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Risikomessung

RM

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Kartei Details

Karten 34
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.01.2015 / 16.08.2023
Lizenzierung Keine Angabe
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Welche Zahlen werden bei der Risikomessung verwendet?

Zahlen bei der Risikomessung

  • Total-Verlust
  • Maximal-Verlust
    • Probable Maximum Loss (PML)
    • Expected Maxium Loss (EML)
  • Statistische Maße
    • Verteilung (Normalverteilt, nicht normal verteilte Daten --> Verwendung anderer Modelle)
    • Median
    • Mittelwert (Änderung?)
    • Standardabweichung (Änderung?)
    • Streuung (oft gleich Risiko, Ursache?)
    • Erwartungswert
    • Extremwerte
    • Zeithorizont (kurz-/mittel-/langfristig, Trend/stationär?, Zyklen/Long Term Correlations?, welcher Zeithorizont ist interessant)

Berechnen Sie den

  • Mittleren Verlust
  • Mittleren Ereignis-Verlust
  • Mittleren Ereignis-Verlust der x % schlimmsten Ereignisse
  • Mittleren Jahresverlust

folgender Situation:

Brandschaden in einem Unternehmen

  • großer Standort 1 mit Schaden von 75 $
  • kleiner Standort 2 mit Schaden von 5 $
  • großer Standort 3 mit Schaden 1 von 95 $ und Schaden 2 von 5 $

Mittlerer Verlust

= (95 + 5 + 75 +5)/4

--> Summe aller Schäden/Anzahl der Schadensvorfälle

 

Mittlerer Ereignis-Verlust

= ((95+5) + 75 + 5)/3 = 60

-->Summe aller Schäden/Anzahl der Ereignisse (Standorte)

 

Mittlerer Ereignis-Verlust der x % schlimmsten Ereignisse

= ((95 + 5) + 75)/2 = 87,5

--> Schadenssumme der schlimmsten Ereignisse (Standorte)/Anzahl Ereignisse (Standorte)

 

Mittlerer Jahresverlust

= ((75+5) + (95 + 5))/2 = 90

--> Schadenssumme Jahr 1 + Schadenssumme Jahr 2 / Anzahl der betrachten Jahre

Inwiefern ist die Datengrundlage aus der Historie auf Repräsentativität zu prüfen?

Ist die Historie repräsentativ als Datengrundlage?

  • Gibt es systematische Änderungen?
  • Was kann passieren, was es noch nie gab?
  • Stärke? Frequenz?
  • Bezüglich Mittelwert/Streuung/Verteilung?
  • Wurden nach eine Ereignis Maßnahmen ergriffen, so dass das Ereignis künftig nicht mehr eintreten kann?
  • Haben sich die Rahmenbedingungen des eigentlichen Risikoereignisses (z.B. Hochwasser) geändert (z.B. durch Bebauung am Fluss)?

--> Datengrundlage und Berechnung der Größen im Unternehmen muss einheitlich definiert sein (Eingabevorgaben, 

      Erfassungsmethoden)

--> Schlechte Daten, die man in einem guten Model für die Berechnung verwendet, ergeben schlechte Ergebnisse!

Inwiefern ist bei der Berechnung/Messung auf Genauigkeit zu achten?

Genauigkeit

  • Wie genau muss/kann gemessen/gerechnet werden?
    • Unternehmerische Anforderungen an die Genauigkeit?
    • Gesetzliche Vorschriften?
    • Unternehmensinterne Vorgaben?
  • Unsicherheiten in Berechnung und Messung
    • 2 Arten von Unsicherheit
      • Aleatorisch (zufällig, nicht systematisch): Unsicherheiten infolge natürlicher Variablität --> nicht beeinflussbar
      • Epistemisch (abhängig vom vorhandenen Wissen): Unsicherheiten infolge von unvollständigem Wissen, ungenauen Modellen, unzureichenden Stichprobengrößen --> beeinflussbar durch Wissensvertiefung/mehr Aufwand
    • Wie verhalten sich die verschiedenen Unsicherheiten zueinander?
      • additiv?
      • (teilweise) ineinander enthalten?
      • positiv/negativ korreliert?
      • unkorreliert?

Inwiefern stellt Six Sigma ein Beispiel für die Genauigkeit dar?

Six Sigma

  • Ziel ist Verringerung von ungewollten Schwankungen (Standardabweichung)
  • Annahme
    • Normalverteilung
    • Verbesserung der Standardabweichung
      • --> Änderung des Mittelwerts: 1,5 wird auf Standardabweichung aufgeschlagen
      • --> 6 Sigma = 6-1,5 (Mittelwertskorrektur) = Fehlerquote von 4,5 Standardabweichungen = 99,99966 %  der Produkte sind fehlerfrei laut Gaußscher Wahrscheinlichkeitstabelle (z.B. richtig helle Glühbirnen, in Grafik 4,5 Standardabweichungen). Alles darüber hinaus oder darunter ist entweder zu dunkel oder zu hell.
      • --> Defects per Million Opportunities (DPMO) Berechnung: (1-99,99966 %) * 1.000.000 = 3,4 Defekte bei 1 Mio. Möglichkeiten

Muss das Basis-Risiko bestimmt werden?

Basis-Risiko

  • Das Basis-Risiko beschreibt den Unterschied zwischen dem berechneten Risiko und dem tatsächlichen Risiko
  • wichtig bei index-basierten Finanzinstrumenten; ist hier der Unterschied zwischen dem tatsächlichen Verlust und der Auszahlung
  • Das Basis-Risiko wird bestimmt durch
    • die aleatorische Unsicherheit der Index-Parameter
    • die epistemische Unsicherheit der angenommenen Relation zwischen Index und berechnetem Schaden

Muss das Basis-Risiko bestimmt werden?

Basis-Risiko

  • Das Basis-Risiko beschreibt den Unterschied zwischen dem berechneten Risiko und dem tatsächlichen Risiko
  • wichtig bei index-basierten Finanzinstrumenten; ist hier der Unterschied zwischen dem tatsächlichen Verlust und der Auszahlung
  • Das Basis-Risiko wird bestimmt durch
    • die aleatorische Unsicherheit der Index-Parameter
    • die epistemische Unsicherheit der angenommenen Relation zwischen Index und berechnetem Schaden

Was ist bei der Risikomessung von Extremwerten zu beachten?

Charakteristika Extremwerte

  • Range
  • Extreme sind selten und damit fehlen sie meist in der beobachteten Historie
  • Sind die berechneten/beobachteten Extrema wirkliche Extremwerte, Ausreißer oder Artefakte (Extremwerte, die sich aus verfälschten Messungen/Datenerhebungen ergeben)
  • Eine Wahrscheinlichkeitszuordnung ist schwierig für Extremwerte
  • Extremwerte sind in der Regel sehr bedeutend, aber auch sehr unsicher zu berechnen

--> Interessiert das 10.000-Jahres-Ereignis?

--> Wie genau können die seltenen Wahrscheinlichkeiten überhaupt bestimmt werden?

--> Mit welcher statistischen Sicherheitswahrscheinlichkeit werden die Extremwerte berechnet?

--> Wie bestimmt man die Verlässlichkeit der Angaben (Rechenungenauigkeit)?