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UNE 3 - UI18

UNE 3

UNE 3


Kartei Details

Karten 41
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 11.08.2020 / 27.08.2020
Lizenzierung Keine Angabe    (ZHAW)
Weblink
https://card2brain.ch/box/20200811_une_3_ui18
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Ihr seid in der Lage, die Voraussetzungen für erfolgreiche Einbindung von Akteuren zu benennen:
-> Warum wird partizipation immer wichtiger?

  • Partizipative Entwicklung der Vision und Ziele ist eine wichtige Voraussetzung, damit Entwicklung nachhaltig ist --> gemeinsame Vision / gemeinsames Ziel
  • Akteur*innen möchten sich einbringen und werden zur Beteiligung eingeladen
  • Mehr Ideen durch partizipative Lösungsfindung
  • Annahme: Umsetzung wird viel besser mitgetragen, wenn Personen in Entwicklung involviert sind

  • Ihr seid in der Lage, die Voraussetzungen für erfolgreiche Einbindung von Akteuren zu benennen:
    -> Erläutere den Begriff Sozialkapital und weitere dazugehörige Begriffe

  • Sozialkapital = sozialer Zusammenhalt innerhalb einer Gemeinschaft
    • Vertrauen, Netzwerke und Normen beeinflussen gesellschaftliches Leben
    • Sozialkapital hat direkte Auswirkungen auf Gesundheit, Bildung und wirtschaftlichen Erfolg
    • Rückgang Sozialkapital aufgrund Individualisierung, Kapitalismus, Globalisierung, Unterhaltungsangebote

  • Ihr seid in der Lage, die Voraussetzungen für erfolgreiche Einbindung von Akteuren zu benennen:
    -> Was benötigt gute Beteiligung?

  • Gute Beteiligung braucht:
    • gemeinsames Interesse und die Bereitschaft zur Kooperation sowie dem Dialog auf Augenhöhe
    • Vertrauensbasis, glaubwürdige und von Akteuren akzeptierte Trägerschaft
    • Legitimation durch zuständige politische Gremien --> Akzeptanz/ Legitimität der partizipativen Entscheidungen
    • Frühzeitige Beteiligung und Mitwirkung aller relevanten Akteure
    • genügend Zeit, Knowhow und finanzielle Mittel
    • geeignete Sicherung der Ergebnisse
    • Transparenz betreffend Ziele, Abläufe, Methoden und Ergebnisverarbeitung
    • Professionelle, neutrale Moderation
    • Offenheit für Selbstorganisation, Flexibilität

--> Es sind nie zwei Situationen gleich --> es braucht immer was Massgeschneidertes --> Zutaten bleiben gleich, aber Drehbuch verändert sich

  • Ihr könnt den Ablauf eines partizipativen Prozesses erklären.

  • Aufbau:

1. Absicht und Motivation klären

2. Ziel festlegen

3. Ablauf planen

4. Funktionen der verschiedenen Organe klären

5. Themen, Beteiligte und Methoden auswählen

6. Umgang mit Konflikten

7. Weiterverarbeitung der Ergebnisse sicherstellen

8. Prozess evaluieren

  • Ihr könnt mindestens zwei verschiedene Modelle für Partizipation aufzählen
    (Teil 1/2)

  • Bottom up

Ganz von unten, selbstorganisiert von Bürgern

 

  • Top down (rechtlich institutionalisierte Beteiligungsformen)

Heute ist das häufiger:

--> es braucht Beteiligung von Bürgern, braucht auch Willen von Gemeinden --> ist aber vorgeschrieben von Organisationen

  • Ihr kennt mindestens zwei verschiedene Modelle für Partizipationn und könnt deren Charakteristiken beschreiben.
    (Teil 2/2)

--> 1: Gemeinsame Problemlösung statt hoheitliches Handeln, gemeinsame Entscheidungsfindung, Rolle von Kommunikation und Interessensausgleich

--> 2: Teilhabe an Entscheidungen im öffentlichen Raum (Unterschied: Bürgerschaftliches Engagement wie z.B. Aktionen im Bereich der Naturschutzpflege)
--> 3: Teilhabe von Personen, die nicht routinemässig derartige Entscheidungen treffen, Mitbestimmung
--> 4: Machtabgabe an beteiligte Personenkreise
--> 5: Personen mit einem legitimen Anliegen müssen ausreichend repräsentiert sein, nicht nur bestimmte Interessengruppen (wäre dann eher Lobbying)

 

− 2 und 3 müssen erfüllt sein für Partizipation

− 1, 4 und 5 können in unterschiedlicher Abstufung vorliegen

− 1 und 4 charakterisieren Prozess, 5 die beteiligten Akteure

− Partizipation ist MEHRDIMENSIONAL

  • Art, Richtung und Intensität der Informationsflüsse
  • Stärke des Einflusses auf die zu treffende Entscheidungen
  • Kreis der beteiligten Personen

  • Ihr könnt Chancen und Risiken sowie Grenzen partizipativer Verfahren gegenüberstellen und diskutieren.

Schlüsselfaktoren für den Erfolg partizipativer Verfahren:

  • Genügend Ressourcen einplanen (MA, Budget,…)
  • Explizites Erwartungsmanagement
  • Sorgfältige Auswahl von Beteiligungsmethoden
  • Soviel und systematisch wie möglich aus laufenden Partizipationsprozessen lernen --> Evaluation, Auswertung

  • Ihr kennt mindestens fünf Methoden zur Partizipation und seid in der Lage, diese zielorientiert anwenden zu können:
    -> Zukunftswerkstatt

  • Zukunftswerkstatt
    • Kritikphase (Problemerhebung), Ideenphase/Utopiephase (Zukunftslösungen), Realisierungsphase (Konkretisierung der Ideen, Umsetzungsschritte planen)
    • Ziel: jeden interessierten Bürger in die Entscheidungsfindung miteinbeziehen
    • Kreativität aller zu Tage bringen
    • Klare Strukturvorgaben & Spielregeln
    • Gruppen bis 25 Personen, 1-3 Tage
    • Beginn: Verständigung über das Thema, Vorstellrunde
    • Dann Kritikphase: Brainstorming über die Mängel, Defizite und wahrgenommene Probleme sammeln --> Aussagen nach Themen bündeln (clustern), kurze Diskussion, Clustern gemeinsam mit Gruppe, Überschriften zu Themen, TN können die wichtigsten Problemkarten hervorheben (z.B. mit Punkt versehen)
    • Ideenphase: positive Umkehrung der zentralen Kritikaussagen --> Kritik in Wunschvorstellung/Zukunftsvisionen umkehren --> Brainstorming für mögliche Ideen zur Zielerreichung (Gesetze der Wirklichkeit aufgehoben, alles denkbare notieren)
    • Realisierungsphase: jetzt Wirklichkeit hereinholen, gemeinsam Erdachtes präzisieren, Verantwortung übernehmen, Bündnispartner für Umsetzung finden, gemeinsame Auswahl der spannendsten Idee (Aspekt der Realisierungschance miteinbeziehen), in Kleingruppen Projektpläne schmieden (W Fragen), Skizzen im Plenum präsentieren, wertschätzende Diskussion, gemeinsame Erstellung einer Prioritätenliste und Aktionsplan (nächste Schritte, Aufgaben,…)
    • Wichtig: Alles ist wichtig, alle kommen zu Wort, alles wird festgehalten
    • Sich Zeit lassen beim Brainstorming, Ergebnisse Strukturieren
    • Moderation: inhaltlich neutral bleiben, Philosophie & Regeln verständlich vermitteln, klare Rahmenbedingungen, alle TN gleichberechtigt, kreative Prozesse anregen, Dokumentation
    • Geeignet als Startworkshop für Bürgerbeteiligungsprozesse, nicht geeignet für Konfliktbearbeitung