Premium Partner

VL 7: Sport und Nachhaltigkeit

Vorlesung 7

Vorlesung 7


Kartei Details

Karten 8
Sprache Deutsch
Kategorie Marketing
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 31.05.2015 / 31.05.2015
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/vl_7_sport_und_nachhaltigkeit
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/vl_7_sport_und_nachhaltigkeit/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

1. Was bedeutet Nachhaltigkeit und wie hat sich dieser Begriff entwickelt?

Nachhaltigkeit: die moderne, umfassende Bedeutung im Sinne eines „Prinzip[s], nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann

Erhaltung bzw. Zunahme der Lebensqualität (wirtschaftlicher Wohlstand und subjektives Wohlbefinden) erzielt mit

- kleinem Einsatz von nicht vermehrbaren Ressourcen und

- abnehmender Belastung für Mensch und Umwelt

Ziel: Langfristige Entwicklung für die Zukunft (Optionen zukünftiger Generationen nicht beschneiden)

 

Entwicklung: 19. Jahrhundert in der Forstwirtschaft (Pro Zeiteinheit wird nur so viel Holz geschlagen wie insgesamt wieder nachwachsen kann) 

2. Welchen Grundprinzipien folgt eine Nachhaltige Entwicklung?

>Ganzheitliche Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsdimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft

> Berücksichtigung der Interessen zukünftiger Generationen (intergenerationelle Solidarität)

> Berücksichtigung der Interessen aller Erdenbewohner (intragenerationelle Solidarität)

3. Welches Nachhaltigkeitsverständnis vertritt die Schweiz und welche Instrumente setzt sie für die Steuerung und Messung einer Nachhaltigen Entwicklung ein?

Nachhaltigkeitsverständnis: K Nachhaltigkeit= K Umwelt+ K Wirtschaft+ K Gesellschaft, das auf der Erde vorhandene Material darf nicht einfach ausgezerrt, sondern gleichmässige Entwicklung aller 3 Bereiche

Gleichmässige Entwicklung der 3 Bereiche!!

schwache Nachhaltigkeit : Kompensation zwischen den Bereichen möglich

starke Nachhaltigkeit: Jede Dimension muss in ihrem Bestand und Qualität mindestens erhalten werden.

Bundesrat vertritt Mittelposition: sensible sustainability (schwache Nachhaltigkeit plus), das heisst:

>Transparenz , Nicht systematisch zu Lasten eines Bereichs, Kritische Grenzen beachten (z B Belastbarkeit der Biosphäre)

Nachhaltigkeit in der Schweiz als übergeordnetes Prinzip für alle Sachbereiche (wichtiges Staatsziel in der Bundesverfassung)

4. Welche Entwicklungen treiben die aktuelle Nachhaltigkeitsdiskussion an?

·         Der Klimawandel (Temperatur- und Niederschlagprognose: Viel Niederschlag im Winter aber durch die wärmeren Zustände mehr Regen als Schnee)

·         Das Ungleichgewicht im System (GRUNDPRINZIP):

>Wirtschaftlicher Wachstum als Motor des industriellen Systems, welche alle Lebensbereiche ökonomisierte Nutzen

> Ökonomischer Wirtschaftskreislauf kommt ins Stocken:

                Neue Technologien ersetzen Arbeitskräfte, Verfügbare Einkommen nehmen nur noch schwach zu,   Sättigungsgrad bei Konsumgütern, Probleme und Herausforderungen im ökologischen Bereich (Ressourcen)

-> Wachstumsstrategie stösst an Grenzen!!

5. Inwiefern ist der Sport von der Nachhaltigkeitsthematik tangiert und welche Relevanz weist diese für den Sport auf?

Wegen der Wechselwirkung von Sport und Umwelt Naturschutz und Natursport/ Gesellschaft Gesundheit, soziales Lernen/ Wirtschaft .

--> Nachhaltigkeit ist ein sehr relevantes Thema im Sport insbesondere im Natursport und Sportevents!

Beispiele: Schneemangel durch Klimawandel, Doping, Lohnspirale im Spitzensport, Misswirtschaft /Korruption, Landschaftsverwüstung durch Möblierung der Bergbahnen und Pisten, Nachlass im sozialen Zusammenhang

6. Wie kann die Nachhaltigkeit von Sportevents gemessen werden bzw. welchen Beitrag können Sportevents zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten?

Der Nachhaltigskeit-Beweis von Sportevents ist heute bei der Bewerbung Standard. Zusätzlich kommen soziale Aspekte wie Rassismus oder Anti-Homophobia dazu, welche ein positives Licht und Offenheit auf den Event werfen soll.

 

Messung und Evaluation (Post-Event-Phase 2: Folgenutzung und -finanzierung--> Legacy):

-Impactstudie: Additive Wirkungsanalyse (macht nicht viel Sinn, da es immer eine positive ökologische Wirkung hat) quantitative Studie, welche die Auswirkungen eines Events beschreibt.

-Kosten-Nutzen-Analyse (KNA): Positive Nutzeneffekte werden negativen Kostenwirkungen gegenüber gestellt (sehr aufwendig) -> gesellschaftliche Investitionsrechnung

-Global reporting initiative (GRI): Effekte eines Events auf die nachhaltige Entwicklung

-Zertifizierung

-Befragung von Teilnehmenden: z B Nutzen von Transportmittel

 

Beitrag:

-Nachhaltigkeitsbegleitung: Verankerung der Nachhaltigkeitsthematik in der Organisation-Konzept mit Massnahmen und messbaren Zielen.

- Konzepte für ausgewählte NH- Dimensionen: Massnahmen und messbare Ziele für einen Bereich (z B Umweltkonzept an der EM 08) --> Vertreten eines guten Images, Aufmerksamkeit --> Politik (erneute Finanzierung)

-Zertifizierung: Verwendung standardisierter Konzepte zur Überprüfung und Verbesserung interner Prozesse in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung. Primär geeignet für wiederkehrende Events (Relevanzanalyse)

7. Weshalb ist der Sporttourismus besonders stark von der Nachhaltigkeitsthematik betroffen?

Die Schweiz ist auf den Schneesporttourismus und daher auf die Nachhaltigkeit im Winter angewiesen. Im Sommertourismus kann man in der Schweiz weniger Umsatz machen. Der Tourismus leidet, wenn eine der 3 Dimension aus dem Gleichgewicht fällt.

Landschaft ist ein wichtiges Gut im Sporttourismus. Der Tourismus braucht nicht viel Boden, aber bringt viel Einnahmen. Würde sich der Platzverbrauch jedoch ausweiten, würde die landschaftliche Kulisse zerstört und dadurch weniger Touristen kommen, was zu weniger Einnahmen führt.

Belastungstypen müssen nach Sportart und Ausübungsort differenziert werden. 3 Typen: zeitliche und räumliche Konzentration grosser Menschenmengen (Schneesport Piste), zeitliche/ räumliche Ausbreitung in bisher ungestörte Gebiete (Schneesport offpiste), indirekte Auswirkung (touristische Infrastrukturen)

8. Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf den Sporttourismus und welche Massnahmen/Strategien werden zur Bewältigung eingesetzt? 

Sommertourismus: Klimawandel -> Längere Sommer -> Saisonalität (Die Saison wird ausgedehnt) -> Wachsende Konkurrenz (Global) -> Geringe Anlagenbindung (weniger möglichen Umsatz) -> Geringe Wertschöpfung

Wintertourismus: Kapital Schnee -> Klimawandel -> Schneesicherheit nimmt ab -> Technische Mittel (Schneekanonen) -> Angebotsänderung und -erweiterung -> Hohe Anlagenbindung (Bergbahnen)

Die Schneesicherheit der Skigebiete in der Schweiz wird dramatisch abnehmen

 

Adaptionsmassnahmen:

Schneesicherheit mit Beschneiungsanlagen sichern, Speicherseen mit Wasservorräten ausbauen, Pistenkorrekturen, um weniger technischen Schnee produzieren zu müssen, Skilifte durch bodenunabhängige Bahnen ersetzen, Bahnkapazitäten erhöhen v.a. für Talabfahrten, Skischulen in die Höhe verlegen, Reaktion der Gäste beobachten, Alternative Attraktionen & Aktivitäten ausbauen (insbesondere im Sommer)

 

Fazit: Adaptionsmassnahmen verteuern Schneesportangebote und erschweren die Rekrutierung von genügend Gästen. Man braucht schneeunabhängige Alternativen mit bescheidenem Potenzial und geringer Wertschöpfung. Strategie Winter--> Schneesportangebote so lange wie möglich aufrechterhalten!!