Tourismuswirtschaft
Skript 3
Skript 3
8
0.0 (0)
Kartei Details
Karten | 8 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Allgemeinbildung |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 12.01.2015 / 12.01.2015 |
Lizenzierung | Keine Angabe |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/tourismuswirtschaft1
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/tourismuswirtschaft1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Reiseentscheidung
- Anbieter verschiedener Märkte – insbesondere im Tourismus – treffen auf schwer prognostizierbares Käuferverhalten
- Bis in die 80 iger Jahre boten Reiseunternehmen tendenziell z.B. Standardreisen für die Mittelschicht, Billigreisen für Jugendliche oder Luxusreisen an
- In der massentouristischen Spätphase haben sich Bedingungen geändert
- Konkurrenz ist härter
- Wahlfreiheit der Käufer ist gewachsen
- Ansprüche gestiegen
- Im Tourismus hat sich ein Wandel vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt vollzogen
Reiseentscheidung ist quantifizierbar
- Geschäftliche Reisen folgen in der Regel rationalen Prinzipien
- Entscheidung über private Reisen sehr komplex und individuell
- Bei der Reiseentscheidung geht es um eine konkrete Auseinandersetzung des Reisenden mit dem Reisemarkt
- Für Tourismuswirtschaft sehr interessant
- Die vielen Entscheidungsschritte und Teilentscheidungen sollen zum Kauf des angebotenen Produktes führen
- Ablauf einer Entscheidung ist individuell, aber dennoch können bestimmte Schemen ausgemacht werden
im Kontext der Frage nach Lebensstilen
- Gesellschaft ist durch Lebensstile geprägt
- Diese basieren auf Lebensführung
- Diese prägt die Selbstdefinition und findet Ausdruck in:
- Kleidung, Ästhetische Vorlieben der Wohnungsausstattung, Mediennutzung, Freizeitgestaltung, Kontaktverhalten …
- Damit eigene Lebensführung nach außen sichtbar wird, betreiben viele Menschen eine Stilisierung nach einem bestimmten Muster
- Muster basiert auf bestimmten inneren Einstellungen und Verhaltensweisen
- Lebensstile sind umfassendes Konzept, umfassen Handeln und Denken
- Reiseverhalten kann als Teil des Musters betrachtet werden
- Reisen sind häufig ein Ausdruck der Lebensführung
- Die Wahl und das Ausleben von Lebensstilen bewegt sich zwischen Präferenzen und Restriktionen (was ich nicht bekommen kann)
- Einflussfaktoren sind z.B.: Kinder, Alter, Bildung, Beruf, Fähigkeiten, Erziehung, Kontakte, Gesundheit, Einkommen, verfügbare Zeit …
- Menschen mit ähnlichen Stilen werden als Lebensstilgruppe oder soziales Milieu zusammengefasst
- Traditionelle verreisen traditionell (Busreisen in typische Fremdenverkehrsgebiete in Deutschland)
- Menschen des hedonistischen Milieus werden auch bei Reisen auf darauf setzen (Jetzt das Beste für mich)
- Sind nicht rücksichtsvoll
- Setzen auf All Inclusive oder Partyhochburgen
- Expeditive gehören hier auch eher zur mobilen Avantgarde
- Probieren neue Ziele und Arten des Reisens aus
- Mit dem Zug von Peking nach Lhasa
- Aber auch die Entschleunigung im Wendland klingt reizvoll
im Kontext der Betrachtung von Konsumententypen
- Typ Homo Oeconomicus ist ein traditionelles Modell der Wirtschaftswissenschaften
- Homogenität der Ziele, wirtschaftliche Rationalität, völlige Markttransparenz
- Gemäß der Vorstellung:
- Reisewillige ist umfassend informiert
- Hat Fähigkeit, Infos zu bewerten
- Wählt kostengünstigste Alternative
- Marketingspezialisten sprechen zunehmend vom hybriden Käufer
- Multioptionalität (Leute Anfang 20, wenig Geld vorhanden, aber nicht in allen Lebensbereichen ist man sparsam)
- Hybride Käufer achten auf Einkaufssituation, Produkt oder auf Bedeutung die das Produkt oder die DL für ihn hat
- Zum Teil sehr auf Preis
- Aber auch auf hohe Qualität, die dann auch teuer sein kann
- Es können extreme Schwankungen zustande kommen
- Smart Shopper ist USP bewusst (Marke, Mehrwert, Emotionalisierungsgrad, Status)
- Sucht nach wertvollen Produkten und DL
- Diese kauft er dann aber günstig und stressfrei
- Modell des Homo Oeconomicus ist für den Tourismus nicht erklärbar, da Reisen nicht rational begründbar sind
- Verhaltensweisen des Smart Shoppers und der hybriden Konsumenten haben im Tourismus Normalitätsstatus
- Ansätze sind kaum greifbar oder in praxisnahe Modelle zu übertragen
Konkrete Reiseentscheidungen sind u.a. abhängig von?
- Möglichen Restriktionen (persönliche Restriktionen oder Restriktionen die das Reiseziel betreffen)
- Geld
- Reiseerfahrung
- Reisemotive für die eine Reise oder für den eigenen Reisestil
- Verhältnis zu anderen Reisen
- Reisezeit
- Mit wem verreise ist? (Konsens = Übereinstimmung oder Kompromiss)
Entscheidungen treffen bezüglich:
- Art der Reise (favorisierte Aktivität, Rundreise, Standort usw.)
- Reiseziel (Land, Ort, Region)
- Organisationsform (Individual, Pauschal über Veranstalter)
- Unterkunft (Hotel, Ferienwohnung, Sofatourismus)
- Verkehrsmittel (Flugzeug, Bahn, Auto)
- Verpflegung (All Inklusive, Frühstück)
Ablauf der Reiseentscheidung
- Ganz sicher erst das Ziel, oder doch nicht?
- Doch die Verpflegungsart?
- Die Hotelkette?
- In den Urlaub fahren um Freunde zu besuchen, oder Freunde besuchen, um Urlaub zu machen?
- Auf alle Fälle eine Fernreise.
- Auf keinen Fall über 300 € ausgeben.
- Sonne tanken. Nur nicht nach Tunesien.
- Trekking und Bergsteigen: Alpen, Kaukasus, Atlas, Himalaya, Anden? Egal.
AIDA Modell
- Zusammenhang zwischen den jeweiligen Rahmenbedingungen und den konkret zu treffenden Entscheidungen ist sehr komplex und individuell
- Hinzu kommen Aspekte wie Bauchgefühl, Intuition, Impulse, Anbieter
- Um als Anbieter an der Entscheidung teilhaben zu können bietet AIDA Modell eine Orientierungshilfe
- Wird dargestellt wie Kunden Kaufentscheidungen treffen
A= Attention
- Phase erster Aufmerksamkeit (Erzählungen, Berichte, Medien)
- Knüpft häufig an eigene Vorstellungen, Neigungen, Erfahrungen an
I= Interest
- Neugierde ist geweckt
- Infos werden gezielter gesucht
- Reiseabsicht wird bekräftigt
D=Decision
- Eigentliche Reiseentscheidung
- Auswertung der Infos
- Durchführung der Buchung
A= Action
- Reiseantritt und Durchführung
Kritik:
- Modell ist sehr eindimensional
- Kundenwünsche bleiben wenig beachtet
- Kommunikation läuft One to many, was im Zeitalter von Social Media veraltet ist
- Viele Werbemodelle gehen stärker von Kundenbindung aus
- UN bieten Kunden individuelle Angebote an, oder KD sucht beim UN selbst danach