Sozpolitik - Drei Wohlfahrtsstaatsregimes nach Gosta Esping-Andersen
Sozialpolitik - Drei Wohlfahrtsstaatsregimes nach Gosta Esping-Andersen
Sozialpolitik - Drei Wohlfahrtsstaatsregimes nach Gosta Esping-Andersen
Kartei Details
Karten | 13 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 29.05.2018 / 16.07.2021 |
Lizenzierung | Keine Angabe |
Weblink |
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Ausgangslage seiner Studie
▶ Breites Konzept des Wohlfahrtsstaates: Interesse an Staat-MarktBeziehungen -> Wohlfahrtskapitalismus
▶ Aufzeigen einer übergeordneten Systematik / Typologie
▶ Fokus auf Qualität der Sozialleistungen und nicht auf Quantität
▶ Wie/wem werden in einem Staat soziale Rechte gewährt? Wie sind sozialpolitische Institutionen ausgestaltet und wie sehen die Leistungsansprüche aus (Verteilungswirkung)?
Stärken und Schwächen seiner Theorie
Stärken
▶ Starke theoretische Fundierung:
▶ politische Philosophie, politische Ökonomie
▶ Hilfreiche Typologie
▶ Vereinfachte Orientierung in der Komplexität unterschiedlicher Wohlfahrtssysteme
▶ Erklärung von Unterschieden und Effekten
▶ Breiter historischer Hintergrund
Schwächen
▶ Methodische Probleme (Replizierbarkeit, Stringenz)
▶ Mischung aus idealtypische Überlegungen und Realität
▶ Unklare Zuordnung und Mischtypen:
- Mittelmeerstaaten
- Australien und Neuseeland
- Hybride Typen, z.B. Schweiz, Niederlande
▶ Typologie ist statisch: Wie werden Reformen berücksichtigt?
▶ Regimebetrachtung: Sind die Leitprinzipien in allen sozialpolitischen Bereichen dieselben?
Der Begriff Wohlfahrtsregime
▶ Regime-Begriff «weist auf die systematische Verwobenheit institutioneller und inhaltlicher Politikarrangements und
▶ deren Auswirkungen auf die soziale Schichtung und insbesondere beschäftigungsstrukturelle Merkmale.» (Siegel, 2007, S.261)
Drei Wohlfahrtsregimetypen
▶ Liberales Wohlfahrtsregimes
▶ Konservatives (korporatistisches) Wohlfahrtsregimes
▶ Sozialdemokratisches Wohlfahrtsregimes
▶ Es handelt sich nicht um «reine Typen», sondern eher um Idealtypen im Sinne Webers, die als solche faktisch nicht vorkommen.
Das liberale Wohlfahrtsstaatsregime
Prinzipien in den Sozialleistungen
• Bedürftigkeitstests/ Sozialfürsorge
• Minimale, steuerfinanzierte soziale Sicherheit
Prinzipien
• Individualismus
• Vorrang des Marktes: bei Organisation, Gestaltung und Ausmass sozialpolitischer Leistungen
Art der Wohlfahrtspolitiken
• Sozialhilfe, wenig universelle Leistungen, eher private Sozialversicherungen
-> Mass der sozialen Ungleichheit hoch und marktbestimmt
Länder: USA, Kanada (Australien), Grossbritannien
Das konservative Wohlfahrtsstaatsregime
Prinzipien in den Sozialleistungen
• Beitragsfinanzierte Sozialversicherungen, deren Zugang an Lohnarbeit gebunden ist, soziale Rechte sind abhängig von Beiträgen bzw. Erwerbstätigkeit
Prinzipien
• Katholizismus
• Korporatismus/Etatismus
Art der Wohlfahrtspolitiken
• Beitragsfinanzierte Sozialversicherungen
- > Setzt auf traditionelle Familienformen, familienbezogene Subsidiarität (oder Fürsorge), marginale Rolle privater Versicherungen
Länder: Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien
Das sozialdemokratische Wohlfahrtsstaatsregime
Prinzipien in den Sozialleistungen
• Universalismus, hohe Leistungsstandards für alle
Prinzipien
• Individuelle soziale Rechte «fusion of welfare and work»
Art der Wohlfahrtspolitiken
• Steuerfinanzierte universelle und generöse Leistungen
-> Orientierung am neu entstandenen Mittelstand; Wohlfahrtsstaat begrenzt Klassen- und Statusunterschiede, Vergesellschaftung familialer Kosten, grosse Bedeutung sozialer Einrichtungen und Dienste, Vereinbarkeit Beruf und Familie
Länder: Skandinavische Länder