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Neurologische Notfälle

Anatomie, Physiologie und Pathologie

Anatomie, Physiologie und Pathologie


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Cartes-fiches 60
Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Autres
Crée / Actualisé 24.08.2021 / 29.08.2021
Attribution de licence Non précisé
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https://card2brain.ch/box/20210824_neurologische_notfaelle
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schützende anatomische Strukturen

  • ZNS = Gehirn und Rückenmark
  • Gehirn aus Nervengewebe, der weissen und grauen Hirnsubstanz (je nach Lage und Funktion)
  • Gehirn im Schädel in Zerebrospinalflüssigkeit → CSF, Liquor cerebrospinalis
  • Liquor ist eine transparente, leicht gelbliche Flüssigkeit, dienst als Stossdämpfer für das Gehirn
    • besteht aus Wasser, Proteinen, Salzen und Glukose
  • Pia mater liegt direkt an dem Gehirn an, weiche Membran (Mutter)
    • stark vaskularisiert, Gefässe versorgen Hirn und Rückenmarksoberfläche
  • Arachnoidea ist in der Mitte, vernetzt aus Kollagen und Elstinfasern (spinnennetzähnlich)
    • Liquor zirkuliert zwischen der Spinnwebshaut und der Pia mater → Subarachnoidalraum
      • Schutz vor mechanischen Verletzungen und bildet immunologische Abschirmung
  • Dura mater direkt am Schädelknochen, enthält Arterien, welche den Schädel versorgen
    • besteht aus zwei Faserschichten
    • Epiduralraum besteht zwischen Schädel und Dura mater
    • Dubduralraum besteht zwischen der Dura mater und der Arachnoidea

Arterien des Gehirns

  • Gehirn braucht konstante Perfusion mit O2 und Glukose → keine Speichermöglichkeit
  • 4 Hauptarterien:
    • zwei vordere innere Karotisarterien (A. carotis)
    • zwei hintere Wirbelarterien (A. vertebralis)
  • A. vertebralis gehen innderhalb der Schädelbasis in die Basilararterie (A. basilaris) über 
    • versorgt Zerebellum (Kleinhirn) und Hirnstamm
  • A. basilaris teilt sich und vereinigt sich mit den inneren Karotisarterien zum Circulus arteriosus
  • der zerebrale Blutfluss wird unanhängig vom BD reguliert und den metabolischen Anforderungen durch Konstriktion und Dilatation der zerebralen Gefässe angepasst
    • dies klappt solange der zerebrale Perfusionsdruck (entspricht ca. dem systolischen BD) zwischen 60 und 160 mmHg befindet 
    • → wichtig einen BD über 60-70 und kleiner 160 mmHg (minus den ICP) zu haben
  • Hypokapnie verursacht zerebrale Vasokonstriktion → verminderte Perfusion → verringerter ICP
  • Hyperkapnie verursacht zerebrale Vasodilatation → gesteigeter ICP
  • Blut-Hirn-Schranke
    • Kapillaren haben spezielle Auskleidung, für eine Schutzbarriere zwischen Blut und extrazellulären Flüssigkeiten
    • verhinder Übertritt bestimmter Substanzen, Bakterien, Toxinen, Proteinen sowie AK oder AB
    • O2, Wasser und Glukose sind zugelassen und werden aktiv transportiert
    • Kopfverletzungen und bestimmte Infektionen beschädigen die BHS und erzeugen dadurch häufig eine sekundäre Hirnverletzung

Zerebrum (Grosshirn)

  • besteht aus einem Kortex ( unterteilt in Lappen) und einem Subkortex
    • Kortex = Grosshirnrinde oder graue Substanz
  • rechte und linke Hemisphäre
    • zur funktionellen Steuerung der Gegenseite des Körpers
  • Loben/Lappen:
    • Frontal → steuert Motorik, bestimmte Persönlichkeit und organisiert Denk und Sprachvermögen
    • Parietal → interpretiert persönliche Empfinden
    • Temporal → speichert Langzeitgedächtnis und verarbeitet Geräusche
    • Okzipital → Sehvermögen

Höhere Funktionen (Sitz des Bewusstseins)

  • Bewusstseinsempfindungen
  • Selbstbewusstes Handeln
  • Wollen
  • Kreativität
  • Gedächtnis

Drei unterschiedliche Strukturen

  • Grosshirnrinde: dünne, äussere Schicht aus grauer Substanz, hat Auffaltungen und Furchen. Hirnwindungen = Gyrus, Furchen = Sulcus
  • Leitungsbahnen: innere weisse Substanz
  • Grosshirnkerne: Anhäufungen von grauer Substanz in der Tiefe

Zerebellum (Kleinhirn)

→ Koordiniert Bewegungen, Gleichgewicht und Körperhaltung

Kleinhirn als Koordinationssystem

  • Reguliert mit dem Grosshirn und des extrapyramidalen Systems die Grundspannung der Musklen und stimmt Bewegungen auf einander ab
  • Durch die Infos des Vestibularorgan sorgt es für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts
  • Wird immer über Kleinhirnbahnen des Rückenmarks aus peripheren Rezeptoren über Muskel und Gelenkstellungen informiert = Tiefensensibilität
  • Auch mit der absteigenden Pyramidenbahn verbunden und reguliert willkürliche Bewegungen, koordiniert Zielmotorik, ohne sie direkt auszulösen

Dienzephalon (Zwischenhirn)

  • Schaltstelle zwischen Grosshirn und Hirnstamm
  • beinhaltet Thalamus und Hypothalamus
    • Thalamus → graue Substanz verbindet Reizleitung zwischen Rückenmark und Grosshirnrinde, beherbergt grossen Teil vom retikulären aktivierenden System (RAS) → zuständig für das Aufwachen (Schlaf-Wach-Rhythmus). Verbindung zum limbischen System, damit Grosshirnrinde und das Bewusstsein nicht von Signalen überflutet werden, wirkt der Thalamus wie ein Filter
    • Hypothalamus → Aufrechthaltung der Homöostase im Körper, über die Hypophyse verbindet er das sympathische und parasympathische Nervensystem
      • Messung Körpertemperatur durch Thermorezeptoren
      • Kontrolle Wasserhaushalt durch osmotische Rezeptoren
      • Überwachung Kreislauf- und Blasenfunktion, Gastrointestinaldruck über Hormon und andere Rezeptoren
      • Steuerung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme über Durst-, Sättigungs- und Hungerzentrum
      • Entstehung von Gefühlen wie Wut und Aggression
    • die Hormone des Hypothalamus stimulieren oder hemmen die Ausschüttung der Hypophyse, die den Rhythmus, Durst und Hunger sowie andere Funktionen regulieren

Hirnstamm

  • besteht aus Medulla oblongata, Mittelhirn und Pons
    • Medulla oblongata → kontrolliert physiologiesche Grundfunktionen (Atmung, Herzfrequenz usw.)
    • Mittelhirn → Regulierung des Sehens, Höhrens und Bewegungen des Körpers
    • Pons → verbindet Zerebellum mit der Medulla oblongata und ist an Körperhaltung und Bewegung sowie Schlaf beteiligt

Limbisches System

  • besteht aus zwei Strukturen: Amygdala und Hippokampus → System ist am präfrontalem Kortex des Frontallappens angeschlossen
  • limbische System wird primitives Hirn genannt, da es viele grundlegende Überlebensinstinkte und viele der Verhaltensrreaktieonen kontrollier, welche die Haupteigenschaften unserer Persönlichkeit ausmachen (zb ob wir positiv oder negative Eingestellt sind)
  • auch für intensive Gefühle → Angst, Freude, Frustation, Beklemmung, Spannung, Ärger, Wut, sexuelles Verlangen, Appetit, den Wunsch oder die Fähigkeit, sich zu binden und das Speichern unserer emotionalen Erinnerungen → verbunden mit vegetativen Reaktionen und Verhaltensweisen
  • es erlaubt uns, Ereignisse während ihres Ablaufes zu interpretieren und hilft uns Folgeen von HAndlungen oder Ereignissen vorauszusehen
  • Die Rindenanteile des limbischen Systems gehen aus dem Riechhirn (auch Riechkolben und Tractus olfactorius)
  • Die enge Beziehung von Gerüchen und Emotionen bei Tieren ist noch heute bei den Menschen vorhanden (kann jmd. Nicht riechen)
  • Über den Hypothalamus beeinflusst das limbische System viele Organfunktionen zb Durchfall, BD Anstieg, Tachykardie vor Prüfungen
  • Limbische System = übergeordnete Zentrale der endokrinen, vegetativen und emotionalen Regulation = Visceral brain

Liquor

Liquor

  • Klare, farblose Flüssigkeit, füllen Hohlräume im Gehirn und den Subarachnoidalraum aus
  • Ca 150 ml
  • Durchströmt Ventrikel in den Subarachnoidalraum, wo er von den Arachnoidalzotten in das Venensystem abgeleitet wird
  • Ein Teil gelangt über die Spinalnervenscheiden in das Blutsystem zurück
  • Durch das Liquor wird das Nervengewebe gestützt, sowie durch ein Wasserkissen vor der Schwerkraft, schädigender Stosseinflüsse, Reibung, Druck geschützt
  • Durch interstitielle Flüssigkeit am Stoffaustausch zwischen Blut und Nervengewebe beteiligt
    • Enthält Nährstoffe für das Hirn aus dem Blut und transportiert Stoffwechselprodukte aus dem Nervengewebe ab

Liquorräume

  • Ventrikel = kleine Räume, in denen sich das Liquor befindet, wo ständig durch das Kapillarnetz innerhalb der Ventrikel produziert wird
  • Äussere Liquorräume:
    • Subarachnoidalraum und Zisternen (Erweiterung des Suabrachnoidalraumes) umschliessen das Gehirn und Rückenmark
  • Innere Liquorräume:
    • Ventrikelsystem des Gehirns und Zentralkanal im Rückenmark
    • Seitenventrikel (Ventrikel 1 und 2) sind lang gestreckt, bogenförmige Hohlräume in der Grosshirnhemisphären, mit dem 3. Ventrikel in Verbindung
    • 3. Ventrikel liegt spaltförmig im Zwischenhirn und gelangt über den schmalen Verbindungskanal im Mittelhirn in den 4. Ventrikel über
    • 4. Ventrikel setzt sich in den Zentralkanal des Rückenmarks fort, hat noch zwei kleine seitlichen Öffnungen und eine mittlere Öffnung zum Subrachnoidalraum
  • Dadurch stehen innere Liquorräume mit den äussern in Verbindung

Blut-Liquor-Schranke

  • Pia mater stülpt sich in zottenartigen Kapillargeflechten in die Ventrikel vor = Plexus choroidei
  • Damit keine schädlichen Stoffe aus dem Gehirn zum Nervengewebe gelangen, Barriere
  • Die Grenzmembran wird von Gliazellen und Anteilen der Pia mater gebildet
  • Grosse klinische Bedeutung, da sie nur von wenigen liquorgängigen Medikamenten passieren kann
  • Durch zb entzündliche Veränderungen (Menigitis) erhöht sich die Blut-Liquor-Permeabilität pathologisch