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Verkehr 2 - K6

ETH-Zürich - D-BAUG - Bahninfrastrukturen Kapitel 6: Erhaltung von Infrastrukturanlagen

ETH-Zürich - D-BAUG - Bahninfrastrukturen Kapitel 6: Erhaltung von Infrastrukturanlagen

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Kartei Details

Karten 28
Lernende 10
Sprache Deutsch
Kategorie Verkehrskunde
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 12.01.2017 / 10.04.2023
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Beanspruchung der Infrastrukturanlagen

Die Fahrbahn, die elektrischen Anlagen und die Ingenieurbauten werden durch die intensive Nutzung, aber auch durch die Witterung stark beansprucht:

  • Die hohen statischen und dynamischen Lasten erreichen oft die materialtechnischen Grenzen.
  • Praktisch sämtliche Anlagenteile sind den Klima- und Vegetationseinflüssen ausgeliefert.

Typische Lebensdauern für ausgewählte Anlagen der Eisenbahninfrastruktur

  • Schienen: 25 Jahre
  • Schwellen: 30 Jahre
  • Weichen: 25 Jahre
  • Schotter: 30 Jahre
  • Fahrleitung Drahtwerk und Masten: ca. 50 Jahre
  • Fahrdraht: ca. 25 Jahre
  • Tunnel und Brücken: über 100 Jahre

Hauptaufgaben der Erhaltung bei Bahninfrastrukturen

Unterhalt:

  • Überwachung
  • Instandhaltung
  • Störungsbehebung
  • Instandsetzung
  • Teilerneuerung

Erneuerung:

  • Veränderung
  • Verstärkung
  • Erweiterung
  • Ausbau
  • Rückbau

Weitere Aufgaben der Erhaltung

Nebst der Überwachung beinhaltet der Unterhalt mit der Instandhaltung den geplanten Kleinunterhalt wie

  • Weichenschmierung,
  • Grünpflege oder
  • Reinigung.

Instandsetzung dagegen ist der ungeplante Kleinunterhalt mit Aufgaben wie

  • unmittelbarer Störungsbehebung oder
  • Bankettsicherung.

Als Teilerneuerung gilt beispielsweise ein Austausch des Schotterbettes. Unter die Erneuerung fallen Aufgaben wie Schotter- und Schienenersatz, Weicherneuerungen sowie Neubauten von Niveauübergängen.

Koordinationssysteme

  • Vordergrund steht die absolute Gleislage, die in alle drei geometrischen Dimensionen (x, y, z) rekonstruierbar sein soll.
  • Der Vorteil gegenüber relativen Messmethoden besteht darin, dass jeder Punkt eindeutig definiert ist und sich allfällige Anfangsfehler nicht fortpflanzen.
  • Numerischen Gleisstopfmaschinen, die sich an Fixpunkten (alle 25 m) entlang des Eisenbahntrassees orientieren, erkennen automatisch die Differenz zwischen Soll- und Ist-Lage des Gleises und stellen die ursprüngliche (absolute) Lage wieder her.
  • Die verbesserte Gleislagequalität wirkt sich spürbar als erhöhter Reisekomfort aus.
  • Die bessere Ausnutzung der Toleranzen des Lichtraumprofils und der Fahrdynamik ermöglicht höhere Geschwindigkeiten und dadurch eine Erhöhung der Streckenkapazitäten.
  • Die Gleisbelegung für den Unterhalt reduziert sich merklich.

Infrastruktur - Datenbanken

Wichtige Informationsinhalte sind etwa:

  • Geometrische Lage und Ausprägung der Objekte.
  • Nichtmaterielle, raumrelevante Sachverhalte (Grundstückgrenzen, Rechte und Dienstbarkeiten).
  • Typen/Bauarten der Komponenten (Schienentypen, Schwellentypen, etc.).
  • Einbaujahre der Komponenten, Jahre der Erhaltungsmassnahmen.
  • Belastungen.

Mussten die Infrastrukturdaten in früheren Jahren auf analogen Papierplänen, in Datentabellen und Büchern sowie umfangreichen Fotobild-Bibliotheken umständlich abgelegt werden, kann die gesamte Anlagen-Infrastruktur dank neuster Softwarelösungen in einem einzigen Datensystem erfasst werden.

Netzweite Koordinationsprozesse

allgemein

Bei der Eisenbahn als Netzwerkindustrie sind die Anlagen über die Fläche verteilt und hängen über grössere Distanz funktional zusammen. Man spricht von Netzwirkung. Die Infrastrukturunternehmung muss ihr Netz und die darauf geplanten Anpassungen in mehrerer Hinsicht koordinieren:

  • Inhaltliche Koordination.
  • Terminliche Koordination.
  • Finanzielle Koordination.
  • Technologische Koordination.

Inhaltliche Projektkoordination

  • Zahlreiche Einzelmassnahmen haben nicht nur isolierte, sondern auch netzweite Auswirkungen.
  • Investitionsmassnahmen können den angestrebten Nutzen oft nur in Kombination mit Investitionen auf anderen Netzteilen bringen.
  • Die Planung und Realisierung von Infrastrukturanpassungen ist zwar ein lokales Projekt, das aber in die allgemeine Netzentwicklung eingebunden sein muss.