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ErzW. Bildung

Grundbegriffe Bildung

Grundbegriffe Bildung


Kartei Details

Karten 7
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 21.06.2018 / 04.02.2021
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Bildung

Bildung meint die Aneignung von Kenntnissen und Fertigkeiten in Selbstverfügung und aktiver Gestaltung mit dem Ziel der reflexiven Ausformung eines kultivierten Lebensstils.

Problemgeschichtlicher Zugang (3)

Frühaufklärerische Gedanken -> Amos Comenius - > Aufklärerisch, durch Bildung entsteht gesellschaftliche Veränderung, Bildung ist mehr als Schule, Einheitsschule

Unabhängige Bildung -> Wilhelm von Humboldt -> Subjektive und bewirkende Kraft, Bildung beeinflusst Menschen, Universell

Kritische Überlegungen -> Theodor Adorno -> Kritische Reflexion, Differenzierte Reflexion, Halbbildung, weil die kritische Reflexion fehlt

Bestimmungsdimensionen von Bildung

Sachliche Dimension -> Inhalt vs. Bildendem Gehalt -> Der sich bildende Mensch benötigt Stoffe / Inhalte zum sich damit auseinandersetzen

Temporäre Dimension -> Zeit -> Unterscheidung zwischen Verlauf der Ereignisse und ihrer Bedeutung

Soziale Dimension -> Interaktion -> Differenz, dass nicht Lernen automatisch mit Verbindlichkeit zu verstehen ist

Wissenschaftliche Dimension -> Praktische und Theoretische Bildung -> Unterscheidung zwischen praktischer und theoretischer Bildung. Wie wird Bildung möglich?

Autobiografische Dimension -> individuelle Lebensbiografie -> Unterscheidung zwischen kultureller Bildung und dem eigenen konkreten Verstehen des Lebens

Motive von Bildung (3)

Klassische Auseinandersetzung mit dem Bildungsbegriff

  • Mündigkeit und Selbstzweckcharakter -> Vernunft, Intension von Selbstbestimmung, Autonomie
  • Universale Humanität -> Bildung ist etwas Universales und alle Menschen sind dazu fähig, im Kontext zum Mensch, vielfältige Bildung
  • Individualität, 

Funktion von Bildung

Bildung sollte Freiheit ermöglichen, die es erlaubt ein selbstbestimmtes und bewusstes Leben zu führen.

Verfügungs- und Orientierungswissen

Besondere Bedeutung kommt dem Verhältnis von Verfügungs- und Orientierungswissen zu.  Mittelstrass verweist 2002 darauf, dass moderne Gesellschaften vor allem im Hervorbringen von Verfügungswissen (Faktwissen) stark sind. In modernen Gesellschaften benötigen wir aber, so Mittelstrass 2002, insbesondere auch Orientierungswissen (Reflexives Wissen).  

Zusammenhang Erziehung, Sozialisation und Bildung

Bildung vollzieht sich in gesellschaftlichen Kontexten. Bildung kann Veränderung, aber auch Stabilisierung bewirken. Ohne die Reflexion von gesellschaftlichen Kontexten kann Bildung dazu beitragen lediglich Macht und Herrschaftsstrukturen zu bestätigen. Im Zentrum von Bildung stehen heute vor allem Brauchbarkeitskonzepte und eine ökonomische Ausrichtung. Die Einmaligkeit und Besonderheit jedes einzelnen Menschen tritt bei einer Orientierung an Vergleichbarkeit, Standardisierung und Kontrollen in den Hintergrund. Individualität hat keinen Platz mehr. Frost betont 2008, dass wenn Selbstbestimmung, Humanität und Individualität keine Bedeutung mehr im theoretischen Bildungsdiskurs und der Bildungspraxis haben, dann ist nicht mehr von Bildung, sondern von Unbildung zu sprechen. Bildungstheorie und pädagogisches Handeln müssen zur Reflexion der Bildungspraxis beitragen. Theorie der Bildung darf nicht nur den Ist-Zustand beschreiben, sondern muss Beiträge dazu leisten, wie Bildungspraxis anders gestaltet werden kann und muss. Die Theorie der Bildung darf nicht nur den Ist-Zustand beschreiben, sondern muss Beiträge dazu leisten, wie Bildungspraxis anders gestaltet werden kann und muss.