Fern-Universität Hagen


Kartei Details

Karten 131
Lernende 13
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 05.08.2019 / 22.10.2023
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49. Ingenieurspsychologie

  • Ergonomie, Human Factors, Mensch-Maschine-Interaktion
  • Anwendung psychologischen Wissens auf die Schnittstelle zwischen Mensch & Technik
  • makropsychologische Verfahren: Beschäftigen sich mit komplexen soziotechnischen Systemen . Gestaltung der Funktionsteilung zwischen Mensch & Maschine, Prozesssteuerung/ -überwachung
  • mikropsychologische Verfahren: gebrauchstaugliche& benutzerfreundliche Gestaltung der Arbeitsmittel

50. Gestaltung von Arbeitsmitteln - Forschungsschwerpunkte

  • Einwirkungen von Merkmalen der Gestaltung von Arbeitsmitteln auf physiologische Parameter

 

  • Vermeidung von Fehlern bei der Informationsverarbeitung (durch mangelhafte Signalerkennung/ Daueraufmerksamkeitsbelastung)

 

  • Vermeidung von Gesundheitsschädigungen (durch Orientierung an Erkenntnissen der Anthropometrie & Biomechanik

 

  • Optimierung der Effizienz bei der Arbeitsausführung

51. Technozentrischer Ansatz

Steuerung von Mikroprozessen kann zu Dehumanisierung führen , wen Mensch als Lückenbüßer dient für nicht automatisierbare Prozesse

52. Antrhopozentrischer Ansatz

vom Menschen ausgehende Gestaltungsprinzipien die durch rechnergestützte Technologien ermöglicht werden

53. DIN EN ISO 9241-11

Benutzerfreundlichkeit/ Usability

54. Folgen der Arbeit (Gesundheit, Fehlbeanspruchung, Psychische Ermüdung, psychische Störung, Burnout)

Gesundheit

  • Gesundheit als Zustand des vollständigen körperlichern, geistigen & sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit/ Gebrechen

Fehlbeanspruchung

  • körperliche Fehlbeanspruchung & psychische Fehlbeanspruchung
  • Belastung: von aussen auf den Menschen einwirkende Faktoren
  • Beanspruchung: Auswirkungen auf den Menschen
  • Entstehen durch Missverhältnis von individuellen Lernvoraussetzungen und Anforderungsmerkmalen der Aufgabe/ Arbeitsbedingungen

Psychische Ermüdung

  • Ergebnis länger anhaltende quantitative Überforderung

psychische Störung

  • Entsteht in erster Linie durch mangelnde Sinnhaftigkeit, welche sich in starken Widerwillen äußert und nach gravierender Tätgkeitsveränderung verlangt

Burnout

  • komplexes Syndrom. Entsteht durch lang anhaltende, starke Überforderung

55. Stress

Entstehung

  • durch als extrem bedrohlich erlebte Über-/ Unterforderung ohne Ausweich-/ Lösungsmöglichkeiten

Distress

  • aversiv erlebter Spannungszustand

Eustress

  • als angenehm empfundenes Ungleichgewicht von Anforderungen & Voraussetzungen

AAS - allgemeines Adaptionssyndrom

  • Stress als Anpasungsreaktion des Körpers auf Bedrohung
    • 1. Alarm
    • 2. Widerstand
    • 3. Erschöpfung

56. Life-Event-Forschung

einfacher reizorientierter Ansatz

Versuch den Belastungswert kritischer Lebensereignisse unabhängig von inneren/ äußeren Randbedingungen auf einer standardisierten Punkteskala zu bewerten

57. Moderene Stresskonzepte

Untersuchung der Interaktion zwischen äußeren Belastungen und den zur Bewältigung zur Verfügung stehenden Ressourcen der Person

  • handlungstheoretische Stresskonzepte

 

  • Modell des Personal-Environment-Fit (P-E-Fit)

 

  • Salutogenese-Modell: Aktive Suche nach Wohlbefinden gegenüber negativen Affekten

 

  • Demand-Control-Modell: Im Mittelpunkt steht situative Ressource. Negative Auswirkungen von Stressoren können durch Erweiterung des Tätigkeitsspielraumes aufgefangen werden (—> decision latitude). Neben individuellen Dispositionen & Aufgabenmerkamlen spielen soziale Ressourcen eine wichtige Rolle.

58. Transaktionale Stresstheorie

appraisal: Stress als Prozess emotionaler Bewertung

  • primäere Bewertung der Belastungsfolgen als bereits eingetretene Schädigung —> Bedrohung vs. Herausforderung
  • sekundäre Bewertung: Bewertung der situationsbedingten Möglichkeiten zum coping (Bewältigung)
    • palliative Reaktion: tatsächlich emotional
    • instrumentelle Reaktion: problemlösungsbezogen (Konfrontation mit Problem vs. Flucht vs. Bagatellisierung)
  • Neubewertung der Situation

59. Arbeitsunfälle

Ursachen von Arbeitsunfällen

  • personengebunden
  • organisatorisch
  • technisch

Fehler

  • durch Funktionsstörung bedingtes Versagen bei eigentlich beherrschten Handlungen

Irrtümer

  • Versagen durch mangelnde Kenntnisse

Generic-Error-Modeling-System

  • Informationsverarbeitungstheorie
  • Fehler im Prozess können auf Ebene der Anwendung von Fertigkeiten/ Regeln & Handlungsschemata/ Wissens entstehen
  • zur Fehlerbekämpfung liegt ein kombiniertes Vorgehen aus Maßnahmen der Arbeitsgestaltung/ Trainings/ Personalauswahl vor
  • Fehlerprävention als eines der wichtigsten Ziele bei der Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen

60. Psychosoziale Aspekte Arbeit

Psychosoziale Funktionen der Arbeit

  • Aktivität & Kompetenz
  • Zeitstrukturierung
  • Kooperation & Kontakt
  • soziale Anerkennung
  • Entwicklung der persönlichen Identität

spillover

  • Hineinwirken der Bereiche Beruf/ Privatleben in den jeweils anderen

compensation

  • Defizite in einem Bereich können durch anderen aufgefangen werden

segmentation

  • beide Bereich existieren weitgehend isoliert nebeneinander her

61. Personalpsychologie - Kernbereiche

  • Personalauswahl
  • Personalbeurteilung
  • Personalentwicklung

62. Personalpsychologie - Wichtige Grundlage

Anforderungsanalyse

63. Berufe

nicht an einen bestimmten Betrieb/ Arbeitgeber gebunden

Berufswahl als eine der wichtigsten Entscheidungen

64. Personalpsychologie - Entwicklungspsychologische
Theorien

  • Super (1953): klassische Theorie der Berufslaufbahn
    • Savicka (2005): Theorie der Laufbahnkonstruktion
      • Phasen: Wachstum, Exploration, Etablierung, Erhaltung, Rückzug
      • Bausteine: Entwicklung beruflicher Persönlichkeit, Berufswahl als Ausdruck eines Lebensthemas, Laufbahnanpassung
  • Gottfredson (2005): Theory of circumscription & compromise
    • konstruktion selbst definierter sozialer Räume
    • Suche nach zufriedenstellenden Kompromissen um einen angestrebten Idealberuf herum
  • neuere Laufbahnkonzepte:
    • Umgang der Arbeitnehmer mit zunehmender Instabilität von Beschäftigungsverhältnissen
    • proteanische & entgrenzte Laufbahn (boundaryless career) : Anforderung an Arbeitnehmer, durch die Entwicklung von Netzwerken/ Qualifikationen Arbeitsmarktchancen (employability) zu entwickeln/ erhalten
    • gezielte Steuerung intraorganisationaler Sozialisation

65. Personalpsychologie - Persönlichkeitspsychologische Theorien

  • Holland (1959/1997): Typologie beruflicher Interessen: RIASEC
    • synthetische Bestimmung der Passung zwischen Person & Umwelt
    • Person/ Umwelt besitzen unterschiedliche Ausprägungen auf den Dimensionen
    • Dimension: realistic (praktisch-technisch), investigative (wissenschaftlich-analytisch), artistic (künstlerisch-sprachlich), social, enterprising (unternehmerisch), conventional

66. Personalpsychologie - Anforderungen

Merkmale der arbeitenden Person, die aus Arbeitsaufgaben abgeleitet werden & für deren Bewältigung bedeutsam sind

KS (erlernbar) AO (dispositiv):

  • Knowledge: deklaratives & prozedurales Wissen
  • Skills: Fertigkeiten. Praktische Beherrschung der Abläufe & Verhaltensweisen die zu Tätigkeit gehören
  • Abilities: Fähigkeiten. Relativ stabile kognitive/ psychomotoriche Dispositionen
  • other characteristics: nicht-fähigkeitsbezogene stabile Dispositionen (Persönlichkeitseigenschaften, berufliche Interessen, generelle Motive, Werthaltungen)

67. 3 Fragen zur Auswahl von Elementen &
Verfahren der Anforderungsanalyse

Woher stammen die Tätigkeitsmerkmale?

  • Methode der kritischen Ereignisse (Flanagan): Sammlung speziell erfolgsrelevante Arbeitssituationen & Bewertung hinsichtlich entscheidender Verhaltens-/ Situationsmerkmale
  • erfahrungsgeleiteten Verfahren: Umgehung des Schritts der Tätigkeitenanalyse. Berufsexperten (SMEs: subject matter experts) schätzen personenmerkmale direkt ein

Woher stammen die KSAOs?

  • deduktiv: Tätigkeitsmerkmale werden auf den allgemeinen KSAO-Listen eingeschätzt
  • induktiv: relevante Merkmale werden aus Tätigkeiten abgeleitet

Wie werden Tätigkeits-/ Personenmerkmale verbunden?

  • Ausprägungen der KSAO im Anforderungsprofil
  • anforderungsanalytische Methoden bei denen einer der beiden Merkmalsbereiche umgangen wird
  • für manche arbeitsanalytischen Verhfren gibt es strukturierte Vorgehensweisen innerhalb des Instruments
  • Aufgaben-KSAO-Matrix: allgemeineres, relativ einfaches Vorgehen. Baut auf Arbeitsanalyse mittels Aufgabeninventare auf
    • Zeilen: Task Statements (Verhaltensweisen/ Aufgaben)
    • Spalten: Merkmalsliste potentiell relevanter KSAOs
    • Einschätzung durch SMEs für jede Zelle hinsichtlich Relevanz für Aufgabenbearbeitung
  • personenbezogen-empirische Anforderungsanalysen: Rückgriff auf empirisch-kriterienbezogene Validierung, indem Zusammenhänge zwischen KSAOs & Erfolgskriterien empirische ermittelt werden und zur Gewichtung der Anforderungen dienen, ohne eigentliche Aufgabenanalyse

68. Personalmarketing und -Auswahl

Platzierung

  • Klassifikation. Optimierung der Passung über mehrere Stellen hinweg —> Anforderungsprofil über mehrere Stellen hinweg

Selektion

  • Optimale Passung zwischen Anforderungen & persönlichen Leistungsvoraussetzungen bei einer Stelle

Ziele

  • Generierung eines quantitativ & qualitativ ausreichenden Bewerberpools
  • Steuerung der Quantität durch Selektionsquote und der Qualität durch Basisrate

Methoden

  • informelle Ansprache
  • Gestaltung von Stellenanzeigen
  • E-Recruitment

Organisations-Auswahl aus Bewerbersicht

  • Attraction-Selection-Attrition (ASA-) Modell: eigenständige Theorie der wechselseitigen Auswahl & Anpassung von Bewerber & Organisation. Beide Parteien wählen sich vornehmlich auf Grund wahrgenommener Ähnlichkeit aus

69. Kategorien eignungsdiagnostischer Verfahren

Konstruktorientierte Verfahren

  • Messung relativ stabiler, nicht situationsspezifsicher Konstrukte (Fähigkeiten & Persönlichkeitseigenschaften)
  • Untersuchung tiefer liegender Ursachen beruflichen Verhaltens
  • Annahme das erfasste Anforderungen stellenspezifisch sind & eben durch vorgeschaltete Anforderungsanalyse identifiziert werden müssen —> ermöglicht Auswahl wichtiger Konstrukte direkt nach allgemeiner empirischer Befundlage
  • kompositorische Eigenschaften (compound trails) als Sonderfall.
    • Criterion-focused occupational personality scales (COPS): Integrity Tests. Vorhersage speziell kontraproduktiven Verhaltens von Mitarbeitern

Simulationsorientierte Verfahren

  • direkter Schluss von Verhaltensstichproben auf späteres berufliche Verhalten —> richtet sich eher auf tätigkeitsnahen Anforderungselemente „KS“
  • Prototyp: Arbeitsprobe
  • Hypothetische Verhaltensabfrage bei Situational Judgement Test (SJTs), welche aus kritischen Ereignissen abgeleitet werden
  • Simulation von Führungsaufgaben steht traditionell im Zentrum von Assessment Centern

Biografieorientierte Verfahren

  • meist direkter Rückschluss aus der diagnostischen Information auf zukünftiges Verhalten —> Länge der Biografie bestimmt den Informationsgehalt mit
    • Bewerbungsunterlagen: wenig standardisiert
    • Biografische Fragebögen: standardisierte Vorgabe von Einzelfragen
    • Einstellungsinterview: am weitesten verbreitetes Auswahlverfahren
      • strukturiert vs. unstrukturiert
      • situative Interviews
      • Behavior Description Interview
      • Multi-Modale Interviews

70. Nutzenmodelle

  • monetäre Nutzenbewertung: erzielter Ertrag des Einsatzes eine bestimmten Verfahrens übersteigt die Kosten der Personalauswahl

 

  • der zur Auswahl nötige Prädiktorwert steigt mit der Anzahl Bewerber je freier Stelle (vertikale Linie) —> Selektionsquote sinkt

 

  • Horizontale Linie verschiebt sich ach unten bei Erhöhung des Anteils geeigneter Bewerber (Basisrate)

 

  • Validität bestimmt die Form der Ellipse (je enger der Zusammenhang zwischen Prädiktor & Kriterium, desto schmaler)

71. Berufliche Leistung

Berufliche Leistung stellt die wohl wichtigste einzelne abhängige Variable der AO-Psychologie dar

individuelle berufliche Leistung

  • Beitrag des einzelnen Mitarbeiters zu den Zielen einer Organisation

Messung von Leistung

  • anhand erzielter Ergebnisse:
    • Kriteriumsdefizienz: bilden relevante Konstrukte nur unvollständig ab
    • Kriteriumskontamination: werden durch Aspekte ausserhalb der Verantwortung des Mitarbeiters beeinflusst
  • Verhaltensweisen
  • Leistungspotential/ Eigenschaften

72. Gütekriterien von Personalauswahlverfahren

  • Fairness: Vermeidung der Benachteiligung von Bewerbung aufgrund als beruflich irrelevant definierter Merkmale

 

  • Akzeptanz: subjektive Wahrnehmung & Bewertung von Auswahlverfahren aus Bewerbersicht, die besonders unter dem Gesichtspunkt der prozeduralen Gerechtigkeit untersucht wurde

73. Project A: Army Selection & Classification Project

Ziele

  • armeeweite Beschreibung & Klassifikation von Berufen
  • Analyse & umfassende Beschreibung der Anforderungen & Leistungsdimensionen
  • Entwicklung armeeweiter Auswahlinstrumente

5 Dimensionen

  • 1. Tüchtigkeit bei Erfüllung wesentlicher Aufgaben
  • 2. Allgemeine soldatische Tüchtigkeit
  • 3. Einsatz & Führung
  • 4. Persönliche Disziplin
  • 5. Körperliche Fitness & äußere Erscheinung

74. Modelle beruflicher Leistung und deren Komponenten

Task performance

  • stellenspezifische Aufgabenerfüllung. Hängt besonders von kognitiven KSA-Anteilen der Anforderungen ab

Contextual performance

  • stellenübergreifende umfeldbezogene Performanz. Hängt stärker von Persönlichkeit & Motivation (O) ab.

Organizational Citizenship Behavior

  • Facetten (formal nicht entlohnten, jedoch) funktionalen Verhaltens
    • interpersonale Aspekte
    • organisationale Aspekte

75. Leistungsbeurteilung

Funktionen

  • interpersonale Entscheidungen (Bezahlung, Beförderung)
  • intrapersonale Entscheidungen (Feedback, Verhaltenssteuerung)
  • Systemerhaltung (Personalplanung)
  • Dokumentation

Urteilsquellen

  • objektive Indikatoren
  • direkte Vorgesetzte
  • Selbstbeurteilung
    • —> 360°-Beurteilung

Beurteilungsverfahren

  • freie Eindrucksschilderung: eignen sich für intrapersonale, aber nicht für unterpersonale Zwecke
  • Grundprinzipien von Skalierungsverfahren
    • Einstufungsverfahren: nach dem Prinzip einer Ratingskala erfolgt Beurteilung absoluter Leistungsausprägung bei einzelnen Dimensionen auf mehrstufigem Kontinuum
    • Rangordnungsverfahren: Einordnung relativ zu anderen Mitarbeitern, bei denen Gruppenmitglieder meist ohne Einschätzung des absoluten Leistungsniveaus miteinander verglichen werden
    • Auswahl-/ Kennzeichnungsverfahren: Auswahl von Verhaltensweisen deren Bewertung vor den Beurteilen verborgen wird. (mit/ ohne Wahlzwang)

Gütekriterien

  • Urteilstendenzen: wurden früher herangezogen, sagen aber fast nichts aus
  • Akkuratheit im Sinne der Abweichung der Urteile von einem wahren Wert
  • Akzeptanz
  • Praktikabilität
  • Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen

76. Personalentwicklung

formale Aktivitäten

  • geplant & von Organisation ausgehend
  • Ziel: Förderung der Erwerbs/ Erhaltung von relevanten Qualifikationen & Verhaltensweisen

USA

  • Training: Beherrschung unmittelbar stellenbezogener Anforderungen
  • development: Personalentwicklung für langfristigen & stellenübergreifenden Aufbau von Potential

Personalentwicklung

  • Prozess, der mit
    • Analyse des Trainingsbedarf beginnt
    • sich mit der Auswahl/ Entwicklung/ Durchführung von Interventionen fortsetzt
    • und in Sicherstellung des Transfers des Erlernten auf den Berufsalltag
    • und schließlich Evaluation mündet

Lerntheoretische Grundlagen

  • Theorie des Lernens als Verhaltensänderung (Behaviorismus, Modelllernen)
  • Wissenserwerb (Schematheorie, mentale Modelle)
  • Erwerb von Handlungskompetenz
  • selbstgesteuerter Prozess
  • konstruktivistische Lerntheorien
  • motivationale Lerntheorien

Ermittlung des Trainingsbedarfs

  • Organisationsdiagnose: Rahmenbedingungen
  • Arbeits- und Anforderungsanalyse: Merkmale der Tätigkeit und daraus abgeleitete KSAOs
  • Potentialanalyse: Merkmale der Person inkl. aktueller Defizite

Trainingsbedarf

  • Ergibt sich aus Diskrepanz zwischen Tätigkeitsanforderungen & aktuellen Leistungsvoraussetzungen beim Individuum

77. zweidimensionales Klassifikationsschema
(Sonntag)

Ansätze:

  • off-the-job: Trainingsverfahren in spezieller Umgebung
  • on-the-job: situativ-erfahrungsbezogene Ansätze
  • computergestützt-medial

Gegenstände

  • Wissenserwerb: deklaratives & prozedurales Fachwissen
  • Verhaltensmodifikation: Aufbrechen gewohnten & Erlernen neuen Zielverhaltens
  • Persönlichkeits-/ Karriereentwicklung

78. Klassifikationsschema der Trainingsverfahren nach Sonntag

https://imgur.com/a/P0mLs4G

79. Trainingsverfahren

Wissenserwerb

  • Frontalunterricht
  • Cognitive Apprenticeship (interaktiver Austausch zwischen Experten & Novizen)
  •  medial unterstütztes selbstorganisiertes Lernen: z.B. Programmierte Instruktion

Verhaltensmodifikation

  • Verhaltensmodellierung (orientierung an Banduras sozialer Lerntheorie)
    • Vorführen - Diskutieren - Nachahmen - Rückmeldung —> Annäherung an Zielverhalten
  • Coaching: intensive & langfristige Betreuung einzelner Mitarbeiter
  • Simulation: komplexes Verhalten in realistischer (weniger folgenreichen) Umgebung einüben

Persönlichkeits-/Karriereentwicklung

  • Sensitivitätstraining: gruppendynamische Methoden. Gehen zurück auf Lewin
  • Mentoring
  • 360-Grad-Feedback: Aufdeckung von Stärken/ Schwächen durch Gegenüberstellung von Selbst-/ Fremdeinschätzung

Problem des Transfers:
Bei Transfer wirken Faktoren aus 3 Bereichen:

  • Trainingsdesign
  • Merkmale der Trainierten
  • reales Arbeitsumfeld

—> Messung des Trainingserfolgs im Rahmen einer Trainingsevaluation mit folgenden Kriterien:

  • Reaktionen
  • Lernerfolg
  • Verhalten
  • Ergebnisse

80. Mikroebene: Arbeitsmotivation

Motivation

  • Zustand einer Person der durch das Zusammenwirken von inneren Bedürfnissen & anderen überdauernden Wertungsdispositionen (Motiven) mit äußeren Anreizen (Motivatoren) entsteht und das Verhalten der Person hinsichtlich Richtung/ Intensität/ Ausdauer erklärt.

Motivierung

  • Gestaltung von Interaktionen/ Anreizen/ Bedingungen mit dem Ziel, Mitarbeiter auf Handlungsziele auszurichten und letztlich deren Leistung zu steigern

81. Theorien der Motivation: Inhaltstheorien Motive

Bedürfnispyramide (Maslow): hierarchisch strukturierte Bedürfnisse; höherrangige Bedürfnisse werden Erst dann verhaltenswirksam wenn Grundbedürfnisse befriedigt werden

ERG-Theorie (Alderfers): Existence - Relatedness - Growth

differentialpsychologische Motivklassifikation (Murray & McClelland): Erklärung von Verhaltensunterschieden durch stabile interindividuelle Differenzen

82. Theorien der Motivation: Inhaltstheorien - Motivatoren

Zweifaktorentheorie (Herzberg)

Modell der Arbeitscharakteristika (Hackmann): relativ hoher Bestätigungsgrad

Theorie der Selbstbestimmung (Deci & Ryan): Verbindung individueller Bedürfnisse & Unterscheidung intrinsicher/ extrinsischer
Anregungsbedingungen. (SDT/ Kognitive Evaluation Theory)

83. Prozesstheorien: Rubikonmodell

Handlungsphasen als eine Art Rahmenmodell zur Klassifikation von Prozesstheorien der Motivation.

  • Phasen:
    • Abwägen
    • Planen
    • Handeln
    • Bewerten

84. Prozesstheorien: Erwartung x Wert

1. Phase: Abwägen & Wählen

  • Handlungsentscheidungen als Ergebnis einer subjektiv rationalen Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Erwartung und deren Wert
  • Risikowahlmodell in Leistungssituationen
  • Valenz-Instrumentalitäts-Erwartungs-Theorie (VIE-T): Stärke einer Handlungstendenz bestimmt sich durch multiplikative Verknüpfung verschiedener subjektiver Bewertungen
    • Bestimmung der Motivationsstärke durch Verknüpfung des Verhaltens mit antizipierter Ergebniserwartung & unmittelbarer Handlungsfolgen, deren Valenz sich bestimmt durch die subjektive Instrumentalität mit der sie zu Erreichung eines langfristigen Ziels beitragen.
  • Zirkulationsmodell: interindividuelle Unterschiede & Rückkopplungsprozesse

85. Prozesstheorie: Zielsetzung

2. Phase: Planung

  • Zielsetzungstheorie (Locke & Latham):
    • Handlungen werden vor allem durch Ziele gesteuert, wobei höhere Leistungen resultieren, wenn hohe+ konkrete Ziele gesetzt werden.
    • Leistungswirksamkeit erreichen Ziele vermittelt durch Mediatoren
      • Handlungsrichtung/ -intensität/ -ausdauer
      • Aufgabensepzifisch Strategien
    • Ausmaß der Leistungswirksamkeit der Zielsetzung hängt von Moderatoren ab
      • Zielbindung, Selbstwirksamkeit, Rückmeldung, Aufgabenkomplexität

86. Prozesstheorie: Handlungsregulation

3. Phase: Handlung

  • Theorien der Handlungsregulation
  • Theorien der Handlungskontrolle
  • Steuerung der Handlungen durch kognitive Bezugssysteme & Rückmeldeprozesse
  • Handlungsorientierung: erfordert bei flexiblem Strategieeinsatz
  • Lageorientierung; Begünstigt eher dysfunktionale Beschäftigung mit irrelevanten Aspekten

87. Prozesstheorien: Attribution & Gerechtigkiet

4. Phase

  • Bewertung der Handlungsergebnisse hinsichtlich Ursachen & Folgen
  • Equity-Theorie (Adams): eigener Einsatz & Ertrag werden im Vergleich zu Einsatz & Ertrag relevanter Bezugspersonen betrachtet
  • Theorie der prozeduralen Gerechtigkeit: Erweiterung der Perspektive der Equity-Theorie um Verfahren mittels derer in Organisationen Ressourcen verteilt werden

88. Arbeitsplatzstatus - Studie von Greenberg

Experiment

  • echtes Feldexperiment
  • hoch standardisierte Zuweisung nach individuellem Status
  • systematisch-randomisierte Zuweisung der Mitarbeiter zu den Büros
  • standardisierte Messung der Leistung der Versicherungsagenten durch Anzahl der bearbeiteten Anträge

Ergebnisse

  • Leistungszurückhaltung bei unterbezahlten MA
  • Kompensation der unangemessenen Überbezahlung durch Mehrarbeit
  • Leistungsrückgang zeigte sich stabiler als Leistungsanstieg