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Geschichte: GSS 102 - Schweizer Geschichte vom 19. bis zum 21. Jahrhundert 2/4

Der Bundesstaat im "langen" 19. Jahrhundert (bis 1914)

Der Bundesstaat im "langen" 19. Jahrhundert (bis 1914)


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Cartes-fiches 59
Langue Deutsch
Catégorie Histoire
Niveau Collège
Crée / Actualisé 01.11.2018 / 15.10.2023
Attribution de licence Non précisé
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März 1848: Umsturz in Neuenburg Republik

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Februar - April 1848: Verfassungsentwurf

Mitte Feb. 1848 wurde die Arbeit zur Bundesverfassung aufgenommen. Es herrschte ein vorsichtiger Liberalismus.

Wichtige Verfasser: Winterthurer Jonas Furrer und Thurgauer Johann Conrad Kern. Alle waren Männer der Praxis (Juristen, Ärzte, Offiziere aus ländlicher oder kleinstädtischer Mittelschicht).

1848: Die wichtigsten Elemente der Verfassung: 

Zweckartikel: Rechtsgleichheit auf die einzelnen Bürger, Schutz der Freiheit und der Rechte der Eidgenossen, Förderung ihrer gemeinsamen Wohlfahrt. (Post, Hochschulen, öffentliche Werke, Geldwährung, Mass und Gewicht, Garantie von Freiheitsrechten, Bürgerrecht und Niederlassung.)

Bundesfinanzen: Abschaffung der Brücken- und Weggelder, Einführung fiskalischer Aussenzoll, der zwischen Bund und Kantonen geteilt wurde.

Persönliche Freiheitsrechte: Rechtsgleichheit, Freiheiten der Presse, der Vereine, der Petition, Freiheit des Gottesdienstes, Recht der freien Niederlassung, Rechte galten nur für Christen (Juden wurden ausgeschlossen)

Die Bundesbehörden: Legislative (gesetzgebende) besteht aus gleichberechtigten Kammern Nationalrat und Ständerat, sie trafen sich als Vereinigte Bundesversammlung. Exekutive (ausführende) war zuerst der 7-köpfige Bundesrat, Verwaltungsbehörde war Bundeskanzlei unter einem Bundeskanzler. Judikative als dritte Gewalt war das Bundesgericht.

1848 - 1900: Industrialisierung 2. Hälfte des 19. Jh.

Schaffung eines Schweizerischen Wirtschaftsraumes aufgrund Bundesstaatsgründung (Niederlassungsfreiheit, Vereinheitlichung der Masste etc.). Landwirtschaft schrumpfte zugunsten industrieller Warenproduktion. Ausdifferenzierung der Industriebereiche (Exportorientierung und vermehrt städtische Industriestandorte. Ausbau der Verkehrswege (Eisenbahn, Dampfschifffahrt) Städte als Standort der neuen Industriezweige.

Bevölkerungswachstum wegen verbesserter Ernährungslage und verbesserter Hygiene. Verstärkte Auswanderung wegen tieferen Löhnen. Zweiteilung der Schweiz: Konzentration der Arbeitenden an Industriestandorten.

Oktober 1848: Wahl und Konstitutierung der Eidg. Räte und des Bundesrates

Vorherrschaft des freisinnigen Lagers: radikale Demokraten (6 Sitze), gemässigt-radikalen Demokraten (79 Sitze), konservativen Liberalen (Mitte 11 Sitze) Konservative (Rechte, 15 Sitze) bildeten in den ersten Jahrzehnten die einzige Opposition. Freisinnige stellen die 7 Bundesräte.

1848: Obligatorisches Referendum:

Verfassungsänderungen auf Ebene der Legislative müssen per doppeltem Mehr (Volk und Stände) legitimiert werden (Verfassungsrevision)

1848: Verzicht der offiziellen Schweiz

Trotz der Sympathie in radikalen Kreisen Verzicht der offiziellen Schweiz auf Beteiligung an liberal-nationalen Revolutionen in Süddeutschland und der Lombardei, aber Klage von Radetzky.

 

Juli - August 1848: Abstimmungen in den Kantonen über die Bundesverfassung

kantonale Volksabstimmungen im Juli und August: Drei Urkantone, Zug, Wallis, Appenzell und Tessin lehnten ab, dafür Sonderbundkantone Freiburg und Luzern sagten ja. Insgesamt ein Ja von 15 Ständen (87%). Wegen Unstimmigkeiten im Volk galt der 12. Sept. nicht als Nationalfeiertag.