Partenaire Premium

Biopsych

Biopsych Uni Würzburg

Biopsych Uni Würzburg


Fichier Détails

Cartes-fiches 413
Utilisateurs 12
Langue Deutsch
Catégorie Biologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 21.01.2021 / 01.02.2024
Attribution de licence Non précisé
Lien de web
https://card2brain.ch/box/20210121_biopsych
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20210121_biopsych/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Beschreiben Sie die Frontallobotimie nach Freeman

- "Eispickelmethode" galt lange Zeit als Mittel der Wahl bei psychischen Erkrankungen

- Patient wird mit Elektroschock betäubt

- eine eispickelartige Eisenstange wird über dem Auge ins Gehirn eingeführt

- die Eisenstange wird geschwenkt um Faserverbindungen zum Frontalkortex oder dem Orbitofrontalkortex zu zerstören 

- das Procedere wird bilateral angewandt

 

Konsequenzen: Verlust "höherer" kognitiver Funktionen; Behinderungen; Tod

Welche Funktionsbereiche sind von Schädigungen des Frontallappens betroffen?

  • Charakteristisches Symptomcluster: "Frontalhirnsyndrom"
  • Kennzeichen
    • Probleme beim Aufgabenwechsel (Perseveration)
    • Stimulus getriebenes ("bottom up drive") Verhalten (Desinhibition)
    • vermindertes Urteils/Planungsvermögen
  • Aber auch:
    • soziale Auffälligkeiten
    • Beeinträchtigung von Motorik und Sprache
  • Verhalten bei Schädigung ähnelt oft dem Verhalten von Kindern, da bei diesen der präfrontale Kortex noch nicht voll ausgereift ist

Was versteht man unter exekutiven Funktionen? WIe lassen sie sich testen?

 

  • höhere kognitive Funktionen
    • Verhaltensüberwachung und Arbeitsgedächtnis
    • Integration sensorischer, motorischer und interner Informationen
    • höhere Kontrollfunktion
    • Antizipation, Auswahl, Inhibition von Handlungen
  • Test
    • Wisconsin card sorting
      • Karten müssen nach bestimmter Regel sortiert werden
      • welche Regel gerade gilt ist nur durch das Feedback des VL (richtig/falsch) abzuleiten
      • bei Läsionen Perserveration (verharren auf Zuordnung nach einer mittlerweile falschen Regel)
    • Stroop -Test

Wer war Phineas Gage, warum wurder er so bekannt?

  • Eisenbahnvorarbeiter mit schwerem Unfall: Eisenstange wurde durch Fehlzündung durch seinen Kopf geschossen
  • Zerstörung von großen Teilen seines Orbitofrontalkortex:Lokalisation von Funktionen der Emotions- und Impulskontrolle, der sozialen Anpassung, Evaluationsprozesse und Entscheidungsfindung
  • Gage wurde (anders als vorher) impulsiv, unzuverlässig, unberechenbar, lernte kaum aus Erfahrungen -> Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderung -> Probleme in Entscheidungsfindung und sozialer Anpassung
  • "Gage was no longer Gage"

Was sind Spiegelneurone? In welcher Spezies wurden sie entdeckt? Was ist ihre vermutete Funktion?

  • wurden in Makaken mittels Einzelzellableitung entdeckt (Rizzolatti et al., 1992)
    • erstmals in Area F5 (=prämotorische Region im Frontallappen bei Affen)
    • Ähnliches Aktivierungsmuster, enn der Affe nach der Rosine greift und sie zum Mund führt, wie wenn VL nach Rosine greift und sie zum Mund führt
  • beim Menschen nur Neuronenbündel mit dieser Funktion nachgewiesen, aber keine einzelnen Neurone (da nur invasiv erforschbar) --> unklar ob dieses Reaktionsmuster Spiegelneurone belegt
  • Funktion (wahrscheinlich): Motorisches Modelllernen

Was sind funktionelle Ausfälle nach einer rechtshemisphärischen Läsion des primären Motorkortexes?

  • Info aus der rechten primärmotorischen Rinde (Gyrus präcentralis) läuft über den Corticospinaltrakt (pyramidales System) über den Hirnstamm ins Rückenmark und von dort aus in die Motorneurone
  • linksseitige Beeinträchtigung der Bewegungsqualität (Präzision, Geschwindigkeit usw.)
  • KEIN Ausfall der Willkürmotorik: Es gibt Bahnen, die von den sekundären motorischen Arealen absteigen ohne den primären Motorkortex zu passieren

Welche Regionen des Frontallappen sind relevant für die Motorik? Was sind die wesentlichen Funktionen des prämotorischen Kortex?

(Bild)

  • Primärer Motorcortex ( BA 4)
    • Bewegungsinitiierung
    • Bewegungsbefehle an tiefergelegene motorische Regionen
  • prämotorisches Feld (BA 6)
    • Bewegungsplanung
  • frontales Augenfeld (BA 8)
    • Willkürliche Augenbewegung
    • visuelle Aufmerksamkeit
  • Broca-Areal (B 44/45)
    • Sprachmotorik
    • Lautbildung

Was passiert bei Läsionen der Amygdala (Fall S.M.)?

  • Urbach-Wiethe Syndrom (Erbkrankheit): kongenitale bilaterale Verklkung der Amygdala --> Patientin S.M.
  • S.M. kann bei anderen Angst erkennen, wenn sie bewusst auf Angst schaut, reflexiv schaut sie aber eher auf den Mund (und erkennt deshalb oft Angst anderer Personen nicht)
  • Experiment: S.M. wird in angstauslösende Situationen gebracht (Säulendiagramm zeigt ihre Reaktion mit Angst auf angsteinflößende Filme im Vergleich zu gesunden Personen)
    • Fürchtet sich vor nichts
    • kann alle anderen Basisemotionen normal empfinden
    • S.M. war schon in vielen gefährlichen Situationen, da ihr der Instinkt fehlt, diesen aus dem Weg zu gehen