BWL: Kap. 2.2.2.2 - Produktionstheorie auf der Basis substitutionaler Produktionsfaktoren

Wenn man die Kombinationen mehrerer Faktoren mit Hilfe ertragsgesetzlichen Produktionsfunktionen abbilden kann, spricht man von Produktionsfunktionen vom Typ A.

• Die Gesamtertragskurse M steigt bis zu Ihrem Wendepunkt A. Die Phase I ist also progressiv, die Phasen II und III sind degressiv, bei der letzten Phase IV wird der Ertrag negativ.
• Die Grenzproduktivität M' gibt die Steigung der Gesamtertragskurve an. Sie veranschaulicht, dass die Grenzproduktivität bei A ihren Höhepunkt erreicht, aufgrund der zweiten Ableitung M'' die bei diesem Faktoreinsatz ihren Nullpunkt erreicht.
• Die Phase I ist somit durch zunehmende Ertragszuwächse gekennzeichnet, die Phasen II und III sind durch abnehmende Ertragszuwächse gekennzeichnet. Bei Erreichen des Punktes C ist die Grenzproduktivität gleich 0, danach wird sie für noch grössere Einsatzmengen negativ.
• Die Durchschnittsertrag schneidet die Gesamtertragskurve bei rh = 1, d. h. dass an diesem Punkt der Durchschnittsertrag und der Gesamtertrag die gleiche Höhe aufweisen.
• Der Durchschnittsertrag erreicht sein Maximum bei Punkt B. Der Durschnittsertrag bleibt auch jenseits des Maximums der Gesamtertragsfunktion positiv. Wird erst negaitv, wenn die Gesamtertragsfunktion auch negative Werte annimmt.
• M'' ist die zweite Ableitung der Gesamtertragsfunktion. Sie erfolgt immer fallend und zwar positiv bis zum Wendepunkt A, danach nimmt sie negative Werte an.

Isoquanten sind Linien gleicher Ausbringungsmengen, die durch unterschiedliche Faktoreinsatzmengen erreicht werden.

Eine Substitution kann nur dann sinnvoll sein, wenn ein steigender Einsatz eines Faktors zur vermindertem Einsatz des anderen Faktors führt.

Die Technisch-Effizienten Faktorkombinationen liegen im fallenden Bereich der Isoquanten-Kurve zwischen dem Punkt P1 und P3.

Der gestrichelte Kurvenabschnitt  ist technisch ineffizient, denn die Ausbringugnsmenge könnte anstatt mit den Faktormengen bei Punkt P mit den Faktomengenkombinationen auf den durchgezogenen Lindenkurve erzeugt werden, welche weniger von den beiden Faktormengen erfordern, mit Ausnahme von Punkt P2.

Die Grenzrate der Substitution gibt das marginale Faktoraustauschverhältnis an.

Wenn diese kleiner als 0, also negativ ist, denn ein verstärkter Einsatz eines Faktors muss zur einem vermindertem Einsatz des anderen Faktors führen.

• In der industriellen Produktion sind in der Regel Betriebsmittel (Maschinen) dazwischengeschaltet, welche das Verhältnis zwischen Faktoreinsatz und Ausbringung bestimmen.
• DieErtragsgesetzliche Produktionstheorie berücksichtigt nicht den zeitlichen Zusammenhang auf den Fertigungsprozess.
• Eine Betrachtung einer Veränderung einer variablen Produktionsfaktors, während alle anderen Produktionsfaktoren konstant bleiben, ist gerade im Rahmen der industriellen Produktionsprozesse problematisch, da bei den Einzelnen Produktionsfaktoren starke Beziehungen existieren.
• In der industriellen Betrachtung, sind die einzelnen Produktionsfaktoren in der Regel nicht substitutional sondern limitational, da sie in einer eindeutigen technischen Beziehung zu einander stehen.

Die Kritikpunkte treffen im Rahmen der industriellen Produktion bestimmt zu, dennoch können Produktionsfunktionen vom Typ A zum Beispiel bei chemischen oder biologischen Vorgängen vorkommen. Ausgehend von dieser Kritik entwickelte Erich Gutenberg 1951 die Produktionsfunktion vom Typ B, welche die technischen Bedingungen der industriellen Produktion berücksichtigt.