Bildungspsychologie - Modul AF B Teil 2
Fernuniversität Hagen SS 19
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 181 |
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Utilisateurs | 10 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 01.08.2019 / 13.02.2022 |
Attribution de licence | Non précisé |
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https://card2brain.ch/box/20190801_bildungspsychologie_modul_af_b_teil_2
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Intégrer |
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502. Standards für Evaluationen (aus den Richtlinien des Joint Committee on Standards for Educational Evaluation)
Nutzenstandards („utility standards“)
- fordern, dass mit den Ergebnissen von Evaluationen ein aktueller Wissensbedarf befriedigt werden kann
- Evaluationsberichte sollen informativ und zeitgenau zur Verfügung gestellt werden
Machbarkeits- oder Durchführbarkeitsstandards („feasibility standards“)
- legen Regeln fest, nach denen das Design einer Evaluationsstudie an die Erfordernisse der natürlichen Umgebung angepasst werden muss
Standards für Anstand und ethisches Vorgehen („propriety standards“)
- garantieren den Schutz individueller Rechte
Genauigkeitsstandards („accuracy standards“)
- beziehen sich vor allem auf den Begründungszusammenhang von Evaluationen und sollen sichern, dass eine Evaluation aufseiten der Abnehmer verwertbare Informationen liefert
503. Definition pädagogisch-psychologischer Diagnostik
- Der Einsatz von pädagogisch-psychologischer Diagnostik soll bei der Lösung praktischer pädagogischer, schulischer oder bildungsbezogener Probleme und Fragestellungen helfen
- Pädagogisch-psychologische Diagnostik bezieht sich auf einzelne Merkmalsträger, in der Regel Personen
- Von den Merkmalsträgern werden Ausprägungen interessierender Merkmale und Konstrukte gemessen
- Hierzu werden unterschiedliche Verfahrensklassen (Leistungstests, Fragebögen, Interviews, demographische Angaben etc.) eingesetzt
- Die gewonnene Information wird mit möglichst transparenten, nachvollziehbaren und problemadäquaten Methoden zu einem Urteil verdichtet
- Starke Orientierung auf Fragen der Veränderbarkeit
504. Diagnostische Ziele - Taxonomie nach Pawlik
- Status- versus Prozessdiagnostik
- Selektions- versus Modifikationsdiagnostik
- kriteriums- versus normorientierte Diagnostik
505. Statusdiagnostik
- Ausprägung der interessierenden Eigenschaft zum gegebenen Zeitpunkt
- Die untersuchten Merkmale sind dabei nicht direkt beobachtbar, sondern führen im Sinne einer Verhaltensbereitschaft dazu, dass Personen in ähnlichen Situationen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ähnlich handeln
- Somit wird in der Statusdiagnostik eine wenigstens mittelfristige zeitliche und situative Stabilität der untersuchten Merkmale vorausgesetzt
- Beispiel: Untersuchung von Studienplatzbewerbern bezüglich der Eignung für ein bestimmtes Hochschulstudium
506. Prozessdiagnostik
Beurteilung spontaner oder gezielt herbeigeführter Veränderungen über einen Zeitraum
- Beispiel: Untersuchung der Veränderung sprachlicher Denkleistungen eines Schulkindes, das an einer Lese-Rechtschreib-Schwäche leidet, während des Therapieverlaufs
Methodisch spielen hier insbesondere Aspekte der Einzelfallanalyse und der Veränderungsmessung eine deutlich größere Rolle als bei der Statusdiagnostik
507. Selektionsdiagnostik
Auswahl von geeigneten Personen oder Bedingungen mit dem Ziel der Optimierung eines Kriteriums (z.B. berufl. Leistung)
- Personenselektion: Auswahl geeigneter Kandidaten für die Zulassung zu sehr beliebten Studiengängen
- Bedingungsselektion: z.B. Berufsberatung
508. Modifikationsdiagnostik
Veränderung des Erlebens/Verhaltens oder der Bedingungen
- Verhaltensmodifikation: Veränderung der Person (z.B. Auswahl klinischer Interventionen)
- Bedingungsmodifikation: Ziel = Optimierung der Bedingungen (z.B. Arbeitsplatzgestaltung)
Während einer Verhaltenstherapie eines Grundschulkindes, bei dem eine Rechenschwäche
(Dyskalkulie) diagnostiziert wurde, steht die Modifikation des Verhaltens im Vordergrund
- Während der Therapie werden häufige Fehlerquellen beim Lösen von Rechen- und Sachaufgaben aufgezeigt.
- Der Therapeut erarbeitet in Zusammenarbeit mit dem Kind und seinen Eltern in verschiedenen Übungen adäquate Strategien, die das Ausmaß und die Auswirkungen der Rechenschwäche mildern sollen
509. Kriteriumsorientierte Diagnostik
Man spricht von kriteriumsorientierter Diagnostik, wenn die Leistung der jeweiligen Person im Vergleich zu einem definierten Kriterium bewertet wird
- z.B. beim Führerschein
Hier geht es also primär um die Frage, welche Personen das festgelegte Kriterium erreichen oder überschreiten