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Sozpolitik - Machtressourcetheorie

Sozialpolitik - Machtressourcetheorie

Sozialpolitik - Machtressourcetheorie


Kartei Details

Karten 7
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 29.05.2018 / 01.06.2022
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Zentrale Erklärungsfaktoren wohlfahrtsstaatlicher Politik

Akteure, die gegensätzliche Interessen vertreten

▶ Welche weiteren kollektiven Akteure – nebst politischen Parteien - organisieren/mobilisieren sozialpolitische Anliegen?

  • Diverse Interesseverbände und Gewerkschaften, wie z.B. Arbeitgeberverbände, UNIA, Avenir Social

▶ Welche Funktionen nehmen Parteien wahr?

  • Sie haben eine Ideologie, sie zeigen Handlungsstrategien auf à sie vertreten eine Meinung zu verschiedenen Themen

▶ Welche zwei Pole stehen sich aus traditioneller Sicht in der kapitalistischen Wirtschaft gegenüber?

  • Links – Rechts – Schema
  • Die Vertretung von Volk und Bevölkerung ebenso wie die Berücksichtigung der wirtschaftlichen Entwicklung / Anpassung / Veränderung

▶ In der Machtressourcentheorie wird der Fokus auf die Machtverteilung zwischen gesellschaftlichen Gruppen (Akteuren) mit ihren gegensätzlichen Interessen gelegt. Die Machtressourcentheorie wird den Interessen-/konflikttheoretischen Ansätzen zugeordnet.

Überblick über die Machtressourcenthoerie

▶ Ansatz geht davon aus: «dass Politikinhalte durch wirtschaftliche und politische Machtverteilung zwischen gesellschaftlichen Gruppen / Klassen mit gegensätzlichen Interessen geprägt ist.» (Ostheim&Schmidt, 2007, S. 40)

▶ Fokus liegt auf der Organisations-/Konfliktfähigkeit gesellschaftlicher Gruppen oder Klassen und auf die Kräfteverhältnisse zwischen ihnen.

▶ Annahme, dass sich Wohlfahrtssysteme aus dem Gegensatz von Arbeit und Kapital entwickeln. ▶ Überlegen Sie sich kurz ein Beispiel was mit «Organisation-/ Konfliktfähigkeit» gemeint ist.

▶ Drei Möglichkeiten zur Organisation der Staat-Wirtschafts-Beziehung:

• liberal

• konservativ

• sozialdemokratisch

▶ Welche Position sich durchsetzt, hängt von der Stärke bzw. den Machtressourcen zentraler Akteure ab (Wirtschaftsverbände/Bauern/Kirche/Parteien).

▶ Überlegen Sie sich: Wann sind die Machtressourcen der Arbeiterschaft besonders hoch?

  • Organisation, dass sie sich zusammen tun à Beispiel: Alle streiken zusammen. Je mehr, desto erfolgreicher der Streik

Stärken der Machtressourcentheorie

▶ Theorie berücksichtigt, dass Machtressourcen gesellschaftlicher Gruppen mit gegensätzlichen Interessen sich von Land zu Land und von Periode zu Periode unterscheiden.

▶ Unterschiede der unterschiedlichen Struktur des Wohlfahrtsstaates und sozialpolitischen Leistungen lassen sich im internationalen Vergleich von Demokratien in grossem Mass erklären. ▶ Beispiel: Je grösser die Machtressourcen der Arbeiterklasse sind, desto höher ist auch die Sozialleistungsquote (Vgl.auch folgende Grafik) à Diese Hypothese stimmt

Schwächen der Machtressourcentheorie

Nicht alles lässt sich mit der Verteilung von Machtressourcen erklären:

▶ Institutionelle Grössen werden vernachlässigt

▶ bestimmte Parteienfamilien ebenso, starker Fokus auf sozialdemokratischer Partei in Schweden

▶ Letzte zwei Jahrzehnte werden zu wenig berücksichtigt / Wandel wenig erfasst: Nehmen sozialdemokratische Parteien noch die Interessen der Arbeitnehmerschaft wahr? Rolle der Gewerkschaften?

Bedeutung für die Schweiz

▶ Eher schwache Vertretung der Arbeitnehmerschaft (Gewerkschaften, sozialdemokratische Partei: Zunahme NR-Sitze nach Einführung Proporz 1919, Vertretung im BR ab 1943)

▶ Interessenausgleich zwischen Arbeit und Kapital in Form von sozialpartnerschaftlichen Arrangements

▶ Beteiligung aller grösseren Parteien an der Regierung

▶ Einbindung der wichtigsten Parteien in die politische Entscheidungsfindung: à führt zu Kompromissen bei der Einführung der sozialstaatlichen Einrichtungen (Entscheidungsfindung dauert lange, führt aber zu stabilen Arrangements)

Vertreter

Gosta Esping-Andersen