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Produktionslogistik Teil 3

Klausurfragen

Klausurfragen


Kartei Details

Karten 11
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 29.03.2016 / 29.01.2022
Lizenzierung Keine Angabe
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Warum sollte ein Unternehmen versuchen, die Durchlaufzeit zu verkürzen? (Hinweis: Liquidität)

Das Gesetz von Little besagt, dass bei konstanter Output-Rate der Bestand mit der Durchlaufzeit steigt. Je höher also die Durchlaufzeit, desto höher der Bestand. Ein steigender Bestand wirkt sich als Teil des Umlaufvermögens negativ auf den ROI aus. Deshalb sollten Unternehmen versuchen, die Durchlaufzeit zu verkürzen. Weiter kann mit einer kurzen Durchlaufzeit eine kurze Lieferzeit für Kunden gewährleistet werden.

 

Welchen Einfluss hat die Durchlaufzeit eines mehrstufigen Prozesses auf dessen Kapazität?

Die Durchlaufzeit eines mehrstufigen Prozesses hat keinen Einfluss auf die Kapazität des Prozesses. Die Kapazität des Prozesses (maximale Prozesskapazität) ergibt sich aus dem Ressourcenpool mit der geringsten Kapazität, dem sog. Engpass. Der Engpass gibt somit den Takt vor, mit dem Teile produziert werden können, unabhängig von der Länge des Prozesses.

 

Warum ist die Identifizierung des Engpasses eines Prozesses so wichtig?

Die Identifizierung des Engpasses ist deshalb wichtig, weil der Engpass die Prozesskapazität bestimmt. Wenn man die Prozesskapazität erhöhen möchte, muss die Kapazität des Engpasses erhöht werden.

 

Was besagt die Kennzahl "Auslastung"?

Die Kennzahl Auslastung ergibt sich aus dem Quotienten von tatsächlicher Output-Rate und maximaler Kapazität und besagt damit, wie viel der vorhandenen Kapazität tatsächlich genutzt wird.

 

 

Die Tischlerei "Proholz" stellt unter anderem auch Tische her. Die Daten der einzelnen Produktionsschritte entnehmen Sie bitte der folgenden Tabelle:
Die Messung der durchschnittlichen Durchlaufzeit eines Tisches ergab eine Dauer von 412 min.

 

a)    Ermitteln Sie den kritischen Weg.
Der kritische Weg ist jener Weg des Prozesses mit der längsten Gesamtbearbeitungszeit und besteht in diesem Fall aus den Aktivitäten 1 - 4 - 5 - 6 - 7 - 9.

b)    Wie lange ist die Mindestdurchlaufzeit eines Tisches?
Die Mindestdurchlaufzeit ist die Summe der Bearbeitungszeiten am kritischen Weg, hier also 15 + 35 + 2 + 10 + 30 + 12 = 122 min.

c)    Wie lange ist die durchschnittliche Wartezeit?
Durschn. Wartezeit Tn = T - Tmind = 412 - 122 = 290 min.

d)    Berechnen Sie die Durchlauf-Effizient und interpretieren Sie das Ergebnis.
DLZ-Effizienz = Tmind / T = 122 / 412 = 0,296 = 29,6 %.

Die DLZ-Effizienz ist ein Indikator für den Anteil der Bearbeitungszeit an der Durchlaufzeit eines Prozesses. Hier macht die Durchlaufzeit nur 29,6 % der Durchlaufzeit aus, der Rest ist Wartezeit.

e)    Wie hoch ist der Bestand im gesamten Prozess, wenn die aktuelle Output-Rate 1,5 Tische pro Stunde beträgt? (Hinweis: Gesetz von Little) (Buch)
I = R * T = 1,5 Stk/h * (412 min / 60 min/h) = 10,3 Stk.

Der durchschnittliche Auftragsbestand des Prozesses beträgt somit 10,3 Stück.

 

In zahlreichen Produktionsprozessen und vor allem im Dienstleistungsbereich spielen Wartezeiten eine wichtige Rolle. Wie können sich Wartezeiten negativ auf den Unternehmenserfolg auswirken?

Generell führen Wartezeiten zu längeren Durchlaufzeiten und somit gemäß Gesetz von Little auch zu höheren Beständen. Weiter können Wartezeiten die Kundenzufriedenheit reduzieren und somit mittel- und langfristig zu Umsatzrückgängen führen. Kurzfristig können Wartezeiten zu unmittelbaren Umsatzverlusten führen, wenn z.B. ein Kunde zu lange in einem Geschäft warten muss und dann das Geschäft wieder verlässt ohne etwas gekauft zu haben, oder wenn aufgrund verspäteter Lieferungen pönale Zahlungen (Strafzahlungen) fällig werden.

 

Mittels welcher Kennzahlen können Schwankungen der Servicezeit und der Kundenauskünfte im Warteschlangenmodell berücksichtig werden? Was ist der große Vorteil dieser Kennzahl gegenüber der Standardabweichung?

Im Warteschlangenmodell werden die Schwankungen mittel Variationskoeffizienten berücksichtigt. Der Variationskoeffizient ist der Quotient aus Standardabweichung und Mittelwert und hat den Vorteil gegenüber der Standardabweichung, dass er dimensionslos ist.

 

Welche drei grundsätzlichen Möglichkeiten gibt es, die Wartezeit zu verkürzen? Nennen und erläutern Sie mindestens drei Maßnahmen.

Die Wartezeit kann verkürzt werden durch
- eine Verkürzung der mittleren Servicezeit.
- eine Reduzierung der durchschnittlichen Auslastung.
- eine Reduzierung der Variabilität.