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Fernuni Hagen 2A1 - Empirische Bildungsforschung - Quantitative Methoden

Inhalte entlang der Studienbriefe als Vorbereitung auf die Prüfung

Inhalte entlang der Studienbriefe als Vorbereitung auf die Prüfung

Kartei Details

Karten 8
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 10.03.2020 / 27.03.2023
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20200310_fernuni_hagen_2a1_empirische_bildungsforschung_quantitative_methoden
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Nenne und erkläre die Stadien des Dreistadiengesetz von Auguste Comte.

  1. Theologisch-fiktives Stadium – Menschen erklären sich Naturphänomene durch das Vorhandensein von Geistern und Göttern - vernunftbegabte unsichtbare Wesen mit eigenem Willen. Demnach war die Macht in dieser Phase in den Händen von Priestern und Theologen. 

  2. Metaphysisch-abstraktes Stadium – die Vorstellung von personenähnlichen Göttern wird durch abstrakte Begriffe wie "Substanz, Äther" ersetzt. Philosophen dieser Denkart lösen die Theologen in ihrer Vormachtstellung ab. 

  3. Positiv-reales Stadium - Erklärung der Natur durch wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse. Die Willkürlichkeit von Glauben soll durch eine auf Fachwissen und Berufserfahrung beruhende Lenkung der politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge ersetzt werden. 

Diskutiere, wie sozialwissenschaftliche Erkenntnisse mit den Alltagserfahrungen der Menschen konkurrieren.

Sozialwissenschaftliche Erkenntnisse konkurrieren mit den Erfahrungen eines jeden einzelnen Menschen – dem Alltagswissen. Stimmen die wissenschaftlichen Ergebnisse mit den Alltagserfahrungen überein, werden sie häufig als überflüssig angesehen oder dienen allenfalls der Legitimation bereits existierenden Handelns. 

Stimmen sie nicht überein, werden sie bezweifelt und nur dann akzeptiert, wenn das bisherige Vorgehen nicht mehr funktioniert und nach neuen Lösungen gesucht wird. 

Erkenntnisse zu Bereichen, in denen noch kein Alltagswissen vorliegt, werden dann akzeptiert, wenn sie mit dem Anliegen und den Wertvorstellungen der Adressaten übereinstimmen.  

Werden die Erkenntnisse als unwichtig eingestuft, wird die entsprechende Forschung als überflüssig deklariert. 

Welche Erwartungen werden an die Erkenntnisse sozialwissenschaftlicher Forschung gerichtet?

Man erwartete von den Sozialwissenschaften die Bereitstellung von belastbaren Daten, die politische Entscheidungen begründen sollten – sie also durchschaubar, nachvollziehbar machen und von Willkür und Macht- und Mehrheitskonstellationen befreien. Weiter wurden nicht nur der Beweis dessen, was ist, erwartet, sondern auch die Aussage darüber, was sein soll.

Inzwischen hat man verstanden, dass wissenschaftliche Ergebnisse nie den letzten Schluss preisgeben, sondern dass sie sich stets aufs Neue zu hinterfragen und zu bewähren haben oder eben widerlegt werden können.

Durch die Komplexität moderner Industriegesellschaften besteht ein hoher Bedarf an sozialwissenschaftlichen Daten, die den Ist-Zustand und die angenommenen Folgen von politischen Programmen beschreiben  z.B. in Bereichen wie Ursachen sozialer Ungleichheit, psychosoziale Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit, Integration von Migranten, Prozesse gesellschaftlichen 

Wandels, Technikfolgenabschätzung etc. 

Wie unterscheiden sich Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung?

(4 Kriterien)

Wie unterscheiden sich wissenschaftliche "Erfahrung" von Alltagserfahrung?

(5 Aspekte)

Wissenschaftliche Erfahrung

Theoriegeleitet

Möglichst objektiv beschreiben und klassifizieren

Möglichst allgemeingültige Regeln finden

Selektive, verallgemeinernde Beobachtung

Betrachtung weniger Gesichtspunkte

Alltagserfahrung

Theoriegeleitet

Möglichst alles Relevante wahrnehmen

Funktionierende Regelmäßigkeiten finden

Individuelle Sammlung handlungsrelevanten Wissens

Betrachtung relevanter Situationen in ihrer Gesamtheit

Was ist unter der Annahme einer tatsächlich existierenden Welt zu verstehen?

Es wird davon ausgegangen, dass es eine Realität gibt, die unabhängig vom Beobachter existiert.

Welchen Ansatz verfolgt der erkenntnistheoretische Realismus?

Erkenntnistheoretischer Realismus: Er bejaht die Chance, durch Wahrnehmung und Beobachtung bzw. dem Einsatz entsprechender Instrumente die Realität zu erfahren und zutreffende Aussagen über sie zu treffen und diese ggf. zu überprüfen.

Was ist ein Axiom?

  1. als absolut richtig erkannter Grundsatz; gültige Wahrheit, die keines Beweises bedarf
  2. nicht abgeleitete Aussage eines Wissenschaftsbereichs, aus der andere Aussagen deduziert werden