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Vorlesung Methoden 4 - WiSe

Vorlesung Methoden 4 - WiSe

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Kartei Details

Karten 26
Lernende 12
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 15.01.2020 / 03.02.2023
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20200115_vorlesung_methoden_4_wise
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Geben Sie ein eigenes (!) Beispiel für eine gute und eine schlechte Operationalisierung des selben psychologischen Konstrukts.

- Intelligenz gemessen an der Höhe des IQs eines normierten und standardisierten Intelligenztests (z.B. Wechsler-Intelligenztest) 

- Intelligenz gemessen an der Schulnote im Fach Mathematik 

Wie sieht das Ideal einer Operationalisierung aus, das leider nicht immer verfügbar ist?

– Normierte und standardisierte Messinstrumente zur Weiterverwendung in anderen Untersuchungen (ermöglichen Vergleiche zwischen Ergebnissen verschiedener Untersuchungen, z.B. verbreitete IQ-Tests)

Welches sind die Bestandteile einer Operationalisierung?

– Erhebungsmethode

– Erhebungsinstrumente (bzw. Teile des Instruments, die zur Gewinnung der empirischen Information benutzt werden sollen)

– Art der Aufbereitung der Informationen für die weitere Analyse

Was bedeutet Konstruktvalidität?

= Güte der Operationalisierung

– Unterschiedlich gute Operationalisierungsmöglichkeiten (Indikatoren) einer Variablen --> schlechte Operationalisierungen machen die Hypothesenprüfung wertlos!
 
Bsp.: „eingetragener Spendenbetrag geteilt durch Einkommen“ besser (konstruktvalider) als „eingetragener Spendenbetrag“ (zur Operationalisierung von Spendenbereitschaft)
 

Geben Sie je ein eigenes Beispiel für eine Operationalisierung, bei der eine objektive bzw. subjektive Operationalisierung konstruktvalider ist.

– Objektiv: z.B. physiologisch, Befragung, Verhalten/Leistung

– Subjektiv: Befragung/Selbstauskünfte (z.B. auch in Persönlichkeitstests)
 
--> oftmals Bevorzugung objektiverer Methoden, da Selbstauskunft/Introspektion oft fehleranfällig (s. Nisbett & Wilson, 1977) --> Ausnahmen? (z.B. Messung von Angst, Empathie, Sprachoutput…)

Welche Operationalisierungstechniken (bzw. Möglichkeiten wissenschaftlicher Beobachtung) gibt es?

– Test (standardisierte Reize unter standardisierten Bedingungen)

– Verhaltensbeobachtung (Individuen und Gruppen)

– Verhaltensspurenanalyse (z.B. Zeichnungen, Briefe, Fotos, Tagebücher, Gebrauchsspuren, ...)

– Befragung (mündlich oder schriftlich)  (problematisch: Introspektion?)

– Apparative Methoden (s. dort)
 

Was ist der Unterschied zwischen Inhalts- und ökologischer Validität?

– Inhaltsvalidität

• repräsentiert die Operationalisierung die gesamte Variable (repräsentative Abbildung des Konstrukts)?

• Ideal: viele maximal unterschiedliche Operationalisierungen (einer latenten Variablen)

– z.B. Angst: Hautleitfäh., Selbst-/Fremdratings, Fragebogen ...

– z.B. Operationalisierung von Rechenleistung: nicht nur „PlusAufgaben“, sondern auch „Minus-, Mal-, Geteilt-… Aufgaben“ – aber: Alpha-Kumulierungsgefahr beachten!

– Ökologische Validität

• wird das Gemessene so gemessen, dass Schlüsse auf alltägliches Erleben/Verhalten möglich sind?

• oft problematisch bei Laborexperimenten --> Problem der Grundlagenforschung: Oft fehlt der Nachweis, dass die erforschten (vermeintlichen) Grundlagen wirklich die Grundlagen des alltäglichen Erlebens und Verhaltens sind 

• wenn nicht, wäre die vermeintliche Grundlagenforschung nur angewandte Forschung (gültiger Anwendungsbereich = spezifischer Laborkontext)…

Was ist der Unterschied zwischen konvergenter und diskriminanter Validität?

– Konvergente/diskriminante Validität (Campell & Fiske, 1959)

• Nachweis, dass das Messinstrument zu ähnlichen Ergebnissen kommt wie andere Tests, die ähnliches messen sollen [konvergent], und zu anderen Ergebnissen als Tests, die anderes messen sollen [diskriminant]

• Problem: unendlicher Regress

– Was sichert die Validität der Referenz Operationalisierungen? (z.B. bei Validierung eines neuen Intelligenztest an bereits vorhandenen); Konvergente Validität als Maß für Testredundanz?