Partenaire Premium

Kognitive Kontrolle

Lernfragen für Klausur

Lernfragen für Klausur


Fichier Détails

Cartes-fiches 42
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 13.02.2020 / 12.02.2024
Attribution de licence Non précisé
Lien de web
https://card2brain.ch/box/20200213_kognitive_kontrolle
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20200213_kognitive_kontrolle/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

 Skizziere an einem Bsp. was kinematische Variablen sind.

- sagen etwas über Art und Ablauf der Bewegung aus (z.B. geometrische Messung) 

- Beispiel 1: Kurve für phonologisch ähnliche Distraktoren (candle vs. candy) führt zu weiterer Kurve als unähnliche Distraktoren (Spivey, Grosjean, & Knoblich, 2005)

- Beispiel 2: Messung von Greifbewegungen (Messung von "grip aperture" = Distanz zwischen Daumen und Zeigefinger) --> Maximal grip aperture typischerweise nach 70% der Bewegungsausführung; bei kleineren Objekten früher als bei größeren (bei Abbildung handelt es sich um precision grip und nicht um power grip)

Beschreibe an einem Bsp. was der konstante und der variable Fehler aussagen?

- Konstanter Fehler = systematisch, mittlerer Abstand vom Ziel; SD = 0

--> sagt, ob wir das Ziel unter- bzw. überschätzen, treffen das Ziel nicht 

--> behält beim Rechnen Vorzeichen bei = mittlerer Abstand vom Ziel 

- Variabler Fehler = zufällig, entspricht der SD, im Durchschnitt treffen wir das Ziel --> wie sehr weichen Werte vom Gruppenmittelwert ab 

Wie kann man bei Reaktionszeitmessungen den Zufallsschwankungen entgegenwirken? Was versteht man unter dem Speed-Accuracy Trade off?

- Um dem Problem zufälliger Schwankungen  zu begegnen werden viele Reaktionszeiten (RTs) für jede Bedingung erhoben.

- Analysiert wird das arithmetische Mittel jeder Bedingung

- Nach dem „Gesetz der großen Zahlen“ ist dieser Wert auch normalverteilt 

- Ausreißer müssen eliminiert werden. Was genau ein Ausreißer ist, ist aber nicht immer einfach zu sagen.
 
- Zahlreiche mehr oder weniger gleichwertige Prozeduren verfügbar (absolute Ober-/ Untergrenzen, Grenzen auf Basis der Standardabweichung im Datensatz, Grenzen auf Basis von Interquartilabständen, …)

- Speed-Accuracy Trade Off: Geschwindigkeits-Genauigkeits-Austausch; Abgleich von Geschwindigkeit und Genauigkeit bei der Bearbeitung einer Aufgabe: Bei sehr vielen Aufgaben steigt die Genauigkeit bei geringerer Geschwindigkeit und sinkt bei höherer

Skizziere den Grundgedanken der subtraktiven Methode

- Kognitive Prozesse sind in drei Teilprozesse gegliedert (Reizaufnahme, Reizidentifikation, Reaktionsauswahl) --> man will die Dauer von mentalen Prozesse bestimmen 

- Abziehen der RTs von drei unterschiedlichen Aufgaben voneinander (jede Aufgabe zielt auf einen Teilprozess ab) 

- Typ A = Einfachreaktion (Reizaufnahme) 

  Typ B = Wahlreaktion (Reizaufnahme, Reizidentifikation und Reaktionsauswahl

  Typ C = Go/No-Go Aufgabe (Reizaufnahme und Reizidentifikation)

Was ist der End-State-Comfort Effect? Wie wurde er von Herbort und Butz (2011) erweitert?

- end-state-comfort: die Bewegung wird ausgesucht/angefangen, die am Ende komfortable Endstellung ergibt (egal wie unbequem Anfangszustand ist) Bsp. Stab greifen und umdrehen, bzw. Besen nach oben/unten stellen (grasp-height-effect)

- Erweiterung: es kommt nicht nur auf die Endhaltung an, sondern auch auf die Gewohnheit (Bsp.: Greifen einer Tasse, viele VP greifen nicht nach end-state-comfort, sondern auch so wie sie es gewohnt sind, obwohl das einen unbequemen Endzustand nach sich zieht (Daumen unten oder oben beim Greifen))

- Zusatz: Freiheitsgradproblem --> es gibt endlos viele Möglichkeiten eine Bewegung auszuführen (Anzahl der Gelenke und Bewegungsrichtungen) --> Effizienz und so wenig Muskelspannung wie möglich spielt bei Auswahl eine Rolle

Erläutere den Zusammenhang zwischen Bewegungszeit und Genauigkeit nach dem Fitts’ Law. Wie kam Paul Fitts darauf?

- mit Feedback gibt es einen Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit 

- MT = a + b * log2 (2*A/W); A = Amplitude W = Zielbreite a/b = empirische Konstanten --> hinterer Teil ist Schwierigkeitsindex, der mit MT zusammenhängt

- MT ist abhängig von der Bewegungsamplitude und Größe der Zielfläche --> kleine Zielfläche dauert länger als große und große Amplitude dauert länger als kleine

- Fitts führt Zeigeexperimente durch

 

Skizziere das Zwei-Phasen-Modell von Woodworth und den Befund auf dem es aufbaut.

Zwei-Phasen-Modell: 

1. Phase: initiale, ballistische Bewegung: vorspezifiziert (ohne visuelles Feedback) 

2. Phase: Zielannäherung: Regelung (mit visuellem Feedback) 

Befund: 

- Experiment: Bewegungen zwischen Start- und Zielpunkt mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, mit und ohne visuelles Feedback 

- Ergebnisse: ohne Feedback immer gleich viele Fehler bei allen Geschwindigkeiten; mit Feedback nehmen Fehler mit Geschwindigkeit zu 

--> kleinere Bewegungsfehler mit visuellem Feedback 

--> Feedback spielt vor allem dann eine Rolle, wenn Bewegung langsam ausgeführt wird (weil sich Fehlerraten dann am meisten unterscheiden) 

Was sind Einflussfaktoren für das Erlernen von sensomotorischen Fertigkeiten? Beschreibung und Bewertung. 

- Definition sensomotorisches Lernen: durch Übung bedingte, dauerhafte Änderung der Verhaltensmöglichkeiten 

1. internaler vs. externaler Aufmerksamkeitsfokus: wird die Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper (d.h. Effektor) gelegt oder auf das Ziel? --> externer (Ziel-) Fokus ist generell besser als interner (Bewegungs-) Fokus mit schnellerem Lernzuwachs und stabileren Ergebnissen 

2. massiertes vs. verteiltes Lernen: Wird eine bestimmte Übungsmenge mit wenigen Pausen oder mit mehr Pausen, d.h. verteilt über einen größeren Zeitraum absolviert? -->  Massierte Übung führt im Vergleich zu verteilter Übung meist zu geringerer Leistung während der Übung (wegen Ermüdung) und etwas verringertem Lernen in Transfertests

3. konstante vs. variable Übung: Wird mit ein und der derselben Variante einer Aufgabe geübt oder mit verschiedenen Varianten einer Aufgabe? -->  Konstante Übung führt im Vergleich zu variabler Übung zu besserer Leistung in der Übungsphase, aber schlechterer Leistung in Transfertests

4. geblockte vs. gemischte Übung: Werden verschiedene Aufgabenvarianten jeweils nacheinander geübt oder in einer variablen Reihenfolge? -->  Geblockte führt im Vergleich zu gemischter Übung zu schnellerem Lernen aber weniger stabilen Lernresultaten

5. Verfügbarkeit von Rückmeldung über Bewegungsfehler ("knowledge of result") -->  Rückmeldung grundsätzlich positiv, aber Rückmeldung in weniger als 100% der Durchgänge führt zu stabilerem Lernergebnis als kontinuierliche Rückmeldung