Psychopathologie

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 09.01.2018 / 09.01.2018
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Pathologisches Glückspielen nach ICD-10:

Persönlichkeits und Verhaltensstörungen --> Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle --> pathologisches Glücksspiel

Sustanzbezogene Süchte ICD-10:

psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

ICD-10 Kriterien für pathologisches Glücksspiel:

Hauptmerkmale:

A) Wiederholte Episoden von Glückspiel
B) Anhaltendes (z.T. gesteigertes) Spielen trotz negativer Konsequenzen (wie Verarmung, Familienprobleme, Zerrüttung persönlicher Verhältnisse) und Leidensdruck

weitere Merkmale:

C) Intensiver, schwer kontrollierbarer Drang, zu spielen. Glücksspiel kann nicht durch Willensanstrengung unterbrochen werden.
D) Beschäftigung mit Glückspiel in Gedanken und Vorstellungen 

Ausschluss:
‐ Spielen, welches bei negativen Konsequenzen eingeschränkt wird

‐ Exzessives Spielen während manischer Episode 

Diagnostische Instrumente Glücksspiel

Lie-Bet-Screen, Fragebogen nach Stinchfield, Kurzfragebogen zum Glückspielverhalten (KFG)

Glückspiel Person:

Soziodemographische Merkmale:

Alter, Geschlecht, niedriger sozioökonimischer Status, Minderheit

Persönlichkeitsfaktoren:

Impulsivität, Sensation Seeking

(neuro)biologische Merkmale:

Dysfunktionen in bestimmten Transmittersystemen

Sensitivität: positive Wirkung↑ negative Wirkung↓

verringerte Kontrollfunktionen 

Glückspiel Glückspiel (Droge):

Spielmerkmale:

Ereignisfrequenz, Fastgewinne, Involvierung des Spielers, Licht & Soundeffekte

Zugangsmerkmale

Wo?
Wann offen?

Altersbeschränkung 

Glückspiel Umfeld:

Familie & Freunde

Modellfunktion
Verhaltensalternativen (z.B. zur Herbeiführung von Entspannung & Unterhaltung)

Gesellschaft:
Gesetze: vgl. auch Zugangsmerkmale
soziale Regeln: beeinflussen soziales Feedback 

Essstörungen im ICD‐10 

Anorexia Nervosa (AN; F 50.0)

Bulimia Nervosa (BN; F50.2)

Binge‐Eating‐Störung

(klassifiziert unter „Essstörungen NNB*“; F50.9) 

Normalgewicht (WHO) BMI:

18.5 - 24.9

Auslöser für Essanfälle:

  • Dysphorie (schlechte Stimmung)
  • Zwischenmenschliche Belastung
  • diätbedingter Hunger
  • Durch kKörper/Figur oder Nahrung ausgelöste Gefühle (Scham)

Anorexia Nervosa (AN, F50.0):

A. Gewichtsverlust oder bei Kindern fehlende Gewichtszunahme (15% unter normalem/erwartetem Gewicht)

B. Gewichtsverlust ist gewünscht und selbst herbeigeführt

C. Selbstwahrnehmung als „zu fett“ und Furcht zu dick zu werden (Körperschemastörung)

D. Endokrine Störung der Achse Hypothalamus‐Hypophyse‐Gonaden*

F50.00 AN ohne aktive Massnahmen zur Gewichtsabnahme → restriktiver Typus

F50.01 AN mit aktiven Massnahmen zur Gewichtsabnahme (Erbrechen, Abführen, etc.) → Binge Eating/Purging Typus

*Manifestierung: Ausbleibender Menstruationszyklus (bei Frauen) und Interessenverlust an Sexualität/Potenzverlust (bei Männern) 

F50.2 Bulimia Nervosa (BN) 

A. Häufige Episoden von Fressattacken (Innerhalb von 3 Monaten mind. 2x pro Woche)

B. Andauernde Beschäftigung mit Essen & Gier oder Zwang zu essen (Verlangen)

C. Gegensteuernde Verhaltensweisen:


1. Selbstinduziertes Erbrechen

2. Missbrauch von Abführmitteln (Laxanzien)

3. Zeitweilige Hungerperioden

4. Gebrauch von Appetitzüglern, Schilddrüsenpreparaten und/oder Diuretika.

D. Selbstwahrnehmung als „zu fett“ und Furcht zu dick zu werden (kann auch zu Untergewicht führen) 

Binge‐Eating‐Störung

fällt im ICD‐10 unter „nicht näher bezeichnete Essstörungen“ (F50.9)

Generelles Erscheinungsbild:
> Wiederholte Episoden von Essanfällen (Grosse Mengen in kurzen Zeiträumen):

‐ Schnelles Essen
‐ Unangenehmes Völlegefühl

‐ Kontrollverlust

>  Ekelgefühl & Verlegenheit über die Menge des Essens

>  Deprimiertheit & Schuldgefühle nach dem Essen

>  Leiden

Aber: Kein kompensatorisches Verhalten
Essanfälle treten
nicht ausschliesslich im Verlauf einer AN oder BN auf 

Diagnostische Intrumente Esstörungen: 

> Strukturierte Interviews
z.B. SIAB (Strukturiertes Inventar für Anorexia und Bulimia nervosa) → Kombination aus Selbst‐ und Fremdeinschätzung)

> Selbsteinschätzungsskalen:
z.B. EDI (Eating Disorder Inventory)

→ 11 Subskalen: z.B. Schlankheitsstreben, Perfektionismus, körperliche Unzufriedenheit, Zwischenmenschliches Misstrauen, Angst vor dem Erwachsenwerden, Impulsregulation, Askese,...

> Medizinische Untersuchung! 

Komorbidität bei Essstörungen:

>  Depression, Dysthymie

>  Angst‐ und Zwangsstörungen

>  Substanzkonsumstörungen

> Persönlichkeitsstörungen (Borderline, zwanghaft, ängstlich‐ vermeidend) 

spezifische Risikofaktoren Bulimie:

  • Übergewicht (Kind & Eltern), Kritische Bemerkungen zu Figur/Gewicht
  • Elterliche Psychopathologie (Depression, Sucht)
  • Mangelnde Interozeption
  • Negativer Affekt, Flucht-Vermeidungs-Copingstil

spezifische Risikofaktoren Anorexie:

  • Perfektionismus (z.T. umstritten)
  • Zwanghaftigkeit
  • Konflikte um Mahlzeiten & Essen, kindliche Fütterungs- und Verdauungsprobleme
  • Überbesorgter Erziehungstil
  • Einsamkeit, Schüchternheit

 

Gemeinsame Risikofaktoren Bulimie und Anorexie:

  • Starke Beschäftigung mit Figur und Gewicht, (Diäten)
  • Genetische Faktoren, Geschlecht, Ethnie, Adoleszentes Alter
  • Negative Selbstbewertung
  • Missbrauch, negative Lebensereignisse

Psychotische Störung: Positiv Symptome

  • Halluzination
  • Wahn
  • Ich‐Störungen
  • Assoziationslockerung
  • Zerfahrenes Denken
  • Desorganisiertes/ bizarres Ausdrucksverhalten 

Psychotische Störung: Negativ Symptome

  • Affektverflachung
  • Sozialer Rückzug
  • Kognitive Verlangsamung
  • Apathie, Antriebsschwäche
  • Sprachverarmung (Alogie) 

Schizophrenie: allgemeine Kriterien 

1. Gedankenlautwerden, ‐eingebung, ‐entzug oder –ausbreitung

2. Kontroll‐ oder Beeinflussungswahn; „Gefühl des Gemachten“; Wahnwahrnehmung

3. Akustische Halluzinationen in Form von kommentierenden oder dialogischen Stimmen

4. Anhaltender kulturell unangemessener, bizarrer & völlig unrealistischer Wahn

5. Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität, begleitet von flüchtigen Wahngedanken oder überwertigen Ideen

6. Neologismen, Gedankenabreissen oder Einschiebungen in den Gedankenfluss, was zu Zerfahrenheit oder Danebenreden führt.

7. Katatone Symptome (z.B. Haltungsstereotypien, wächserne Biegsamkeit oder Erregung)

8. „negative“Symptome (Apathie, Sprachverarmung, verflachte/inadäquate Affekte) 

Schizoaffektive Störung (F25)

> Zeichnet sich durch relative Balance (bzgl Zahl, Schwere, Dauer) zwischen

schizophrenen und affektiven Symptomen aus

> Kriterien für eine mittelgradige oder schwere affektive Störung (manisch, bipolar oder depressiv) sind erfüllt

> Dazu während 2 Wochen schizophrene Sympome aus mindestens einem dieser Bereiche:

‐ Gedankenlautwerden, ‐eingebung, ‐entzug oder –ausbreitung
‐ Kontroll‐ oder Beeinflussungswahn; „Gefühl des Gemachten“
‐ Halluzinationen: kommentierenden oder dialogischen Stimmen
‐ Kulturell unangemessener, bizarrer & völlig unrealistischer Wahn
‐ Neologismen, Zerfahrenheit oder Danebenreden
‐ Katatone Symptome (z.B. Haltungsstereotypien)