifizierung durch Unterlassung sinnloser Interventionen,
  • Sensibilität für psychosoz. Faktoren

  1. Welche Verfahren werden zur psychologischen Schmerztherapie eingesetzt? 

     

  2. Welche davon würdet ihr aufgrund der empirischen Lage besonders empfehlen?

  • KVT
  • Biofeedback
  • PMR
  • Autogenes Training
  • Achtsamkeit
  • Imagination
  • Hypnotherapie
  • Psychodynamische Verfahren
  • Operante Verfahren

Grenze den Behandlungseffekt vom Placeboeffekt 

  • Behandlungseffekt: Unterschied Verum-Placebo Wie viel besser wirkt Medikament XY als ein Placebo?
  • Placebo-Effekt: Unterschied Keine Behandlung – Placebo Ist Placebo-Behandlung besser als keine Behandlung?

  1. Wie wirken sich Ablenkung und Emotionen auf das Schmerzempfinden aus?

  • Ablenkung reduziert die Schmerzwahrnehmung - Einfluss v.a. auf sensorische Ratings
  • Emotionen steigern oder schwächen je nach Valenz Schmerzwahrnehmung - Einfluss v.a. auf affektive Ratings

Beschreibe anhand eines Experiments wie der Placeboeffekt konditioniert wird.

  • Konditionierungsphase: Jeder kriegt mit zwei identischen Cremes Hautbereiche eingecremt mit der Info, eine Creme sei schmerzlindernd (Placebo) und die andere neutral (Kontroll). Dann werden Schmerzreize zugefügt, allerdings intensivere Reize an der Kontrollstelle, um die VPs von der Wirkung des Placebos zu überzeugen
  • Testphase: Cremes wie vorher, aber Gabe von Naloxon (Opiat-Antagonist) vs. Kochsalz. Dann Schmerzreize mittlerer Intensität (gleich auf beiden Stellen)
  • Ergebnis: Intensität wird an Placebostelle niedriger eingeschätzt, auch wenn Schmerzreize gleich stark. Dieser Effekt ist bei den Patienten, die Naloxon bekommen haben, jedoch schwächer, und zwar nicht nur subjektiv, sondern auch im Scan
  • Vermittlung des Placeboeffekts über Opiat-Rezeptoren!

  1. Nenne Faktoren, die die Placeboantwort beeinflussen.

  • Behandlungskontext: Behandlungserfahrung, Behandlungsart, Erwartung, Arzt-Beziehung, Geschlecht, Medikamentenmerkmale
  • Neurochemische Faktoren: spezifische Änderungen im opioiden & cannabinoiden Systems
  • Genetik: Prädiktoren für Placebowirkung? z.B. TPH2 & Social Anxiety
  • Klassische Konditionierung: Stimulus-Substitutionsmodel
  • Gelernte Placeboantwort moduliert periphere Immunantwort & neuroendokrine Funktionen
  • Neurotransmitter: Opiatsystem, aber auch dopaminerges, serotonerges & endogenes Cannabinoidsystem

 

  1. Was sind die drei zentralen Möglichkeiten der Modulation des Placeboeffekts?

  • Minimieren, Maximieren, Personalisieren

 

  1. Beschreibe kurz primäre und sekundäre Hyperalgesie.

  • Primäre Hyperalgesie: Beschreibt eine gesteigerte thermische und chemische Schmerzempfindlichkeit am Ort der Verletzung selbst
    • Hervorgerufen durch: Absenkung der Schwelle, z.B. für Hitzereize, Steigerung der Frequenz von Aktionspotenzialentladungen bei überschwelligen Reizen, Entstehung von spontanen Entladungen in Nozizeptoren
  • Sekundäre Hyperalgesie: Beschreibt die Steigerung der Schmerzempfindlichkeit in der Umgebung der Verletzung durch Absenken der Schmerzschwelle an Umschaltstellen des Systems, nicht im Rückenmark, sondern in der Peripherie, was zu einer schnelleren synaptischen Übertragung führt
    • Zentralnervös gesteuert und höhere Empfindlichkeit von Mechanorezeptoren à führt zur Erregung nozizeptiver Neurone und Allodynie

 

  1. Welchen Therapieansatz verfolgt man bei der Behandlung des psychosozialen Schmerzreaktion?

  • Krankheitsgewinn: bei keinem akuten Schmerz inkompatibles Verhalten verstärken und Schmerzausdruck ignorieren
  • Negative Verstärkung: Medikamente und Ruhe zeitkontingent statt schmerzkontingent einsetzen

  1. Wie beeinflussen positive Reize die Schmerzwahrnehmung?

  • Aufmerksamkeitseffekt: reduzierte sensorische Ratings (S1 und anteriore Insula)
  • Valenzeffekt: reduziertes affektives Schmerzrating (ACC)

  1. Wie erklärt man sich den Valenz-Effekt von Emotionen auf die Schmerzwahrnehmung?

  • Durch die motivationale Priming-Hypothese nach Lang (1995), siehe Skript

  1. Nennen Sie zwei Voraussetzungen, damit gelernter Blutdruck funktioniert. Welche 2 Faktoren führen nach der Theorie des erlernten Blutdrucks zu einem Blutdruckanstieg?

  • Theorie des erlernten Bluthochdrucks: Bluthochdruck führt zu einer Stimulation der Barorezeptoren, was wiederum eine Stress-/ Schmerzreduktion bewirkt. Dadurch werden zufällige Phasen des Bluthochdrucks negativ verstärkt, da Stress/ Schmerz als negative Reize wegfallen. So kann sich Bluthochdruck als Copingstrategie entwickeln und zu einer chronischen Hypertonie führen.
  • Voraussetzungen: Damit dieser Lernmechanismus funktioniert, braucht man nach der Baroreceptor Reinforcement Hypothese 1. die Fähigkeit zur Inhibition durch Barorezeptoren und 2. ein Level chronischer Aversivität. Diese beiden Faktoren sagen in Interaktion den Anstieg des Blutdrucks vorher.

Was sind die vier Therapiekomponenten bei der Behandlung einer KHK? 

  • Motivationsförderung
  • Gesundheitsbildung
  • Erlernen von Strategien des selbstständigen Lernens und Informierens
  • Skills-Training

 

Beschreiben Sie die Funktion des Herzratenvariabilitätsbiofeedback

  • Stärkung der Selbstregulation durch Herzratenvariablitätsbiofeedback
  • höhere HRV mit besserem Gesundheitszustand assoziiert & spezifisch effektiv in der Regulation der HRV bei körperlichen Erkrankungen; bei psychosomatischen Erkrankungen (Bluthochdruck, Asthma, bzw. bei psychischen Erkrankungen wie Depression) gerade in Wirksamkeitstestung
  • erhöhter Oxytocinspiegel geht mit höherer HRV einher
  • Affekt & LQ positiv beeinflusst

  1. Bei der Interozeption gibt es zwei Prozesse ähnlich der Wahrnehmung externer Stimuli. Benennung der zwei Prozesse und beschreiben, welchen Einfluss das auf die Symptomwahrnehmung hat.

  • Propriozeption (Reize aus muskuloskelettalem System / Haut) → vermittelt über somatisches NS --> z.B. unterschiedliche Schmerzverarbeitung (Oberflächenschmerz)
  • Viszerozeption (Reize von inneren Organen) --> vermittelt über Afferenzen des vegetativen/autonomen NS → (Eingeweidenschmerz)

  1. Welche Besonderheiten unterscheiden das Herz von anderen Muskeln? 

  • funktionelles Synzytium: eine erregte Muskelzelle reicht für gesamte Kontraktion
  • keine Schmerzwahrnehmung
  • Fähigkeit zur Spontanerregung
  • Natürliche Schrittmacher (Sinusknoten, AV-Knoten)

Was sind psychosoziale Risikofaktoren für die Entstehung von koronaren Herzerkrankungen? 

  1.  

Niedriger Sozialer Ökonomischer Status, Arbeitsstress, Life Events/chronischer Stress, Soziale Isolation, Depression

  1. Welche Verhaltensmedizinischen Interventionen können den Verlauf einer HKE positiv beeinflussen?

  • Stressbewältigung
  • Konfrontation & Selbstbehauptung
  • Biofeedback
  • KVT mit Sozialtraining
  • Depressionstherapie (Motivationsförderung, Lern- und Informationsstrategien,
  • Gesundheitsbildung, Verhaltensinterventionen (Skill-Training))
  • Lebensstilinterventionen

  1. Wie kann man die Compliance hinsichtlich der Medikamenteneinnahme bei KHK erhöhen?

  • Thematisierung der Compliance
  • Lob bei Einhaltung
  • Regelmäßiges Nachfragen
  • Planung und Erleichterung der Tabletteneinnahme
  • Steigerung der Selbstverantwortung, z.B. eigenverantwortliche Kontrolle des Blutdrucks

  1. Welche Vor- und Nachteile hat die Therapie von Herzrhythmusstörungen mit einem Implantable Cardioverter Defibrillator (ICD)?

  • Vorteile: Mortalität nach fünf Jahren um 23% reduziert im Vergleich zur KG
  • Nachteile: Lebensqualität um 10-15% reduziert, Depression um 13-33% gesteigert, Angststörungen um 13-28% und Angst um 24-87% gesteigert

  1. Welche Formen der Herzinsuffizienz gibt es?

  • Muskelinsuffizienz
  • Herzklappeninsuffizienz
  • Herzklappenstenose

  1. Was ist die primäre und sekundäre Prävention und deren Mechanismen bei Krebs? alternativ Nenne zwei Präventionsstrategien, die in der Psychoonkologie Anwendung finden.

  • Primäre Prävention zielt generell auf die Erhaltung der Gesundheit ab, indem Risikofaktoren vorgebeugt werden. Bei Krebspatienten steht dabei eine Veränderung des Lebensstils (z.B. Rauchverzicht) und die Vermeidung von Umweltrisiken (z.B. Sonne) im Vordergrund. Dabei ist die Prävention effektiver, wenn sie affekt- statt kognitionsgeladen ist.
  • Die sekundäre Prävention ist für die Früherkennung einer akuten Erkrankung und die Verhinderung von Folgeschäden da. Bei Krebspatienten beinhaltet sie Screenings zur Früherkennung (z.B. Mammographie), deren Aussagekraft stark abhängig von der jeweiligen Güte des Tests ist. Ein weiter wichtiger Punkt der sekundären Prävention ist die Risikokommunikation. Potentielle Risiken und methodische Merkmale der verschiedenen Screenings sollten z.B. über Aufklärungsbroschüren an die Patienten vermittelt werden.

 

  1. Wie können Sie die konditionierte Übelkeit bei der Chemotherapie vorbeugen. Beschreiben Sie zwei Methoden.

  • Latente Inhibition: 10xmal CS ohne Chemo
  • Überschattung: Konditionierung eines salienten Reizes (Reizkombination aus salientem, neuen Reiz + Chemo; wird bei jeder Chemo gewechselt und soll die Konditionierungsstärke auf sich ziehen)

  1. nwiefern ist Krebs eine genetische Erkrankung?

  • Nicht direkt vererbbar, aber genetisch, weil (unabhängig von Ursachen) zelluläre DNA verändert wird und die Zelle dadurch zu Krebszelle mutiert

  1. Inwiefern wirken sich psychologische Faktoren auf das Auftreten und Fortschreiten von Krebs aus?

  • Psychische Variablen, immunologische und endokrine Prozesse, Regulation von Tumorzellen
  • Risikoverhalten Kanzerogenexposition
  • Gesundheitsverhalten, Früherkennung
  • Stress à HPA/SAM auf Tumormikroumgebung (Tumorzellen, Noradrenalin à Blutzufuhr, Zytokine/Glukokortikoide (+/- je nach Art: Wirkung) à Tumorüberwachung & virale Onkogenese)