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Interoffen

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Kartei Details

Karten 126
Sprache Deutsch
Kategorie Quizzie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 25.07.2021 / 01.08.2022
Lizenzierung Keine Angabe
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Stapel: 1SS 20

Nennen Sie zwei Belege dafür, dass psychische Belastungen das Immunsystem beeinflussen

Im Folgenden ein Überblick über einige zentrale Funde der Forschung… - Feindseligkeit in Partnerschaft weniger lokale Zytokine (was wiederum zu schlechterer Wundheilung führen kann) - Geringere Ärgerkontrolle höheres Cortisollevel - Homosexuelle Männer ohne Coming-Out (bzw. die weniger offen mit ihrer Homosexualität umgingen) zeigen höhere Krebsraten und Ansteckungsgefahr für infektiöse Erkrankungen - HIV-positive Männer ohne Coming-Out zeigen höhere AIDS-Rate und Mortalität - Kindheitstraumata (ACE-Studie) erhöhtes Risiko für Autoimmunerkrankungen Auswirkungen psychischer Faktoren auf die Wundheilung: - Wundheilung wird durch Angst, Depressionen, Schmerzen und psychosoziale Stressoren gestört - Verschiedene Studien zeigten unter Einfluss verschiedener Stressoren eine verzögerte Heilung von künstlich gesetzten Wunden bei Versuchspersonen o Um 24% bei Pflegestress durch die Pflege von Patienten mit Morbus Alzheimer (Kiecolt-Glaser, 1995) o Um 40% bei Prüfungsstress (Marucha et. al., 1998) o Um 60% bei feindselig agierenden Ehepartnern (Kiecolt-Glaser, 2005) Bei High-Hostile Behaviour zeigten sich hier auch weniger lokale Zytokine beim Partner Stress-bedingte Veränderungen im Hormon- und Immunsystem beeinflussen körperliche Erkrankungen (Wundheilung, HIV, Autoimmunerkrankungen etc.) o Auswirkungen teilweise auch später beobachtbar: ACE-Studie; Kinder mit Kindheitstraumata hatten auch Jahre später noch höheres Risiko für Autoimmunerkrankungen; je mehr Traumata desto höher das Risiko o Vermittlung des Zusammenhangs zwischen Stress/Depression etc. und Immunsystem über die HPA-Achse und das SAM-System 

Benennen Sie den CS und den UCS bei dem Konditionierungsparadigma von Ader&Cohen

CS1: - Lernphase: Konditionierung: Zyklophosphamid-Injektion (Nebenwirkungen: Knochenmarksuppression; Übelkeit) gepaart mit Zuckerwasser - Testphase: einmalige Kochsalzlösungsinjektion gepaart mit Zuckerwasser - Anpassung der Immunreaktion: weniger Antikörpertiter o Titer werden als Maßangabe für die Verdünnung von Antikörpern benutzt; Bei dem Verfahren wird eine Blutprobe so lange verdünnt, bis man gerade noch Antiköper nachweisen kann. CS2: - Lernphase: Konditionierung: Zyklophosphamid-Injektion gepaart mit Zuckerwasser - Testphase: zweimalige Kochsalzlösungsinjektion gepaart mit Zuckerwasser - Anpassung der Immunreaktion: Weniger Antikörpertiter CS0: - Lernphase: Konditionierung: Zyklophosphamid-Injektion gepaart mit Zuckerwasser - Testphase: Kochsalzlösungsinjektion gepaart mit normalem Wasser - Keine Anpassung der Immunreaktion

Stellen Sie die Zusammenhänge zwischen ZNS, endokrinem System und Immunsystem dar

Das Immunsystem steht nicht als festes (nach außen abgekapseltes) System für sich alleine, sondern interagiert u.a. mit dem Nervensystem (peripher und zentral), sowie dem endokrinen System o Die reziproken Beziehungen zum Nervensystem steuern indirekt Verhalten, wie auch die Umweltkontigenzen (Reiz -> Reaktion -> Kontigenz Beziehung) einen Einfluss auf das Immunsystem ausüben Immunsystem und ZNS - Immunologische Vorgänge laufen nicht autonom (d.h. unabhängig vom Zentralen Nervensystem) ab - Der vordere Hypothalamus und Teile des limbischen Systems steuern direkt/indirekt einzelne Subkomponenten o Zwischen Gehirn und Immunsystem gibt es zahlreiche Verbindungen; die Hormone der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) beeinflussen beispielsweise die Aktivität von Immunzellen - Auch das Großhirn scheint übt einen starken Einfluss aus; Untersuchungen zeigen, dass akute Läsionen des Großhirns die Immunkompetenz stören Eine zentrale Rolle spielt das Gehirn auch bei der klassischen Konditionierung von Immunreaktionen! (besonders die Insula, Amygdala, der Ncl. Ventromedialis und der Milznerv) 

Welche grundlegend unterschiedlichen Arten der Immunantwort gibt es?

Zelluläre vs. Humorale Immunabwehr - Um die beiden Immunantworten nochmal voneinander zu differenzieren: Der Hauptunterschied besteht in den Elementen, welche in den Prozess der Immunabwehr involviert sind o Zelluläre Immunabwehr/Immunität: Zelluläre Abwehr erfolgt durch Zellen (vor allem T-Lymphozyten); aktive Bekämpfung von Mikroorganismen o Humorale Immunabwehr/Immunität: Antikörper sind beteiligt, um Pathogene unschädlich zu machen Beide Systeme sind nicht komplett unabhängig voneinander: Immunzellen spielen eine wichtige Rolle in der Einleitung der Abwehrreaktion mit Antikörpern, und diese Antikörper können wiederum von Bedeutung bei bestimmten zellvermittelten Reaktionen sein

 Beschreiben Sie das Resident-Intruder-Paradigma und interpretieren Sie die Ergebnisse.

Eine fremde, stärkere und aggressive Ratte (oder Maus) wird zu einer anderen (einzelnen) Ratte (oder Maus) in den Käfig gesetzt; an sechs Nächten nacheinander, für jeweils zwei Stunden -> verursacht sozialen Stress bei dem unterlegenen Tier Es wurde sowohl das Verhalten der Tiere wie auch ihre Immunantwort beobachtet - Verhaltensbeobachtung: Unterlegene Ratte vermeidet die Käfigmitte, vermeidet Licht (Angstsymptomatik) - Immunantwort: Anstieg der Anzahl von Granulozyten, Monozyten und Makrophagen (als Immunparameter benutzt) nach wiederholten sozialen Niederlagen; vermehrte Zytokinexpression Experimentell wurden dann die Chemokin-Rezeptoren blockierten (Chemokine sind eine Untergruppe von Zytokinen; für das Immunsystem wichtige Signalproteine, regen Abwehrzellen zur Wanderung zu Infektionsherden an um die Immunabwehr im infizierten Bereich zu verstärken) o Der Knockout der Chemokin-Rezeptoren führt zu keinem Angstanstieg; sowie keinem Anstieg der Immunreaktion! Dies ist zentral: Es zeigt, dass vor allem die Immunreaktion (auf den sozialen Stress) die Entstehung von Angst zu begünstigen scheint, fällt diese weg, findet sich kein Angstanstieg 

Nennen Sie ein Beispiel für eine praktische Anwendung konditionierter Immunreaktion.

Hier zeigen sich die klassischen Effekte: Durch die Chemotherapeutika (wirken zytotoxisch; UCS) stellen sich Nebenwirkungen ein (Übelkeit, Immunsuppression; UCR) o Mit diesen Nebenwirkungen konditioniert werden Kontextstimuli der klinischen Umgebung; oder bestimmte Nahrungsmittel die vor Chemobehandlung gegessen wurden (CS) CR: Immunsuppressive Nebenwirkungen oder Übelkeit wird z.B. durch klinische Kontextstimuli ausgelöst, vor der eigentlichen Behandlung o 20-30% der Patienten entwickeln diese Symptome antizipatorisch vor der nächsten Medikamenteninfusion o Auch psychologischen Nebenwirkungen die im Zusammenhang mit einer Chemotherapie auftreten können klassisch konditioniert werden (z.B. antizipatorische Angst) Was kann man dagegen tun? Latente Inhibition: Vermehrte Präsentation der Chemotherapieumgebung schon im Vorhinein Überschattung: z.B. Attribution der Übelkeit auf einen anderen salienten Reiz (z.B. streng riechenden oder schmeckenden Saft)

Nenne ein Beispiel dafür, wie psychosozialer Stress mit dem Ausbruch chronischer Erkrankungen zusammenhäng

Stress und Immunsystem - Bei akutem Stress – z.B. in einer Prüfungssituation – verstärkt das Immunsystem die unspezifische Abwehr (angeborene Immunität); dies hat vor allem einen evolutionären Sinn (Körper bereitet sich darauf vor, drohende Schäden schneller wieder zu heilen); die spezifische Abwehr wird allerdings heruntergefahren (Priorisierung) o Bei kurzfristigem Stress steigt also die Immunkompetenz (verursacht vom autonomen NS), nach ca. 30-60 min. Ausschüttung der Glukokortikoide -> Immunreaktionen kehren wieder auf ihre Ausgangswerte zurück - Bei anhaltendem Stress (chronischem Stress) kommt es dagegen zum Abfall der Immunkompetenz! Viren, Bakterien und Keime haben weniger Gegenwehr; auch Wunden heilen langsamer, und Impfungen sind weniger effektiv 

Ihr Freund erzählt, dass er immer wieder plötzlich einschläft. Sein Therapeut sagt, er würde schwierigen Situationen ausweichen wollen. Was raten sie ihm? 

Ärztliche Untersuchung bzgl Narkolepsie, Anwendung von Schlafhygieneregeln und Verfassung eines Schlaftagebuchs