Vermögen - Zusammenfassung - Block 02

Zwei Knaben im Alter von 7 Jahren spielen mit Pfeil und Bogen, die ihnen der 18- jährige Bruder des einen gebastelt hat. Auch die Mutter weiss vom Treiben der Knaben.  Als die Jungs spöter zum Inidanerspiel übgerehen, wird einer von ihnen durch einen Pfeil ins Auge getroffen, was den Verlust dieses Auges zur Folge hat.

Nach Auffassung des Bundesgerichts hätte die Mutter und der ältere Bruder, beide Hilfspersonen des Familienhapts, den Kindern zumindest Anweisungen für den rihtigen Umgang mit Pfeil und Bogen erteilen müssen. Dass die Mutter nah heutigem Recht auch Familienhapt wäre, würde an der Haftung nichts ändern.

Schädigendes Verhalten eines aufsichtsbedürftigen Hausgenossen und zusätzlich fehlender Beweis der gebotenen Sorgfalt in der Beaufsichtung durch das Familienhapt.

Person, welche die Hausgewalt ausübt.

Bei nachgewiesener Beachtung der gebotenen Sorgfaltin der Beaufsichtigung der aufsichtsbedürftigen Hausgenossen kann sich das Familienhaupt, von der Haftpflicht befreien.

Ein Haftungsausschluss erfolgt auch, wenn der Schaden auch bei Anwendung der gebotenen Sorgfalt eingetreten wäre.

Für den von einem Tier angerichteten Schaden haftet, wer das Tier hält, wenn er nicht nachweist, dass er alle nach den Umständen gebotene Sorgfalt in der Verwahrung und Beaufsichtigung angewendet habe, oder dass der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt eingetreten wäre.

Die Person welche die Herrschaft über das Tier hat, sei es direkt oder über Hilfspersonen.

Die Person die eine Beziehung zum Tier hat.

Die Belangte Person muss die Eigenschaft als Tierhalter haben.

Das Tier muss den Schaden aus eigenem Antrieb angerichtet haben.

Der Tierhalter kann den Nachweis zur Einhaltung der objektiv gebotenen Sorgfalt erbringen.

Nach einem Spielnachmittag macht sich ein fünfjähriger Junge ohne Begleitung einer erwachsenen Person auf den knapp 200 Meter langen Heimweg. Er kommt dabei an einer Wiese vorbei, auf delcher die Pferde des Beklagten weiden. Die Weide ist durch ein auf einer Höhe von 124 cm befestigtes, elektrisch geladenes Plastikband eingegrenzt. Der 110 cm grosse Junge begibt sich, unter dem Zaun hindurchgehend, auf die Wiese zu den wenige Meter von der Strasse entfernten Tieren, wo er von einem ausschlagenden Pferd am Kopf getroffen wird und dadurch schwerste, zum Teil irreversible Kopfverletzungen erleidet.

Gestützt auf deine Empfehlung der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft gelangte das Bundesgericht zum Schluss, dass der vom Beklagten verwendete Elektrozaun den Sicherheitsanforderungen nicht gerecht wird. Die Umzäunung einer Pferdeweide habe eine Doppelte Funktion. Zum einen sollen die Pferde am Verlassen gehindert werden. Zuglelich soll die Umzäunung aber gegen aussen signalisieren, dass es sich um ein diesen Tieren vorbehaltenes Gebiet handelt, dessen Betreten für den Menschen gefährlich sein kann. Auch dem Einwand einer fehlenden Ursächlichkeit der Sorgfaltsverletzung durch den Tierhalter wurde nicht stattgegeben.