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Angehörige von Menschen mit Beeintrachtigung

Leistungsziele: ...beschreibt die besondere Situation von Eltern von Menschen mit Beeinträchtigung (Stigmatisierung, Schuldgefühle echt.) und berücksichtigt diese bei der Gestaltung des Kontakts mit ihnen.

Leistungsziele: ...beschreibt die besondere Situation von Eltern von Menschen mit Beeinträchtigung (Stigmatisierung, Schuldgefühle echt.) und berücksichtigt diese bei der Gestaltung des Kontakts mit ihnen.


Kartei Details

Karten 24
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 09.12.2016 / 09.04.2018
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20161209_angehoerige_von_menschen_mit_beeintrachtigung
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Nenne drei Besonderheiten im Leben einer Familie mit einem Beeinträchtigten Kind.

  • Veränderung in der Alltagsgestaltung: Der erhöhte Betreuungs- und Pflegebedarf nimmt viel Zeit in Anspruch. Es ist anspruchsvoll, die Nutzung medizinischer, pädagogischer und therapeutischer Unterstützungsangebote in den üblichen familiären Ablauf zu integrieren.
  • Veränderungen in den sozialen Beziehungen: Die sozialen Netzwerke verdichten sich häufig und erhalten einen beeinträchtigungsspezifischen Hintergrund (mit Eltern ähnlich beeinträchtigter Kinder).
  • Reflexion eigener und gesellschaftlicher Wertvorstellungen: Hinterfragen von bestehenden gesellschaftlichen Normen und Wertvorstellungen. Eigene Werte und Normen verändern sich.

Nenne vier problematische Rollenzuschreibungen in der Beziehungsdynamik des Familiensystems.

  • Gemeinsames "Sorgenkind": Die Familie gleicht einer "Festung" zum Scutzndes Kindes mit Beeinträchtigung. Das lässt wenig Spielraum zur Entwicklung von Autonomie und wenig Möglichkeiten zur Abgrenzung. Lernprozesse vor allem im sozialen Bereich sind eingeschränkt möglich. Dies betrifft ebenfalls die geschwister.
  • "Gattensubstitut" (= Gattenersatz): Enge Bindung eines Elternteils (meist die Mutter) zum Kind. Es bildet sich eine enges Untersystem innerhalb der Familienkonstellation. Es kann zur Entfremdung zwischen den Elternparr kommen.
  • "Sündenbock": Das beeinträchtigte Kind hat eine isolierte Stellung in der Familie, das Restsystem schliesst sich eng zusammen. Fehler und Schwächen werden beim beeinträchtigten Kind verstärkt gesehen und gehasst. Der übrige Zusammenhalt in der Familie wird gefördert. Angst vor sozialer Isolation wegen der Beeinträchtigung.
  • "Dauerkind": Ablösungsprozesse werden hinausgezögert. Besitzanspruch aufs Kind. Zukunftsängste: Wer versorgt das beeinträchtigte Kind nach dem eigenen Tod? Die lebenslange Hilfsbedürftigkeit des Kindes macht die Eltern unentbehrlich.

Nenne die vier Ebenen der Herausforderungen und belstende Erfahrungen.

  • Ebene der Eltern-Kind-Beziehung
  • Ebene der familiären Allltags- und Beziehungsgestaltung
  • Ebene ausserfamiliärer Kontakte
  • individuellen, insbesondere der emotionalen Ebene

Grundsätzlich bestimmt die rt des umganges mit der beeinträchtigung, welche Auswirkungen die Beeinträchtigung auf die einzelnen Familienitglieder hat. Alle Familienmitglieder müssen lernen mit negativen Reaktionen umzugehen.

Beschreibe die Belastung und Herausforderung auf der Ebene der Elter-Kind-Beziehung.

Beziehungsaufbau und -pflege finden unter erschwerten Bedingungen statt. So fehlt z.B. die Srache und/oder die Kommunikation ist allgemein erschwert. Der besondere Betreuungs-, Pflege und Erziehungsbedarf des Kindes kann Eltern belasten und überfordern. Dazu kommt, dass oft ein Umgang mit Verhaltensbesonderheiten des Kindes gefunden werden muss.

Beschreibe die Belastung und Herausforderung auf der Ebene der familiären Alltags- und Beziehungsgestaltung.

Über Jahre hinweg befindet sich die Familie in einem Angepassungsprozess, Umorientierung und Neuorientierung sind notwendig. Die Familie mit einem beeinträchtigten Kind erleben Stress in sehr vielfältiger Art. Das Zeitmanagement ist schwierig und es fehlen zeitliche (und evtl. auch gedankliche) Freiräume für die Paarbeziehung und Geschwisterkinder. Die familieninternen Interaktionen so zu gestalten, dass sie für alle stimmen, bedeutet eine hohe Anforderung.

Beschreibe die Belastungen und herausvorderungen auf der Ebene ausserfamiliärer Kontakte.

Eltern werden im öffenlichen Raum mit Reaktionen auf die beeinträchtigung des Kindes konfrontiert un erfahren, dass soziale Regeln verletzt werden: Sie bekommen weiger oder keine angemessene Anerkennung, Achtung und Unterstützungsbereitschaft. Einige soziale Kontakte geheh verloren.

Auch im Zusammenhang mit Kontakten, die sich aufgrund des Hilfe- und Unterstützungsbedarfs ergeben, können Belastungen auftretten. Der Zugang zu benötigten institutionellen Hilfeangeboten ist erschwert und der Kontakt mit Fachleuten gestaltet sich unbefriedigend.

Beschreibe die Belastungen und Herausvorderungen auf der individuellen, insbesondere der emotionalen Ebene.

Elternmwerden oftmals in eine emotionale krise gestürzt durch die geburt eines beeinträchtigten Kindes und können sich nicht unbefangen auf ihr Kind einlassen. sorgen und Ängste beunruhigen sie, das Kind wird in besonderer Weise beobachtet und mit Entwicklung anderer Kinder verglichen. Nebst dem, dass die Eltern unsicher sind, wie viel Förderung für das beeinträchtigte Kind gut ist werden die Eltern von Scham- und Schuldgefühlen geplagt und stellen sich die Frage: "Sind wir mitschuldig an der Beeinträchtigung unseres Kindes?"Die Eltern weren der Sorge um die Zukunft des kindes beteiligt und welche Auswirkungen die oft ungewissen zukunftsaussichten auf die familiäre Situation haben werden (z.B. Ksnn das Kind später mal für sich selber sorgen? Wird s einen Beruf erlernen können? Müssen wir einen Heimplatz suchen? Finanlielle Belastung, eigene Berufstätigkeit,...)

Die auseinandersetzung mit der tatsache der beeinträchtigung des Kindes kann zu einer Ambivalenz (Hin- und Hergerissen sein zwischen...) von Akzeptanz und Ablehnung und Sinn- und Schludfragen führen, was sehr belastend sein kann. Möglicherweise werden die eigene Handlungsfähigkeiten und eigene Kompetenzen angezweifelt. Es kommt vor, dass eigene Bedürfnisse und Ineressen vernachlässit wrden.

Insbesondere das Erlangen von neuen Werthaltungen und Snsichten wird von den meisten Familienmitgliedern, die Sngehörigen mit einer beeinträchtigung haben, als Chance und Gewinn ihrer Lebenssituation genannt. Wie wird dieser Voragng genannt und was beinhaltet er.

Dieser Vorgang wird Refraiming (Umgewichten) genannt.

  • Umgewichten des Bildes des Kindes: Wertschätzung des beeinträchtigten Angehörigen als Gewinn für Familie, Stolz auf seine individuelle Entwicklung,...
  • Umgewichten des Bildes der eigenen Elternrolle: Wertschätzung von Durchsetzungsfähigkeit, Vertrauen in die eigenen Kompetenzen i. Umgang mit dem Kind,...
  • Umgewichten in der Kebensplanung: Gewinn an Flexibilutät in der Altagsplanung, offene Zukunftspläne,...