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Merkkarten 2 T-Theorie

Kapitel 2

Kapitel 2

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Kartei Details

Karten 19
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 14.01.2015 / 27.06.2015
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Merkmals und Geltungsbereich

 

 Merkmalsbereich: Was soll der Test messen?

- richtet sich auf Konstrukt(e), die erfasst werden sollen

 Geltungsbereich: Wo, bei wem und wofür soll der Test eingesetzt werden?

- richtet sich auf Zielgruppe, Kontext und Zweck der Anwendung

- zwischen Merkmalsbereich und Geltungsbereich treten Wechselwirkungen und Implikationen auf

 

Abgrenzung des Merkmalsbereichs / Konstrukts

 

o Literaturrecherche

o ggf. Umdefinieren / Einschränkung Merkmalsbereich

o. qualitative Interviews mit Experten

o Facettentheorie:  Methode zur Systematisierung wissenschaftlicher Fra-gestellungen z.B. mittels  Darstellung der Beziehungen zwischen den Facetten

o act frequency approach (AFA)

o critical incident technique (CIT)

o bei Messung psychologischer Konstrukte: Arbeitsdefinition erstellen

 

o bei kriterienorientierten Tests

Merkmalsbereich ist durch Inhalt und Umfang der Lernziele definiert

o Tests zur Vorhersage bestimmter Verhaltensbereiche

 

Eingrenzung des Geltungsbereiches

 

Eingrenzung des Geltungsbereiches

o häufig eingeschränkt durch Auftraggeber

o Einhaltung ethischer Richtlinien

o Ansprüche an empirische Prüfung und Normierung steigen, je breiter Anwen-dungsbereich und Zielgruppe definiert sind

o empirische Fundierung sollte in Entwicklungsphase angestrebtem Geltungs-bereich entsprechen -> Entscheidung über Geltungsbereich hat Einfluss auf Planung der späteren Entwicklungsschritte

Festlegung des generellen Konstruktionsprinzips

grundlegende Konstruktionsprinzipien

o rationale = deduktive = theoriegeleitete Konstruktion

o externale = empirische = kriteriumsorientierte Strategie

o internales = induktives = faktorenanalytisches Vorgehen

o typologisierender Ansatz (selten)

o Prototypenansatz (selten)

- jeweils viele Varianten, können auch prinzipienübergreifend kombiniert werden

  • Prinzip der rationalen Testkonstruktion:

 

 

  • Ausgangspunkt: eine operationale, zur Umsetzung in Messung geeignete theore-tische Definition des Zielkonstrukts
  • Aus allgemeiner Definition werden spezifische Indikatoren (deduktiv) abgeleitet, die sich direkt beobachten bzw. erfragen lassen
  • sofern vorhanden, kann eine theoretische Auswahl aus Itempool getroffen werden
  • sofern nicht auf aufwändige Techniken wie AFA oder CIT zurückgegriffen wird, be-nötigen konkrete Items oft ein hohes Maß an Intuition bzw. subjektive Bewertung
  • => daher sind Übergänge zwischen rationaler + intuitiver oder erfahrungsgeleiteter Testkonstruktion in Praxis oft fließend

  • Rationale Konstruktion von mehrdimensionalen Tests:
     
  • Rationale Konstruktion von eindimensionalen Tests:
     

  • Rationale Konstruktion von mehrdimensionalen Tests:
    → sofern hierarchisch strukturiertes Konstrukt, sollte Definition auch alle Subkon-
         strukte bzw. Facetten einschließen
    → Bsp. für rational konstruierten Test: Berliner Intelligenzstruktur-Test (BIS-Test,     Jäger, Süß & Beauducel, 1997), der auf BIS-Test von Jäger (1984) beruht; Mo-
         dell geht von hierarchischer Struktur der Intelligenz aus mit 7 speziellen Fähigkei- ten zu denen sich die 2 Modi Inhalte + Operationen zuordnen lassen => Intelli-
         genzleistungen entstehen bimodal, also immer Kombination mind. einer inhalts-     gebundenen + einer operationalen Komponente => entsprechend erfassen Sub-   tests des BIS-Test jeweils Kombinationen einer inhaltlichen mit einer operationa-  len Fähigkeit
  • Rationale Konstruktion von eindimensionalen Tests:
    → hier gestaltet sich Konstruktion einfacher wenn nur 1 homogenes Konstrukt ge-     messen werden soll

Erhebung empirischer Daten im Rahmen der rationalen Konstruktion:

  • Erhebung empirischer Daten im Rahmen der rationalen Konstruktion:
    → theoriegeleitete Entwicklung heisst, dass Itemformulierung + - auswahl sowie         Zuordnung zu Subtests aufgrund inhaltlicher Erwägungen + nicht primär auf            Grundlage empirischer Daten erfolgt
    → üblich: zunächst theoriegeleitet konstruierte Skala mittels empirischer Itemanaly-
         se verkürzen =>  notwendig wird Erhebung empirischer Daten spätestens bei          Validierung
    → keinesfalls enthebt rationale Strategie der Notwendigkeit der empirischen Prü-       fung der psychometrischen Gütekriterien

Prinzip der externalen Testkonstruktion:

Prinzip der externalen Testkonstruktion:

 

  • hier stehen empirische Daten im Vordergrund (Amelang & Schmidt-Atzert nennen 2006 dafür kennzeichnend: Vorliegen verschiedener Personengruppen, die mit Hilfe des Tests unterschieden werden)
  • typische Anwendungsfälle:
    → Unterscheidung des Vorliegens von Persönlichkeitsstörungen von Nichtvorliegen
         (in Test werden solche Items aufgenommen, die empirisch zwischen Gruppen
         unterscheiden)
    → zur Vorhersage von kontinuierlich verteilten Merkmalen wie berufliche Leistung
         (hier werden oft künstlich Gruppen gebildet, die sich maximal unterscheiden)
  • grundsätzlich setzt sie nicht die Existenz von Gruppen voraus => auch in klinischer Psychologie zunehmend Diskussion hinsichtlich fließendem Übergang zwischen normalem + pathologischem Bereich der Persönlichkeit
  • auch Test, dessen Items nach max. Korrelation mit kontinuierlich verteiltem Krite-rium Berufsleistung ausgewählt werden, ist external konstruiert
  • es kommt allein auf die Auswahl der Items nach Prinzip der Maximierung des empi-rischen Zusammenhangs mit einem Kriterium an, wobei im Extremfall auf inhaltliche Erwägungen ganz verzichtet wird (Mischformen mit rationalem Anteil)
    => somit ist externale Testkonstruktion kriterienorientiert (nicht mir kriteriumsorientierten Tests verwechseln, bei denen Kriterium eine Norm z.B. Lernziel bezeichnet + Items inhaltslogisch aus definiertem „Universum“ abgeleitet werden!      D.h. kriteriums- bzw. kriterienorientierte Konstruktionsstrategie im Sinne externaler Testkonstruktion + kriteriums- bzw. kriterienorientierte Testform in Abgrenzung zu normorientierten Tests)